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2 611

13.08.2010, 17:10

Zitat

Original von GWC_Dunkelelf
Der den diese Umverteilung trifft, ist der, der knapp über dem Mindeslohn liegt oder ...


Zitat

Original von Yen Si

Zitat

Original von GWC_Dunkelelf
Die dadurch enstehende soziale Ungerechtigkeit wird immer gern ignorriert.

Das "Argument" erschließt sich mir nicht so recht.
Verdiene ich weniger als der Mindestlohn vorschreibt bekomme ich durch ihn mehr - liege ich darüber, bekomme ich eben nicht mehr.
Im schlimmsten Fall ändert sich also nichts für mich.
Soziale Ungerechtigkeit?
Ja wo denn?

Alex_de

Meister

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Beruf: GER

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2 612

13.08.2010, 20:02

Zitat

Original von GWC_Dunkelelf

Zitat

Original von SenF_Toddi
zusammenbruch bezweifle ich stark, wenn mehr geld gezahlt wird, wird auch mehr ausgegeben, was eher die wirtschaft kräftigt als schwächt.


Bei der Aussage zieht sich mir immer alles zusammen... :rolleyes:

Das mag ja linear VWL-technisch so sein, nur leider haben wir kein lineares Wirtschaftssystem.
Mal ganz abgesehn von den ganzen Kleinunternehmen, die im Zuge dieser Umstellung an den erhöhten Lohnkosten pleite gehen würden, da sie gar keine Möglichkeit der Vorfinanzierung haben bis sich Ihre Marktpreise dem Niveau der Gehälter angepasst hat, und selbst wenn wir utopisch davon ausgehn ,das dies alles parallel und perfekt abläuft, gibt es da weit größere Fehler in der Denkweise.

Nehem wir als einfachstes Beispiel den Einzelhandel.Egal ob die Verkäuferin beim Bäcker, Fleischer oder sonst wo, verdient dann sagen wir 100% mehr.(zur Orientierung, in Ost-Berlin verdient die Verkäuferin beim Bäcker zwischen 900 bis 1200 Euro Brutto bei 40h) Was würde das bedeuten? Selbstverständlich legt das Unternehmen diese Kosten auf die in diesem Fall Nahrungsmittelpreise um. Wir hätten dadurch eine sofortige Erhöhung der reinen Lebenshaltungskosten.

Jetzt geht der geneigte Mindestlohnfan ja davon aus, das parallel zum Mindestlohn alle anderen Gehälter parallel angepasst werden.
Dem wird jedoch mit nichten so sein. Die Unternehmen die nunmehr gezwungen sind den Mindestlohn zu zahlen, werden sich das Geld an anderer Stelle wieder reinholen. Denn das ist nunmal das Ziel eines Unternehmens, es will wirtschaftlich sein. Wenn es also nicht am Mindestlohn angreifen kann, na dann werden eben die Gehälter angepasst/eingefrohren, die nicht von Mindestlohn erfasst wurden. Somit wäre der Effekt, das ich zwar eine theoretisch größere Zahl an "kaufkräftigen" Kunden habe, aber der effektive Geldwert sich sehr schnell wieder angleichen wird, da die Kaufkraft der anderen, die nun aufgrund dessen keine Lohnerhöhungen mehr erhalten nicht weiter wächst. Effektiv ändert es also kaum bis garnichts an der Kaufkraft, sorgt aber dafür, das gleichzeitig die Lebenshaltungskosten deutlich steigen.
Wobei auch ich prinzipiel ja garnicht so sehr gegen einen Mindestlohn bin ,aber der sollte das Prinzip "Mindest" auch weiterhin enthalten. Meiner rein persönlichen Meinung nach, reicht hier eine Mindestgrenze von 900-1000 Euro netto, da dies als Mindestlohn ausreichend ist, um nicht parallel durch den Staat gestützt werden zu müssen.(Kindergeld etc. als weiter existierend vorrausgesetzt)



vor einer Lohn-Preis-Spirale für Lebenserhaltungskosten hast du keine Angst? wenn man den Gedanken weiterspinnt, dass ein ML von 100% Lohnerhöhung im Vgl. zum bisherigen Tarif ( wovon effektiv etwas mehr als die Hälfte bleiben wird) an die Kunden weitergegeben werden...

wenn Brot und Grundnahrungsmittel stringent weit über die Hälfte teurer werden, würde das im Umkehrschluss auch eine grundlegende Anpassung (oder folgerichtig einer Erhöhung ) SÄMTLICHER Sozialleistungen erfordern..


grundlegend ist ein allgemeiner Mlohn für Gesamtdeutschland für den Osten natürlich fatal, wenn der Friseurgang um die Hälfe teurer wird, kann mir keiner erzählen, dass das auf positive Ohren bei der Bevölkerung stößt, oder anders gesagt, dass jeder bereit, diesen gravierenden Aufschlag zu zahlen, und beispielsweise 15 Euro statt bisher 10 zu zahlen


euer Menschenbild: "alle Menschen sind gleich, sollen gleich viel verdienen,gleichen Status in der Gesellschaft haben,nur manche sind gleicher als andere" hatten wir schonmal in Bestform....

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Alex_de« (13.08.2010, 20:12)


2 613

13.08.2010, 20:08

Zitat

Original von WW_Eisenherz
Max die masse (79,3%) ist von den Mindestlohn nicht betroffen.
Aber 20,7 % ist erschreckend hoch und da muss nun endlich mal was getan werden.

Wie wahren doch die Wahlversprechen:

Arbeit muss sich wieder Lohnen ?

Mehr Netto vom Brutto ?quote]
Du könntest die 20% auch so lesen, dass bei uns das Transfervolumen so hoch ist, dass selbst die normal aber im Niedriglohnsektor arbeitenden noch etwas bekommen... alles eine Frage der Perspektive. ;)

Zitat

Original von WW_Eisenherz
@ Worf

Ja wer die Nacht durchfeiert der kommt kaum zum schlafen ;) (sorry der muste sein bei der Steilvorlage)

War ne gute Vorlage, leider hatte ich überhaupt nicht gefeiert, sondern die ganze Nacht gearbeitet. Manchmal bin ich so drin, dann entschiede ich gegen 5 oder 9 Uhr, je nachdem, dass es sich jetzt auch nicht mehr lohnt.

Ich hatte heute zwischen 16 und 17 Uhr nen leichten durhhänger, aber jetzt gehts wieder.

Zitat

Original von Erg_Raider
Ohne dir widersprechen zu wollen, würde ich gerne nochmal auf den Punkt eingehen. Du behauptest immer wenn diese Arbeit nicht subventioniert/aufgestockt würde, dann würde sie einfach wegfallen. Aber ist diese Niedriglohn-Arbeit denn wirklich so überflüssig? Jede Firma, jede Schule muss gereinigt werden, der Brief muss ausgetragen werden und entsprechende Einrichtungen müssen bewacht werden. Wieso ist diese Arbeit denn unproduktiv und zu teuer und wo würden die Jobs wegfallen? Im privaten Bereich würden sich evtl. ein paar Leute weniger eine Putzhilfe einstellen und der ein oder andere Friseurladen würde nicht existieren, aber alles in allem wird die Arbeit doch gebraucht und würde auch bei höherem Preis nachgefragt werden.

Um diese Arbeit geht es doch nicht wirklich. Die Arbeit ist notwenidg - und war es auch schon vor 20 Jahren, d.h. da ist nicht der Großteil der neuen Jobs im Niedriglohnbereich entstanden. Der Punkt beim Niedriglohnsektor ist doch, dass da auch Jobs angeboten werden oder Leute wieder in Arbeit kommen, die dies sonst nie getan hätten. Es liegt quasi so viel Arbeit auf der Straße rum, nur es gibt kaum eine Preisbereitschaft dafür.
Wieso muss ich beispielsweise meine leeren Flaschen selbst wegbringen, ich würde sie auch abholen lassen und dafür sogar noch einen kleinen Betrag bezahlen.

btw, wenn ein Mindestlohn kommt und Arbeitgeber für eigentlich unproduktivere Jobs mehr bezahlen müssen als den Marktpreis, dann hat dies mehrere Auswirkungen. Am offensichtlichsten haben all diejenigen Glück, welche gerae bei Einführung des Mindestlohns in der glücklichen Lage sind einen Job zu haben und die mehr bezahlt bekommen. Hätte vorher jemand in solch einen Job reinwechseln können, so wird dies durch den Mindestlohn kaum möglich. Diejenigen, welche über ihrer Produktivität, gemessen am Arbeitsangebot, bezahlt werden wollen natürlich ihren Job behalten. Rein ökonomisch bekommen die Insider einen Bonus von den Outsidern (in der reinen ökonomischen Theorie kann es für Outsider sogar sinnvoll sein, selbst für eine Arbeitsstelle Geld zu bezahlen, um mittelfristig zum Insider zu werden).

Der zweite Effekt betrifft direkte Preiserhöhungen, verursacht durch die höheren Löhne. Und gerade die Menschen am unteren Einkommensspektrum kaufen überdurchschnittlich viel Produkte, welche einen hohen Anteil an diesen schwer-substituierbaren Dienstleistungen haben. Ein Teil des mehr Brutto wird also sofort durch höhere Preise aufgefressen.

Letztlich verstehe ich auch eines nicht, wieso es hier zu einer Bruttofrage gemacht wird? Wen interessiert denn am Ende des Tages brutto und nicht netto?

Und ökonomisch ist es doch einfach: Es wird zu wenig billige Arbeitskraft nachgefragt, da wir einen großen Arbeitsüberschuss in diesem Bereich haben, d.h. Arbeit im Niedriglohnbereich ist in Deutschland trotzdem noch zu teuer. Wenn der Staat da eingreifen will, dann ist die direkteste Methode, die auch sonst angewendet wird, die der Subvention. Wenn man keine Lohnnebenkosten mehr wegsubventionieren kann, dann zahlt man halt direkt die Subvention. genau dies geschiet beim "aufstocken". Es ist die direkteste Lösung mit den mutmaßlich wenigsten "Versickerungseffekten". Keine reale staatliche Maßnahme ist passgenau, es gibt immer "Nebenwirkungen". Beim Mindestlohn sind die ineffizienten Stellen eben etwas versteckter, aber deswegen müssen es nciht weniger sein, ganz im Gegenteil.

Zitat

Original von SenF_Toddi
zusammenbruch bezweifle ich stark, wenn mehr geld gezahlt wird, wird auch mehr ausgegeben, was eher die wirtschaft kräftigt als schwächt.

Ich mag diese Logik. Das klingt doch ganz so, als ob wir uns selbst an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen könnten... Wir zahlen mehr, dann wird mehr gekauft und mehr eingenommen. Wieso machen wir da eigentlich kein Perpetuum Mobile draus, wenns doch so gut funktionieren soll?

2 614

13.08.2010, 20:32

Die vernünftigste Lösung ist immer noch die Negative Einkommenssteuer.

2 615

13.08.2010, 20:35

So weit ist die aktuelle Lösung davon ja nicht entfernt.

2 616

13.08.2010, 21:32

ok...

was is jetzt der Vorschlag unserer Marktfetischisten? Natürlich noch mehr Leute in Niedriglohn, oh das wollen sie nicht, aber das wird kommen oder zweifelt wer dran, da es die letzten Jahre nur in diese Richtung lief? Mir ist das egal, ihr zieht euch halt die Leute selber, die irgendwann die Schnauze voll haben und euch das Dach über dem Kopf anzünden, weil sie irgendwann vielleicht doch kapieren, sie schaffen ihr Leben lang und es kommt nix bei rum. :bounce:

2 617

13.08.2010, 22:05

Zitat

Original von AtroX_Worf

Um diese Arbeit geht es doch nicht wirklich. Die Arbeit ist notwenidg - und war es auch schon vor 20 Jahren, d.h. da ist nicht der Großteil der neuen Jobs im Niedriglohnbereich entstanden. Der Punkt beim Niedriglohnsektor ist doch, dass da auch Jobs angeboten werden oder Leute wieder in Arbeit kommen, die dies sonst nie getan hätten. Es liegt quasi so viel Arbeit auf der Straße rum, nur es gibt kaum eine Preisbereitschaft dafür.
Wieso muss ich beispielsweise meine leeren Flaschen selbst wegbringen, ich würde sie auch abholen lassen und dafür sogar noch einen kleinen Betrag bezahlen.

Also das ist mir als Beispiel jetzt etwas zu dünn. Welche Branchen meinst du denn in denen der Großteil dieser neuen Jobs entstanden ist? Ich glaube eher in den letzten 20 Jahren sind die von mir genannten Branchen erst in den Niedriglohnbereich gerutscht...

2 618

13.08.2010, 22:12

Zitat

Original von AtroX_Worf

Zitat

Original von SenF_Toddi
zusammenbruch bezweifle ich stark, wenn mehr geld gezahlt wird, wird auch mehr ausgegeben, was eher die wirtschaft kräftigt als schwächt.

Ich mag diese Logik. Das klingt doch ganz so, als ob wir uns selbst an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen könnten... Wir zahlen mehr, dann wird mehr gekauft und mehr eingenommen. Wieso machen wir da eigentlich kein Perpetuum Mobile draus, wenns doch so gut funktionieren soll?


das dass nicht unbegrenzt geht, habe ich zwar schon geschrieben, aber mir ist klar, dass dir das schreiben viel mehr freude bereitet, als das lesen.

umgedreht könnte ich genauso gut behaupten, nach deiner logik könnten wir jedem arbeit versorgen, wenn mir mit den löhnen nur weit genug runtergehen, schließlich übernimmt ja der steuerzahler den rest... :rolleyes:

außerdem ist die idee von deinem kumpel guido - "Arbeit muss sich lohen" - das tut sie aber nicht, wenn ein vollzeitjob nicht zum leben reicht, es sei denn man lebt nur von nudeln mit soße.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »SenF_Toddi« (13.08.2010, 22:14)


2 619

13.08.2010, 22:57

Zitat

Original von SenF_Toddi
außerdem ist die idee von deinem kumpel guido - "Arbeit muss sich lohen" - das tut sie aber nicht, wenn ein vollzeitjob nicht zum leben reicht, es sei denn man lebt nur von nudeln mit soße.

#2

2 620

13.08.2010, 23:08

Zitat

Original von SenF_Toddi

Zitat

Original von AtroX_Worf

Zitat

Original von SenF_Toddi
zusammenbruch bezweifle ich stark, wenn mehr geld gezahlt wird, wird auch mehr ausgegeben, was eher die wirtschaft kräftigt als schwächt.

Ich mag diese Logik. Das klingt doch ganz so, als ob wir uns selbst an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen könnten... Wir zahlen mehr, dann wird mehr gekauft und mehr eingenommen. Wieso machen wir da eigentlich kein Perpetuum Mobile draus, wenns doch so gut funktionieren soll?

das dass nicht unbegrenzt geht, habe ich zwar schon geschrieben, aber mir ist klar, dass dir das schreiben viel mehr freude bereitet, als das lesen.

Wo hast du es denn geschrieben? Ich hab davon nichts gesehen.

Zitat

Original von SenF_Toddi
umgedreht könnte ich genauso gut behaupten, nach deiner logik könnten wir jedem arbeit versorgen, wenn mir mit den löhnen nur weit genug runtergehen, schließlich übernimmt ja der steuerzahler den rest... :rolleyes:

Ja, das stimmt ja auch. Wenn man Arbeit weit genug subventioniert, könnte man jeden in Lohn und Arbeit bringen. natürlich wäre dies haltlos ineffizient und deswegen nicht durchführbar.

Aber meine Kernaussage war, dass ich vorsichtig gegenüber den Heilsversprechen einer angebotsorientierten Wirtschaftspolitik wäre. Es muss eben alles erst einmal erwirtschaftet werden und niemand tritt freiwillig in Vorleistung, außer dem Staat - und der bezahlt es mit hoher Staatsverschuldung.

Zitat

Original von SenF_Toddi
außerdem ist die idee von deinem kumpel guido - "Arbeit muss sich lohen" - das tut sie aber nicht, wenn ein vollzeitjob nicht zum leben reicht, es sei denn man lebt nur von nudeln mit soße.

Die Länger der Arbeit sagt erstmal nichts über die Produktivität aus. Es geht ja bei dem Guido-Satz nicht um eine Beschäftigungstheraphie.

Und welcher Vollzeitjob über 40h pro Woche reicht denn nicht zum Leben? Man wird ja wohl 4€/h verdienen - und da ist man weit in dem Bereich, wo es staatliche Zuschüsse gibt.

2 621

13.08.2010, 23:10

btw ist es auch nicht gottgegebene, dass man im Niedriglohnbereich nur 40h/Woche arbeitet. Es hab mal Zeiten, da waren 48h eher die Regel als die Ausnahme und ein Freiberufler kann oftmals nur von 40h träumen.

2 622

13.08.2010, 23:38

Zitat


Und welcher Vollzeitjob über 40h pro Woche reicht denn nicht zum Leben? Man wird ja wohl 4€/h verdienen - und da ist man weit in dem Bereich, wo es staatliche Zuschüsse gibt.


das wird ja wohl kaum langen, allein miete, nebenkosten und beförderung dürfte das schon übersteigen - das ist ja lächerlich...

btw halte ich es echt für enorm clever, in zeiten in denen eh nicht genug arbeit für alle da ist, den einzelnen mehr arbeiten zu lassen - daumen hoch!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »SenF_Toddi« (13.08.2010, 23:38)


2 623

13.08.2010, 23:45

Also 4*4*40 sind 640€, dass ist ungefähr der Hartz4-Durchschnitt inklusive Miet- und Heizkostenzuschuß. Damit kann man also in Deutschland überleben - nur müsste es gar nicht.

Wer sagt denn, dass es nciht genügend Arbeit für alle gibt? Es gibt nur nicht genug gutbezahlte Arbeit für alle, aber das ist ja trivial.

2 624

13.08.2010, 23:52

das liegt noch knapp unter dem existenzminimum, vorausgesetzt man gelangt kostenlos zur arbeit, was wohl in den seltensten fällen der fall sein dürfte...

das hieße dann, dafür das ich voll arbeiten gehe verdiene ich weniger als ein sozialhilfeempfänger und darf aber im gegenzug mir die unumgänglichen arbeitskosten vom munde absparen.

das ist echt ein ganz toller plan !

2 625

13.08.2010, 23:56

Ich sagte doch, man würde selbst dann noch etwas dazu bekommen.
Die beispielrechnung war die knappstmögliche, mit 5€ sieht das ganze schon wieder deutlich rosiger aus.

Und was du da für Ansprüche hast - das müssen im Zweifelfall andere für dich erarbeiten.

Du bist mir aber noch schuldig geblieben, wo du schreibst, dass die angebotsorientierte Wirtschaftspolitik nicht längerfristig funktioniert.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (13.08.2010, 23:57)


2 626

14.08.2010, 00:05

??
was denn für ansprüche? etwa wie den, mit vollarbeit nicht weniger zu verdienen als jemand der nicht arbeitet? das ist zuviel verlangt?

den rest habe ich sowieso nie behauptet, ich habe (mehrmals) gesagt, dass es einen niedrigen, aber ausreichenden mindestlohn geben muss - verstehe nicht was es da nicht zu begreifen gibt.

außerdem scheinst du meinen worten immer noch nicht folgen zu können, da du beharrlich von zuschüssen redest...
genau darum gehts nämlich, dass arbeit sich selbst tragen sollte - genau das wurde doch auch propagiert.

ps: auch mit 5€ sieht das doch nicht rosig aus. das sind ungefähr 630€ nach sozialabgaben, was rechnest du denn da überhaupt?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »SenF_Toddi« (14.08.2010, 00:15)


2 627

14.08.2010, 09:43

hahaha, 5 Euro/h sieht nicht rosig aus, wenn dir die RVA irgendwann mal deinen aktuellen Bescheid schickt möchte ich dein Gesicht sehen (worf), hahahaha.

In dem steht auch deine zu erwartende Rente. Und wenn du dann siehst, dass du auch als Rentner aufstocken mußt weil da 400 oder 500 Euro steht, na ich weiß nicht... , mit 70 aufstocken und vll. noch 2 Nebenjobs? Oder was?

2 628

14.08.2010, 11:04

laut den typen, die vor nem jahr in den unis revolution gespielt haben, hat ein durchschnittlicher deutscher student eine wochenarbbeitszeit von 70h

2 629

14.08.2010, 11:31

Zitat

Original von SenF_Toddi

Zitat

Original von AtroX_Worf

Zitat

Original von SenF_Toddi
zusammenbruch bezweifle ich stark, wenn mehr geld gezahlt wird, wird auch mehr ausgegeben, was eher die wirtschaft kräftigt als schwächt.

Ich mag diese Logik. Das klingt doch ganz so, als ob wir uns selbst an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen könnten... Wir zahlen mehr, dann wird mehr gekauft und mehr eingenommen. Wieso machen wir da eigentlich kein Perpetuum Mobile draus, wenns doch so gut funktionieren soll?

das dass nicht unbegrenzt geht, habe ich zwar schon geschrieben, aber mir ist klar, dass dir das schreiben viel mehr freude bereitet, als das lesen.

Wo hast du das den schon geschrieben?

Zitat

Original von SenF_Toddi
was denn für ansprüche? etwa wie den, mit vollarbeit nicht weniger zu verdienen als jemand der nicht arbeitet? das ist zuviel verlangt?

Es ist doch ein Anspruch, wenn du mit Arbeit erstmal auf das Niveau von H4 kommen willst - weil du eben auch Anspruch drauf hast, klar.

Zitat

Original von SenF_Toddi
den rest habe ich sowieso nie behauptet, ich habe (mehrmals) gesagt, dass es einen niedrigen, aber ausreichenden mindestlohn geben muss - verstehe nicht was es da nicht zu begreifen gibt.

Aber wieso machst du eine Bruttobetrachtung, was ein Mindestlohn ja wohl wäre. Nichts dazu, dass dann die Preise steigen könnten etc., welche diesen Bruttolohn weniger Wert sein lassen. Man weiß auch nicht, ob zusätzlichen Lohnnebenkosten dann nicht auch wieder weniger Netto bedeuten würden. Wenn sehr viele Menschen den Mindestlohn bekommen ist fraglich, ob man die alle noch von den Lohnnebenkosten befreien kann und will.

Zitat

Original von SenF_Toddi
außerdem scheinst du meinen worten immer noch nicht folgen zu können, da du beharrlich von zuschüssen redest...
genau darum gehts nämlich, dass arbeit sich selbst tragen sollte - genau das wurde doch auch propagiert.

Die Zuschüsse würde es doch trotzdem noch geben müssen, weil nicht ejder Mindestlohnjob auch eine Vollzeitstelle impliziert. Oder du lässt die Zuschüsse wegfallen und damit praktisch all diese Jobs, welche dann nicht mehr angenommen würden. Ob dies besser wäre, wage ich zu bezweifeln.
Außerdem, wem nützen normativ Forderungen? Es geht doch darum den Istzustand festzustellen und diesen dann mit einer möglichst effizienten Maßnahme auf den Sollzustand zu bringen. Der Sollzustand kann doch nicht ein Mindestlohn für sich sein, sondern eine Nettobetrachtung für die Menschen bzw. ein gesamtes Sozial(hilfe)konzept.
Hier wird ais politischen Gründen nicht vom Ziel her gedacht, sondern ein bestimmtes Werkzeug propagiert.

Zitat

Original von SenF_Toddi
ps: auch mit 5€ sieht das doch nicht rosig aus. das sind ungefähr 630€ nach sozialabgaben, was rechnest du denn da überhaupt?

Netto natürlich, was rechnest du denn??? Interessiert irgend eine Zahl außer Netto schlußendlich?

2 630

14.08.2010, 11:39

4 Euro (Netto) mindestlohn? Worf?

könnt ich mit leben. Btw der hinweis auf 4 euro netto hätte schon im ersten Posting enthalten sein sollen.

Ich bin trotz eher wirtschaftlich ausgerichtetem Denken für einen Mindestloh.

Meinetwegen 6 euro (lieber 7) Hauptsache es gibt den Zuzahlungskram nicht mehr.

1. Damit diese ganzen Zuzahlungs - Modelle abgeschaft werden. So ein Unsinn staatlich die Lohnabwärtsspirale zu subventionieren. Das kann nicht im Sinn des erfinders sein.

2. Dieser enorme Verwaltungsaufwand fällt weg. 3 millionen ohne arbeit und dann noch 2 millionen in subventionierter arbeit. (die Zahlen sind Statistisch nicht belegt und dienen der Anschauung) Für jeden darf man dann extra noch mal Ansprüche klären. Da kann man sich das auch direkt sparen.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »[*HS*] Lofy« (14.08.2010, 11:43)


2 631

14.08.2010, 12:26

tja, leider verdienen aber eine menge leute keine 5€ netto - das erzähl ich jetzt zum vierten mal...

übrigens nachdem dus jetzt kursiv gesetzt, unterstrichen, geqoutet hast:

Zitat

12€+ finde ich übrigens auch viel zu hoch, aber gegen 7-8€ spricht doch nichts?

das war meine ergänzung zu meinem ersten kurzen posting, da stand auch nirgends was davon jeden mit unendlich geld zu versorgen oder perpetuum mobile... so ein schwachsinn sich da so dran aufzuhängen :rolleyes:

das ist auch kein geheimnis, das für eine funktionierende wirtschaft gute löhne unerlässlich sind. mein vwl studium ist zwar ein paar jahre länger her als deins, aber das ist sicher immer noch so.

der rest ist ziemlich verworren - normalerweise gibt man stundenlöhne immer in brutto an, aber gut wenn netto gemeint war, liegt das ja bei den eingangs erwähnten 7-8€ nahe zusammen, war jedoch missverständlich forumuliert.
das nicht jeder voll arbeiten kann/wird ist ja wohl eine selbstverständlichkeit und nichts neues, darum gehts aber leider überhaupt nicht.

das ist jedes mal das selbe, keine stringente argumentation, sondern ein einziges totgequote von einzelnen sätzen oder wörtern... so kann ich natürlich ad infintum diskutieren

das ich hier übers forum keine erschöpfende analyse liefern kann, die alle die von dir erwähnten effekte (um die es gar nicht ging und die überdies kaum exakt prognostizierbar sind) angemessen berücksichtigt, dürfte offenkundig sein - aber hier nochmal ganz schlicht:

Arbeit muss sich lohnen. damit sie das tut muss sichergestellt sein, dass jeder der voll arbeitet, auch ein entsprechendes gehalt bekommt. da dies nicht der fall ist, wäre mein ansatz eine solche untergrenze festzusetzen - per gesetz. warum und wieso habe ich denke ich mehrmals ausgeführt.

so und jetzt darfst du - was wäre denn dein ansatz?
und ich möchte dich bitten selbst was zu schreiben, anstatt jeden meiner sätze einzeln zu zitieren und da sonst was reinzuinterpretieren.

ps: um den faden etwas weiter zu spinnen - ich würde sogar eine from der obergrenze interessant finden. meiner meinung nach liegt das problem nicht in einem mangel an sich, sondern in der verteilung - das wird sich politisch aber leider nciht durchsetzen lassen, zumindest nicht aktuell :(

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »SenF_Toddi« (14.08.2010, 12:44)


2 632

14.08.2010, 12:41

Zitat

Original von AtroX_Worf
zusammenbruch bezweifle ich stark, wenn mehr geld gezahlt wird, wird auch mehr ausgegeben, was eher die wirtschaft kräftigt als schwächt.

Ich mag diese Logik. Das klingt doch ganz so, als ob wir uns selbst an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen könnten... Wir zahlen mehr, dann wird mehr gekauft und mehr eingenommen. Wieso machen wir da eigentlich kein Perpetuum Mobile draus, wenns doch so gut funktionieren soll?[/quote]

Gerade diesen Abschnitt hättest du dir besser sparen sollen. Denn genau so funktioniert unser Geldsystem. Es werden mehr Schulden gemacht, damit mehr Geld in Umlauf kommt und mehr produzert und ausgegeben wird und dann mehr Schulden gemacht werden. Die Zinsen müssen ja auch bezahlt werden. Das ist nicht nur ein Perpetuum Mobile, das ist sogar noch etwas aus dem Perpetuum Mobile etwas herausholen was man gar nicht reingesteckt hat.

2 633

14.08.2010, 12:53

Jo wie war das Giralgeld schöfpung, lernt man schon vor der uni auf ner wirtschafts FO.


Zitat

Original von SenF_Toddi
obergrenze interessant finden. meiner meinung nach liegt das problem nicht in einem mangel an sich, sondern in der verteilung - das wird sich politisch aber leider nciht durchsetzen lassen, zumindest nicht aktuell :(


Wäre mir dann doch zuviel system DDR und käme der gleichmacherei die dort betrieben würde gleich.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »[*HS*] Lofy« (14.08.2010, 13:00)


2 634

14.08.2010, 15:38

Zitat

Original von [*HS*] Lofy
4 Euro (Netto) mindestlohn? Worf?

könnt ich mit leben. Btw der hinweis auf 4 euro netto hätte schon im ersten Posting enthalten sein sollen.

Ich bin gegen jeden festen Mindestlohn, also auch gegen 4€. Das Problem beim Mindestlohn ist ja, dass es kein Nettokonzept ist.
Wir sollten andere Instrumente einsetzen.

Zitat

Original von [*HS*] Lofy
1. Damit diese ganzen Zuzahlungs - Modelle abgeschaft werden. So ein Unsinn staatlich die Lohnabwärtsspirale zu subventionieren. Das kann nicht im Sinn des erfinders sein.

Man kann es auch andersherum sehen, dass so staatlich subventioniert wieder mehr Menschen in Arbeit gefunden haben, die Arbeitslosenzahlen sind von 4,5 auf 3 Millionen gesunken.

Zitat

Original von [*HS*] Lofy
2. Dieser enorme Verwaltungsaufwand fällt weg. 3 millionen ohne arbeit und dann noch 2 millionen in subventionierter arbeit. (die Zahlen sind Statistisch nicht belegt und dienen der Anschauung) Für jeden darf man dann extra noch mal Ansprüche klären. Da kann man sich das auch direkt sparen.

Der Verwaltungsaufwand bleibt in etwa, weil Mindestlohn ja nicht automatisch auch Vollbeschäftigung bedeutet.

Zitat

Original von MaxPower

Zitat

Original von AtroX_Worf
Ich mag diese Logik. Das klingt doch ganz so, als ob wir uns selbst an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen könnten... Wir zahlen mehr, dann wird mehr gekauft und mehr eingenommen. Wieso machen wir da eigentlich kein Perpetuum Mobile draus, wenns doch so gut funktionieren soll?

Gerade diesen Abschnitt hättest du dir besser sparen sollen. Denn genau so funktioniert unser Geldsystem. Es werden mehr Schulden gemacht, damit mehr Geld in Umlauf kommt und mehr produzert und ausgegeben wird und dann mehr Schulden gemacht werden. Die Zinsen müssen ja auch bezahlt werden. Das ist nicht nur ein Perpetuum Mobile, das ist sogar noch etwas aus dem Perpetuum Mobile etwas herausholen was man gar nicht reingesteckt hat.

Da widerspreche ich. Ich sehe nicht, dass unser Wirtschaftssystem so funktioniert - was auch nochmal was leicht anderes als ein Geldsystem ist.
In einem Wirtschaftssystem muss erstmal verdient werden, was nacher verteilt werden soll, man kann da nicht aus dem "Nichts" etwas schaffen.
Mit Geld kann man vielleicht kurz- oder sogar mittelfristig eine Illusion schaffen, aber sicher auch nicht langfristig.

Was du zum Zins sagst finde ich total aus dem Zusammenhang gerissen.
Und auch Giralgeldschöpfung funktioniert anders, als es hier in der Kürze angerissen wurde.

2 635

14.08.2010, 16:14

btw, Naujoks hatte bei Maybrit Ilnner mal was gesagt, ich habe es gerade mal recherchiert:

Aus dem Vereinigungsvertrag der BRD und DDR von 1990:

Zitat

Vertrag über die Schaffung einer Währungs, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik
Artikel 4. Rechtsanpassung. (1) Für die mit der Errichtung der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion erforderliche Rechtsanpassung in der Deutschen Demokratischen Republik gelten die in Artikel 2 Absatz 1 niedergelegten Grundsätze und die im Gemeinsamen Protokoll vereinbarten Leitsätze; fortbestehendes Recht ist gemäß diesen Grund- und Leitsätzen auszulegen und anzuwenden.

A. Generelle Leitsätze, III. Sozialunion:
3. Löhne und sonstige Arbeitsbedingungen werden nicht vom Staat, sondern durch freie Vereinbarungen von Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänden und Arbeitgebern festgelegt.

Demnach würde also ein Mindestlohn den Grundsätzen des Einigungsvertrages widersprechen!
 8)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (14.08.2010, 16:15)


2 636

14.08.2010, 16:46

die länder, die was dagegen haben, können ja zu polen wechseln.

2 637

14.08.2010, 16:49

Zitat

Original von La_Nague
die länder, die was dagegen haben, können ja zu polen wechseln.

Sehr qualifiziert Beitrag.

2 638

14.08.2010, 17:17

Zitat

Original von AtroX_Worf
Demnach würde also ein Mindestlohn den Grundsätzen des Einigungsvertrages widersprechen!


Der Staat gibt ja nicht den Lohn vor, sondern nur eine Untergrenze. :evil:

Spitzfindigkeiten beiseite: Eigentlich sollten Gewerkschaften dafür sorgen, dass Arbeitnehmer vernünftig bezahlt werden. Wären sie stark (und verantwortungsbewusst) genug, bräuchten wir auch keine Diskussion um einen staatlich verordneten Mindestlohn. Sind sie aber nicht, vielleicht sollte man eher dieses Problem angehen...

2 639

14.08.2010, 17:20

Zitat

Original von Sheep
Der Staat gibt ja nicht den Lohn vor, sondern nur eine Untergrenze. :evil:

Leider wird die Argumentation wohl darüber laufen, schon klar. ;)

Zitat

Original von Sheep
Spitzfindigkeiten beiseite: Eigentlich sollten Gewerkschaften dafür sorgen, dass Arbeitnehmer vernünftig bezahlt werden. Wären sie stark (und verantwortungsbewusst) genug, bräuchten wir auch keine Diskussion um einen staatlich verordneten Mindestlohn. Sind sie aber nicht, vielleicht sollte man eher dieses Problem angehen...

Wie willst du dieses Problem angehen? Staatlich verordnete Zwangsmitgliedschaft bei Gewerkschaften?

Gewerkschaften sind auch Interessenverbände, eben für die Arbeitnehmer. Die machen auch nciht unbedingt Politik für aktuelle Arbeitslose, sonst würden sie lieber Einstellungshemmnisse abbauen wollen als die Beschäftigungssicherheit zu erhöhen.

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14.08.2010, 17:48

wenn man die Höhe der Sozialleistungen (im Falle von Arbeitslosigkeit) noch stärker an den bereits geleisteten Arbeitsjahren orientiert, dann lohnt sich Vollzeitarbeit wieder gegenüber H4 und sonstigem. Die gesunden Jungen mehr zum Arbeiten zwingen und die Alten nicht fallen lassen!

->Pro Mindestlohn, allerdings auf geringem Niveau (Es gibt ja sicherlich in Bezug auf H4 schon genug STudien, was man denn mindestens zum Leben braucht.)