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4 801

30.03.2012, 12:35

Einzelne Zeitschriften / Magazine / Fernsehsendungen etc. sind sowieso nicht objektiv...

Krass, dass es 1.2% im Saarland braucht, bis die FDP mal wieder eine eindeutige Linie fährt. Aber als zukünftige Oppositionspartei muss man ja auch keine Kompromisse mehr machen. :evil:

Den Fall Schlecker will ich im Moment garnicht bewerten, mir geht nur durch den Kopf, dass der Handel wohl von 11,000 erfahrenen Arbeitssuchenden profitieren wird. Entsprechend werden sich dort die Arbeitsbedingungen eher verschlechtern...

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4 802

30.03.2012, 12:41

Mumpitz. Die Nachfrage nach Gütern von Schlecker ist immer noch da. Ob sich jetzt DM-Supermärkte ausweiten und mehr Leute einstellen oder neue Läden aufmachen ist ungewiss, deshalb kann man kaum sagen, ob sich die Arbeitsbedingungen verschlechtern oder verbessern. Wobei die Arbeitsbedingungen bei Schlecker katastrophal waren. Weltuntergangsstimmung ist fehl am Platz, wir haben ja auch ein funktionierendes Sozialsystem.

Finde das Rumgeheule genauso bescheuert wie bei der Kohleförderung oder bei den Agrarsubventionen. Und hier gibt es sogar stark negative Auswirkungen des Staatseingriffs.
live is live, nana nanana :D

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

4 803

30.03.2012, 12:43

Warum sollte die Konkurrenz von Schlecker die Frauen zu vernünftigen Konditionen einstellen, wenn diese verzweifelt Arbeit suchen?

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4 804

30.03.2012, 12:49

Weil sie diese Frauen evtl. gut benötigen können, um ihren Absatz zu steigern? Vielleicht gibt es da auch Wettbewerber, die diese Frauen ebenso einstellen können. Desweiteren haben diese Frauen die Möglichkeit sich zu organisieren (z.B. in Gewerkschaften), um ihre Lage zu verbessern.
Letztendlich braucht man hierfür keine Qualifikation, deshalb wird der Lohn nie besonders hoch sein.

Und im Notfall gibt es hier auch Sozialhilfe, falls einige keinen Arbeitsplatz mehr finden.
live is live, nana nanana :D

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

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4 805

30.03.2012, 12:50

doppelpost, forum spinnt.
live is live, nana nanana :D

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

4 806

30.03.2012, 12:53

Sobald die Bild das Leid der Schlecker-Frauen als Thema für sich entdeckt, ist der Drops gelutscht


da is der topic schon :D :
http://www.bild.de/geld/wirtschaft/schle…11502.bild.html
"800 Milliarden für Schulden-Staaten – aber kein Geld für die „Schlecker“-Frauen"^^

4 807

30.03.2012, 12:54

Sobald die Bild das Leid der Schlecker-Frauen als Thema für sich entdeckt, ist der Drops gelutscht


da is der topic schon :D :
http://www.bild.de/geld/wirtschaft/schle…11502.bild.html
"800 Milliarden für Schulden-Staaten – aber kein Geld für die „Schlecker“-Frauen"^^

ansonsten kann man ab jetzt doch nicht jedes unternehmen durch den staat retten, wo kommt man denn da hin?

4 808

30.03.2012, 13:23

hervorragend ^^ da ist wenigstens mal verlass auf die bild :D

4 809

30.03.2012, 14:09

Wie sie sich alle der neoliberalen Deutung hier anpassen. :O Von wegen konsequent! Konsequent (und ideologiegetreu) wäre es gewesen, schon bei Opel Nein zu sagen, spätestens aber bei den Euro-Rettungsschirmen und im Zweifelsfall darüber auch die Koalition platzen zu lassen. Das konnten sich die Nutzenmaximierer mit Bundestagsmandat dann aber doch nicht so recht vorstellen.

Du erinnerst dich doch sicher, dass die Opel-Subvention am damaligen FDP-Wirtschaftsminister Brüderle gescheitert ist? Da war mal also konsequent.

Und Bankenrettung ist nun mal ein ganz anderes Feld, weil es da zum einen um die Staatsschulden geht, die die Staaten direkt betreffen, zum anderen geht es um eine politische Wirtschafts- und Vermögenskrise von europäischen bzw. weltweitem Ausmaß. Zumindest kurzfristig finde ich sinnvoll, die Banken zu stützen und einen potentiellen Bankencrash mit viel größerem Schaden für die gesamte Weltwirtschaft zu verhindern.
Was allerdings jetzt beid er Euro-Rettung geschieht finde ich auch weder richtig noch toll. Aber man muss ja in der Politik immer in Alternativen denken, und die SPD und Grüne wollen ja nun mal noch viel größere Haftungsrisiken übernehmen und stehen geschlossener zum merkelschen Rettungsschirm als die wirtschaftsliberalen Flügel der CSU, FDP und CDU.
ansonsten kann man ab jetzt doch nicht jedes unternehmen durch den staat retten, wo kommt man denn da hin?

Eben. Es gibt eindeutige Regeln und es werden ja nicht 11.200 Mitarbeiter in einem Ort entlassen, sondern über ganz Deutschland verteilt. Ist also lokal auch nicht anders, als würde jedes x-beliebige Einzelhandelsunternehmen pleite gehen mit seinen 4-6 Mitarbeitern.

Außerdem dürfen meines Wissens die Länder diese Art von Bürgschaften gar nicht für Transfergesellschaften geben, sondern nur für die Unternehmen selbst, wenn die sehr hohe Chance besteht, das Geld zurück zu bekommen. Natürlich wäre diese Chance bei der Transfergesellschaft wohl da gewesen, aber trotzdem sind Bürgschaften für Transfergesellschaften von Ländern nicht vorgesehen, mit guten Grund.

Firmenpleiten gehören in einer Marktwirtschaft nun einmal unweigerlich dazu. Was gibt es überhaupt für Gründe für Transfergesellschaften, für welche die Steuerzahler haften, bei normalen Firmenpleiten? Doch eigentlich nur volkswirtschaftliche Gründe, wenn lokal in sehr kurzer Zeit so viele Arbeitnehmer arbeitslos werden, eventuell mit sehr spezifischen Qualifikationen, so dass sie keine neuen Jobs bekommen können und die Arbeitsagenturen damit überlastet wären. Dies ist hier aber alles nicht gegeben. Einige Politiker der sozialdemokratiserten Parteien versuchen nur, mit Bürgschaften auf Steuergeldern Wahlkampf zu machen, indem man medienwirksam eine Ausnahmereglung macht. Aber Politik sollte klare Reglungen vorgeben, welche einen Rahmen bilden und keinen medienwirksamen Einzelfallaktionismus zeigen. Immerhin gab es dann die FDP, welche sich zur Wirksamkeit unseres normalen sozialen Auffangnetzes bekannt hat.
Besonders in Bayern ist es gut, weil man dann direkt sieht, dass zumindest Seehofer einen marktwirtschaftlichen Korrektiv benötigt, um nicht nur Stimmungspolitik zu betreiben. Wobei lustiger weise die Vereinbarung im bayrischen Kabinett von Dienstag die gleiche Position wie die vom Mittwoch und auch die vom Donnerstag war, nur Seehofers Meinung hatte sich, ganz der aktuellen Stimmung anpassend, von Mittwoch auf Donnerstag geändert. ^^

Ansonsten ist auch klar, dass bei einem sozialdemokratischen Zeitgeist wie aktuell die ordnungspolitische und marktwirtschaftliche Position keine 80%-Mehrheiten bekommt. Aber die eher marktwirtschaftlich orientierten Wähler sehen, dass die FDP mal wieder stand, wenn es drauf ankam.

Übrigens ist ver.di auch lustig. Erst prangern sie die schlechten Zustände bei Schlecker an und fordern, mal solle Schlecker boykottieren. Dann geht Schlecker pleite, und jetzt fordern sie eine Transfergesellschaft. Ja was dachten die Verantwortlichen bei ver.di denn was passiert, wenn immer weniger Menschen bei Schlecker einkaufen??

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (30.03.2012, 14:25)


4 810

30.03.2012, 16:14

Übrigens ist ver.di auch lustig. Erst prangern sie die schlechten Zustände bei Schlecker an und fordern, mal solle Schlecker boykottieren. Dann geht Schlecker pleite, und jetzt fordern sie eine Transfergesellschaft. Ja was dachten die Verantwortlichen bei ver.di denn was passiert, wenn immer weniger Menschen bei Schlecker einkaufen??


na die Forderung ist doch klar formuliert, mehr Bezahlung, weniger Arbeit, bessere Bedingungen, und das ganze finanziert vom Staat :D

4 811

30.03.2012, 16:24

Ergo verbeamtete Schlecker-Kassiererinnen? ^^

4 812

30.03.2012, 16:28

Bin ich eigentlich der einzige, dem bei diesem Jubelpersertum von Worf ganz flau im Magen wird? Das ist ja ekelerregend! :(

Mal ein Fazit der FDP nach 3 Jahren: Bürokratieabbau versprechen, Staatssekretäre aus dem Hut zaubern und Parteifreunde absichern, vor allem Herr Niebel tut sich da besonders hervor (Klick) , ja genau der, der das ganze Ministerium abschaffen wollte :rolleyes:, Steuervereinfachungen ankündigen, Hotelier-Steuersenkungen einführen, freie Marktwirtschaft predigen, Steuergelder in Bürgschaften "anlegen" etc. pp. Und wie sie da stand, die Partei der Freiheit... wie eine Fahne im Wind! Ich lach mich tot, FDP, der erste deutsche Opportunistenverein :D

Am 13. Mai wissen wir ja dann, welche Sichtweise auf die FDP die Wähler in SH und NRW teilen, freue mich schon!

4 813

30.03.2012, 16:41

dein dummes gelaber animiert mich auf jeden fall schon wieder fast dazu wieder fdp zu wählen.

4 814

30.03.2012, 16:50

Bin ich eigentlich der einzige, dem bei diesem Jubelpersertum von Worf ganz flau im Magen wird? Das ist ja ekelerregend! :(

ne, bin grad nur zu faul was zu posten.
aber gönne worf doch den erfolg, dass seine partei dem steuerzahler ca. 70 million € (!) gespart hat.
damit ist quasi die pension der fdp parlamentarier refinanziert.
oder man kann alternativ 10 km zweispurige autobahn dreispurig ausbauen...
endlich ein sieg der ordnungspolitischen vernunft über die verschwenderischen linken

viel lächerlicher ist imho, dass quasi allen medien, außer der jungen freiheit natürlich, einseitige berichterstattung vorgeworfen wird.

4 815

30.03.2012, 18:49

Und Bankenrettung ist nun mal ein ganz anderes Feld

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Ede G« (27.07.2015, 15:19)


4 816

30.03.2012, 21:40

dein dummes gelaber animiert mich auf jeden fall schon wieder fast dazu wieder fdp zu wählen.
Dann laber ich mal kräftig weiter, damit deine Stimme den demokratischen Abfluss aka 5-Prozent-Hürde hinunterfließt, mehr Gewicht für meine Kreuzchen!

4 818

01.04.2012, 10:38

April April, gehört wohl in nen anderen Thread.

4 819

04.04.2012, 14:50

Die Diskussion über das Urheberrecht geht im FAz-Feuilleton weiter. Ich fand den folgenden Artikel ganz nett, besonders folgende Passage:

Zitat

FAZ: Geistiges Eigentum - Jeder Mensch hat ein Urheberrecht
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948 gibt zum einem jedem Menschen das Recht, „am kulturellen Leben der Gemeinschaft frei teilzunehmen, sich der Künste zu erfreuen und am wissenschaftlichen Fortschritt und dessen Wohltaten teilzuhaben“. Doch es geht noch weiter: „Jeder Mensch hat das Recht auf Schutz der moralischen und materiellen Interessen, die sich aus jeder wissenschaftlichen, literarischen oder künstlerischen Produktion ergeben, deren Urheber er ist.“

Und es steht auch folgendes drin:

Zitat

Es bleibt weiterhin jedem unbenommen, sein Werk kostenfrei ins Netz zu stellen. Aber sowenig Verträge aufgezwungen werden dürfen, so wenig gibt es ein Grundrecht auf Kostenfreiheit für die Verwertung geistigen Eigentums.

Naja, ich wäre ja wirklich über einen Gesetzesvorschlag der Piraten gespannt, auch vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion. Aber wenn man konkrete politische Vorschläge hat, dann macht man sich auch angreifbar, weil man dann plötzlich sehr konkret werden und auf einer Sachebene diskutieren muss. Klar, an Stell der Piraten würde ich dies jetzt auch nicht machen. :P

4 820

04.04.2012, 16:39

Naja, ich wäre ja wirklich über einen Gesetzesvorschlag der Piraten gespannt, auch vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion. Aber wenn man konkrete politische Vorschläge hat, dann macht man sich auch angreifbar, weil man dann plötzlich sehr konkret werden und auf einer Sachebene diskutieren muss. Klar, an Stell der Piraten würde ich dies jetzt auch nicht machen. :P
Wo sollen sie denn deiner Meinung nach den Gesetzesvorschlag machen? Auf der Website? In irgendeiner Zeitung? Ich bitte dich... auf Landesebene ist dieses Thema nicht akut, und im Bundestag sitzen sie noch nicht. Alles zu seiner Zeit. Aber mir ist klar, dass dir nichts lieber wäre, als dass sich die Partei durch blinden Aktionismus und irgendwelche Schnellschüsse selbst diskreditiert.

Wenn du die Partei bewerten möchtest, dann doch bitte an Hand der Arbeit im Parlament (Berlin, in Zukunft auch Saarland). Da gibt es genug zu kritisieren, denn perfekt läuft das sicher nicht.
Aber es ist - meiner Meinung nach - ungefähr im Rahmen von dem was man erwarten konnte. Entgegen allen Unkenrufen haben sie sich keinesfalls blamiert.
Und ein paar durchaus sinnvolle Sachen findet man, z.B.
http://www.piratenfraktion-berlin.de/201…-rechtfertigen/
http://www.piratenfraktion-berlin.de/201…igung-schaffen/
http://www.piratenfraktion-berlin.de/201…-zur-rigaer-94/
http://www.piratenfraktion-berlin.de/201…ners-in-berlin/

Sind nur ein paar Sachen, die ich auf die Schnelle im Blog gefunden habe, kein Anspruch auf Vollständigkeit. Finde ich alles relativ vernünftig und es sind genau solche Dinge, die ich von den Piraten erwarte.

4 821

04.04.2012, 17:02

Es würde reichen, wenn man auf einem Parteitag darüber abstimmen würde und den innerparteilichen Konsens dann in die Zeitungen trägt. Aufmerksamkeit dürfte genug vorhanden sein. Immerhin ist diese Frage eines ihrer Gründungsthemen.
Und als Schnellschuss würde ich dies nach ca. 5 Jahren nun wirklich nicht mehr bezeichnen. ;)

Was die Piraten in Berlin gemacht haben ist ja nett, aber wirklich alles Graupelputz.

Mir geht es auch nicht um Blamage im Plenum oder sinnvolle kleine Anfragen, dafür gibt es viele Beispiele, selbst bei der Linkspartei. Mir geht es um die konkreten Sachthemen. Man muss ja nicht zu allen eine Meinung haben, aber bei einem der Gründungsthemen erwarte ich es langsam mal.

Ansonsten hat die Piratenpartei das Meta-Thema Veränderung der repräsentativen Demokratie. Ich bin noch nicht überzeugt, ob es in Deutschland wünschenswert und sinnvoll wäre. Wir haben in Deutschland keine Tradition der Subsidarität wie in der Schweiz. Frau Kraft macht kräftig Schulden und ist in NRW trotzdem sehr beliebt, mit hohen Ausgaben kann man eben auch viele Menschen glücklich machen. Frau Kraft will die rudimentären Reglungen, die für einen Stopp der Lastenverschiebung in die Zukunft sorgen soll, die Schuldenbremse, weichspülen, indem sie Haushaltsteile herausrechnen möchte. Es kann sich ja jeder vorstellen, was dann passiert. ^^

Solange eine solche Schuldenpolitik von einer Mehrheit honoriert wird und vor allem die Entschiedungen auf einer politischen Ebene nicht zu den Finanzströmen auf dieser Ebene passen tue ich mich schwer zu glauben, dass sich dies durch mehr Mitbestimmung bessert. Vor allem dann nicht, wenn eine Mehrheit über eine Minderheit entscheiden kann und es den starken Minderheitenschutz, wie er u.a. auch durch Interessenvertretungen im Parlament seinen Eingang in Gesetzte findet, nicht mehr gibt. ;)

4 822

04.04.2012, 17:38

Es würde reichen, wenn man auf einem Parteitag darüber abstimmen würde und den innerparteilichen Konsens dann in die Zeitungen trägt. Aufmerksamkeit dürfte genug vorhanden sein. Immerhin ist diese Frage eines ihrer Gründungsthemen.
Und als Schnellschuss würde ich dies nach ca. 5 Jahren nun wirklich nicht mehr bezeichnen. ;)
1. Empfehle ich dir mal, diese Grafik anzusehen: http://wiki.piratenpartei.de/Datei:Mitgl…ng-nach-LVs.png
Fünf jahre mögen zwar formal richtig sein, effektiv sind es jedoch gerade mal etwas mehr als 2 1/2.

2. Gründungsthema ist völlig richtig. Die Piraten thematisieren dieses Problem, und das finde ich richtig, weil es sonst niemand tut. Lösungen? Also um Lösungen zu erarbeiten, muss man erstmal ins Gespräch mit der anderen Seite kommen. Momentan sehe ich da wenig Chancen, weil auf der anderen Seite gar nicht das Bewusstsein vorhanden ist, dass überhaupt etwas verändert werden muss. Aber immerhin haben wir jetzt eine Diskussion über das Thema innerhalb der Gesellschaft, was notwendig ist.
Was die Piraten in Berlin gemacht haben ist ja nett, aber wirklich alles Graupelputz.
Ja und? Was erwartest du denn von normalen Bürgern, die gerade dabei sind, Erfahrungen in parlamentarischer Arbeit zu sammeln?

Mir geht es auch nicht um Blamage im Plenum oder sinnvolle kleine Anfragen, dafür gibt es viele Beispiele, selbst bei der Linkspartei. Mir geht es um die konkreten Sachthemen. Man muss ja nicht zu allen eine Meinung haben, aber bei einem der Gründungsthemen erwarte ich es langsam mal.
Wenn du mit ihrer Arbeit unzufrieden bist, musst du sie ja nicht wählen.

Ansonsten hat die Piratenpartei das Meta-Thema Veränderung der repräsentativen Demokratie. Ich bin noch nicht überzeugt, ob es in Deutschland wünschenswert und sinnvoll wäre.
Hmm... dass du das nicht für wünschenswert erachtest, ist logisch.
Wenn ich mir anschaue, wie in diesem Land Politik im Moment gemacht wird, dann bin ich der Ansicht, dass ein frischer Wind nicht schadet. Ob sich gewisse Veränderungen des politischen Prozesses als praktikabel erweisen, muss man abwarten. Aber das findet man nur heraus, in dem man es ausprobiert.
Im Übrigen tendierst du dazu, die Entscheidungsfähigkeit der Masse zu negativ zu betrachten. Teile der Wählerschaft mögen für populistische Lösungen empfänglich sein, aber erstens sind dass kaum jene, die sich bei Sachabstimmungen tatsächlich beteiligen würden, zweitens sind populistische Entscheidungen immer noch besser als lobbyistische, und drittens trifft auch die breite Masse langfristig ganz gute Entscheidungen, wie man am Wahlerfolg der FDP im letzten Jahr sieht.

Und zum Thema "keine Tradition": Demokratie an sich an in Deutschland auch nicht sonderlich viel Tradition. Ja und? Was ist denn das für ein Argument? Du wirst ja im Alter echt konservativ. :D

4 823

04.04.2012, 18:22

2. Gründungsthema ist völlig richtig. Die Piraten thematisieren dieses Problem, und das finde ich richtig, weil es sonst niemand tut. Lösungen? Also um Lösungen zu erarbeiten, muss man erstmal ins Gespräch mit der anderen Seite kommen. Momentan sehe ich da wenig Chancen, weil auf der anderen Seite gar nicht das Bewusstsein vorhanden ist, dass überhaupt etwas verändert werden muss. Aber immerhin haben wir jetzt eine Diskussion über das Thema innerhalb der Gesellschaft, was notwendig ist.

Es ist ja auch fraglich, ob sich etwas ändern muss. Wenn eine Gruppierung etwas verändern möchte, so soll sie mit einen Konzept in den Wahlkampf gehen und versuchen dies umzusetzen. Es reicht ja oftmals schon, wenn sie die Impulse in die öffentliche Diskussion bringt.

Und zu ihrem Kernthema konnten die Piraten seit der Gründung programmatisch arbeiten, daher zähle ich seit 5 Jahren. Aber ist ja letztlich egal, auch 2,5 Jahre hätten gereicht.
Was die Piraten in Berlin gemacht haben ist ja nett, aber wirklich alles Graupelputz.
Ja und? Was erwartest du denn von normalen Bürgern, die gerade dabei sind, Erfahrungen in parlamentarischer Arbeit zu sammeln?[/quote]
Mir ist völlig egal, ob jemand schon 20 Jahre im Parlament saß oder neu reinkommt, ich erwarte immer das gleiche: das er handwerklich Politik macht, d.h. Mehrheiten für die inhaltlichen Positionen sucht und versucht, diese umzusetzen.
Ansonsten hat die Piratenpartei das Meta-Thema Veränderung der repräsentativen Demokratie. Ich bin noch nicht überzeugt, ob es in Deutschland wünschenswert und sinnvoll wäre.
Hmm... dass du das nicht für wünschenswert erachtest, ist logisch.

Kaum. Wie willst du aus rein logischen Schlüssen zu dem Ergebnis kommen, was ich für wünschenswert halte? ^^
Und zum Thema "keine Tradition": Demokratie an sich an in Deutschland auch nicht sonderlich viel Tradition. Ja und? Was ist denn das für ein Argument? Du wirst ja im Alter echt konservativ. :D

Demokratie hat in Deutschland lange genug Tradition, konsequente Subsidiarität aber nicht. Aber wie soll direkte Demokratie ohne Subsidiarität funktionieren, wenn man auf unterer Ebene eventuell die höherere Ebene zu Zahlungen an sich verpflichten kann? Dafür braucht es erstmal ein Regelwerk und auch zu den Fragen, welche überhaupt zulässig sind. Die technische Seite ist ja schön und gut, aber mir geht es mehr um langfristige Stabilität.

Und ja, bin konservativer geworden. ^^

Mit steigendem Alter steigt auch das Einkommen und das Vermögen und damit auch die Angst vor Linken, die einem davon etwas wegnehmen wollen. ;)

4 824

04.04.2012, 19:04

Zitat


Es ist ja auch fraglich, ob sich etwas ändern muss.

Richtig. Wenn die große Mehrheit der Gesellschaft mit dem aktuellen System zufrieden ist, dann sicher nicht. Im Moment schätze ich aber die Lage so ein, dass den meisten Menschen die grundsätzliche Problematik noch gar nicht klar ist, sie sich also noch gar keine Meinung bilden konnten. Das muss man zuerst ändern. Vorher nützt irgendein konkreter Gesetzesvorschlag gar nichts, wenn der Bevölkerung nicht mal klar ist, warum das Ganze gemacht wird. Aber gut - darüber, dass Politik für den interessierten Bürger nachvollziehbar sein soll, macht man sich in den etablierten Parteien ja gar keine Gedanken.

Zitat


Und zu ihrem Kernthema konnten die Piraten seit der Gründung
programmatisch arbeiten, daher zähle ich seit 5 Jahren. Aber ist ja
letztlich egal, auch 2,5 Jahre hätten gereicht.

Hast du dir den Plot mal angesehen? Du hast doch eine halbwegs fundierte wissenschaftliche Ausbildung, oder, also kannst du solche Abbildungen interpretieren?
Ist der Gedanke gekommen, dass sich das Kernthema einer Partei mit 1000 Mitgliedern deutlich von dem einer Partei mit 10.000 oder sogar 20.000 Mitgliedern unterscheiden kann?
Dass sich vielleicht der Schwerpunkt vom Urheberrechtsthema her wegbewegt hat, da es für die 20.000 Neumitglieder seit 2009 vielleicht nicht mehr der wichtigste Punkt ist?
Ist dir vielleicht auch der Gedanke gekommen, dass es sehr schwer ist, einen Konsens zu erarbeiten, solange sich die Mitgliederstruktur in relativ kurzen Zeitabständen dramatisch ändert?

Zitat


Mir ist völlig egal, ob jemand schon 20 Jahre im Parlament saß oder neu reinkommt, ich erwarte immer das gleiche: das er handwerklich Politik macht, d.h. Mehrheiten für die inhaltlichen Positionen sucht und versucht, diese umzusetzen.

Gut, dann hast du eine andere Erwartung. Ich erwarte, dass die Parlamentarier in erster Linie Volksvertreter sind. Bisher gab es keine Partei, von der ich mich und meine Auffassungen gut vertreten fühlte.
Bei den Piraten sieht das relativ gut aus, denn sie entwickeln sich in ein gesunde sozial-liberale Richtung - auch wenn ich nicht mit jedem ihrer Programmpunkte übereinstimme - aber das hat man bekanntlich bei keiner Partei. Es mangelt ihnen zwar noch an Professionalität, aber das wird sich mit der Zeit bessern. Und wenn nicht - gut, eine Partei ist keine Fußballverein, an dem man ein Leben lang hängt. Wenn es bessere Alternativen gäbe...

Zitat


Kaum. Wie willst du aus rein logischen Schlüssen zu dem Ergebnis kommen, was ich für wünschenswert halte? ^^

Kann man aus deinen Aussagen ableiten, vielleicht sogar tatsächlich formal, aber das probiere ich jetzt nicht.
Du schreibst es doch auch:

Zitat


Mit steigendem Alter steigt auch das Einkommen und das Vermögen und
damit auch die Angst vor Linken, die einem davon etwas wegnehmen wollen.

Und aus deiner Perspektive ist ja jeder mit einer abweichenden Meinung automatisch links. :D

4 825

04.04.2012, 19:14

Nene, und lass den Smiley da nicht einfach weg. X(

Hast du irgendwie ein iPad, weil du die Quotes so komisch formatierst?

4 827

04.04.2012, 21:03

Ich bin ja auch Beführworter der Piraten seit der letzten Europawahl aber in dem einen Punkt muss ich Worf trotzdem zustimmen, sie sollten endlich mal einen kompromissfähigen Vorschlag zum Urheberrechtsproblem machen. Immer nur zu sagen sie wollen es reformieren aber nicht abschaffen löst das Problem nicht...

4 828

04.04.2012, 22:06

was ich btw sehr problematisch finde wenn es volksabstimmungen gibt, dass blätter wie BILD die ohnehin schon eine große macht haben, noch stärker werden ala so liebes volk jetzt geht mal ins internet und klickt dort und dort und dann gehts euch besser. so reizvoll ich die idee finde so gefährlich ist es, weil leute dazu animiert und manipuliert werden koennen ueber etwas abzustimmen was sie nicht verstehen.
Die Wahrheit kann nie falsch sein, nur schmerzhaft.

4 829

04.04.2012, 22:18

Volksabstimmungen sind generell problematisch, weil immer das Risiko besteht dass dadurch Minderheiten unterdrückt werden.

4 830

04.04.2012, 22:22

Volksabstimmungen sind generell problematisch, weil immer das Risiko besteht dass dadurch Minderheiten unterdrückt werden.

Ja, daher muss man Regeln dafür schaffen, was für Fragestellungen überhaupt zulässig sind. Beispielsweise gehört dazu für mich auch, wie man auf unteren Ebenen über Dinge abstimmen kann, welche Geld von übergeordneten Ebenen erfordern.