Im Zuge meiner leider noch nicht sehr erfolgreichen Diät achte ich noch mehr auf eine adäquate Ernährung als sonst. Recht hilfreich sind dabei Seiten wie Foodwatch oder Das-ist-drin. Ich bin zurzeit bei der Nahrungsmittelauswahl folgenden freiwilligen oder gesundheitlich notwendigen Beschränkungen unterworfen, die ich auf jeden Fall beachte:
1. keine Laktose
2. keine künstlichen Aromen
3. keine Geschmacksverstärker
4. wenig Kalorien
5. keine Süßstoffe
Folgende Punkte versuche ich zu beachten, doch da wird es dann schon sehr schwierig und teuer:
6. biologischer Anbau
7. keine Massentierhaltung
8. keine natürlichen und naturidentischen Aromen
9. keine Konservierungsstoffe
10. keine Farbstoffe
11. nichts aus Dosen
12. einfache und schnelle Zubereitung
Das ist kein Fimmel. Laktosehaltiges kann ich essen, wenn ich unbedingt müde - oder besser erschöpft - sein will, muss dann aber unter Umständen Magen- und Darmkrämpfe in Kauf nehmen.
Über künstliche und andere Aromen sowie Süßstoffe ist relativ wenig eindeutiges bekannt. Es gibt Studien, die ihre Schädlichkeit zu belegen scheinen, und Gegenstudien, die andere Ergebnisse vorweisen. Ein sehr interessantes Experiment, von dem ich gelesen habe, war die Ernährung zweier Testgruppen verhaltensauffälliger Jugendlicher, von denen eine mit Aromen, die andere ohne Zusätze ernährt wurde. Letztere zeigte später ein signifikant ausgeglicherenes Verhalten. Ich selbst merke schon nach einer einzigen Portion Dosenfraß oder einer aromagepunschten Hauptmahlzeit eine deutliche Niedergeschlagenheit und Energielosigkeit.
Geschmacksverstärker sind ein No-go. Da ist Futtern angesagt bis weit über den Sättigungspunkt hinaus, ansonsten bleibt ein unbefriedigtes Gefühl. Es gibt gute Gründe zu der Annahme, dass ein Großteil der Verfettung der Verbraucher auf Geschmacksverstärker zurückzuführen ist.
Weshalb man Unmengen an Zucker vermeiden will liegt auf der Hand. Bei mir kommt hinzu, dass ich starke Süße geschmacklich nicht abkann. Aber bei den meisten Nahrungsmitteln und Getränken erhält man nur die Vollzuckerversion oder die Version mit Süßstoffen. Letzteren wird nachgesagt, dass sie den Körper täuschen und dass diesem dann nach mehr Süßem verlangt. Jedenfalls ist es fast unmöglich, einfach eine Version mit weniger Zucker zu finden. Mir ist das unverständlich, wo der Trend doch klar in Richtung weniger Kalorien und natürlicher Ernährung geht, sollte man meinen, dass der Markt mal reagiert.
Der biologische Anbau hat neben gesundheitlichen auch Umwelt- und moralische Aspekte. Ein Bericht über eine konventionelle Bananenplantage in Entwicklungsländern, wo Arbeiter gezwungen sind, Gift zu versprühen ohne entsprechenden Schutz, sollte einem den Appetit verderben.
Massentierhaltung ist meines Erachtens ethisch verwerflich. Hinzu kommt der massive Medikamenteneinsatz, der unser Immunsystem stört. Ich selbst fühle mich nach dem "Genuss" einer größeren Menge solchen Fleisches in etwa so unwohl wie nach Dosenfraß.
Farb- und Konservierungsstoffe sind, abgesehen von der Unklarheit ihrer Unbedenklichkeit, schlichtweg unnötig. Ich brauche keine besondere Farbgebung meines Essens, und Haltbarkeit ist für mich nicht besonders relevant.
Das alles beißt sich nun wieder mit einer schnellen und einfachen Zubereitung. Waschen, Schälen, Putzen, Tranchieren - habe ich weder Lust noch Zeit dafür.
Ein Einkauf wird somit zu einem schwierigen und zeitaufwändigen Unterfangen. Die Auswahl der Produkte schrumpft auf ein Minimum zusammen und der Preis wächst in Regionen, die meine finanziellen Möglichkeiten zumindest ausreizen. Ich spreche mich zwar deutlich gegen eine Verbotsgesellschaft aus, aber aus dem Grunde, dass das Freiheitsgefühl der Bürger nicht eingeschränkt werden sollte. Das Freiheitsgefühl einiger weniger Industrieller liegt mir weniger am Herzen, wenn man dagegen eine deutliche Steigerung der Lebensqualität und Gesundheit der meisten Konsumenten und Tiere verzeichnen kann. Eine utilitaristische Herangehensweise, und wenn es nach mir ginge, wären die meisten Zusätze schlichtweg verboten. Zumindest aber sollte dafür gesorgt werden, über Sondersteuern oder einen Umsatzsteuervorteil, dass nicht gepunschte Lebensmittel auch finanziell attraktiver werden. Eine deutliche Kennzeichnungspflicht sollte in jedem Fall die Orientierung erleichtern.
Mich interessiert, worauf Ihr bei der Ernährung besonders achtet, und welche Maßnahmen Euch notwendig oder verzichtbar erscheinen.
Den Beitrag habe ich zunächst in meinem eigenen Forum in Ars Regendi veröffentlicht, möchte das Thema aber auch hier besprechen. Ich hoffe, das Crossposting wird geduldet ^^