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4 081

15.09.2011, 16:41

Nein, es gibt keine Partei. Und wenn ich mich hier immer "beschwere", weiss ich, dass es nix ändert an den Dingen, worüber ich mich beschwere. Das ist der kleine Unterschied.

4 082

15.09.2011, 17:38

Es ist vermutlich eine andere Form von Wahnsinn, immer wieder dasselbe zu lamentieren, wohl wissend, dass lamentieren allein nichts - aber auch gar nichts - bringt.
Da kannst Du in der Zeit genauso gut auch wählen gehen, Ede, denn sie ist so oder so sinnlos verbracht. :D

4 083

15.09.2011, 18:26

seh ich anders. Wenn man über Politik redet, hilft das jedem persönlich weit mehr als wenn man über Politiker redet. :P Ausserdem legitimierst du scheiss Politiker mit deiner Stimme, die vielleicht Teil einer hohen Wahlbeteiligung ist, womit wir wieder bei dem Wahnsinn wären immer so weiterzumachen.

4 084

15.09.2011, 18:33

Es ist ja nicht so, als hättest Du alternative Programmvorschläge, wenn Du über Politik redest. Du lamentierst nur. Wem soll das helfen. ^^

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »disaster« (15.09.2011, 18:39)


4 085

15.09.2011, 23:18

Es ist ja nicht so, als hättest Du alternative Programmvorschläge, wenn Du über Politik redest. Du lamentierst nur. Wem soll das helfen. ^^


Seinem Wohlbefinden? Seinem Ego? Seiner Meinung? Ihm? Seiner Seele? Seinem Selbstbewusstsein? Selbstbestätigung? Seiner Persönlichkeit?

Suchs Dir aus.

4 086

16.09.2011, 10:02

Vermutlich eher so eine Art Zwang, in der eigenen Annahme, er würde sich dadurch besser fühlen. Allerdings halte ich das für eine Fehleinschätzung, denn eigentlich will er ja dass sich etwas ändert, glaubt es besser zu wissen, ist aber ohnmächtig nichts ändern zu können. Ich kenne das aus einem anderen Zusammenhang. Irgendwann muss man mit dem Lamentieren aufhören und Konsequenzen ziehen. Oder sich zumindest ein neues Publikum suchen, denn hier will das doch keiner mehr lesen.

4 087

16.09.2011, 12:30

netter Versuch

ich hab halt nen anderen Politikbegriff. Das ist alles. Ich mach mir keine Illusionen wie du. Realismus nennt man das. Politik is nich nur, wenn nen Politiker in die Kamera grinst und über irgendwas redet. Du versuchst hier auch gerade Politik zu machen. Aber naja - mässiger Erfolg lol und eigene Nase? :bounce:

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4 088

16.09.2011, 13:40

Der Intellektuelle beschwert sich über die Menschen, verändert sie oder manipuliert sie/führt sie.
live is live, nana nanana :D

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

4 089

16.09.2011, 15:08

Mein Lebenssinn ist nicht die Welt zu verbessern oder irgendwas "Großes" zu reissen.
Ich habe keine Kinder, für mich wirds irgendwie noch reichen, also alles gut bei mir Ede. Und bei Dir? ^^

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4 090

16.09.2011, 17:46

live is live, nana nanana :D

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

4 091

16.09.2011, 18:53

Tjo, Menschen sind halt nicht lernfähig. Sehr geil, dass es sich um "nicht genehmigte" Transaktionen einer Einzelpersonen handeln soll. In jeder Klitsche gilt für jeden Furz wenigstens Vier-Augen-Prinzip, für ein paar Tausender muss ein Vorgesetzer dazu, für ein paar Hundert-Tausend meist schon ein ganzes Gremium oder Vorstandsbeschluss... und hier verzockt einer mal eben im Alleingang 1.500.000.000. Das kann man niemandem mehr verständlich machen und da sind Instrumente wie Bankenaufsicht etc.pp einfach ein Witz. Ich bin aber sicher, Worf findet gute Gründe, warum das so sein muss. Vermutlich, weil im selben Atemzug ja irgendwo jemand Gewinn gemacht haben wird. Alles wird gut. :D

4 092

16.09.2011, 20:18

lol Worf hat damit soivel zu tun, wie du und ich mi t der Mondlandung. ABer hinterher, wenn ein paar Detailes bekannt werdne, weisse er gaaaaaaaaaaaaanz genau bescheid - inder Theorie .... :bounce:

ehrlich, wat hat so ein Mensch für Chancen? POLITIKER ! ... :evil:

4 093

17.09.2011, 19:35

dass davon keiner gewusst haben will im Nachhinein ist ja wohl verständlich - wärs 1,5 Mrd Plus gewordn hätte sich der gesamte Vorstand dafür auf die Schulter klopfen lassen...

Dass is wie im Fernsehn die ultrageheimen Auslandsagenten - wird der Job erledigt gibts Lob, ists n Fail kennt ihn keiner :O

4 094

17.09.2011, 21:06

ahhhhhhhhhhhhhhhh

so ne supersecret James Bond Sache, hab ich mir auc hgedacht :bounce:

4 095

18.09.2011, 23:20

dass davon keiner gewusst haben will im Nachhinein ist ja wohl verständlich - wärs 1,5 Mrd Plus gewordn hätte sich der gesamte Vorstand dafür auf die Schulter klopfen lassen...


Irrtum. Dass keiner davon gewusst haben will, ist die eigentliche Katastrophe. Die großen Banken - allen voran auch "unsere" DB - realisieren ihre Gewinne zum Großteil im Investmentbanking. In meinen Augen ist es die eigentliche Katastrophe, dass eine Einzelperson organisatorisch und auf Grund fehlender Kontrolle die Möglichkeit hat, 1,5 Milliarden im Alleingang zu verzocken. Dass man sich nicht auf das traditionelle Bankgeschäft beschränkt, sondern 25% Eigenkapitalrendite ausruft, die man nur mit Zocken realisieren kann. Irgendwann, wenn Griechenland, Irrland, Portugal und weiteren Ländern derart unter die Arme gegriffen wurde, dass auch wir nicht mehr kreditwürdig sind (ich sage bewusst nicht "unsere Kassen leer sind", denn das sind sie längst, wir "helfen" auf Pump!), wird unsere Regierung nicht mehr helfen können, wenn sich beispielsweise die DB mal grob verzockt. Die Commerzbank musste gerade wieder ihren kompletten Gewinn für Griechenland abschreiben und das war sicher nicht alles, was noch an miesen Papieren im Tresor liegt (von der Eurohypo, die sie noch los werden muss, gar nicht zu reden). Dann werden die Banken pleite gehen und es werden Helfer kommen, um die Reste zu kaufen, deren Hilfe man vielleicht lieber nicht möchte. China hat z.B. genug in der Portokasse, um alle großen deutschen Banken zu kaufen. Die Marktkapitalisierung der DB ist heute schon lächerlich gering und sie steht noch vergleichsweise gut da. Die Commerzbank wurde schon mal fast von einer chinesischen Bank geschluckt, was die Regierung damals noch verhindern konnte...

P.S.: Bei Günther Jauch wurde mir eben klar, an wen Rössler mich erinnert: an diesen "Kurti" von Verstehen Sie Spaß!

4 096

19.09.2011, 13:55

Was mich wirklich interessieren würde.

Versteht die FDP (bzw. die Entscheidungsträger) warum ihnen die Wähler weglaufen
oder
geht das nach dem Motto Fehler wurden nicht gemacht, allerhöhstens ein Kommunikationsproblem?

4 097

19.09.2011, 13:56

Wer sollte Dir das hier beantworten können? Worf? lol!

4 098

19.09.2011, 14:03

Wer sollte Dir das hier beantworten können? Worf? lol!
Worfs (weil der Name gefallen ist) Analyse würde mich hierzu, ohne Witz, interessieren. Fehler gemacht ja/nein? Welche? Neues Personal? Welche inhaltliche Punkte wurden vernachlässigt, welche sollen jetzt wieder herausgestellt werden? etc. Da glaube ich kann man Ableiten wohin die Resie geht.

4 099

19.09.2011, 14:16

In meinen Augen wird da zu viel mit der Bundes-FDP verknüpft. Vielleicht ein nicht ganz so tiefer Fall, aber die 5% Marke hätten sie mit Bundespolitik in "Topform" in Berlin diesmal vermutlich trotzdem nicht geschafft. Die FDP hat für Berlin genauso wenig konkrete Konzepte und Ideen wie im Bund. Das wurde inzwischen so nachhaltig demonstriert, da braucht man keine weiteren Fehler mehr zu machen. Gerade für die Berliner Klientel und deren Probleme (max. hohe Arbeitslosigkeit, hohe Mieten etc.) hat eine eher "elitär" ausgerichtete FDP keine brauchbaren, glaubwürdigen Antworten. Gerade weil sie aber so auf "elitäre" Ausrichtung und Wirtschaftskompetenz machen, ist das diesbezügliche Versagen umso peinlicher. Den Grünen würde man diese Defizite möglicherweise Verzeihen, einer FDP nicht. Personaldiskussionen wirds schon deshalb nicht geben, weil im Grunde keiner mehr da ist (unverbrannt). Hoffnungsvoller Nachwuchs, den erst recht keiner kennt, wird jetzt erst mal die Füße stillhalten, nachdem deren erste Riege sich gerade deftig die Finger verbrennt. Keine guten Aussichten auf ein baldiges Comeback. Aber ich bin natürlich auch sehr gespannt auf die Sicht unseres wissenschaftlichen Beraters. :D

4 100

19.09.2011, 19:22

ich denke das schlechte abschneiden der fdp in berlin ist einfach eine quittung für ihre miese performance seit der letzten bundestagswahl.
wenn man die ereignisse mal revue passieren lässt hat eigentlich seit dem wahlabend nichts mehr funktioniert.
die fdp hat, nachdem sie ein nie für möglich gehaltenes rekordergebnis eingefahren hat einfach durchgedreht. anstatt auf die klientel zu achten, die sie dort gewählt hat, hat sie blind interessenpolitik betrieben. vor allem nach einem wahlsieg mit dem schlachtruf "mehr netto vom brutto" hinzugehen und mehrwehrtsteuersenkungen für hoteliers und klientelpolitik für die pharmaindustrie zu machen und steuersenkungen auf anno dazumal zu verschieben macht unglaubwürdig. ähnlich war es mit der forderung die verwaltung und den regierungsapparat zu verschlanken. nach der wahl hat man wieder massig neue posten geschaffen, zb wollte man das entwicklungsministerium abschaffen, stattdessen macht man die hinterbänkler flitzpiepe niebel zu dessen minister. niebel schafft erst mal staatssekretärposten für alte bundeswehr kumpels und bereist als deutscher minister entwicklungsländer mit bw kappe und findet nichts dabei.
die fdp minister waren allesamt fehlbesetzungen. v.a. hat man westerwelle außenpolitik machen lassen, obwohl der nichtmal englisch spricht und nachgewiesenermaßen innenpolitiker ist. nach ein paar blamagen, im inland wie ausland, hat man beschlossen ihn innerparteilich abzusägen, das unwichtige amt des außenministers von deutschland darf er als gnadenbrot natürlich behalten. brüderle wär von der anlage ein netter landespolitiker, in einer der großen parteien viell ein guter ministerpräsident eines provinzbundeslandes, wie rheinland-pfalz, saarland oder schleswig - holstein. bundespolitik ist ihm, zumindest in der außenwirkung eine nummer zu groß. leuthäusser - schnarrenberger ist nicht wahrnehmbar. sie gilt ja allgemein als das feigenblatt der bürgerrechte partei. nungut, die hätte sich ruhig mal am dialog beteiligen dürfen. das piratenpartei potential ist halt auch eines der fdp. zumindest in ihrer selbstwahrnehung. rösler ist vor allem deswegen so beliebt, weil er als gesundheitsminister so nett war, keiner gewusst hat was er eigentlich macht und er auch nie irgendwas substantielles gesagt hat. nach den jahren der ulla schmidt zumutungen genau das was sich die volksseele von einem gesundheitsminister erwartet.
dazu kommt eine bizarre oppositionshaltung in der regierung. keine lösungsvorschläge, nur populister bauernfang und knallharte lobbypolitik. irgendwann merkt es halt auch der letzte.
übrigens dieser wechsel zur anti euro(pa) partei, wird ihr auch nicht bekommen. solche leute wählen immer noch cdu/csu oder wenn sie den arsch offen haben npd. meistens wollen solche wähler eine heimelige soziale marktwirtschaft, mit ausgiebiger hängematte, die den bierkonsum finanziert und kein liberales geschwätz.
potential hat die fdp genug um sich wieder aus dem tal raus zu kämpfen, allerdings sollten sie markante und vor allem glaubwürdige positionen erarbeiten und sich von der "neuen generation" in der führung schnellstmöglich trennen. die wirken nicht jung und dynamisch, sondern wie der 1er streber in der mittelstufe, der bei klassenarbeiten in latein nicht abschreiben lässt und sich hinterher hinstelllt und was von vokabellernen und harter arbeit erzählt.

4 101

19.09.2011, 21:04

Als wenn jede Watsche in einer Wahl in den Bundesländern ausschließlich Quittung für die Performance der Bundesregierung wäre. Das mag der Meyer vielleicht gern glauben und halt Du, aber sonst eher keiner. ^^

4 102

19.09.2011, 22:59

naja bin weder berliner, noch hab ich das aktuellen wahlanalysedummgeschwätz in den tageszeitungen gelesen.
aber ich geh mal davon aus, dass sich "die berlin fdp leider nicht vom aktuellen bundestrend abkoppeln konnte"
es geht auch ned um die bundesregierung, sondern die fdp als koalitionspartner.
die merkel union hält sich ja soweit ganz gut aus der schusslinie.
gerade der seehofer freut sich, dass jemand noch beliebigere positionen bezieht als er selbst (er wirkt im vergleich schon fast wieder glaubwürdig).

aber ich freu mich auch auf worfs statement, wär echt spannend

4 103

20.09.2011, 10:47

Da wirst Du vermutlich lange warten, als echter Opportu... äh Rationalist, wie so viele in der FDP, füllt der bestimmt grad seinen Aufnahmeantrag bei den Piraten in Hamburg aus! ;)

Ich habe ja mittlerweile entgegen meiner vormaligen Einschätzung die Hoffnung, dass die FDP den Rechtsschwenk doch nicht vollzieht, zumindest solange da 1-2 Leute mit aktivem Verstand noch was zu sagen haben, der Alvaro scheint so einer zu sein, kann der nicht den Vorsitz übernehmen?

Zitat

"Brandgefährlich" nannte Alex Alvaro, Mitglied des FDP-Präsidiums und des Europaparlaments, was gerade in seiner Partei passiert. "Man zündelt da mit Gedanken und Ressentiments, die zuletzt 2002 Jürgen Möllemann aktivieren wollte", sagte er. "Es gibt dieses rechte Potential. Aber die FDP darf nicht dessen Heimat sein", so Alvaro. Er sieht die Parteiführung in der Pflicht. [url=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,786861,00.html]"Es fehlt eine langfristige intellektuelle Ausrichtung", sagte er. Zurzeit bestehe die Gefahr "mangelnden Tiefgangs".[/url]

4 104

21.09.2011, 18:23

Wer sollte Dir das hier beantworten können? Worf? lol!
Worfs (weil der Name gefallen ist) Analyse würde mich hierzu, ohne Witz, interessieren. Fehler gemacht ja/nein? Welche? Neues Personal? Welche inhaltliche Punkte wurden vernachlässigt, welche sollen jetzt wieder herausgestellt werden? etc. Da glaube ich kann man Ableiten wohin die Resie geht.

Da wirst Du vermutlich lange warten, als echter Opportu... äh Rationalist, wie so viele in der FDP, füllt der bestimmt grad seinen Aufnahmeantrag bei den Piraten in Hamburg aus! ;)
Ich habe ja mittlerweile entgegen meiner vormaligen Einschätzung die Hoffnung, dass die FDP den Rechtsschwenk doch nicht vollzieht, zumindest solange da 1-2 Leute mit aktivem Verstand noch was zu sagen haben, der Alvaro scheint so einer zu sein, kann der nicht den Vorsitz übernehmen?

Zitat

"Brandgefährlich" nannte Alex Alvaro, Mitglied des FDP-Präsidiums und des Europaparlaments, was gerade in seiner Partei passiert. "Man zündelt da mit Gedanken und Ressentiments, die zuletzt 2002 Jürgen Möllemann aktivieren wollte", sagte er. "Es gibt dieses rechte Potential. Aber die FDP darf nicht dessen Heimat sein", so Alvaro. Er sieht die Parteiführung in der Pflicht. [url=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,786861,00.html]"Es fehlt eine langfristige intellektuelle Ausrichtung", sagte er. Zurzeit bestehe die Gefahr "mangelnden Tiefgangs".[/url]

Ich war seit Mitte letzter Woche auf einer Konferenz in Florenz und bin erst wieder seit gestern Mitternacht zurück.
Ansonsten ist es natürlich das Wesen von Politik, opportunistisch zu sein, am besten gepaart mit Realismus. Anders kann man in Demokratien nur bei absoluten Mehrheiten regieren. Aber wenn die Grünen direkt nach der Berlinwahl sagen, ihr Nein zum Ausbau der A100 wäre nicht sooo ernst zu nehmen und verhandelbar, dann ist dies wohl "guter" Opportunismus, ja?

Von einem "Rechtsschwenk" kann keine Rede sein - dies ist ein ähnliches Non-Argument, wie die Verunglimpfung einer ablehnenden Haltung zur Transferunion als anti-europäisch. So indirekt geschehen auch von Rösler als Antwort auf die Berlinwahl, mit ihm würde es kein anderes (als ein pro-europäisches) Profil der FDP geben. Hier auch der Versuch, eine zugegebenermaßen andere Idee von Europa als uneuropäisch hinzustellen.
Ansonsten ist Alexander Alvaro ist Bonner und im Europaparlament. Da träumt man natürlich immer von mehr Macht für das EU-Parlament, d.h. von einem Aufgehen der Mitgliedsstaaten in einem EU-Staat, weniger von einer Förderation. Ansonsten sind platte Argumente, die vor "rechts-" in irgend einer Form warnen, ohne jegliche Konkretisierungversuche nur genau dies - platt. Und in Deutschland leider auch recht wirkungsvolle Todschlagargumente, wenn man nicht argumentieren möchte. Als Beispiel darf hier sicher auf Deadpool verwiesen werden.

Nun aber mal zu meiner eigentlichen Wahlanalyse für Berlin.

Zuerst einmal muss man wissen, dass die Professionalität innerhalb der FDP-Landesverbände unterschiedlich gut ist. So dürfte es überall aussehen, selbst bei der SPD (Sachsen). In NRW, BaWü und Hessen ist die FDP recht gut organisiert, dazu in Sachsen. In den Stadtstaaten sieht es meist recht düster aus, alle 4 Millionenstädte in Deutschland haben rote Regierungen. Die hamburger Landespartei ist recht zerstritten, in Berlin dürfte noch weniger Struktur da sein. Es war einfach eine Schnapsidee, in Berlin einen Anti-Transferunion-Wahlkampf zu machen. Grundsätzlich finde ich es in Ordnung, gerade als kleine Partei Landtagswahlen zu kleinen Volksabstimmungen für bundespolitische Projekte zu machen. Dies geschieht immer wieder und ist Teil unseres förderalen Systems und verteilter Wahltage. Aber wenn man dies machen will, dann richtig und nicht als panikartige Aktion in der letzten Woche, ohne Unterstützung der Bundes-FDP!
Berlin ist eine Stadt, wo jeder fünfte Hartz-4 bezieht und welche jahrzehntelang selbst von Transferzahlungen aus Bonn gelebt hatte. Noch in diesem Jahrtausend war es selbst in der CDU noch keine Mehrheitsmeinung, dass es das Bundesland Berlin finanziell aus eigener Hilfe (zzgl. Länderfinanzausgleich und Hauptstadtzahlungen) schaffen müsste. In einer Stadt mit einer solch extremen Geschichte der Abhängigkeit und des Profitierens vor Transferzahlungen zu warnen ist dämlich.


Sieht man sich die Wählerwanderung (FAZ) an, so sieht man, dass wohl jeder zweite seine Stimme lieber der CDU gegeben hat als einer FDP, welche in den Umfragen zu weit von der 5%-Hürde entfernt war. Die 3,6% sind dann auch ungefähr das Ergebnis der Umfragen, natürlich noch auf Nichtwähler etc. verteilt.

Die CDU konnte knapp die Bezirke im Westen der Stadt gewinnen, kam im Ostteil aber nur auf 14,2% (von 11,4%)! 23,4% wären für die CDU in jedem Flächenland katastrophal, in Großstädten mit linkeren Wählern und höherer Quote an Transferbeziehern ist es ein ordentliches Ergebnis - wie gesagt, ziemlich genau 2% kommen von ehemaligen FDP-Wählern und 20-24% ist CDU-Potential in Gesamt-Berlin.

Über den Einzug der Piraten freue ich mich. Ich denke aber, dass der auch auf sehr spezielle Berliner Verhältnisse zurückgeht. Die Umfragen über der 5%-Hürde haben der Partei einen Mobilisierungsschub gegeben, +23.000 von den Nichtwählern ist ordentlich, danach auch schon +17.000 von den Grünen.
Das Programm der Piraten finde ich eher sinnlos, und ich hoffe sieh versuchen nicht das umzusetzen. Sie sollten lieber eine neue Art des Politikstils, der Transparenz und Bürgerbeteiligung in das Parlament bringen. Vielleicht sich als Politiker so weit wie möglich persönlich zurück nehmen und als eine Art "Server" fungieren, d.h. Client-Anfragen bündeln/beantworten/weiterleiten. Ich verfolge auch aufmerksam die inhaltliche Diskussion in der FDP zu Open Government etc.

Die SPD verliert, bleibt aber stärkste Kraft. Aber wenn die Grünen auch nicht zulegen, dann wird es im Bund schwer für rot-grün. Und für eine große Koalition kann man die eigene Wählerschaft nicht begeistern und eine Koalition mit den Linken wird man wohl im Wahlkampf ausschließen. Außer, Gabriel wird Kanzlerkandidat und traut sich was. :D
Bei Opel stand die FDP in Person von Rainer Brüderle ja wohl, er hatte selbst Merkel widersprochen! Davor war die FDP noch nicht in der Bundesregierung und Steinmeier und Merkel haben sich beide mit Rettungsrhetorik für Opel überboten. So ist das halt mit Fakten, sie sind überprüfbar!
Total beeindruckend wie er damals stand. Aber überprüfen wir doch mal die Fakten spaßeshalber: Kam es zu den Hilfszahlung unter einer Regierung mit FDP-Beteiligung und einem FDP-Wirtschaftsminister oder nicht? Ja ne is klar, lassen wir das :D

Unter Brüderle gab es keine weiteren Opel-Bürgschaften in der angestrebten Größenordnung. Natürlich gilt für Regierungshandeln, dass es eine gewisse Verlässlichkeit geben muss, weswegen die Beschlüsse der großen Koalition auch umgesetzt wurden. Ansonsten ging es um Bürgschaften, nicht um Hilfszahlungen. Die Auszahlungsperiode ist also nicht entscheidend, sondern das Datum der Beschlussfassung (große Koalition!).

4 105

21.09.2011, 18:24

Wie geht es weiter mit der Bundes-FDP? Aktuell stehen die Reform der Pflegeversicherung und die Euro-Rettung an. Eine Reform der Pflegeversicherung wird notwendigerweise teurer, damit macht man sich erstmal keine Freunde. Ob die Reform gut ist, erweißt sich erst Jahre, wenn nicht Jahrzehnte später. Und den eigenen Anhängern ist die Reform der Pflegeversicherung auch weitgehend egal.
Bleibt also der Euro. Ich finde es politisch sinnvoll, sich als Alternative gegen die Stimmen von SPD und Grünen zu stellen, welche die Transferunion abnicken wollen. Etwas verwunderlich finde ich, wie wenig aktuell in den Medien auf das Duo Schröder/Eichel hingewiesen wird und deren "Verdienste" um das Aufweichen des Stabilitäts- und Wachstumspakts, gemeinsam mit Frankreich. Und das Zudrücken beider Augen bei der Aufnahme von Griechenland in den Euro. Eichel selbst meint ja, es wäre eine rein politische Entscheidung gewesen, man habe (bewusst) die ökonomische Komponente ignoriert. anyway...
Neben der politischen Positionierung finde ich es auch inhaltlich sinnvoll. Rösler hat nur gesagt, was Frau Merkel noch im März 2010 gesagt hatte - man müsste Notfalls Mitgliedsstaaten (Griechenland) auch in die Insolvenz gehen lassen können, um Reformforderungen den notwendigen Druck für die Umsetzung nicht zu nehmen. Man sieht ja aktuell an Italien, wie frech ein Land/eine Regierung agieren kann nach dem Motto: Am Ende rettet ihr uns ja eh.
Ich bin ja gerade erst über (Nord)Italien bei geflogen, die haben da richtig viele Industrieanlagen. Und retten könnte man Italien wegen seiner Größe nicht.

Zudem finde ich eine Position sinnvoll, welche als Ziel den förderalen Charakter der EU unterstreicht (wie auch die CSU!) und eine Haftungs/Schuldenunion verhindern möchte. Dabei geht es nicht allein um die auf Deutschland zukommenden Zahlungen (auch sehr direkte in zweistelligen Milliardenhöhe, neben den Bürgschaften), sondern man möchte auch strukturell keinen Bundesstaat, in welchem gewisse Länder alle anderen immer erpressen können. Wir sehen aktuell mit der ECB, wozu dies führen kann: Die "Hartwährungsländer" haben keine Mehrheit mehr, die ECB hat, entgegen ihrer vertraglich festgelegten Regeln, Staatsanleihen von Euro-Mitgliedsländern massiv gekauft! Ein Rechtsbruch - mit ökonomischer Begründung, aber es bleibt ein Rechtsbruch und ein Überschreiten des Rubikon für eine Zentralbank.

Wie sehen die aktuellen Gedanken zum ESM aus? Der soll Ländern Notkredite geben. Zugleich soll er in Not geratene Banken rekapitalisieren, damit dies die (dann eventuell handlungsunfähigen) Ländern nicht tun müssen. Aktuell wird noch eine dritte Aufgabe angedacht, der ESM soll auch zum Kauf von Anleihen von Staaten mit hohem Spread aufkaufen, um die Zinslast so zu drücken - weil es die ECB rein rechtlich eigentlich nicht darf.
Aber dieser Dreifachbelastung kann der ESM nicht standhalten, selbst die Zweifachbelastung dürfte zu viel sein. Im Endeffekt bürgen real nur die 6 Mitgliedsländer mit AAA-Bonität. Verlöre eines dieser Länder seine Höchstnote, dann würde sofort die Bonität des ESM sinken (bzw. des ESFS, der Vorgänger, der Ende September befristet beschlossen werden soll), d.h. es müsste sofort Geld nachgeschossen werden. Diese gesteigerten Kreditbelastungen könnte dann zur Senkung der Bonität von weiteren Ländern führen... wenn nicht gar eine Konvergenz zur schlechtesten Bonität, so doch eine Konvergenz zur mittleren Bonität für alle Länder. Allerdings ohne ein Anreizsystem, weniger Schulden zu machen, wenn sowieso alle gemeinschaftlich für diese Schulden haften.

Es gibt also vielfältige, sowohl politische wie ökonomische Gründe, um gegen ESFS bzw. vor allem gegen den ESM zu sein. Ich finde gut, dass die FDP sich bei dieser Thematik zu einer internen Diskussion zusammenfindet. Ich hoffe, die Parteispitze unterdrückt die Diskussion nicht oder versucht, sie auf einem Bundesparteitag (mit dann den ganzen Abgeordneten als Delegierte) zu unterdrücken. Ich habe auch bei Frank Schäfflers Aufruf unterschrieben. Mal schauen, was draus wird und wie man konstruktive Elemente entgegensetzen kann. Dies wird natürlich immer schwieriger, je mehr Merkel unumkehrbare Politik am Parlament vorbei macht.

4 106

21.09.2011, 18:43

Über den Einzug der Piraten freue ich mich.
Ach wirklich?
Das Programm der Piraten finde ich eher sinnlos...
Soso. Zumindest haben Sie für Teilbereiche eines. Die FDP hat offenbar keines, nicht mal für ihre angebliche Kernkompetenz.

Wenigstens siehst Du ein, dass das "Wahlprogramm" der FDP dämlich war und sie der besonderen Klientel Berlins nichts anzubieten hatte. Man darf aber nicht vergessen, dass es auch in Berlin neben den vergleichsweise zahlreichen Transferleistungsempfängern auch noch eine ebenso große Mittel- und eine Oberschicht gibt. Da nur noch 1,8% zu erreichen ist mehr katastrophal und die Erklärung, sie hätten wegen der drohenden 5%-Hürden-Unterschreitung aus Not CDU gewählt, ist dürftig.

Machst Du Dir keine Sorgen um das Überleben Deiner Partei oder denkst Du dann auch fein opportunistisch und wählst CDU? :D

4 107

21.09.2011, 18:54

Rösler hat nur gesagt, was Frau Merkel noch im März 2010 gesagt hatte.


Rössler hat gesagt, man müsse auch eine "geordnete Insolvenz" in Betracht ziehen. Grundsätzlich habe ich nichts dagegen, wenn ein Wirtschaftsminister und Vizekanzler alle Optionen abwägt. Ich bin auch nicht der Ansicht, dass ein deutscher Wirtschaftsminister mit der Forderung, es dürfe keine Denkverbote geben, ernsthaft Einfluß auf "die Märkte" nimmt (eher reagiert die Politik auf "die Märkte" und wird getrieben als umgekehrt), noch dazu ein Rössler, den hierzulande schon keiner mehr ernst nimmt, aber sicher kein Investmentbanker in den USA oder China. Was ich aber Rössler ankreide: er hat nicht erklärt, was er mit "geordnete Insolvenz" eigentlich meint. Ein Schuldenschnitt mit Verbleib in der Eurozone? Ein Verlassen der Eurozone mit Rückkehr zur Drachme? Letzteres ist in meinen Augen völlig utopisch und dürfte für alle Beteiligten die teuerste Alternative sein, viele haben Rössler Äußerung aber so interpretiert. Bis heute (!) hat er meines Wissens nicht klar gestellt, was er genau unter "geordnete Insolvenz" versteht. Vermutlich weiß er es selbst nicht und das ist mir wirklich zu dünn. Bei Jauch fing er damit an, man müsse sich zunächst darüber einigen, wie Europa künftig gestaltet werden soll, beispielsweise mit einer gemeinsamen Finanz- und Wirtschaftregierung. Ja klar, die Zeit hat Griechenland auch, dass sich Europa erst mal eben darauf einigt...

4 108

21.09.2011, 19:13

Ja, hab ja auch geschrieben warum. Transparenz etc., ich erwarte mir von ihnen halt nichts inhaltliches, in diese Richtung sollten sie imho in Berlin auch nicht wirklich gehen.
Ansonsten ist Berlin sicher die Chance für die Piraten, linker UND großstädtiger wird es in Deutschland nicht mehr. Dann ist vielleicht auch woanders was drin.

Wenn dir meine Argumente nicht gefallen, dann bring selber welche. Es ist doch mühsig zu diskutieren, ob Argumente "dürftig" sind oder nicht. Wenn die Wählerwanderung nun mal klar zeigt, dass viele ex-FDP-Wähler zur CDU gegangen sind und es zudem eine Situation gibt, wo die FDP an der 5%-Hürde zu scheitern droht, dann finde ich die Schlussfolgerung daraus recht robust.

Was habt ihr hier eigentlich alle mit Opportunismus? Natürlich muss man sich eine Partei suchen, welche am nähsten bei den eigenen Vorstellungen ist. Dieses suchen ist dann regelmäßig opportunistisch, wenn nicht 100% übereinstimmen.

Die aktuelle CDU würde ich nicht wählen. Eine mit Merz vielleicht, man muss die Alternativen sehen und was die CDU in Gesellschaftsfragen sagt. In Wirtschaftsfragen ist es wenigstens noch die Partei, welche am nächsten eine soziale Marktwirtschaft vertritt.
Wenn Grüne aufhören so normativ zu sein und jedem sagen zu müssen, was "gut" und was "schlecht" ist und wie ich mich als Bürger gefälligst zu verhalten habe, dann könnte ich die auch wählen. In der Gesellschaftspolitik sind sie ja nicht all zu weit von der FDP entfernt. Sie haben halt (imho) keine vernünftigen Finanzpolitiker und in Wirtschaftsfragen ist die Rechnung mit dem "Green New Deal" und den ganzen in der Ökoindustrie geschaffenen Arbeitsplätzen zutiefst einseitig. Gegenrechnen müsste man natürlich die dadurch direkt weggefallenen Arbeitsplätze in der konventionellen Industrie und die hohe Subventionierung (in der Höhe pro Arbeitsplatz höher als frühere Industriesubventionen).

SPD mit einem stark marktwirtschaftlichen Programm, aber das wird es da nie geben. Sie müssten schon in Wirtschaftsfragen direkt neben der CDU stehen, dann finde ich die Gesellschaftspolitik der SPD attraktiver. Linke gehen gar nicht.

Piraten gehen, wenn ich mal Protest wählen will, d.h. nicht auf Inhalt. Dann finde ich so nen Projekt zur Demokratieverbesserung/-erneuerung ganz interessant. Aber liberal wird mit bei den Piraten aktuell zu links definiert. Natürlich hat man selbst enorm viel Freiheiten, wenn man auf Kosten anderer Leben kann.

Ansonsten kann ich ja auch Auswandern. Nen Freund von mir ist letzte Woche in die USA gegangen und verdient da als Einstieg 6-stellig. Wir haben heute mal verglichen, er zahlt im Jahr 1.300€ weniger für die Krankenkasse als ich, schon alle Selbstbehalte seines Tarifs maximal mit eingerechnet - und er hat ein ungefähr gleich gutes Leistungsspektrum. Für Die Mittelschicht ist das Gesundheitssystem der USA ganz gut, für die Oberschicht gehört es zu den Leistungsfähigsten der Welt. Und das, obwohl sie da drüben ein Kostenproblem haben. Nur bei den unteren Schichten sind sie schlecht und sie koppeln es zu sehr an den Arbeitgeber, anstatt es universell zu machen. Ne Mischung aus englischen und deutschen System könnte in den USA sicher viele Probleme lösen.
Naja, aber die USA bleiben als Einwanderungsland vergleichsweise attraktiv, solange man da gutes Geld verdienen kann.
Und nein, er ist bei keiner Bank, sondern in der Wissenschaft geblieben.

4 109

21.09.2011, 19:22

Ansonsten kann ich ja auch Auswandern.
Dann tu es doch! :)
Ich glaube gerade die USA sind für Menschen wie dich gemacht.
Kann dir natürlich passieren, dass du erstmal heftig klagen musst, bevor deine Krankenversicherung die Behandlung bezahlt, die dir das Leben retten könnte... wenn du Glück hast, gewinnst du den Fall, bevor es zu spät ist.

4 110

21.09.2011, 19:35

Na, Worf, ich dachte halt, Du als FDP-Mitglied und Jungliberaler würdest zumindest den Versuch machen, den Laden von innen aufzurollen.


Ansonsten kann ich ja auch Auswandern.

Das ist aber mal eine heftige Reaktion für eine weitere Niederlage einer Partei, die schon seit Jahrzehnten nichts mehr gerissen hat, vom Erfolg für die Hoteliers einmal abgesehen. Das Gesundsheitssystem und das Einstiegsgehalt sind ganz sicher die wichtigsten Kriterien bei der Entscheidung für eine Auswanderung. ^^
Bitte verschone uns dann mit den "alles ist besser in den USA" Threads. So schlimm kann es hier nicht werden, dass ich dahin auswandern wollte.