das wäre meiner meinung nach selbst in einer "pseudo-wissenschaft" unwissenschaftlich
das wäre meiner meinung nach selbst in einer "pseudo-wissenschaft" unwissenschaftlich
In einer pseudo-Wissenschaft muss alles unwissenschaftlich sein - ansonsten würde man ja sagen, dass zumindest mit richtig angewendeter wissenschaftlicher Methodik etwas eigentlich nicht wissenschaftliches zur Wissenschaft gemacht werden kann, ergo dass die Methodik etwas zur Wissenschaft macht. Dieser Idee widerspreche ich auf das entschiedenste! Aber hier ist wohl auch die Sollbruchstelle zu den Geisteswissenschaften, weil diese das wohl anders sehen (müssen).
Gerade in diesen eher geisteswissenschaftlichen Fächern kann man doch kaum eigenständige große Teile selbst schreiben, man muss quasi immer auf jemand verweisen um sich so zu rechtfertigen. Die Wissenschaftlichkeit besteht also in der kunstvollen Collage fremder Aussagen, indem man so jeden eigenen Gedankengang durch Verweis zu verifizieren versucht.
Wirklich Wissen tun wir doch weder in den Naturwissenschaften noch in den Gesellschaftswissenschaften etwas, das ginge nur wenn wir in die Zukunft sehen könnten.Es ist ja augenscheinlich, dass das Unterscheidungskriterium gerade nicht die unterschiedliche Methodik (nicht Methodologie) ist, sondern der sich unterscheidende Untersuchungsgegenstand, also Natur, Geist und Gesellschaft. Jeder Gegenstand bringt seine eigenen Anforderungen mit sich.
Die Methodik und entsprechend die Grundannahmen können innerhalb einer gesellschaftswissenschaftlichen Disziplin massiv variieren, ein Ergebnis der relativ jungen Geschichte des Bereiches und des "besonderen" Gegenstandes. Du bringst ja selbst die Beispiele aus der VWL, die einen entleihen sich Methoden aus den Naturwissenschaften unter der Annahme, Prognosen errechnen zu können, obwohl ihr Untersuchungsgegenstand keinen Naturgesetzten folgt, die anderen diskutieren jahrelang in Philologen- und Philosophenmanier (also geisteswissenschaftlich) ohne eine belastbare empirische Basis. Solange dabei Erkenntnisse generiert werden, ist beides (gesellschafts-)wissenschaftlich legitim. Mit Hermeneutik und Dialektik kann man mich zwar auch verjagen, aber wem's Spaß macht. Es gibt hier kein prinzipielles "besser" oder "schlechter", es hängt vom gesellschaftswissenschaftlichem Erkenntnisinteresse und der Fragestellung ab.
Zitat
Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.
Es ist ja augenscheinlich, dass das Unterscheidungskriterium gerade nicht die unterschiedliche Methodik (nicht Methodologie) ist, sondern der sich unterscheidende Untersuchungsgegenstand, also Natur, Geist und Gesellschaft. Jeder Gegenstand bringt seine eigenen Anforderungen mit sich.
Die Methodik und entsprechend die Grundannahmen können innerhalb einer gesellschaftswissenschaftlichen Disziplin massiv variieren, ein Ergebnis der relativ jungen Geschichte des Bereiches und des "besonderen" Gegenstandes. Du bringst ja selbst die Beispiele aus der VWL, die einen entleihen sich Methoden aus den Naturwissenschaften unter der Annahme, Prognosen errechnen zu können, obwohl ihr Untersuchungsgegenstand keinen Naturgesetzten folgt,
die anderen diskutieren jahrelang in Philologen- und Philosophenmanier (also geisteswissenschaftlich) ohne eine belastbare empirische Basis. Solange dabei Erkenntnisse generiert werden, ist beides (gesellschafts-)wissenschaftlich legitim. Mit Hermeneutik und Dialektik kann man mich zwar auch verjagen, aber wem's Spaß macht. Es gibt hier kein prinzipielles "besser" oder "schlechter", es hängt vom gesellschaftswissenschaftlichem Erkenntnisinteresse und der Fragestellung ab.
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heise.de Warum wir Computer anschreien
Andreas Kilian: Wissenschaft ist eine Methode, die mit Hilfe der Empirie und Logik nachvollziehbare und überprüfbare Ergebnisse ermöglicht, aus denen Erkenntnisse und Hypothesen abgeleitet werden können, die falsifizierbar sein müssen. Der religiöse Glauben ist ein Ergebnis, von dem niemand weiß, wie man dort hin gekommen ist, noch wie die Glaubensinhalte zu überprüfen sind. Religiöser Glauben ist immer fundamentalistisch.
Religionen können sich nicht aus sich selbst heraus erklären. Es sei denn, man akzeptiert die Kapitulation der Logik, den Zirkelschluss: Es ist heilig, weil es in den heiligen Büchern steht, und es steht in den heiligen Büchern, weil es doch heilig ist. Wohin sollen denn willkürliche Glaubensannahmen führen, wenn nicht zur nächsten willkürlichen Annahme? Religionen sind in sich geschlossene - zum Teil logisch erscheinende - Argumentationsebenen, die aber keinen überprüfbaren Bezug zu einer nachweisbaren, messbaren Empirie haben. Das heißt, sie sind als Ganzes von der Realität abgetrennt.
Wenn das Phänomen Religion erklärt und definiert werden soll, dann geht dies nur über das, was allen Menschen auf der Welt nachweisbar, überprüfbar und/oder messbar zur Verfügung steht. Also über die Methoden und Erkenntnisse der Naturwissenschaften. Alles, was für andere nicht logisch oder empirisch nachvollziehbar ist, ist unwissenschaftlich und kann als willkürlich interpretiert werden.
habt ihr denn schon mal einem "philosophenseminar" beigewohnt?![]()
ich hatte dieses jahr ein seminar zu husserls phänomenologie und wette Worf z.B. hätte es geliebt![]()
@ Worf
Du glaubst, Erkenntnisse seien nur als solche gültig, wenn sie testbar seien und das es Gesellschaftsgesetze gäbe, die das Testen überhaupt möglich machen. Schränkst aber sofort ein, dass diese Gesetze nur regional und epochal begrenzt sind, dann sage ich: das sind keine allgemeingültigen Gesetze, eben nur zeit- und ortsabhängige Normen und Regeln, und das liegt daran, dass man die Reflexivität des Gegenstandes Gesellschaft mit naturwissenschaftlichen Methoden allein nur bedingt fassen kann (wenn überhaupt), sprich im konkreten Fall auch mit anderen Methoden diese Normen identifizieren könnte.
Sag einfach Bescheid, wenn Du ein unumstößliches und allgemeingültiges gesellschaftliches "Naturgesetz" gefunden hast, neu ist diese Idee übrigens nicht: Kleiner Lesetipp zur Selbstverortung: Sozialphysik In der Forschungstradition von Goethe zu stehen, ich beneide dich!![]()
@ Icedragon
Ich verstehe nicht ganz, warum eine Zukunftsvorhersagbarkeit bei dir eine so wichtige Rolle spielt. Der entscheidende Unterschied zwischen den Untersuchungsgegenständen Natur und Kultur ist ja gerade, dass in der Natur besagte Naturgesetze herrschen (gern auch Naturprinzip genannt), wie die entstanden und ob und wie sie nachgewiesen wurden und werden ist im Grunde egal, der Knackpunkt ist: Es sind allgemein und global gültige Gesetze, z.B. das Energieerhaltungsgesetz. Das gilt hier und jetzt, auf dem Mars vor 2 Mrd. Jahren und in Alpha Centauri in 2 Mrd. Jahren.
Und Gesellschaft, als Mensch gemachtes, funktioniert im Gegensatz dazu nach Normen und Regeln, die im Grunde immer optional sind und geändert werden können, also zeit- und ortsabhängig sind.
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Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »_Icedragon_« (20.07.2011, 11:07)
Ich meinte natürlich die kalte Progression abschaffen. Progression abschaffen wäre bei den derzeitigen Einkommens und Vermögensverhältnissen ein Unding, dass zurecht auch zu großen Protesten führen würde.
50 Milliarden sind sicher nicht praktisch nichts. Wenn du das alles in "Schulgebäude" stecken würdest, könntest du sehr wohl was damit bewegen.
Dass man in der Krise investiert hat, war ja auch an sich richtig, das kritisiere ich gar nicht, nur dass wir jetzt damit weiter machen. Dazu kommen Begründungen wie "Die Menschen müssen etwas vom Aufschwung mitbekommen". Das sind einfach dümmliche Aussagen, das ist nämlich das komplette Gegenteil von Keynes.
Das mit dem Timing-Problem ist ja verständlich, diese Steuererleichterungen sollen ja auch erst 2013 eingeführt werden, wenn sie rein gar nichts mit Auf- oder Abschwung zu tun haben müsste man natürlich andere Argumentationen finden als sie derzeit von den Politikern gebracht werden. Die Begründung müsste zum Beispiel "weniger Staat, mehr Wirtschaft" sein.
Falls sie es so meinen, wie sie es sagen, dann sind sie inkompetent.
Mit einer Verschuldung von 80% des Bip müssen wir jährlich ca. 2% unseres Bip für die Zinsen zahlen. Je höher man verschuldet ist, desto höher wird der Zinssatz. (siehe Griechenland, Italien...)
Ohne Verschuldung würden wir keine Neuverschuldung machen. Dies ist also ein Teufelskreis, den man nicht zu sehr strapazieren sollte. Deshalb sind die 60 % nicht willkürlich gewählt worden und wir sollten zurück zu dieser Marke kehren.
-> Schuldenabbau jetzt, gegen den Populismus der jetzigen Regierung.
Für mich wäre es Zeit für eine Vermögenssteuer.