eben im www gefunden:
Vergnügungssteuer auf DVD, PC- und Konsolenspiele ab Mai 2006
Brüssel 01.04.2005 reuters.com
In einem Interview mit EU-Kommisarin für Medienbelange Corinne Delagnes werden Brüssels Pläne für eine Steuer auf Unterhaltungssoftware bekannt:
reuters: Sie planen eine Steuer auf Unterhaltungssoftware EU-weit ab Mai 2006 einzuführen, wieso?
Delagnes: Richtig, wir haben in den zuständigen Gremien beschlossen einen Zuschlag auf Unterhaltungssoftware zu erheben. Sehen sie, ein PC Spiel kostet im EU-Durchschnitt € 50,00. Wir nennen diese Steuer allerdings Medienzuschlag. Das ist ein Betrag, von dem kann in Äthopien ein Vater seine vierköpfige Familie einen Monat lang ernähren. Wir finden, ein solcher Luxus wie PC-Spiele muss besteuert werden, hier wird es keine Armen trefffen. Wir haben vor das so gewonnene Geld in zahlreiche EU-Förderprojekte in der Dritten Welt einzusetzen. Als Beispiel möchte ich eine Wasseraufbereitungsanlage in Burkina Faso nennen oder eine Schule inkl. Solarenergie für Computer in Benin. Geplant sind auch eine Unterstützung für ein Stahlwerk in Myanmar und vieles mehr.
reuters: Wie hoch wird die Steuer sein?
Delagnes: Auf PC und Konsolenspiele werden 18% Medienzuschlag erhoben, bei DVD sind es 9%. Diese werden vor der jeweils im Land erhobenen Umsatzsteuer festgelegt und sind ähnlich wie andere Verbrauchsteuern bereits im Preis enthalten, werden aber im Gegensatz zu den landestypischen Steuern direkt nach Brüssel abgegeben.
reuters: Werden sie so nicht Raubkopierer unterstützen?
Delagnes: Das wissen wir und hier muss es EU-weit mit noch härten Maßnahmen gegen Raubkopierer vorgegangen werden. Ein kleinen Teil des Medienzuschlages werden wir im Kampf gegen Raubkopierer einsetzen. Eine Überlegung ist es hier mit den USA zusammenzuarbeiten um die weltweite Raubkopiererei in den Griff zu kriegen.
reuters: Werden sie nicht die Kunden verärgen, dass diese weniger kaufen werden?
Delagnes: Das bezweifeln wir, wer 60 Euro für ein Spiel für die Playstation ausgibt, welches er i.d.R nur ein paar wenige Stunden spielt, der zahlt bereitwillig auch 18% mehr.
reuters: Wird der Medienzuschlag nicht auch besonders die Jugendlichen treffen?
Delagnes: Ja, vielleicht sollten die Kinder überlegen ihr Taschengeld sinnvoller einsetzen als in Spiele Software.
reuters: Erwarten sie nicht einen Aufschrei speziell der DVD Studios?
Delagnes: Die jammern immer, aber ihre Gewinne und Verkäufe steigern sich pro Jahr um zweistellige Prozentpunkte.
reuters: Frau Delagnes, wir bedanken uns für das Gespräch
Die haben echt einen Knall