n Stuttgart ist ein Amokläufer während eines Gottesdienstes in eine Kirche gestürmt und hat mit einem Samuraischwert um sich geschlagen. Er tötete einen Menschen und verletzte mehrere. Die Polizei spricht von einem "Bild des Grauens".
Stuttgart - Der erste Notruf ging um 15.48 Uhr bei der Polizei ein. Was die Beamten wenige Minuten später am Tatort im Stadtteil Zuffenhausen vorfanden, war, so eine Polizeisprecherin, "ein Bild des Grauens". Mitten in einem Gottesdienst sei ein Amokläufer über die versammelte Gemeinde in der evangelisch-methodistischen Kirche hergefallen.
Wie es hieß, war ein junger Mann in die Kirche gestürmt und hatte mit einem Samuraischwert um sich geschlagen. Er tötete einen Menschen und verletzte drei weitere schwer. Eine Frau schwebt in Lebensgefahr. Die Polizei überwältigte den Mann mit Pfefferspray. Nach Polizeiangaben hatte er offenbar familiäre Motive für die Tat.
Nach Angaben der Polizei wurde der Tatverdächtige, ein Tamile, festgenommen. "Abgeschlagene Gliedmaßen liegen in der Kirche herum", so die Sprecherin. "Die Kirche wird momentan nach möglichen weiteren Tätern oder Opfern durchsucht."
Nach Polizeiangaben feierten in der Kirche im Stadtteil Zuffenhausen zum Tatzeitpunkt Dutzende Gläubige - vor allem Tamilen und Inder - einen Gottesdienst. Die etwa 40 Gläubigen wurden von einem Kriseninterventionsteam psychologisch betreut.
In den vergangenen Jahren hatte es mehrfach Amokläufe mit Schwertern gegeben. Erst im Oktober vergangenen Jahres metzelte ein 22 Jahre alter Besitzer eines Waffenladens in Amberg in der Oberpfalz mit einem Samurai-Schwert nieder. Wie ein Samurai mit freiem Oberkörper tötete zudem im April 2004 ein 25 Jahre alter Mann in Schleswig-Holstein einen 22-Jährigen mit sechs Schwertstichen. Im September 2003 hatte ein junger Versandhaus-Angestellten aus Pforzheim einer Kollegin ebenfalls den Schädel gespalten. Und im Juni 2002 hatte ein 22-Jähriger in Bayern seine Mutter mit einem Schwert geköpft.
quelle: spiegel.de