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01.03.2007, 13:19

Mathe Injektivität

Hey Leute. Hab eine kleine Formfrage:

Zitat

Seien X und Y Mengen, sowie f : X -> Y eine Abbildung von X nach Y.

f heißt injektiv, wenn für alle y aus Y höchstens ein x aus X mit f(x) = y existiert.
(höchstens ein beinhaltet auch keines)

Äquivalente Formulierung:

f heißt injektiv, wenn für alle x1, x2 aus X gilt: Wenn f(x1) = f(x2), dann x1 = x2.


dies ist aus dem Wiki.
mir stellt sich jetzt eine Frage, weil ich es einfach nicht verstehen will.

Bei der ersten Aussagesteht "für alle y aus Y , also y € Y. d.h. für alle Elemente aus der Zielmenge Y höchstens ein Element aus der Bildmenge X (x € X). richtig?

ok... nun zur zweiten Aussage.

Da steht für alle x1, x2 aus X, also x1,x2 € X. was heißt das ? nehmen wir Menge X besteht aus 1,2,3. was ist mit dem x1,x2 nun gemeint? wieso schreibt man nicht wieder einfach x € X hin? wieso diese zwei Variablen x1,x2 statt einfach x1 ?

danke im voraus

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Zecher_Websonic« (01.03.2007, 13:21)


2

01.03.2007, 13:25

wenn ich mich recht entsinne heißt das übersetzt (achtung mathematiker bitte nicht lesen):
Injektiv = wenn du nur 1 Y-Wert pro X-Wert hast oder keinen ist die funktion Injektiv
;)

3

01.03.2007, 13:27

man will irgendwie aussagen, daß jedes x auf ein "eigenes" y abgebildet wird.
D.h. man geht entweder von Y aus und sagt, daß es für jedes y aus Y höchstens ein x gibt mit f(x)=y.

Will man das von X ausgehend machen reicht eben ein x1 nicht aus, da man irgendwie sagen will, daß es das einzige ist.
Deswegen braucht man ein beliebiges x2, das eben nicht auch auf y abgebildet werden darf.

4

01.03.2007, 13:49

also deinen ersten Teil habe ich verstanden. nun aber von X ausgehend verstehe ich es nicht.

nehmen wir an unsere Menge X hat das Element x1 = 3. Wenn wir dieses Element nun auf Y abgebildet haben, ist doch alles in Ordnung? Dann sind alle X-Elemente "vergeben". ICh will einfach nicht verstehen,was man mit diesem X2 bezeichnet.

Sei die Menge X mit den Elementen 2,3,4. Dann bezeichne ich mit x1,x2 einfach beliebige zwei davon oder wie?

und was genau passiert beim Vorgang f(x1) = f(x2). Sei die Gleichung f(x) = 2x

setze ich hier jetzt 2x1 = 2x2 ?, dann kommt durch division von 2 auf beiden Seiten x1 = x2 raus. d.h. wäre x1 in dem Falle 2 und x2 wäre 4, heißt das jetzt 2=4 ?!?!?

5

01.03.2007, 13:56

falls die Menge nur aus einem Element besteht ist x2 natürlich nicht unbedingt nötig, die Menge ist eh injektiv, wenn du sie auf was abbildest, da das eine Element ja nur auf eines abgebildet werden kann.

Und ja, die Menge sei z.B. 2,3,4. Dann sind x1 und x2 zwei beliebige davon.
Angenommen du willst 2,3,4 auf 2,3,4 abbilden.
Dann wäre 2->4, 3->4, 4->4 eine mögliche Abbildung, die offensichtlich nicht injektiv ist. Denn 4 ist aus Y und auf 4 wird mehr als einmal abgebildet.

Das könntest du aber auch mit x1 und x2 nachprüfen.
Man nehme x1=2 und x2=3 dann folgt f(x1)=4=f(x2). Und auch das darf bei injektivität nicht sein.

Du kannst die x1, x2 also auch als Methode zum Überprüfen von Injektivität ansehen.

6

01.03.2007, 14:01

Zitat

Äquivalente Formulierung:

f heißt injektiv, wenn für alle x1, x2 aus X gilt: Wenn f(x1) = f(x2), dann x1 = x2.


Was das heissen soll:

Wenn du 2 Elemente der Definitionsmenge hast, die beide auf den gleichen Funktionswert abgebildet werden, dann müssen diese beiden Elemente ident sein. (Anders formuliert: Es gibt keine 2 verschiedenen Elemente der Definitionsmenge, die beide auf den gleichen Funktionswert abgebildet werden.)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »plexiq« (01.03.2007, 14:02)


7

01.03.2007, 14:04

Man kann es sich auch bildlich vorstellen:

Du hast eine Funktion in einem kartesischen Koordinatensystem. Wenn du jetzt ne horizontale Linie irgendwo im Koordinatensystem gemacht hat, schneidet sich die Linie höchstens einmal mit dem Graphen.

Bei Surjektivität übrigens mindestens einmal.

8

01.03.2007, 14:04

hey du machst das gut :)

nun aber nochwas. du sagst

Zitat

Man nehme x1=2 und x2=3 dann folgt f(x1)=4=f(x2). Und auch das darf bei injektivität nicht sein.


wie geht das? wie soll eine Gleichung aussehen, wenn bei zwei Verschiedenen x-Werten trotzdem das selbe rauskommt? als beispiel 2x kommt bei x1=2 -> 4 raus. aber x2=3 kommt doch 6 raus ?!

9

01.03.2007, 14:07

Zitat

wie soll eine Gleichung aussehen, wenn bei zwei Verschiedenen x-Werten trotzdem das selbe rauskommt?


y= 0*x
y= x²

Wären Beispiele für nicht injektive Funktionen.

10

01.03.2007, 14:07

Zitat

Original von plexiq

Zitat

Äquivalente Formulierung:

f heißt injektiv, wenn für alle x1, x2 aus X gilt: Wenn f(x1) = f(x2), dann x1 = x2.


Was das heissen soll:

Wenn du 2 Elemente der Definitionsmenge hast, die beide auf den gleichen Funktionswert abgebildet werden, dann müssen diese beiden Elemente ident sein. (Anders formuliert: Es gibt keine 2 verschiedenen Elemente der Definitionsmenge, die beide auf den gleichen Funktionswert abgebildet werden.)


in einer Menge gibts doch aber keine zwei ident Elemente. das würde heißen diese Menge besteht aus nur einem Element ?!
Mit Funktionswert meinst du Zielmenge oder ?

11

01.03.2007, 14:09

f(x) = x^2
x_1 = 2
x_2 = -2

f(2) = 4
f(-2) = 4

Verschiedene x-Werte, kommt das Gleiche raus

12

01.03.2007, 14:10

Errr, du bist aber pingelig:

Zitat

in einer Menge gibts doch aber keine zwei ident Elemente. das würde heißen diese Menge besteht aus nur einem Element ?!
Mit Funktionswert meinst du Zielmenge oder ?


Sei Element1 ein Element der Definitionsmenge und Element2 ein Element der Definitionsmenge. Falls die Funktion injektiv ist, und Element1 & Element2 auf den selben Funktionswert abgebildet werden, dann sind Element1 und Element2 ident.

13

01.03.2007, 14:12

Zitat

Original von Zecher_Websonic
hey du machst das gut :)

nun aber nochwas. du sagst

Zitat

Man nehme x1=2 und x2=3 dann folgt f(x1)=4=f(x2). Und auch das darf bei injektivität nicht sein.


wie geht das? wie soll eine Gleichung aussehen, wenn bei zwei Verschiedenen x-Werten trotzdem das selbe rauskommt? als beispiel 2x kommt bei x1=2 -> 4 raus. aber x2=3 kommt doch 6 raus ?!


wenn du die Abbildung y=2x nimmst, kannst du z.B. nachweisen, daß sie injektiv ist. Denn in dem Fall wirst du keine x1, x2 finden, für die gilt f(x1)=2*x1=2*x2=f(x2) AUßER x1=x2.
Vielleicht verwirrt dich das, du kannst nämlich durchaus x1=x2 wählen.

14

01.03.2007, 14:15

ich glaub ich habs kapiert. danke euch :)

15

01.03.2007, 18:21

sry, doofe frage, aber vllt weiß es jm hier schneller, wie wenn ich nachschlag:
und wie heißen funktionen, die mehrere werte pro x ausgeben?

Also z.B. f(z) = ln z (z element C)

und wie stellt man das dar?!

17

01.03.2007, 19:01

nein, was xaomat meint geht eher in die funktionentheorie rein (also zb der komplexe logarithmus)

aber funktionen, die pro x mehrere werte haben gibt es schon allein definitionsgemäß nicht, da sowas niemals wohldefiniert sein kann

funktionenscharen sind auch nix anderes als abbildungen von z.B. R x T
wobei R relle Zahlen sin und T von mir aus auch R, also zb ist die funktionenschar

f(x)=x+t für ein t in R
nicht anderes als ne Abbildung
f: R x R --> R
(x,t) |------> x+t

18

01.03.2007, 19:26

Zitat

Original von [pG]Nalfein
aber funktionen, die pro x mehrere werte haben gibt es schon allein definitionsgemäß nicht, da sowas niemals wohldefiniert sein kann


Mit einem Tupel als Ergebnis funktioniert das, (EDIT) das Tupel ist aber natürlich erstmal auch nur ein Wert.

EDIT: Darstellen könnte man mehrere Rückgabewerte mathematisch mit Mengen, graphisch einfach durch zusätzliche Punkte im Diagramm.

Aber einen Namen kann ich leider auch nicht bieten. ?(

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Sheep« (01.03.2007, 19:40)


19

01.03.2007, 19:39

... (hab nach ~2000 Postings auch mal n Selfquote statt Edit geschafft :rolleyes: )

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Sheep« (01.03.2007, 19:40)


20

01.03.2007, 20:16

was meinst du in diesem fall mit tupel?

es ist jedenfalls eine grundlegende eigenschaft von abbildungen das diese wohldefiniert sind

21

01.03.2007, 21:07

Zitat

Original von [pG]Nalfein
was meinst du in diesem fall mit tupel?


Einen Vektor (bzw. Matrix oder ein Konstrukt mit noch mehr Dimensionen).

22

01.03.2007, 21:10

wieso sollte es dann sowas geben?
der begriff abbildung ist viel allgemeiner definiert

23

01.03.2007, 21:15

Zitat

Original von [pG]Nalfein

es ist jedenfalls eine grundlegende eigenschaft von abbildungen das diese wohldefiniert sind


ja und deswegen wird in xaomats fall ein sog. hauptwert definiert. ebenso bei der komplexen wurzelfunktion, da sich andernfalls widersprüche erzeugen lassen....

also eine funktion/abbildung mit mehreren funktionswerten/bildern gibt es einfach per definition nicht.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Erg_Raider« (01.03.2007, 21:16)


24

01.03.2007, 21:26

Zitat

Original von [pG]Nalfein
wieso sollte es dann sowas geben?


'n Beispiel: f:R->(R², R²):x->((x, 2x), (3x, x))

Ist wohldefiniert, enthält aber mehrere Skalare des Definitionsbereiches.

Das ist allerdings nicht das, worauf XaoMat hinauswollte.

25

01.03.2007, 22:02

aber wie ist es denn nun mit meinem beispiel? (ln z) :(

was ist da der "sog. hauptwert"? immer der niedrigste wert?

26

02.03.2007, 07:57

Zitat

Original von Sheep

Zitat

Original von [pG]Nalfein
wieso sollte es dann sowas geben?


'n Beispiel: f:R->(R², R²):x->((x, 2x), (3x, x))

Ist wohldefiniert, enthält aber mehrere Skalare des Definitionsbereiches.

Das ist allerdings nicht das, worauf XaoMat hinauswollte.


((x, 2x), (3x, x)) ist für ein festes x aber auch nur ein Element im R^2xR^2

das es so "geht" ist klar, aber das ist nicht ansatzweise das was er meinte^^

27

02.03.2007, 12:12

Zitat

Original von XaoMat
sry, doofe frage, aber vllt weiß es jm hier schneller, wie wenn ich nachschlag:
und wie heißen funktionen, die mehrere werte pro x ausgeben?

Also z.B. f(z) = ln z (z element C)

und wie stellt man das dar?!


wiki:

Definition
Eine Funktion f weist jedem Element einer Definitionsmenge A (einem "x-Wert") genau ein Element einer Zielmenge B (einen "y-Wert") zu.

Also m.a.W. falls mehrere Werte pro x, dann nicht mehr Funktion ;)

28

02.03.2007, 12:43

was oben auch schon alle gesagt haben ;-)

29

02.03.2007, 13:08

z Element C :

ln(z) := ln(r) + i *phi

wobei gilt

z = r*[cos(phi) + i sin(phi)]

r Element R , r > 0

0< phi < 2 Pi


ist aber soweit ich unser script richtig verstanden habe nur eine (zweckmäßige) definition, die gleichung hat eine periodizität von 2Pi, wie du vermutet hast nimmt man deshalb einfach den kleinsten.

30

02.03.2007, 13:11

falls du nen postscript reader hast und dich mehr dafür interessierst, in dem script ab seite 25 wird das problem ausführlich diskutiert. ist allerdings schon etwas schwerere kost wenn man kein mathe studiert, bzw. die funktionentheorie nicht ganz von anfang an aufarbeiten möchte ;)

http://www.mi.uni-erlangen.de/~barth/docs/anset3.ps

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Erg_Raider« (02.03.2007, 13:12)