Joe versteht das Prinzip des
Numéraire nicht.
Allgemein ist der Gedanke, daß bei gegebenem Budget die Nachfrage nach einem Gut von den Preisen dieses Gutes und aller anderen abhängt. Ist das Gut zu einem anderen zumindest teilweise substituierbar, si#o wird das Gut natürlich weniger nachgefragt, wenn der Preis des zu diesem Gut substituierbaren sinkt - logisch, man ersetzt Teile des Konsums mit dem billigeren Gut. Ist ein anderes Gut teilweise Komplimentär, so wird bei einer Preiserhöhung dieses komplementären Gutes das ursprüngliche auch weniger nachgefragt - wenn alle rechten Schuhe billiger werden, kaufe ich auch weniger linke Schuhe, auch wenn sich da der Preis nicht verändert.
Man erhält für m Güter (m+1) Gleichungen. Man kann dieses System also nicht absolut lösen - was nciht verwunderlich ist, orientieren sich doch Wirtschaftssubjekte nicht an absoluten Preisen, sondern an relativen Preis
verhältnissen! Man nennt dies auch, die Preise sind homogen nullten Grades (eine ver-k-fachung, z.B. Verdopplung aller Preise hat überhaupt keine realen Auswirkungen.
Man setzt jetzt ein Gutes als
Numéraire, d.h. legt seinen Preis auf 1 fest. Jetzt kann man alle anderen Preise durch diesen Teilen und erhällt so m Gleichungen für m unbekannte und ein lösbares System. Die Preise geben vielfaches vom Numéraire an. Haben wir nur Äpfel und Birnen und kosten sie jeweils 5 und 10 cent, so setzten wir z.B. 1 Apfel als Numéraire. Der Apfel kostet dann 5/5 = 1 Einheiten [Apfel]. Eine Birne kostet 10/5 = 2 Einheiten [Apfel]. Verdoppeln wir die Preise für Apfel und Birne, öndert sich an diesem Verhältnis nichts.
Wir können natürlich auch die Birne als Numéraire setzten. Die Birne kostet dann 1, der Apfel 0,5 - das Austauschverhältnis ist immer noch das selbe, man bekommt für 2 Äpfel eine Birne - völlig unabhängig von der Wahl des Numéraire.
Man kann jetzt natürlich Autos als Numéraire festlegen - nur wäre dies etwas unpraktisch. Das Gut Auto ist nicht wohldefiniert, es gibt viele verschiedene. Man müsste sich auf einen genauen Typ, Baujahr etc. einigen.
Man nimmt üblicherweise Geld als Numéraire (gibt Ausnahmen, wie nach dem 2. WK, wo es ne Zeitlang Zigaretten waren), da es u.a. dafür geschaffen wurde und daher sehr gute Eigenschaften hat.
Grundsätzlich hat also Geld keinen eigenen Charakter, es ist nur eine Bestimmung es als Numéraire zu verwenden. Die Liquiditätspräferenz oder ähnliche Eigenschaften haften ihm nicht alleine an, sondern auch nahe verwanden Gütern wie z.B. Gold, Edelsteine etc.
Zins lässt sich, wie dir hier einige im Thread zu zeigen versucht haben, eben nicht alleine am Geld festmachen, sondern ist eine Eigenschaft aller Güter. Ich hatte schon einmal aufgeschlüsselt, daß die Untergrenze dafür die Zeitpräferenzrate des Konsums ist, dazu kommen Risikoausgleichsüberlegungen und Angebot/Nachfrage.
€dit> ups, im falsche Thread gepostet. ^^ Sollte in den anderen - naja, Text von mir ist so gut, macht nichts.
Poste ichs halt doppelt.