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61

19.11.2008, 10:27

Es wäre ja mal interessant wenn die Pisastudie mit und ohne Imigranten ausgewertet wird.

Falls dies dramatische Unterschiede zeigen würde könnte man entsprechend reagieren und die Imigrationspolitik inklusive Bildungspolitik anpassen.

Apropo Zuwanderungspolitik, die ganzen Prognosen dass ein kontinuierlicher Zustrom erforderlich ist basieren doch auf der Annahme,
dass unsere Produktionsgesellschaft struktuiert bleibt wie in den letzten 50 Jahren.

Da speziell in Mitteleuropa die Produktivität ständig zunimmt bedarf es dementsprechend weniger "Arbeiter". Warum machen wir uns dann in die Hosen, dass wir schrumpfen?

Eine gesunde "Zuwanderung" in Europa gab es schon immer und ist sicherlich auch ein Erfolgsgarant. Doch was im Moment abläuft ist eher ein Massenzuwanderung und entspricht eher einer Assimilationspolitik.

62

19.11.2008, 10:43

RE: Sachsen verdrängt Bayern bei Pisa-Test von der Spitze

Zitat

Original von AtroX_Worf
Beamtentum bei Lehrern ist auch vollkommen unnötig.


prinzipiell ja, praktisch müsste man dann mehr bezahlen. ob sich das in summe irgendetwas nimmt, weiss ich leider nicht.

63

19.11.2008, 11:07

Man müsste nur dann mehr bezahlen, wenn andere Bundesländer mit dem Beamtenstatus ködern.
Kann man sich jetzt überlegen, ob man Lehrer grundsätzlich nciht mehr verbeamten sollte oder ob man Verbeamtung als Teil der Entlohnung akzeptiert.

Da Menschen eher risikoavers sind denke ich mit Beamtenstatus könnte man sogar noch billiger kommen. Allerdings wird man unflexibler und Mittel für die Leistungsanreizsetzung fehlen. imho überkompensieren diese negativen Größen das gesparte Geld durch die Verbeamtung langfristig wieder.

64

19.11.2008, 11:10

Zudem sollte man sich folgendes klarmachen:

Man absolviert ein volles Studium als Lehramtsanwärter. Dann hat man noch mal zwei Jahre Ausbildung, bei der man weniger verdient, als ein Zivildienstleistender. Erst danach steigt man mit einem Gehalt ein, welches andere schon direkt nach dem Studium übertreffen.

Man sollte sich überlegen, wie man einerseits die besten Leute für diesen sehr wichtigen Job begeistern kann, wenn man andererseits ein mittelmäßiges Gehalt (für studierte Menschen) gibt. Das Beamtentum ist da denke ich ein wichtiger Anreiz, um zumindest etwas qualifizierte Leute in diesen Beruf zu locken. Wenn man das nicht macht, sammeln sich im Lehrerberuf genau die Leute, über die alle schimpfen. Dabei trägt man selber die Verantwortung dafür, dass die dort hin gekommen sind.

Und noch was Worf: Wenn man an den Ergebnissen irgendwas NICHT erkennen kann, dann sicher, dass es einen Zusammenhang zwischen Schulformen (Haupt-, Real-, Gesamtschule) und Bildungserfolg gibt. Die Länder sind doch ziemlich willkürlich gestreut. Diese Debatte um die Hauptschule ist politisches Blendwerk und es spricht Bände für die Parteien, die sich daran beteiligen.

Wenn irgendwas wirklich zieht, dann sowas wie das Betreuungsverhältnis. Ein Lehrer der 30 Schüler gleichzeitig hat kann pro Kind weniger Aufmerksamkeit aufbringen, als ein Lehrer der 20 Schüler hat. Leider ist ersteres der Normalfall.

65

19.11.2008, 11:21

Bänker leben halt in ihrer eigenen Welt :D :rolleyes:

66

19.11.2008, 11:25

Und warum wird das Ergebnis des Tests dann als Anlaß genommen wieder über Schulformen zu diskutieren? Weil Sachsen nach der 5. Klasse nur Zweitgliedrig ist und Hamburg alle mögliche Wahl lässt...!

Das sind keine allein bestimmenden Faktoren, aber ich denke schon, dass sie einige Erklärungskraft haben.

Die besten bekommt man für den Lehrerberuf eh nicht, das ist illusorisch. Man kann aber versuchen die motiviertesten Lehrer zu bekommen, was viel wichtiger ist.
Sind Lehrer schon von sich aus motiviert und bleiben es immer auch bei fehlenden Anreizen oder ist dies nicht der Fall? Dies ist die Frage, wenn es um den Beamtenstatus geht.

67

19.11.2008, 11:35

Zitat

Und warum wird das Ergebnis des Tests dann als Anlaß genommen wieder über Schulformen zu diskutieren?


Bayern hingegen hat eine Hauptschule und hat ebenfalls gut abgeschnitten. Die Frage von dir ist aber berechtigt. Welchen Grund könnte die Politik haben, etwas zu veranlassen, was letztlich keine Lösung des eigentlichen Problems darstellt? Aus dem gleichen Grund wie so häufig: Der Bürger will sehen, dass etwas passiert. Im Grunde genommen ist ihm egal was, hauptsache es passiert etwas. Ein Wechsel des Schulsystems lässt sich leichter vermarkten und ist günstiger als langfristig mehr Lehrer einzustellen, um beispielsweise das Betreuungsverhältnis zu verbessern. Es gibt allerdings noch weitere Gründe. Gerade du Worf bist aber sicherlich clever genug um selbst darauf zu kommen.

Zitat

Die besten bekommt man für den Lehrerberuf eh nicht, das ist illusorisch. Man kann aber versuchen die motiviertesten Lehrer zu bekommen, was viel wichtiger ist.
Sind Lehrer schon von sich aus motiviert und bleiben es immer auch bei fehlenden Anreizen oder ist dies nicht der Fall? Dies ist die Frage, wenn es um den Beamtenstatus geht.

Die Frage kann ich dir ganz leicht beantworten. Nein, Lehrer sind nicht von sich aus motiviert. Im Gegenteil: Viele im Kollegium denken momentan daran, den Job vor lauter Frust an den Nagel zu hängen.
Wenn man den Beamtenstatus wegnimmt, sollte man bereits sein mehr zu bezahlen. Was glaubst du Worf, warum nahezu kein Politiker sein Kind auf einer öffentlichen Schule hat? Weil die Lehrer dort so motiviert sind?

68

19.11.2008, 11:41

Zitat

Man kann aber versuchen die motiviertesten Lehrer zu bekommen, was viel wichtiger ist.


Ich kenne 2 die Lehramt studieren und 2 die schon fertig sind. Die motiviertesten sind lt. deren Aussage auch die, die es am wenigsten drauf haben weil sie total falsche Ansichten von dem Job haben.
Und Illusionisten haben in dem Job auch nix verloren, die machen mehr kaputt als das sie bringen!
Bestes Beispiel, Gymnasium 6te Klasse und der "Kollege" von meinem Kumpel spricht mit seinen Schülern in Deutsch in diesem "Erkan und Stefan"-Deutsch weil er meint das sie dadurch mehr bei der Sache sind.
Das da die total falschen Werte vermittelt werden, das checkt er nicht... aber der Beschreibung her voll auf deine Supermotivationslehrer Worf^^

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69

19.11.2008, 12:29

Solche Lehrer, wie von dir beschrieben, sind mir im hiesigen Einzugsgebiet weder bekannt, noch hätten solche Typen eine lange Halbwertszeit. Ausnahmen sollen jedoch die Regel bestätigen. Das Problem an den hiesigen Schulen liegt vielmehr in der geringen Personaldecke. Jede Lücke muss durch Überstunden gefüllt werden. Einen Überhang gibt es in den meisten Fällen nicht. Die Mehrbelastung führt nur zu weiteren Ausfällen. Als Folge davon werden einige Fächer im Zeugnis schon als "nicht erteilt" betitelt. Hier liegt ganz klar ein Versagen der Politik vor, welche die Schulen nicht mit dem entsprechendem Personal ausstattet.

Zitat

Was glaubst du Worf, warum nahezu kein Politiker sein Kind auf einer öffentlichen Schule hat? Weil die Lehrer dort so motiviert sind?


Jo - forsch doch einmal nach, wieviel der Abgeordneten der Grünen in Kreuzberg wohnen, jedoch ihre Kinder auf Privatschulen bzw. auf internationale Schulen schicken. Wer will schon Kinder auf eine Schule schicken wo 30% der Kinder nicht schulfähig sind?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Smoerrebroed« (19.11.2008, 13:56)


70

19.11.2008, 13:15

aus dem Artikel:

Zitat

Delekat hat herausgefunden, dass insgesamt 53 Prozent der Kreuzberger der Unterschicht - also der bildungsfernen - angehören, 22 Prozent der Mittelschicht und nur 24 Prozent der Oberschicht mit hoher Bildung.


cool, jetzt setzt man das schon gleich, braucht man ned mehr differenzieren und mehr Geld in Bildung stecken lohnt sich auch ned wenn die Bildung doch eh der sozialen Schicht entspricht

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »[AA]Hawk« (19.11.2008, 13:15)


71

19.11.2008, 13:48

Bullshit! In dem Artikel gehts doch nur um Bildung und in dem Zusammenhang muss man auch diese Schichtung sehen. Hat nichts mit den sog. sozialen Schichten zu tun. Oder denkst du dass die 24% Oberschichtbürger haben in Kreuzberg?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Methadon« (19.11.2008, 13:49)


72

19.11.2008, 14:27

Zitat

Original von Smoerrebroed

Jo - forsch doch einmal nach, wieviel der Abgeordneten der Grünen in Kreuzberg wohnen, jedoch ihre Kinder auf Privatschulen bzw. auf internationale Schulen schicken. Wer will schon Kinder auf eine Schule schicken wo 30% der Kinder nicht schulfähig sind?



Wahre Worte Smoerre, hier in Freiburg sieht es genauso aus, speziell die Grünen sind die grössten Heuchler. Empfangen alle Fremden mit offenen Armen und empören sich wenn jemand sagt das Boot ist voll, man sollte die Zuwanderung etwas reduzieren.

Aber welcher Gesinnung sie wirklich folgen sieht man spätestens wenn Ihre Sprösslinge eine Schule besuchen, in welcher der Ausländeranteil > 10 % ist. Dann verschwindet urplötzlich der xenophile Charakter :baaa:

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73

19.11.2008, 14:42

Ich habe weder gesagt "das Boot ist voll" noch das man "die Zuwanderung reduzieren" sollte.

74

19.11.2008, 14:58

Zitat

Original von CF_Icey

Zitat

Original von AtroX_Worf
Man kann aber versuchen die motiviertesten Lehrer zu bekommen, was viel wichtiger ist.

Ich kenne 2 die Lehramt studieren und 2 die schon fertig sind. Die motiviertesten sind lt. deren Aussage auch die, die es am wenigsten drauf haben weil sie total falsche Ansichten von dem Job haben.

Ich meinte keine Studenten oder welche, die gerade mit dem Referendariat fertig sind sondern Lehrer, welche schon mind. 5 Jahre unterrichtet haben und bei denen die erste Motivation verpflogen ist. Dann ist es imho wichtiger zu motivieren als den fachlich besten zu haben (natürlich muss der Lehrer fachlich gut sein, keine Frage! aber letzlich unterrichtet er immer nur das gleiche, da braucht nen Mathematiklehrer kein Mathematiker zu sein).

Was macht man, wenn verbeamtete Lehrer nur noch "Dienst nach Vorschift" machen, auf keien Klassenfahrt mehr mitfahren wollen und öfters krank sind? Man kann ja nicht einmal Gehaltsboni für besonders engagierte vergeben (wenn den Geld da wäre).

Zudem ist es meines Wissens jetzt auch nicht wirklich möglich Lehrer unterschiedlich zu bezahlen oder unterschiedlich viele Stunden für das gleiche Geld unterrichten zu lassen, sieht man einmal von Kurzarbeit ab.
Wenn es in den sogenannten MINT-Fächern (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften, Technik?) zu wenig Lehrer gibt, dann muss man denen eben mehr bezahlen als Deutschlehrern.
imho sollte man den Schulen sowieso mehr Freiheiten geben und vor allem ein Budget, mit welchem die Direktoren selbst die Gehälter von Lehrern aushandeln können. Kündigungsfristen sind jeweils bis zum Halbjahr.

75

19.11.2008, 15:08

Für Lehrer gilt das gleiche wie für jeden anderen AN. Schaffe ihm gute Arbeitsbedingungen dann bringt er auch mehr Leistung. Sprich im Lehrerfall wäre das kleinere Klassen, etc.. Doch dafür ist weder Geld noch Platz da, also brauch man sich im Endeffekt nicht wundern wenn die Arbeitsmoral in den Keller fällt.

76

19.11.2008, 16:34

hallo

hi ich oute mich hier mal als lehrer. ich bin auch schon länger als 5 jahre im dienst. bin beamter und habe als fächer mathe und physik. die schule an der ich unterrichte hat auch an der pisa e studie vor drei oder vier jahren teilgenommen, solange hat die auswertung gedauert. von daher darf ich hier mitreden.
leider ist es aber so, dass jeder der mal in der schule war glaubt mitreden zukönnen. Ähnlich wie in deutschland zur zeit der wm und em es millionen von bundestrainer gibt, gibt es nach jeder pisa untersuchung bzw. veroffentlichungen millionen von kultusminister die meinen sie könnten das bildungssystem neu erfinden.
wer die studie kennt weiss wie viele seiten erläuterungen zu den einzelnen untersuchungen bzw. statistiken nötig sind. leider wird in der presse mal schnell ein ranking präsentiert und schon gibt es ein gutes und schlechtes Schulssystem. alleine schon die zum teil minimalen punkteunterschiede machen aus ob man in vorderen oder hinteren teil deutschlands sich befindet. solche aspekte werden bei den stammtischgrafiken schnell mal vergessen und nur das ranking prägt sich ein.
ganz klar ist sachsen da führend aber warum gab es aufgaben über evolution die im sachsenlehrplan bereitsbehandelt war in anderen bundesländern aber erst in darauf folgenden schuljahren behandelt werden. solche punkte sind sicherlich kleinigkeiten aber diese kleinigkeiten können sich addieren und werden nirgends erwähnt.
ich hoffe dass die "schlechten" bundelsländer nicht wieder in aktionismus verfallen, stehen nämlihc wahlen an sind die kultusminister immer eifrig dabei und wer es ausbadet ist ne andere sache. ich gebe euch noch als beispiel
ehemalige kultusministerin wolf aus hessen die mitverantwortlich für die wahlniederlage von koch war. nachdem es den eltern zu viel wurde wurde sie kräfitg abgestraft. sie hat als amtierende ministerin ihren eigenenen wahlkreis verloren ( an metzger die dann die koalition verhindert hat)

meine bitte daher: wer nicht wirklich hinter die kullissen geschaut hat sollte mit seinen stammtischparolen zurückhaltend sein.

danke franke

77

19.11.2008, 17:10

RE: hallo

Zitat

Original von franke
ganz klar ist sachsen da führend aber warum gab es aufgaben über evolution die im sachsenlehrplan bereitsbehandelt war in anderen bundesländern aber erst in darauf folgenden schuljahren behandelt werden.

Die Studie ist doch insgesamt international ausgerichtet. Da wird eben ein Themenkatalog abgefragt. Dieser variiert sicher auch. Zu alte Themen kann man ja auch schlecht nehmen, weil die Aufgaben dann zu einfach wären.
Denke Sachsen ist klar in einer Spitzenposition mit 3-4 anderen Ländern. Es ist wirklich nicht signifikant ob man 1-3 Punkte Unterschied hat, aber 10 halte ich schon für signifikant.

Es gibt immer Probleme eigentlich hochdimensionale Größen 1-dimensional runter zu projezieren um eine natürliche Ordnung zu gewinnen und ein Ranking angeben zu können. Aber letzlich steht das Ergebnis jetzt und keiner dissuktiert über den Unterschied zwischen dem 9. und 10. Platz aber sehr wohl über die Faktoren, welche anscheinend das höhere Ergebnis der Spitzenländer erklären.

btw glaubd ie aktuelle Studie war 2006, also nicht vor 4 Jahren (da gabs maybe einen Vorgänger).

78

19.11.2008, 19:22

stimmt 2006

hi atrox worf

stimmt 2006. http://pisa.ipn.uni-kiel.de/pisa2006/index.html

hab in klassenjahrgängen gerechnet und dann war das am ende des Schuljahrs 2005 / 2006 daher kam ich auf drei oder vier .
Sind also ca- 2,5 Zeitjahre bzw. drei Schuljahre ;)

-=)GWC(RaMsEs

unregistriert

79

19.11.2008, 19:41

Zur beamtendiskussion, man verdient doch gar nicht schlecht wenn man sieht was einem effektiv übrig bleibt, und vor allem zahlt einem der statt die rente, wenn du das einrechnest ist doch alles klar...

80

19.11.2008, 23:16

ich glaube, Sachsen und Thüringen waren die einzigen Länder, die 12 Jahre Abitur von Anfang an hatten. Die Lehrpläne sind daher sehr gut augefeilt und das naturwissenschaftliche Profil war (siehe andere Beiträge) schon immer sehr gut ausgeprägt. Das macht sich bezahlbar. Konnte daher auch immer das Jammern über Turboabi nie verstehen. Ich habe 12 Jahre Abi in Sachsen gemacht und konnte mich überhaupt nicht über zu wenig Freizeit beklagen.

Ich habe mich auch schon immer gewundert, dass man in bestimmten Bundesländern (wie NRW) die essentiellen Fächer Deutsch und Mathematik abwählen kann. Einfach unverständlich!

Im Studium der BWL habe ich auch gemerkt, dass vor allem Studenten aus "westdeutschen" Ländern erhebliche Defizite in Mathematik hatten. Und das durchgehend...

Zumindest Pflichtfächer Deutsch und Mathe sollte man überall einführen und am besten Zentralabitur für ganz Deutschland...

81

19.11.2008, 23:55

Was ist an Deutsch in der Oberstufe soo essentiell? Ich glaube kaum, dass es später einen interessiert wie viele Stücke ich aus der Zeit des Sturm und Drangs gelesen habe oder ob ich Gedichte analysieren kann...

Pflichtfach ja, Pflicht-Prüfungsfach im Abitur IMO nein.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Kurver« (19.11.2008, 23:58)


82

20.11.2008, 02:15

Mathe und Deutsch sind halt die beiden grundlegenden Fächer. Zumindest abwählen sollte man sie nicht dürfen. Zusätzlich bin ich auch für eine obligatorische Abiturprüfung in diesen Fächern.

83

20.11.2008, 02:23

Also als ich 2005 in NRW Abitur gemacht habe konnte man auch weder Mathe noch Deutsch abwählen. Es wurde vor einigen Jahren eingesehen, dass es nicht gut ist völlig ohne Mathe und Deutsch Abitur machen zu können.

84

20.11.2008, 10:38

Zitat

Original von Kurver
Was ist an Deutsch in der Oberstufe soo essentiell? Ich glaube kaum, dass es später einen interessiert wie viele Stücke ich aus der Zeit des Sturm und Drangs gelesen habe oder ob ich Gedichte analysieren kann...

Pflichtfach ja, Pflicht-Prüfungsfach im Abitur IMO nein.


stimme ich voll zu. der literatur unterricht der oberstufe bringt einem nichts mehr. deutsch ist wichtig, aber 3 jahre lang ein buch nach dem anderen durchzupeitschen bringt nichts.

85

20.11.2008, 11:30

Zum humanistischen Bildungsideal gehört eine allgemeine Bildung.
Im Deutschunterricht sehe ich nicht die Bücher im Vordergrund, welche exemplarisch für verschiedene Epochen stehen. Der Deutschunterricht hat doch vielmehr den Sinn, dass man argumentieren und diskutieren lernt und schriftliche Arbeiten klar strukturieren kann.

Sowohl in der mündlichen auch als der schriftlichen Argumentationsfähigkeit sehe ich immer wieder größere Defizite.
Wie man seine Gedanken im Kopf so ordnet und eine Argumentationskette aufbaut, dass man den Gesprächspartner auch überzeugt ist nicht so einfach.

Das entscheidende im Deutschunterricht sind meiner Meinung auch nicht alle Stilmittel in einem Text zu finden, sondern die Motive der handelnden Personen zu erklären. Stilmittel sind ein Aspekt der Argumentationshilfe, Konsistenz im Inhalt ist aber ein mindestens eben so großer.

Genauso wie jeder Abiturient grundlegend differenzieren und integrieren können sollte und dabei auch noch eine heuristische Anschaung hat was er da eigentlich tut gehört das Wissen über verschiedene kulturhistorische Epochen und Bücher sowie Argumentationsfähigkeit zu einem gebildeten Menschen.

87

20.11.2008, 12:26

Worf ist halt (Bildungs-) Elite

Da koennen wir nicht mitreden...

88

20.11.2008, 12:27

Zitat

Original von Erg_Raider

Zitat

Original von Kurver
Was ist an Deutsch in der Oberstufe soo essentiell? Ich glaube kaum, dass es später einen interessiert wie viele Stücke ich aus der Zeit des Sturm und Drangs gelesen habe oder ob ich Gedichte analysieren kann...

Pflichtfach ja, Pflicht-Prüfungsfach im Abitur IMO nein.


stimme ich voll zu. der literatur unterricht der oberstufe bringt einem nichts mehr. deutsch ist wichtig, aber 3 jahre lang ein buch nach dem anderen durchzupeitschen bringt nichts.


Ich bin jetzt mit dem Abitur fertig und habe Deutsch als Schulfach 12 Jahre lang gehasst. Trotzdem bin ich der Meinung, dass Deutsch zum Abitur dazugehört.
Ich habe im Englisch-LK praktisch ein Buch nach dem anderen von Shakespeare gelesen (lesen müssen) und habe pro Buch vielleicht 5-10 neue Vokabeln gelernt, also hat sich mein Englisch kaum verbessert.

Ich merke aber jetzt an der Uni, dass ich das was ich in Englisch gelernt habe gut anwenden kann im Bezug darauf, dass ich einen Text direkt in eine Struktur gliedern kann und so die Argumentationsfähigkeit viel besser verstehe. Darüber hinaus hilft mir das auch in anderen Sprachen wie Französisch, da das Grundschema ja immer gleich bleibt.

Worf hat Recht.

89

20.11.2008, 12:29

Fuer Englisch gebe ich dir recht, man wird halt nur durch Uebung besser.

Aber ich denke nach der 11. Klasse hat deustch fuer mich persoenlich keinen Mehrwert mehr gebracht.

Und hier bei den russischen Bauern kann ich das eh nicht gebrauchen, hier gehts nur darum wer die dicksten Kartoffeln hat...

90

20.11.2008, 12:36

Zitat

Original von MaxPower
Fuer Englisch gebe ich dir recht, man wird halt nur durch Uebung besser.

Aber ich denke nach der 11. Klasse hat deustch fuer mich persoenlich keinen Mehrwert mehr gebracht.

Und hier bei den russischen Bauern kann ich das eh nicht gebrauchen, hier gehts nur darum wer die dicksten Kartoffeln hat...

Wie gesagt, ich habe das ewige Analysieren, interpretieren und unterstreichen in Deutsch gehasst. Trotzdem habe ich in Deutsch viel weniger gelernt wie man einen Text richtig analysiert, als wie man richtig darüber diskutiert. Für mich besteht der Deutsch-Unterricht im Nachhinein aus Diskussionen und Argumentationsfähigkeit, es muss eben nur eine Grundlage geben. Und diese existiert dann in Form von verschiedensten Büchern. Ich musste jede Woche mind. zweimal sagen, was ich von dem und dem halte, warum der so agiert, weshalb der Autor das so meinen könnte, usw. usw. Das fördert meiner Meinung nach die Argumentationsfähigkeit.

Kafka, Brecht, Goethe (im Detail) sind alles Personen, die ich erst im letzten Jahr in der Oberstufe wirklich detailliert als Autor kennengelernt habe und ich glaube, dass mir das Wissen nicht geschadet hat.

Dass dir Deutsch in deinem Beruf momentan nichts bringt glaube ich gerne, ich glaube aber genauso gerne, dass dir Wissen über Spieltheorie oder partielle Integrale dir in einer Tätigkeit im Haus der deutschen Geschichte oder im Kanzleramt nichts bringen wird.