Sie sind nicht angemeldet.

  • Anmelden

-=)GWC(RaMsEs

unregistriert

31

21.09.2005, 12:39

Zitat

Original von Partizan_ch
1000 euro, 3 zimmer wohnung in zürich, versicherungskosten ca. 150 euro, fahrkarte abo monat stadt zürich 33 euro, essen ca. 20 euro am tag (wenn man nicht in restaurants geht). mindestverdienst bei 100 prozent arbeit ca. 2650 euro. durschnittsverdienst eines schweizers 3870 Euro. benzin 1 liter ca. 1.1 euro.

bis auf das mit dem essen ist das in münchen auch so, nur benzin ist teurer^^

32

21.09.2005, 14:32

In der Schweiz könnte auch manches viel besser sein...

Zur Landwirtschaft/Lebensmittelpreisen:

Während dem zweiten Weltkrieg gab es in der Schweiz die sogenannte Anbauschlacht, die das Ziel hatte, dass die Schweiz alle benötigten Nahrungsmittel selber produzieren kann. Der Staat legte Preise fest, an die sich alle halten mussten. Diese Preise waren allerdings viel zu hoch, also wurde viel zu viel produziert, dazu kam, dass der Staat den Bauern versprochen hatte, sämtliche produzierten Güter abzukaufen. Der sogenannte Milchsee und der Butterberg waren die Folge.

Es dauerte bis in die 90er Jahre bis es erste Reformen gab und momentan befindet sich die schweizer Landwirtschaft stark im Wandel. Dennoch sind die Schweizer Bauern immer noch durch hohe Zölle (bis 800%) stark geschützt. Es gibt kein Land, wo die Bauern laut OECD-Statistik, mehr geschützt werden als in der Schweiz (74%; EU-Bauern:37%)

Schweizer Bauern können nicht mit der ausländischen Konkurrenz mithalten (v.A. durch die hohen Preise für Maschinen, Boden, Dünger etc.) aber auch weil durch geographische und historische Gegebenheiten die Bauernhöfe viel kleiner sind als im Ausland.

Da man den "Bauernstand" nicht innerhalb weniger Jahre verlieren wollte, kommen die Reformen quasi über 20Jahre verteilt, aber sie kommen. Sprich in 10 Jahren wird es in der Schweiz nur noch wenige Bauern geben (heute sind es ca. 4% der Bevölkerung) und deren Job wird nicht mehr unbedingt die Nahrunsmittelproduktion sein. Durch die Reformen wird der Markt geöffnet und entsprechend fallen auch langsam die Preise.

33

21.09.2005, 14:54

Noch zur Armut:
In der Schweiz leben 9.3% (2002) unter der Armutsgrenze (1992 waren es 7.3%)
Armutsgrenze:
Einkommen eines Einpersonenhaushalt nach Abzug aller Steuern und Abgaben <1400€

Bei einer Familie sind es <2800€.

Gründe dafür sind sicher nicht der zu kleine Sozialstaat (gemessen am BIP liegen wir im EU-Schnitt (vor Osterweiterung). Gemessen an der Anzahl der Kaufkrafteinheiten pro Kopf liegen wir in der Weltrangliste auf Platz 3.

Der Grund liegt bei demographischen Veränderungen (immer mehr ältere Leute), sowie der stagnierenden Wirtschaft. Die Sozialleistungen sind in gewissem Masse auch Schuld an der stagnierenden Wirtschaft, weil ein Arbeitsloser zB. 3000Fr. erhält und deshalb kein Job annimmt in dem er auch 3000Fr. verdienen würde. Und je länger er wartet einen Job anzunehmen umso mehr sinken die Chancen überhaupt je wieder einen Job zu kriegen.

Über die Sozialwerke in der Schweiz wird ewig diskutiert aber handfeste Reformen scheitern. Unsere Regierung ist momentan schlicht nicht fähig anständige Reformen durchzubringen. Ein Grund dafür ist weiter die direkte Demokratie die wir haben, auf die man in gewissem Sinne stolz sein kann, die aber auch sehr lähmend wirkt.

34

21.09.2005, 16:37

Denke die Schweizer haben da ganz andere Massstäbe

1400 € Netto als Armutsgrenze zu definieren ist schon :rolleyes: ,selbst bei den höheren Lebenshaltungskosten ist das immer noch jenseits von arm.

35

21.09.2005, 16:55

1400€ als Armutsgrenze find ich auch heftig. Hier gibts Rentner, die bekommen 600€ und haben noch das Glück ein Haus zu haben. Ungelernte Hilfskräfte liegen bei 800-900 Euro. Ostdeutschland ist echt ein Slum nach schweizer Maßstäben :rolleyes: