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1

04.10.2007, 10:46

Glaubensfrage (bitte zuerst die Erläuterungen lesen!)

18%

Ich glaube fest an einen persönlichen Gott (34)

4%

Ich glaube fest an einen deistischen Gott (8)

10%

Ich bin unsicher, aber neige dazu an einen Gott zu glauben (19)

5%

Gottes Existenz oder Nichtexistenz sind für mich genau gleich wahrscheinlich (10)

12%

Ich weiß nicht, ob Gott existiert, bin aber eher skeptisch (22)

35%

Ich führe mein Leben unter der Annahme, dass Gott nicht existiert (66)

17%

Ich weiß, dass es keinen Gott gibt (32)

Ich lese derzeit mal wieder ein Sachbuch (sofern man ein Buch, das sich mit dem Glauben beschäftigt, als solches bezeichnen kann ;)) und finde es sehr interessant. Bislang hätte ich mich spontan als Agnostiker mit leichter Neigung zum Atheismus bezeichnet, d.h. ich weiß nicht, ob es einen Gott gibt, lebe aber tendenziell in der Annahme, dass es ihn nicht gibt. Das Buch gibt Anlass zu der Überlegung, diese Haltung zu korrigieren.

Mich würde mal interessieren, wie es mit Eurem Glauben aussieht.

Mit "persönlicher Gott" meine ich einen Gott, der nicht nur die Welt erschaffen hat, sondern auch die Geschicke der Menschheit leitet, sie genau beobachtet und eines Tages urteilt, allmächtig und allwissend.

Ein deistischer Gott hingegen ist eher eine übernatürliche Kraft, die das Universum erschaffen hat, sich anschließend aber nicht für die Belange der einzelnen Lebewesen interessiert, geschweige denn persönlich eingreift.

Die weiteren Antworten erklären sich m.E. von allein. Glauben an mehrere Götter habe ich mal weg gelassen, da ich nicht davon ausgehe, viele überzeugte Anhäger von Zeus, Thor & Co hier zu finden.
"Leidet ein Mensch an einer Wahnvorstellung, so nennt man es Geisteskrankheit. Leiden viele Menschen an einer Wahnvorstellung, dann nennt man es Religion." [Robert M. Pirsig: Zen und die Kunst, ein Motorrad zu warten]

Wenn man ein Unternehmen wieder auflöst, ist man doch mit diesem Unternehmen nicht gescheitert. Das ist man nur bei einer Insolvenz.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »disaster« (04.10.2007, 10:47)


2

04.10.2007, 11:03

Vorweg: In einem Forum mit vielen Computerfreaks (nicht negativ gemeint, bin selber einer) denke ich mal dass eher wenige an Gottglauben und die anderen auch eher wenig bis gar nicht religiös sind.


Ich persönlich nehme an, dass es keinen Gott gibt.

Gott ist für mich etwas aus menschlicher Verzweiflung entstandenes.

3

04.10.2007, 11:03

Zitat

Ich führe mein Leben unter der Annahme, dass Gott nicht existiert


Formal wär ich wohl Agnostiker (Ich "weiss" nicht sicher ob Gott existiert), aber Atheist triffts eigentlich besser (Ich halte die Wahrscheinlichkeit dass ein Gott existiert für so klein, dass sie für mein Leben irrelevant ist).

4

04.10.2007, 11:07

Der erste Schluck aus dem Becher der Erkenntnis macht atheistisch, aber auf dem Grund wartet Gott.

Müsste von Heisenberg sein wenn ich mich nicht täusche und trifft es in meinen Augen sehr schön.

Mir geht es zumindest so, dass ich, als ich immer mehr beschreiben konnte immer weniger an Gott glaubte. Aber wenn man dann die Details ergründet, die Genialität sieht, dann fällt es schwer an Zufall zu glauben. Alleine das soetwas wie Leben entstanden ist, sieht so unwahrscheinlich aus, dass da ein höherer Einfluss existiert haben könnte wenn nicht muss.

Daher seh ich mich als jemanden, der daran glaubt, dass es etwas übernatürliches, einen "Gott" gibt. Allerdings wird der durch keine Religion dieser Welt dargestellt, daher bin ich zwar Kirchenlos, aber bestimmt nicht gottlos

5

04.10.2007, 11:08

hm für mich fehlt die antwort unschlüssig ob mein gott deistisch oder persönlich ist

E: ich zähle mich übrigens zu den gnostikern

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Kasheem[DieSchwester]« (04.10.2007, 11:09)


6

04.10.2007, 11:08

ich bin Freudianer

7

04.10.2007, 11:14

Zitat

Original von MaxPower
Vorweg: In einem Forum mit vielen Computerfreaks (nicht negativ gemeint, bin selber einer) denke ich mal dass eher wenige an Gottglauben und die anderen auch eher wenig bis gar nicht religiös sind.


Gemäß dem Buch, welches ich lese gibt es Zusammenhänge zwischen Intellekt / Bildung und Glauben, sowie einen deutlich geringeren Anteil Gläubiger (gemessen an der Gesamtbevölkerung) bei Naturwissenschaftlern.

Ob man beim Masters davon ausgehen kann, dass alle "Mitglieder" Computerfreaks sind, bezweifle ich und ob das die Möglichkeit des Glaubens ausschließt ebenso. Ich meine doch, dass wir eine relativ heterogene "Gemeinschaft" sind, wenn auch mit leichtem Männerüberschuß und Tendenz zur Offenheit gegenüber PC-Spielen. ;)

Yezariael

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8

04.10.2007, 11:16

ich glaube :)

9

04.10.2007, 11:16

Zitat

Original von Kasheem[DieSchwester]
hm für mich fehlt die antwort unschlüssig ob mein gott deistisch oder persönlich ist


Mist, daran hatte ich nicht gedacht. Ich hielt mich für so clever gleich zwei Fragen mit einer Umfrage erschlagen zu können. :rolleyes: Vielleicht kannst Du ja die Antwort wählen, zu der Du eher tendierst, oder ist das völlig unentschieden?

10

04.10.2007, 11:25

Zitat

Original von SRS_Speci
Mir geht es zumindest so, dass ich, als ich immer mehr beschreiben konnte immer weniger an Gott glaubte. Aber wenn man dann die Details ergründet, die Genialität sieht, dann fällt es schwer an Zufall zu glauben. Alleine das soetwas wie Leben entstanden ist, sieht so unwahrscheinlich aus, dass da ein höherer Einfluss existiert haben könnte wenn nicht muss.

Daher seh ich mich als jemanden, der daran glaubt, dass es etwas übernatürliches, einen "Gott" gibt. Allerdings wird der durch keine Religion dieser Welt dargestellt, daher bin ich zwar Kirchenlos, aber bestimmt nicht gottlos

Das mag alles Stimmen. Aber in der Regel wird mit dem Gottesglauben ja verbunden, dass man diesem Jemand in irgend einer Form "dient" bzw dieser Jemand uns beobachtet und für gute Taten belohnt, man ihm Opfer bringen muss usw. usf...

Von mir aus hat irgendein höheres Wesen das Universum und damit auch letztendlich uns erschaffen. Wir sind jedoch nur ein völlig unwichtiges Krümelchen darin. Der irrwitzige Glaube der Menscheit, wir seien (für diesen "Gott") irgendwie "wichtig" ist in Anbetracht der weiten des Universums schon für sich lächerlich genug.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »kOa_Borgg« (04.10.2007, 11:25)


11

04.10.2007, 11:29

Zitat

Original von disaster

Zitat

Original von Kasheem[DieSchwester]
hm für mich fehlt die antwort unschlüssig ob mein gott deistisch oder persönlich ist


Mist, daran hatte ich nicht gedacht. Ich hielt mich für so clever gleich zwei Fragen mit einer Umfrage erschlagen zu können. :rolleyes: Vielleicht kannst Du ja die Antwort wählen, zu der Du eher tendierst, oder ist das völlig unentschieden?


keine angst ich habe schon gewählt. halt das was für mich am ehesten stimmt.. ;)

12

04.10.2007, 11:30

@borgg: Daher ja die Unterscheidung persönlicher / deistischer Gott.

Vielleicht können wir ja mal versuchen (ok, wird schwer) eine Diskussion ohne persönliche Angriffe und allzu viel Polemik (irrwitzig, lächerlich ...) zu führen.

Übrigens glaubt nicht "die Menschheit" an einen persönlichen Gott, wie die Umfrage ja auch zeigt / zeigen wird.

13

04.10.2007, 11:39

Ich habe mich vor einiger Zeit etwas intensiver mit der Frage beschäftigt und bin zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis gekommen. Das fängt schon bei der Frage an, was man unter Gott versteht. Das ganze läuft dann zwangsläufig auf die Frage was Realität ist hinaus. Wenn 6 Milliarden Menschen an die Existenz eines Gottes glauben würde, macht es dann überhaupt einen Unterschied ob es ihn gibt oder nicht?
Gibt es sowas wie eine objektive Realität? Wir sind von der Realität durch Wahrnehmung getrennt. Wahrnehmung bedeutet immer Interpretation durch das Gehirn und die ist bei jedem unterschiedlich. Aber ich drifte ab, macht aber mein Problem deutlich, die Frage nach Gott zu klären. Ich brauche irgendwo einen sicheren Anfang, sowas wie Axiome von denen ich ausgehen kann. Sonst kann ich Gott weder belegen noch widerlegen, denn wenn ich mir bei einem sicher bin, dann dabei, dass ich wissen will und nicht nur glauben.

Womit ich mir ein gewisses Gefühl der Befriedigung in dieser Sache erschaffe ist, dass ich mir die Frage stelle: Macht es für mich überhaupt einen Unterschied, ob es einen Gott gibt? Für mich macht es direkt keinen Unterschied. Meine Handlungen wird durch meine moralischen Maxime geleitet, unabhängig, ob sie anschließend von Gott bewertet werden oder nicht.

Und falls es jemanden tröstet: Wenn es einen Gott geben sollte, was wäre dann ein kurzes Leben in Unwissenheit verglichen mit der darauf folgenden Unendlichkeit? ;)

14

04.10.2007, 11:44

.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »hiigara« (30.11.2009, 21:56)


15

04.10.2007, 11:50

Ich kann Dich noch mehr trösten Gegor:

Solltest Du aufgrund Deiner Haltung nicht im Himmel, sondern in der Hölle landen und es stellt sich heraus, dass Baal ebenso eifersüchtig wie sein Konkurrent Jahwe ist, war Deine grundsätzliche Skepsis vielleicht hilfreicher, als sich vorbeugend zum Glauben an Jahwe zu bekennen. ;)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »disaster« (04.10.2007, 11:50)


16

04.10.2007, 11:56

Zitat

Original von hiigara
ichhabe eine antwortmöglichkeit vermisst nämlich die dass ich die frage über gottesexistenz nicht stelle


Ich behaupte mal, auch wenn Du die Frage nach Gott für Dich und Dein Leben für irrelevant hälst, hast Du dennoch eine Meinung dazu, die in einer der Antworten liegen sollte. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass man durchs Leben gehen kann, ohne zumindest ein Bauchgefühl zu entwickeln, ob man die Existenz eines Gotes eher für wahrscheinlich hält oder nicht, auch wenn man sich rational damit nicht beschäftigt.

17

04.10.2007, 12:04

.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »hiigara« (30.11.2009, 21:56)


18

04.10.2007, 12:08

Ich glaube an keine Götter. Ich bin überzeugter Atheist.
Es gibt zwei Gründe.
Erstens: Sämtliche Religionen, aber auch jede andere Vorstellung von Göttern widersprichen der Alltagserfahrung, den gemachten Beobachtungen, etc.
Daher widerspreche ich klar Folgendem:

Zitat

Original von SRS_Speci
Aber wenn man dann die Details ergründet, die Genialität sieht, dann fällt es schwer an Zufall zu glauben. Alleine das soetwas wie Leben entstanden ist, sieht so unwahrscheinlich aus, dass da ein höherer Einfluss existiert haben könnte wenn nicht muss.

Olli, das ist ein höchst fragwürdiger Kommentar. Natürlich sieht es unwahrscheinlich aus, aber das ist immer so wenn man Ereignisse retrospektiv betrachtet. Kennst sicher dieses Experiment: Mische ein Skatspiel und lege zufällig eine Permutation der Karten aus. Im Nachhinein betrachtet ist es total unwahrscheinlich, dass genau diese Permutation gelegt wurde (man würde sagen die Wahrscheinlichkeit ist fast 0, denn 1/32! ist eine sehr, sehr kleine Zahl), aber doch ist es passiert. Genau so verhält es sich mit der Entwicklung des Lebens.
Das Weiteren widersprechen Religionen nicht nur der Alltagserfahrung, sie sind sogar in der Regel in sich widersprüchlich.

Zweitens: Es ist auch relativ offensichtlich weshalb Religionen (und der Glaube an Götter im Allgemeinen) entstanden ist. Alle Gründe aufzuzählen würde hier zu weit führen, nur soviel:
- Erklärung für bis dato unerklärbare Naturphänomene
- Angst for Tod u.ä.
- Stabilisierender Faktor für hierarchische Gesellschaftsformen
Und viel mehr.
Wenn man das jedoch anerkennt, dann folgt daraus auch, dass Götter nur als Gedankenkonstrukt in den Gehirnen der Menschen existieren... genau so, wie alle anderen abstrakten Vorstellungen.

Ach noch etwas: Jemand könnte auf die Idee kommen, Götter zu definieren, die überhaupt nichts tun. Sich nicht in das Schicksal des Universums einmischen, einfach nur da sind (was allein schon seltsam ist - wo denn, "da"?!). Nagut, dagegen kann man nicht argumentieren, aber in dem Fall hätten solche Götter absolut keine Relevanz für das menschliche Leben.
Genauso kann jemand Götter definieren, die den Urknall bewirkt haben und sich seit dem vornehm zurück hielten. Das gleiche Argument folgt. Keine nennenswerte Relevanz.

Und noch etwas: Ich benutze konsequent die Mehrzahl, wenn ich von Göttern spreche. Ich sehe partout nicht ein, warum die meisten gläubigen Menschen die Existenz eines Gottes annehmen aber die Mehrzahl kategorisch ausschließen. Das ist seltsam.

19

04.10.2007, 12:12

Mich würde das Buch interessieren!! Magst du uns den Titel verraten?

20

04.10.2007, 12:18

Du gehst aber sehr von einer stark eingeschränkten Sichtweise auf Gott aus, Marinero. Als ein echt existierendes "Lebewesen" wie ein Hund oder ein Kaninchen. Vielleicht werden Dinge aber auch nur durch den Glauben an sie real. Wie gesagt: Wenn alle an die Existenz eines solchen Wesens glauben, wird es nicht alleine dadurch schon real (und ich meine Realität in einem abstrakten Sinne, also nicht wie ein Apfel, der sich durch pure Gedankenkraft materialisiert)?
Als streng wissenschaftlich erzogener Mensch habe ich solche Sachen lange Zeit als blanken Unsinn abgetan, aber wenn man sich der Sache einmal offen stellt ist da mehr dran als man zunächst glaubt. Unabhängig davon was man denkt, mich hat es weitergebracht solche Fragen überhaupt mal zuzulassen und darüber nachzudenken, selbst wenn man sie danach wieder verneint.
Mit der Entstehung der Religionen gebe ich dir übrigens recht, das ist wirklich sehr offensichtlich wie diese zustandegekommen sind. Aber man sollte schon zwischen Religionen und Gott unterscheiden. Die unsinnigkeit von dem einen widerlegt noch lange nicht den Sinn vom anderen und das meine ich in beide Richtungen.

21

04.10.2007, 12:19

ich hab mal "Ich führe mein Leben unter der Annahme, dass Gott nicht existiert" gewählt.


@ speci

guck mal bitte in deinen pm kasten !

22

04.10.2007, 12:23

Ja, werde ich Lennklaus, einige kennen es sicher bereits (nein, nicht die Bibel :D) aber ich wollte damit noch bissl warten.

Zitat

Original von El_Marinero
Genauso kann jemand Götter definieren, die den Urknall bewirkt haben und sich seit dem vornehm zurück hielten. Das gleiche Argument folgt. Keine nennenswerte Relevanz.


Die Relevanz wäre natürlich deutlich niedriger, als bei einem persönlichen Gott, aber dennoch .. ein Urknall-Gott könnte es z.B. aus Spaß an Abwechslung mal wieder (und diesmal vielleicht anders) knallen lassen. Das hätte schon eine gewisse Relevanz für die Menschheit.

Außerdem wird ja die Existenz Gottes häufig als Ausstieg aus der Regression angeführt. D.h. damit sich die Evolution entwickeln kann, muss irgendwo ein Anfang sein. Allerdings stellt sich dann die Frage: Wer hat Gott erschaffen? Somit wäre auch Gott nicht wirklich ein Ausstieg aus der Regression.

23

04.10.2007, 12:25

Zitat

Original von disaster

Außerdem wird ja die Existenz Gottes häufig als Ausstieg aus der Regression angeführt. D.h. damit sich die Evolution entwickeln kann, muss irgendwo ein Anfang sein. Allerdings stellt sich dann die Frage: Wer hat Gott erschaffen? Somit wäre auch Gott nicht wirklich ein Ausstieg aus der Regression.

Auf die Frage was vor Gott war hat mal ein sehr kluger Mensch gesagt: Es gab kein vorher, Gott hat auch die Zeit erschaffen.

24

04.10.2007, 12:30

hab jetzt eure diskussionen nicht gelesen, für mich gibts aber auch nicht die perfekte antwort da oben.
ich gehe davon aus, daß es einen gott gibt - bin aber mit dem was er (laut bibel, kirche ist was ganz anderes) verlangt nicht einverstanden und verhalte mich also auch nicht dementsprechend.

25

04.10.2007, 12:33

@Banshee: Ich hab doch geschrieben: Als Vorstellung innerhalb der Bewusstseins der Menschen existieren Götter. Aber auch nur dort.
Angenommen, in den nächsten Jahrhunderten würde sich die Menschheit zum positiven entwickeln und der Glaube im Allgemeinen würde verschwinden (was leider nicht passieren wird). In dem Fall würden Götter auch nicht mehr innerhalb des Bewusstseins der Menschen existieren - siehst du den Unterschied?

Wenn du ein solches Konstrukt nur deshalb als real betrachtest, weil es in der Vorstellung von Menschen existiert... nagut, das trifft auch auf Russellsche Teekannen und fliegende Spaghettimonster zu.

Die Trennung die du machst zwischen der Vorstellung von Göttern und Religionen ist eher oberflächlich meiner Meinung nach.
In der Geschichte der Menschheit hat der Glaube nunmal eine starke Tradition. Mit fortschreitender wissenschaftlicher Erkenntnis, begreifen die Menschen jedoch, dass es alles blanker Unsinn ist, wie du schon richtig sagtest.
Allerdings schaffen die Menschen im Allgemeinen nicht, sich von den alten Vorstellungen über Nacht zu lösen (was nur zu verständlich ist). Von den sehr menschlichen Göttern (Zeus, Odin, Ra, Ukko...) wurde es über die Jahrhunderte immer abstrakter, weil jede vorherige "Version" des Glaubens mit den Erfahrungen in Widerspruch geriet. Es kam der monotheistische Gott (mit sehr großem Einfluss), später war auch das nicht mehr haltbar, also wurde die Gottesvorstellung immer weiter abstrahiert bis zu heutigen z.T. rein esoterischen Vorstellungen, dass doch noch irgendeine Art von allumfassenden Gott existiert - nur um nicht zugeben zu müssen, dass diese Annahme prinzipiell nicht zu halten ist.

26

04.10.2007, 12:38

Zitat

Original von disaster
Die Relevanz wäre natürlich deutlich niedriger, als bei einem persönlichen Gott, aber dennoch .. ein Urknall-Gott könnte es z.B. aus Spaß an Abwechslung mal wieder (und diesmal vielleicht anders) knallen lassen. Das hätte schon eine gewisse Relevanz für die Menschheit.

Da unterstellst du schon wieder eine Persönlichkeit, ein Motiv, eine Absicht. Das hab ich so nicht gemeint.
Ich habe halt nur oft das Argument gehört: Gott ist das, was das Universum in Gang gesetzt hat. Prinzipiell kann man dagegen nicht argumentieren, da alles was vor der Planck-Zeit passierte (die ersten 10^-43 s des Universums in etwa) von Natur aus nicht beschrieben werden kann.

27

04.10.2007, 12:38

Zitat

Original von GWC_Banshee_
Auf die Frage was vor Gott war hat mal ein sehr kluger Mensch gesagt: Es gab kein vorher, Gott hat auch die Zeit erschaffen.


Vor Gott ist nicht zwingend zeitlich zu begreifen, auch wenn wir mit Evolution eine zeitliche Abfolge verstehen.

28

04.10.2007, 12:41

Du machst dir die Antwort sehr einfach und es dann mit dem Spaghettimonster ins lächerliche zu ziehen beweist nur, dass du dich nicht offen mit dieser Ansicht auseinander gesetzt hast. Wie gesagt, ich kann diese Ansicht auch nicht teilen, aber es steckt wesentlich mehr dahinter. Du schreibst immer was von "im Inneren des Menschen" und ich habe dich schon in meinem ersten Beitrag versucht darauf aufmerksam zu machen, dass dieses "Innere" konkrete Handlungsrelevanz hat für das Äußere. Spätestens wenn dich einer dieser Fanatiker über den Haufen geschossen hat, weil du seinen Nicht-Existenten Gott beleidigt hast, erfährst du auf eine sehr reale Art und Weise davon.
Klar, genaugenommen ist es nur ein simpler Wechsel der Sichtweise. Aber ein Stück Schnur mit einem sich bewegenden Stück Stein dran als Pendel zu bezeichnen ist auch nur ein Wechsel der Sichtweise, in der Wissenschaft aber eine bedeutungsrelevante.
Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, was er für richtig hält. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man seinen eigenen Standpunkt durchaus stärken kann, wenn man sich offen mit der Gegenseite auseinandersetzt und ihre Argumente versteht.

29

04.10.2007, 12:43

Zitat

Original von disaster

Zitat

Original von GWC_Banshee_
Auf die Frage was vor Gott war hat mal ein sehr kluger Mensch gesagt: Es gab kein vorher, Gott hat auch die Zeit erschaffen.


Vor Gott ist nicht zwingend zeitlich zu begreifen, auch wenn wir mit Evolution eine zeitliche Abfolge verstehen.


Du willst wissen, welche Entwicklung vor Gott oder zu Gott hin stattgefunden hat. Eine Entwicklung beinhaltet immer eine zeitliche Komponente. Wenn du mir etwas anderes verständlich machen kannst nur her damit. Ich warte schon lange auf ein Argument, was ich dem erwidern könnte.

30

04.10.2007, 12:44

Zitat

Original von El_Marinero

Zitat

Original von disaster
Die Relevanz wäre natürlich deutlich niedriger, als bei einem persönlichen Gott, aber dennoch .. ein Urknall-Gott könnte es z.B. aus Spaß an Abwechslung mal wieder (und diesmal vielleicht anders) knallen lassen. Das hätte schon eine gewisse Relevanz für die Menschheit.

Da unterstellst du schon wieder eine Persönlichkeit, ein Motiv, eine Absicht. Das hab ich so nicht gemeint.
Ich habe halt nur oft das Argument gehört: Gott ist das, was das Universum in Gang gesetzt hat. Prinzipiell kann man dagegen nicht argumentieren, da alles was vor der Planck-Zeit passierte (die ersten 10^-43 s des Universums in etwa) von Natur aus nicht beschrieben werden kann.


Du hast Recht, war ziemlich blöde formuliert von mir.

Also einfach nur ein Urknall-Gott, der beispielsweise rhythmisch (ohne Persönlichkeit / Absichten) erneut den Urknall auslöst.

Menschen versuchen doch immer das wie und warum zu begreifen bzw. erklären, mich würde es daher auch interessieren, wenn es einen deistischen Gott gibt (genau wie mich die Evolutionstheorie interessiert), auch wenn es keine direkte Relevanz für mein Leben hat.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »disaster« (04.10.2007, 12:45)