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Saturday, November 10th 2012, 1:26am

Es wird eh nicht rot-grün. Es wird schwarz-rot.


Und das nicht nur nächstes Mal. In einem Staat, in dem immer mehr Rentner leben, die verbreiteten Medien nur im Detail mosern und neue Parteien vom Bürger noch skeptischer beäugt werden als die etablierten, wird es Schwarz-Rot noch oft geben. Bis der Staat dann irgendwann die Hufe hochreißt...

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Saturday, November 10th 2012, 1:53pm


Und das nicht nur nächstes Mal. In einem Staat, in dem immer mehr Rentner leben, die verbreiteten Medien nur im Detail mosern und neue Parteien vom Bürger noch skeptischer beäugt werden als die etablierten, wird es Schwarz-Rot noch oft geben. Bis der Staat dann irgendwann die Hufe hochreißt...
Ich denke es ist gut, wenn neue Parteien skeptischer betrachtet werden als die alten. Bei den alten kann man auf sich eher verlassen, weil vergangene Handlungen ihr Verhalten gezeigt haben. Ob gut oder schlecht...
Dass die SPD gewisse Bündnisse von vornherein ausschließt finde ich traurig, das vermindert ihre Möglichkeiten. Aber ehrlich gesagt möchte ich auch keinen Millionär als Kanzler (für ein paar lausige Vorträge, wo ist da die Bescheidenheit und Verhältnismäßigkeit, kein Vortrag ist 25000 wert...), der repräsentiert mich nicht. ?(
live is live, nana nanana :D

Quoted

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

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Sunday, November 25th 2012, 12:13pm

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unterne…g-a-869164.html

Das ist jetzt ein witz oder? Kraftwerke müssen schließen wegen sinkender Großhandelspreise. WTF? Da kann man mal sehen wir kaputt der strommarkt eigentlich ist...

Juzam

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Sunday, November 25th 2012, 12:15pm

da würde ich doch sehr die quelle interessieren.
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
anderen weh zu tun.
(Nietzsche)

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Sunday, November 25th 2012, 12:50pm

jap mich auch.

Ede G

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Sunday, November 25th 2012, 7:31pm

da würde ich doch sehr die quelle interessieren.
EON, RWE, Vattenfall und EnBW Gas- und Kohlekraftwerke schlagen Alarm.

Also ich glaube das kommt von der Solar und Windenergielobby und den Grünen! 8o

Jacobs

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Monday, November 26th 2012, 2:25am

die EEG-Umlage müßte über Steuern finanziert werden und nicht über den Strompreis.So zahlt der kleine Mann,der eh schon wenig in der Tasche hat,den größten Anteil.Wer zig Tausend im Monat verdient ,sieht die EEG-Umlage als Peanuts an und an Hartz 4 rumknabbert,hat halt die Arschkarte.

Hummi

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Monday, November 26th 2012, 6:45am

Mit der EEG-Umlage hat das doch gar nichts zu tun, wenn ich den Artikel richtig verstehe, sondern nur mit der Menge an Strom auf dem Markt, die den Preis beeinflusst
Zone: Hummi__ (nur fürs Masters !!! ^^ )

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Monday, November 26th 2012, 8:32am

ja, zuviel strom im markt, preis runter. außer für Erneuerbare, denn die haben ja sowohl garantierte Preise als auch Einspeisevorrangregelung. Was das mit EEG Umlagefinanzierung zu tun haben soll, erschließt sich mir auch nicht. ?(
Zitat von »Lesmue« Wenn ich 2 Abende in der Woche mal Ruhe vor Frau,Freundin,Kindern usw hab will ich einfach ganz entspannt am Rechner was daddeln und mir dabei 3 Weizen in den Kopf jagen, und mit Kumpels dummes Zeug in Skype labern.

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Monday, November 26th 2012, 11:41am

Quoted

WELT: Wäre das Opfer türkisch, gäbe es einen Aufschrei
"Da wird ein junger Mensch gelyncht, mitten unter uns, weil jemand schlechte Laune hatte", sagt Yasaroglu. "Ich stelle mir bloß vor, ein Faschist hätte einen Türken zusammengeschlagen. Das hätte einen Aufschrei gegeben!"

Vor einiger Zeit gab es ja mal das Thema im Thread. Dabei musste ich beim Lesen dieses Artikel denken.

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Monday, November 26th 2012, 12:07pm

Besonders differenziert scheint der aber auch nicht zu sein.
live is live, nana nanana :D

Quoted

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

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Monday, November 26th 2012, 4:43pm

Mir reicht die Überschrift eigentlich schon, dem stimme ich zu.

@Spiegel_Artikel, Kraftwerke: Na ohne die EEG-Umlage gäbe es nicht so viel Öko-Strom, weil dessen Herstellung ohne Einspeisevergüterung dann nicht so wirtschaftlich wäre...

Ede G

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Monday, November 26th 2012, 4:53pm

Nee, die Subventionen für

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Thursday, November 29th 2012, 11:12am

Ich könnte die FDP schon wieder.... :baaa:

http://www.tagesschau.de/inland/armutsbericht108.html

Quoted


Auch Aussagen zur Lohnentwicklung fehlten. In der ersten Variante hatte noch gestanden, dass "die Lohnentwicklung im oberen Bereich positiv steigend war", die unteren Löhne in den vergangenen zehn Jahren aber "preisbereinigt gesunken" seien.


Quoted


Die Einkommensspreizung habe zugenommen, hieß es in dem Bericht. Sie verletze somit "das Gerechtigkeitsempfinden der Bevölkerung" und könne "den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden". In der neuen Variante hießt es stattdessen, sinkende Reallöhne seien "Ausdruck struktureller Verbesserungen" am Arbeitsmarkt, da zwischen 2007 und 2011 im unteren Lohnbereich viele neue Vollzeitjobs entstanden seien, durch die Erwerbslose eine Arbeit bekommen hätten.

wieviel muss einem ins gehirn geschissen werden, damit einem so ein hohler satz aus der birne fällt?

übrigens@ worf: damit gibt selbst die fdp zu, dass die reallöhne gesunken sind :P

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Thursday, November 29th 2012, 12:44pm

Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Der Armuts- und Reichtumsbericht ist kein wissenschaftlicher Report, den man komplett und unverändert veröffentlichen sollte. Es handelt sich um einen Referentenentwurf, der natürlich auf Fakten beruht - aber trotzdem eher deskriptiv und von der jeweiligen Abteilung geschönt ist. Wenn es der Bericht der gesamten Regierung sein soll, muss der erste Entwurf natürlich noch durch die anderen Ministerien gehen und deren Änderungsanmerkungen werden im Konsens eingearbeitet. Wie soll der Prozess sonst effektiv funktionieren, jedes Ressort verfasst einen eigenen Bericht mit eigenen Schwerpunkten, danach führt man den zusammen??

Vergleich dazu bspw. auch dieser Kommentar.

Quoted

Der "Süddeutschen Zeitung" ist etwas zugespielt worden: Der erste Entwurf des Armutsberichts der Bundesregierung, wie er von Referenten im Arbeitsministerium erstellt worden war. Und siehe da - dieser Entwurf ist nicht identisch mit der Fassung, die am 21. November verabschiedet wurde und die nun den Verbänden zur Stellungnahme vorliegt.

Entwürfe haben das so an sich, daß sie nicht identisch sind mit der jeweiligen Endfassung. Es sind ja eben Entwürfe. "Der Entwurf wurde geändert" ist ungefähr so sehr eine Nachricht wie "Der Rohbau wurde vollendet".

Bei Regierungstexten, die mehrere Ressorts betreffen, wird in einem Ministerium ein Entwurf angefertigt; er geht den anderen Häusern zur Stellungnahme zu. Diese nehmen Stellung, und am Ende hat man logischerweise einen Text, in den diese Stellungnahmen eingeflossen sind. Die Änderungen können heftig sein, sie können geringfügig sein. Vielleicht wird ein Entwurf auch einmal unverändert durchgewunken. Aber das Ändern ist der Normalfall.
...
Nein, die Bundesregierung hat "ihren Armutsbericht" nicht "geändert"; sondern wie üblich wurde ein erster Referenten­entwurf nach Stellungnahmen aus anderen Ministerien überarbeitet. Ein Haus wird ja auch nicht "umgebaut", wenn man aus dem Rohbau das fertige Haus macht.


In deinem 2. Zitat (woher hast du es eigentlich, wenn du zitierst?) steht, es wurde rausgestrichen, dass das Gerechtigkeitsempfinden der Bevölkerung verletzt würde.
Also ganz ehrlich, wenn so ein Satz in einer Seminar- oder Abschlussarbeit ohne Quellen bzw. hier dann ohne empirische Daten und wirkliche Evidenz steht, dann streiche ich das auch an bzw. raus. "gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden" ist auch alles- und nichtssagend, ohne Modell hat so etwas auch nichts in einem Bericht verloren, der ja zumindest wissenschaftlicher Methodik folgen soll.

Ansonsten sind die Reallöhne insgesamt nicht gesunken, höchstens für einzelne Bevölkerungsgruppen. Und da finde ich die Erklärung sinnvoll. Gleiches hatten wir schon mal im Thread: Wenn viele neue Jobs entstehen und die Arbeitslosigkeit sinkt, dann gehen die ehemalige Arbeitslosen zu geringen Löhnen in Lohn und Brot, was den Durchschnittslohn drückt. Strukturell ist es trotzdem eine Verbesserung mehr Jobs und damit weniger Arbeitslose zu haben.
Man könnte den Satz sogar noch auf eine zweite Art interpretieren, obwohl er so sicher nicht gemeint ist: Durch die deutsche Reallohnzurückhaltung des letzten Jahrzehnts ist die deutsche Wirtschaft so wettbewerbsfähig im internationalen Vergleich geworden, dass sogar wieder neue Jobs entstanden sind. Ich halte dies für eine sehr gerechte Politik, die Arbeitnehmer sind solidarisch in ihren Lohnforderungen mit den aktuell Arbeitslosen, damit diese durch die dann stärkere Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft Arbeit bekommen.

Ede G

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Thursday, November 29th 2012, 1:13pm

wall of text.

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5,177

Thursday, November 29th 2012, 2:17pm

@worf: quelle hab ich eingefügt (sorry hatte ich vergessen)


In deinem 2. Zitat (woher hast du es eigentlich, wenn du zitierst?) steht, es wurde rausgestrichen, dass das Gerechtigkeitsempfinden der Bevölkerung verletzt würde.
Also ganz ehrlich, wenn so ein Satz in einer Seminar- oder Abschlussarbeit ohne Quellen bzw. hier dann ohne empirische Daten und wirkliche Evidenz steht, dann streiche ich das auch an bzw. raus. "gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden" ist auch alles- und nichtssagend, ohne Modell hat so etwas auch nichts in einem Bericht verloren, der ja zumindest wissenschaftlicher Methodik folgen soll.


es reicht, wenn man repräsentativ 1000 menschen fragt ob sich das so empfinden oder? ;) da brauch ich kein modell für. es genügt eine statistik. :rolleyes:. es steht allerdings in dem artikel nicht da ob so eine existiert.
und nein, ich sehe es nicht also vorteilhaft an, wenn menschen unterhalb der armutsgrenze beschäftigung finden. sondern ich halte es für ausbeutung. sorry

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Thursday, November 29th 2012, 2:46pm

Und, hat man diese repräsentative Befragung durchgeführt oder nicht? Es scheinen da keine Daten dazu zu existieren, sondern eher auf das "Bauchgefühl" des schreibenden Referenten abgestellt worden zu sein.

Und es geht da gar nicht um Beschäftigung unterhalb der Armutsgrenze. Und außerdem wird immer noch aufgestockt, d.h. zum nicht für die eigene Versorgung ausreichenden Nettolohn kommt noch ein Transferteil. Danach hat ein Arbeitender mehr, ist wieder am Arbeitsmarkt aktiv und rutscht hoffentlich bald auch aus der Aufstockung, wenn er noch mehr verdient.

Unterhalb der Armutsgrenze beschäftigt ist insofern zumindest irreführend - je nachdem, wo man die Armutsgrenze verordnet. Allerdings halte ich wenig von der aktuell gängigen Methode im Arbeitsministerium. Und richtige Armut sehe ich auch nicht, weil man ja zumindest immer Hartz4 bekommen kann und damit sogar das sozio-kulturelle Existenzminimum gewährt wird. Dieser Betrag, inklusive aller Leistungen wie Miete etc., liegt weit über dem, was ich als wirklich "arm" bezeichnen würde. Armut kennzeichnet ja einen Mangel für grundlegende Bedürfnisse. Bis auf die Teilhabe am sozialen Leben, was zumeist doch recht teuer ist (kommt auf die Freunde an), ist man nicht wirklich eingeschränkt. Und dafür muss man halt selbst arbeiten gehen, dies kann die Gemeinschaft nicht auch noch tragen.

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Thursday, November 29th 2012, 2:47pm

Worf's krude Sicht auf Wissenschaft ist übrigens nicht die einzige und schon gar nicht die zwingend richtige. In anspruchsvollen sozialwissenschaftlichen Arbeiten werden solche Schlussfolgerung ja gerade erwartet, natürlich immer vorausgesetzt, es gibt eine empirische Grundlage dafür. Aber wie gesagt, eine einfache Befragung kann an dieser Stelle herangezogen werden und (oh Wunder!) das wird auch schon gemacht: Gerechtigkeitsempfinden der Wirtschaftlichen Verhältnisse
Es ist allerdings auch kein wirklich weiter Weg von sich ungleich entwickelnden Einkommens- und Vermögensverhältnissen zu verletztem Gerechtigkeitsempfinden, das ist im Kern das Wahlprogramm der Linken und durch diverse Studien nachgewiesen.



Der Vorgang an sich (Ressortabstimmung) ist in der Tat nichts besonderes, das ist die normale Arbeitsweise für solche Berichte. Der "Eklat" hängt damit zusammen, dass sich mal wieder die FDP so dämlich dabei anstellt die Interessen ihrer bevorzugten Klientel zu vertreten, nämlich offenkundig und ungeschickt. Das wiederum finde ich sehr erheiternd und gibt mir Hoffnung, dass es Ende nächstes Jahr für die FDP heißt: APO.

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Thursday, November 29th 2012, 2:56pm

Du verweist ja selbst auf die empirischen Daten, also genau auf das, was ich auch gefordert habe.

Allerdings stand bei Borgg noch viel mehr als nur diese Umfrage, die ich in ähnlicher Art auch kenne. In Borggs Zitat wurde behauptet, dass die Einkommensspreizung zugenommen hätte und dieser Umstand das Gerechtigkeitsempfinden der Bevölkerung verletzt. Hypothetisches Beispiel, ich werde gefragt, ob ich die wirtschaftlichen verhältnisse der BRD als gerecht empfinde, so könnte ich auch mit "nein" antworten, wäre ich bspw. der Meinung es gäbe zu viele Subventionen und Transferzahlungen.
Aus dem einen kann/darf man nicht ohne weiteres auf das andere schließen - und es darf bezweifelt werden, ob im ersten Entwurf wirklich eine gute Begründung gegeben war oder ob es da einfach nur als unmotivierte Aussage drin stand.

Am Ende muss der Bericht aber den Konsens mehrerer Ressorts wiederspiegeln, also ist die Frage weniger wissenschaftlich, als vielmehr politisch. Und ich bin froh, dass einige sehr holzschnittartige Passagen es nicht in den offiziellen Armuts- und Reichtumsbericht geschafft haben.

5,181

Thursday, November 29th 2012, 3:14pm

Witzigerweise scheint das mit der aufgehenden Schere gar nicht so eindeutig zu sein wie von Borgg und anderen hier stets versucht wird zu belegen. Gestern im ZDF heute journal behaupten sie einfach frech das Gegenteil (ich hoffe der Direktlinkt funtioniert, es ist der zweit Beitrag "Arm und reich nähern sich etwas an"). Ich denke, dass bei dem Thema, genau wie bei der Befragung nach Gerechtigkeit, alles gezeigt werden kann was der Auftraggeber gerne hätte.

  • "AtroX_Worf" started this thread

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Thursday, November 29th 2012, 4:30pm

Die vielzitierte Einkommensschere, welche sich unter rot-grün geöffnet hatte, soll sich in den letzten Jahren unter schwarz-gelb wieder etwas geschlossen haben. Ich hatte vor kurzem erst was dazu gelesen.
ZEIT: EINKOMMENSUNGLEICHHEIT - Kluft zwischen Arm und Reich schrumpft

Sehr gut finde ich folgenden Artikel aus dem Cicero: DAS NEUE ÖKO-BÜRGERTUM - Autoritär, etatistisch, regelungsverliebt

Quoted

Anders das neue grüne „Bürgertum“. Hier kultiviert man Irrationalismus, Technikfeindlichkeit und Fortschrittspessimismus, hübsch getarnt – falls man überhaupt soweit denkt – durch die Phrase von der Dialektik der Aufklärung, also der Vorstellung, man müsse den wissenschaftlichen Rationalismus durch ein bisschen Zivilisationsflucht vor sich selber schützen. Die in diesem Milieu kultivierte Begeisterung für alles Echte, Natürliche und Unverstellte – sie äußert sich meist in einer diffusen Vorliebe für alternative Medizin und Esoterik jeder Art – ist daher weniger Ausdruck einer reflektierten Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Kulturen, sondern eines in Verzagtheit und Verunsicherung wurzelnden Eskapismus.

Das so genannte neue Bürgertum ist eine Sammlungsbewegung der Furchtsamen, der Übervorsichtigen und Mutlosen: Man ängstigt sich vor Kernkraftwerken, Elektrosmog, vor Gentechnologie, „den Märkten“ oder auch nur den Ungleichheiten, die das Leben so mit sich bringen kann. Deshalb reagiert man, wie alle ängstlichen Menschen, mit der Sehnsucht nach dem umfassend behüteten Leben. Und das bedeutet nicht nur, dass man nach sozialen Absicherungen für alles und jedes verlangt, nach Quotierungen und Regelungen, sondern dass der sich kümmernden Staat auch die Widerspenstigen und Uneinsichtigen zur Räson zu ruft hat: mit Rauchverbot, Helmpflicht am besten auch für Radler und Tempo 30 im gesamten Stadtgebiet.
...
Diese oberflächliche Themenverlagerung darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Schnittmenge zum traditionellen Kleinbürgertum erheblich ist: Nach wie vor regiert in diesem Milieu die tiefe Sehnsucht nach Romantik, nach dem Schutz von Natur und Schöpfung, nach Gleichheit und Volksgemeinschaft, verbunden mit Technikfeindschaft und Fortschrittsskepsis. Und natürlich ist man antiamerikanisch und antiliberal. Dazu gehört auch, dass man dem Staat der Juden – vorsichtig formuliert – eher kritisch gegenübersteht.

5,183

Thursday, November 29th 2012, 4:48pm

Die vielzitierte Einkommensschere, welche sich unter rot-grün geöffnet hatte, soll sich in den letzten Jahren unter schwarz-gelb wieder etwas geschlossen haben. Ich hatte vor kurzem erst was dazu gelesen.
ZEIT: EINKOMMENSUNGLEICHHEIT - Kluft zwischen Arm und Reich schrumpft

Tja, das schöne ist halt, dass es zig Studien gibt die das Gegenteil sagen, und ebenso viele Studien, mit deinem Zitat gleich ziehen. Ist bei der resultierenden Vermögensverteilung (die ja letztendlich nur eine Akkumulation des Einkommens ist) auch so ein Wirrwar an Statistiken? Afir nicht. Für mich ein Indikator dafür, dass die Statistiken die in deiner Richtung argumentieren tendenziell geschönt sind ;).


Sehr gut finde ich folgenden Artikel aus dem Cicero: DAS NEUE ÖKO-BÜRGERTUM - Autoritär, etatistisch, regelungsverliebt

Quoted

Und natürlich ist man antiamerikanisch und antiliberal. Dazu gehört auch, dass man dem Staat der Juden – vorsichtig formuliert – eher kritisch gegenübersteht.

Bis dahin ganz nett. Aber der letzte satz schon wieder... ohh wehe jemand sagt was gegen Isreal :stupid: :kotz:

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Thursday, November 29th 2012, 5:40pm

In der Sache widerspreche ich Dir ja nicht, Worf. Der kausale Zusammenhang muss erst einmal nachgewiesen werden und nach Möglichkeit robuster und intelligenter, als es da geschehen. Wahrscheinlich hat tatsächlich irgendein übereifriger sozialromantischer Referent diese Sätze hineingeschmuggelt. Mein Hinweis war lediglich: Jenseits deiner obigen Ausführungen existiert ein Wissenschaftsbegriff, der sich nicht immer auf die Modellüberprüfungsschematik herunterbrechen lässt. Politikwissenschaftliche Fragestellungen bspw. berühren fast immer die normative Ebene. Da geht es selten darum Modelle zu konstruieren, die die Realität widerspiegeln, sondern gesellschaftliche Entwicklungen (die nicht immer exakt messbar sind) zu untersuchen und Handlungsoptionen bzw. -implikationen für politische Entscheider daraus abzuleiten.

Ob es sinnvoll ist, darüber zu streiten wie sich die Einkommen entwickeln, stelle ich mal in Frage. Diesen Einkommensfetisch auch gerade der Parteien kann ich genauso wenig verstehen, wie den CO2-Wahn, der gerade um sich greift. Gerade das DIW untersucht doch regelmäßig die Entwicklung der Privatvermögen und vergleicht es mit der Entwicklung der Staatsschulden (DIW) . Das ist in meinen Augen viel spannender und interessanter, als diese ewige Einkommen(ssteuer)-Debatte. Personen, die für ihren Lebensunterhalt arbeiten, wollen wir doch gerade als Gesellschaft. Unschön sind die Rentiers, Erben etc., die ihre Vermögen nicht wieder produktiv investieren, sondern nur weiter anhäufen.

Und zur Unterhaltung: Volker Pispers hat neulich auch was dazu gesagt.
Die Nummer mit dem Bulldozer ab Minute 3 ist der Knaller :D

Juzam

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Thursday, November 29th 2012, 6:23pm

Finde diesen Part am besten:

Quoted

Das so genannte neue Bürgertum ist eine Sammlungsbewegung der Furchtsamen, der Übervorsichtigen und Mutlosen: Man ängstigt sich vor Kernkraftwerken, Elektrosmog, vor Gentechnologie, „den Märkten“ oder auch nur den Ungleichheiten, die das Leben so mit sich bringen kann. Deshalb reagiert man, wie alle ängstlichen Menschen, mit der Sehnsucht nach dem umfassend behüteten Leben.

Oder:

Quoted

Das Kleinbürgertum, sowohl in seiner traditionellen als auch in seiner neuen grünen Ausprägung, eint eine Überzeugung: dass die eigenen Werte universell gültig sind. Wer sie nicht teilt, ist nicht einfach nur anderer Meinung, sondern verfolgt bösartige Motive.
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
anderen weh zu tun.
(Nietzsche)

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Thursday, November 29th 2012, 6:29pm

Quoted

...
Diese oberflächliche Themenverlagerung darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Schnittmenge zum traditionellen Kleinbürgertum erheblich ist: Nach wie vor regiert in diesem Milieu die tiefe Sehnsucht nach Romantik, nach dem Schutz von Natur und Schöpfung, nach Gleichheit und Volksgemeinschaft, verbunden mit Technikfeindschaft und Fortschrittsskepsis. Und natürlich ist man antiamerikanisch und antiliberal. Dazu gehört auch, dass man dem Staat der Juden – vorsichtig formuliert – eher kritisch gegenübersteht.
besser wirds hier... einfach mal die grünen und "das" kleinbürgertum in einen topf werfen und nen nazivergleich machen.
sehnsucht nach einer volksgemeinschaft (einer der zentralen begriffe der ns - propaganda) und (indirekt unterstellter) antisemitismus.
klingt solide und lesenswert ?(

Ede G

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Thursday, November 29th 2012, 6:33pm

Schon die Überschrift vom dem Cicero-Artikel sagt mir, dass der ganze Artikel nur Propaganda ist. Das Ziel des Artikel wurde in der Überschrift schon vorweggenommen. Es soll auch kein Blatt vor den Mund genommen werden, sondern es wird zugespitzt, also Propaganda.

Der Slogan lautet: Ökos sind alles Spießer, die uns mit zuvielen Regeln den Spass am Geldverdienen nehmen sollen. Das ist wie immer abgeguckt aus USA, wo diese Art von Politik in viel grösserem Stil gemacht wird. Was ich an der FDP immer so lustig finde, auch an der CDU, sie lunzen alle heimlich nach USA, was es dort für neue Entwicklungen in der Politik gibt, aber sie wollen nichts damit zu tun haben, wenn sie heimlich die Agenda der Republikaner kopieren. Die wissen schon warum.

edit: woi, wenn ich Wulfila's Post lese, muss ich wohl ein Hellseher sein? Ich habe den Müllartikel gar nicht gelesen, nur die Übrschrift.

wurden wieder mal die bösen Ökofaschisten entlarvt? Klar, dass sich Juzam da freut. Ist er nicht mehr ganz so alleine auf der Welt. :bounce:

Juzam

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Thursday, November 29th 2012, 6:40pm

Zu Ede:

Quoted

Das Kleinbürgertum, sowohl in seiner traditionellen als auch in seiner neuen grünen Ausprägung, eint eine Überzeugung: dass die eigenen Werte universell gültig sind. Wer sie nicht teilt, ist nicht einfach nur anderer Meinung, sondern verfolgt bösartige Motive.

q.e.d.
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
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(Nietzsche)

Ede G

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Thursday, November 29th 2012, 7:12pm

Und zur Unterhaltung: Volker Pispers hat neulich auch was dazu gesagt.
Die Nummer mit dem Bulldozer ab Minute 3 ist der Knaller :D

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Juzam

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Sunday, December 2nd 2012, 1:05pm

Bezüglich der anstehenden Klimakonferenz in Doha habe ich dieses interessanten Artikel gefunden ;)
Doha und der religiöse Klimawahn
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
anderen weh zu tun.
(Nietzsche)