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26.01.2007, 15:52

BWL frage

Wenn ein Unternehmen (Aktiengesellschaft) gewinn macht, werden die Gewinne ja irgendwie an die Aktionäre in Form von Dividenden gezahlt.

Was passiert mit Verlusten? (Wie z.B. hier: http://www.netzeitung.de/wirtschaft/unternehmen/510848.html ). Müssen dann die Aktionäre zahlen? Nich oder? Nimmt die Firma dann einfach Kredite, um das auszugleichen?

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26.01.2007, 15:56

Als Nicht-BWLer: Es wird dann keine Dividende ausgeschüttet. Man verliert "nur" dadurch, dass der Wert der Aktie sinkt.

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26.01.2007, 16:02

die dividende hat nicht immer mit dem finanziellen jahresabschluss eines unternehmes nen direkten zusammenhang, es ist vielmehr eine "belohnung" dass man in diese aktie investiert hat. es ist also auch möglich, dass selbst bei gewinn keine dividende gezahlt wird und bei verlust trotzdem etc. das ist dann aber unternehmenspolitik und ein viel zu weites feld.

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26.01.2007, 16:07

Dsa reicht mir als Antwort schon ;).

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26.01.2007, 16:16

Man kann bei einer AG keine natürliche person zur zahlung zwingen, man kann blso die ag - juristische person - verklagen und da versuchen geld einzufordern. Als aktionär sollte man sich die geringsten sorgen machen ^^ (ausser dass die aktien nix mehr wert sind)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »ZwerG_Michi_de« (26.01.2007, 16:16)


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26.01.2007, 17:09

@Funkiki: Naja schon richtig, aber bei dieser fragestellung sollte man eher mit ökonomischen Identitäten arbeiten, als es so schwammig realwirtschaftlich zu formulieren. Du triffst ja quasi keine Aussage.

Aktien sind eine verbriefte Eigenkapitalposition, somit gilt Aktien * Anzahl Aktien = aktueller Unternehmenswert (Fremdkapital soll einen Nettobarwert von Null haben) = heutiger Wert aller zukünftigen Gewinne. Ein Verlust wird ja über das gesamte Jahr akkumuliert, man kann ihn deshalb auch als Gewinnpotentialverringerung zu verschiedenen Zeitpunkt sehen, der Unternehmenswert und die Aktien sinken also (sind schon da ganze Jahr über gesunken).

Aus einem anderen Blickwinkel ist eine Aktie ein europäischer Call auf die Unternehmensaktiva wie Maschinen, Gebäude und Waren. Annahmegemäß existiert das Unternehmen nur endlich lange und wird dann zerschlagen, d.h. alle Aktiva werden verkauft. Davon werden die Kredite (Fremdkapital) bedient. Sollte noch etwas übrig bleiben, wird es an die Eigenkapitalgeber = Aktionäre verteilt. Die Aktionäre bekommen zum Zerschlagungszeitraum Gesamtwert – Nettofremdkapital oder 0, falls diese Differenz negativ ist. Das Maximum aus dieser Differenz und 0 muss auf den heutigen Wert abdiskontiert werden, deswegen auch die Sicht von Aktien als Call.
Macht ein unternehmen Schulden und muss diese bezahlen, so nimmt es einen Kredit auf, somit erhöht sich die Fremdkapitalposition, das Eigenkapital als Residualgröße verringert sich entsprechend. Somit kann man den gesunkenen Aktienkurs auch als eine Ausweitung der Fremdkapitalposition (und damit u.a. auch des Leverages und somit Risikos) ansehen, womit der Basispreis des Calls steigt und somit der Wert des Calls sinkt. Ist diese Relation in der Zukunft gültig, so auch heute schon entsprechend.

Die Verluste werden also immer über die aktuellen Aktienkurse eingepreist, allerdings kommt man, je nach Sichtweise über die Natur von Aktien, auf unterschiedliche Begründungen. Dividendenzahlungen können grundsätzlich in einen Kursanstieg umgerechnet werden. Die technischen Bedingungen dafür kann man sich selbst leicht herleiten: Das Unternehmen darf nur endlich lange existieren und muss am Ende liquidiert werden oder es müssen alle endlich viele Perioden eine Dividendenzahlung erfolgen, wenn das Unternehmen unendlich lange existieren soll. Dies macht aber keinen praktischen Unterschied, Dividendenzahlungen sind eigentlich nur aus Steuergründen (und ein wenig aus Informations/Signallinggründen) erheblich.

7

26.01.2007, 18:48

entschuldige bitte, ich wette damit kann er gar nichts anfangen. wenn jemand fragt wie spät es ist will er i.d.R. kein Vortrag über Zeit hören sondern ne einfach antwort haben

8

26.01.2007, 18:55

Es war aber keine Frage nach der Zeit, sondern eine Frage nach Zusammenhängen. Und du gibst überhaupt keine Zusammenhänge, was mit Aktien bei Verlusten des unternehmens geschieht. Du sagst einfach nur: ja ist beliebig. Tolle Antwort. 8)

Stonedraider

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9

26.01.2007, 19:16

Er sagt, dass Verluste nicht von den Aktionären direkt getragen werden, was eine anständige und verständliche Antwort auf die Frage war.

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26.01.2007, 20:02

Wenn er das sagt, ist es eine falsche Antwort. Die Verluste sind sehr schnell/nahezu sofort im Kurs enthalten.

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26.01.2007, 20:04

So interessant dein Vortrag ist Worf, aber mir genügte bereits die Antwort. ;) Dass die aktien, wenn sie nix Wert sind auch einen Verlust darstellen ist klar. Aber der Wert kann niemals "negativ" werden, wenn du verstehst was ich meine. Ich fänds nämlich irrsinnig, wenn man Geld zahlen müsste, nur weil ein paar durchgeknallte Manager da Milliarden an Schulden anhäufen  8)

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26.01.2007, 20:18

Naja, das ist ja nicht der entscheidende Punkt. Also ja, Aktien verpflichten nicht zum zuschießen von Kapital. Da eine AG eine juristsche Person ist, haftet ja nur sie und keine natürliche Person mit ihrem Privatvermögen.

Aber der Punkt ist doch eher, daß jeder Verlust (jetzt nicht nur Unternehmensbestandsgefährdente) zu einem Rückgang des Aktienkurses führt und damit direkt vom Aktionär getragen wird. In sofern merkt man einen Verlust ja auch sofort im eigenen Portfolio.
Dies geht nur bis zur grenze des eingesetzten Kapitals, ok.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (26.01.2007, 20:21)


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13

26.01.2007, 21:25

Worf Aktionäre tragen die Verluste nicht direkt, sondern indirekt. Scheiss egal wie lang es dauert bis der Verlust sich im Aktienkurs niederschlägt.

14

26.01.2007, 22:14

.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »hiigara« (29.11.2009, 10:36)


15

26.01.2007, 22:18

Nö, ist jetzt nur Wortglauberrei, was direkt oder was indirekt ist.

Über den Ansatz von Aktien als europ. Calls auf die Unternehmensaktiva sieht man, daß neue FK-Positionen sofort den Aktienkurs drücken. Das ist eine direkte Reaktion, sofort, wenn die information öffentlich wird (oder leicht früher). Ob man Kursverluste, welche direkt aus Modelltheoretischen Überlegungen existieren jetzt unter direkte oder indirekte Verluste subsumiert, ist ja eher unerheblich.

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26.01.2007, 23:10

Zitat

Original von AtroX_Worf
welche direkt aus Modelltheoretischen Überlegungen existieren jetzt unter direkte oder indirekte Verluste subsumiert, ist ja eher unerheblich.


mal abgesehen davon, dass es wortklauberei heisst - so einen satz verstehe ich nicht in einem zusammenhang mit einer frage die borgg gestellt hat.
nicht jeder hierdrin ist fachspezialist auf diesem gebiet. funkiwi hat es imo genügend erklärt um auf die frage von borgg zu antworten. ich selber kann damit 10mal mehr anfangen als mit deiner sehr ausführlichen aber für mich zu komplizierten erläuterung

17

26.01.2007, 23:49

wiki sagt

Die Dividende ist der Teil des Gewinns, den eine Aktiengesellschaft an ihre Aktionäre ausschüttet.

Ob eine Dividende gezahlt wird und in welcher Höhe, wird vom Management vorgeschlagen und von der Hauptversammlung beschlossen. Die Gewinnausschüttung erfolgt meist am Tag nach der Hauptversammlung. Es kann jedoch auch nach einem Geschäftsjahr mit Gewinn auf die Auszahlung einer Dividende verzichtet werden, z.B. wenn das Unternehmen eine größere Investition plant. Entscheidend für den Anspruch auf eine Dividendenzahlung bei ruhenden Beständen ist, ob der Aktionär am letzten Tag vor dem Ex-Tag die fragliche Aktie in seinem Wertpapierdepot verbucht hatte.............

UND SO WEITER...

18

27.01.2007, 00:14

Tja, jetz weiss ich auch warum ihr Uni-Studenten so nen schlechten Ruf habt


man sollte es schon hinkriegen, auf ne einfache Frage ne einfache Antwort zu geben

19

27.01.2007, 01:11

Danke Worf für die nette Antwort, mir hat sie gefallen (studiere Wi-Ing :D)

20

27.01.2007, 01:16

Einfache, kurze Antworten hatten die Leute vor mir schon gegeben. Ich hatte in meinem ersten Beitrag den Zusammenhang zwischen Aktien, Unternehmenswert und Verlusten aufgezeigt und wie die Aktienkurse auf Unternehmensverluste reagieren.

Was bei Wikipedia steht ist nur weiches Geschwätz, hat aber nicht viel mit der ökonomischen Bedeutung von Dividenten zu tun. Einige Dinge suche ich dort vergelich.
Um mal ein praktisches Beispiel zu bringen - Microsoft. Meines Wissens hatten sie Jahrzehntelang keine Dividenten gezahlt, trotzdem war die Aktie ein gefragtes Papier und machte ordentlich Gewinn.
Man kann nicht ausgezahlte Dividenden einfach in Kurssteigerungen umrechnen. Verkauft ein Anleger einen Teil seiner Aktien so ist dies, als wäre ihm eine Dividende ausgezahlt worden. Das ökonomisch Interessante sind also nicht sooo sehr die Dividenden, sondern der kombinierte Effekt auf das Portfolio.

Eigentlich werden Dividenden heutzutage nur noch gezahlt, weil sich viele Privatanleger nicht so gut auskennen und auf die Dividendenzahlungen schauen. Analysten fordern schon länger geringere Dividenden zu zahlen. Es macht ja in der Tat auch nicht sonderlich viel Sinn, liquide Mittel abzugeben und sich auf der anderen Seite mit EK/FK Erhöhungen wieder zu finanzieren.

btw, wo haben "wir" Uni-Studenten denn einen schlechten Ruf? An FH's? *gg*
Ich habe bis jetzt noch nie gemerkt, daß Uni-Studenten einen schlechten Ruf hätten, eher im Gegenteil.
€dit:
@Xen: *gg*

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (27.01.2007, 01:18)


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21

27.01.2007, 20:17

Ist eigentlich wirklich ziemlich egal, aber direkt bedeutet für mich "ohne Umwege" und wenn sich als Aktionär an Verlusten nur über den Aktienkurs beteiligt dann kann man das nicht direkt nennen. Direkt wäre z.b., wenn man einen gewissen Teil, abhängig von seinem Anteil an der AG, des Verlustes tragen müsste indem er der AG Geld überweist...