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751

19.12.2008, 17:51

Zitat

Original von disaster
Warum also stur weiter streben, nach noch mehr Wohlstand, was in der Konsequenz völlig sinnlos ist, wenn Glück relativ ist?

Wenn du jetzt durchschnittlich zufrieden bist, aber dir mit einer Sache mehr, und sei es nur eine Wahlfreiheit, dein Leben noch bequemer machen könntest? Dann wäre der zweite Zustand wohl dem ersteren vorzuziehen.
Nach deiner Argumentation nutzt sich dieses höhere Glückslevel schnell ab und man fällt wieder auf das vorherige, durchschnittliche. Dies ist zumindest so in relativer Betrachtung. Ich bin der Überzeugung, absolut betrachtet (wenn es denn irgendwie geht, und es gibt Möglichkeiten, will nur Deadpool erst einmal abwarten) liegt man aber auf einem höheren Glücksindex.
Anders gesagt, wenn ich nciht mehr versuche mich kontinuierlich zu verbessern (was ich als zutiefst menschlich empfinde), dann bleibe ich vielleicht absolut gleich glück, relativ sinke ich aber ab. Und nach bisherigem Diskussionsverlauf ist es wohl das relative Glück, welches wir vor allem spüren.

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752

19.12.2008, 17:51

Zitat

Original von MaxPower
Je mehr Dinge es gibt, die unsere Intelligenz fordern, desto gluecklicher sind wir.

Dann müssen manche so ziemlich unglücklich sein.  8)

753

19.12.2008, 17:58

Zitat

Original von der Vigilant
Dann müssen manche so ziemlich unglücklich sein.  8)

Nicht schon wieder eine Uni vs FH Diskussion... :D
Sorry, musste sein. :D

back2topic

754

19.12.2008, 18:23

Nee is ok, ich kanns verstehen wenn die Uni-Leute mit Theorie-Auswendig-Lernen nicht genug gefordert werden und daher nglücklich werden.

755

19.12.2008, 18:31

Zitat

Original von AtroX_Worf

Zitat

Original von der Vigilant
Dann müssen manche so ziemlich unglücklich sein.  8)

Nicht schon wieder eine Uni vs FH Diskussion... :D
Sorry, musste sein. :D

back2topic


den unterschied kann man doch ganz einfach erklären:

du hast einen uni-architekten und einen fh-architekten. beide bauen nen haus. das haus vom uni-architekten stürzt ein, aber er kanns es nachher erklären, warum es eingestürzt ist.
das haus vom fh-architekten stürzt zwar nicht ein, aber er weiß es selber nicht warum es standhält^^

756

19.12.2008, 18:33

Zitat

Original von AtroX_Worf
Ein Dampfkessel, der Bewegung erzeugt war schon im alten Rom bekannt. Wenn daraus keine massentauglichen Produkte hergestellt werden, hat die Privatperson nichts davon. Von der Entdeckung des "Stroms" bis zur alltäglichen Nutzung vergingen auch noch Jahrzehnte, Jahrhundert(e).
Dies ist wohl ein entscheidender Unterschied.


Das mit dem elektrischen Strom ging recht schnell - aber viel Weltbewegender für den kleinen Mann war die natürlich die Glühlampe... wie schnell genau das ging weiß ich nicht.

Zitat

Was betrachtest du denn nun? Die ganze Welt? Die ganze Welt ohne China? Die ganze Welt ohne all die Rgionen, wo es den Menschen jetzt besser geht als vor 20 Jahren?


Betrachten wir doch mal die westliche Welt - also den Teil der Erde welcher dieser Irrsinn über die Menschheit gebracht hat =)

Zitat

Vorgezogener Konsum bedeutet ja eben, dass der Wohlstand zum Konsumzeitpunkt nicht erwirtschaftet, sondern nur "geborgt" ist. Damit kann man sich zwar kurzfristig reicher fühlen, man ist es aber nicht. Natürlich muss man diesen Effekt beachten!


Also im Klartext: wir hatten den gestiegenen Lebensstandard nur geborgt. In wirklichkeit ist er nicht gestiegen.

Zitat

"14 Monatsgehälter" auf das Jahr bezogen... was stimmt an diesem Satz nicht? :D Letzlich kann man es aber alles auf ein normales Moantsgehalt umrechnen oder betrachtet einfach das Jahresgehalt. Dann muss man vergleichen, ob noch die gleiche relative Produktivität wie vor 20 Jahren erreicht wird. Im gleichen Job würde mich das sehr wundern.


Dann nimm das Jahresgehalt. Idr. ist es mind. 2 Monatsgehälter niedriger als noch vor 15 Jahren. Fakt ist das die Löhne drastisch gesunken sind, und zwar auch bei den höher- und hochqualifizierten Berufen. Und zwar drastisch.

757

19.12.2008, 18:51

Zitat

Original von fast_tam
Dann nimm das Jahresgehalt. Idr. ist es mind. 2 Monatsgehälter niedriger als noch vor 15 Jahren. Fakt ist das die Löhne drastisch gesunken sind, und zwar auch bei den höher- und hochqualifizierten Berufen. Und zwar drastisch.


Kannst Du das irgendwie belegen? Ich bilde mir ein, in den mir bekannten Analysen und Statistiken gelesen zu haben, dass die Kaufkraft eines Jahreseinkommens in den letzten 15-20 Jahren durchschnittlich immernoch leicht gestiegen ist.

Dieser Vergleich ist extrem schwierig, da sehr viele Faktoren zu berücksichtigen sind, weshalb es auch diverse Ansätze mit differierenden Ergebnissen gibt, dies zu vergleichen. Ich kenne aber (noch?) keine Auswertung, dass die Kaufkraft von Jahresgehältern gar drastisch gesunken sei.

758

19.12.2008, 19:02

Zitat

Original von kOa_Maglor
den unterschied kann man doch ganz einfach erklären:

du hast einen uni-architekten und einen fh-architekten. beide bauen nen haus. das haus vom uni-architekten stürzt ein, aber er kanns es nachher erklären, warum es eingestürzt ist.
das haus vom fh-architekten stürzt zwar nicht ein, aber er weiß es selber nicht warum es standhält^^


wenn er weiß(erklären kann), dass es einstürzt, wieso baut er es dann?
glaub das is nen doofes beispiel.

759

19.12.2008, 19:31

Zitat

Original von Zecher_Falcon__

Zitat

Original von kOa_Maglor
den unterschied kann man doch ganz einfach erklären:

du hast einen uni-architekten und einen fh-architekten. beide bauen nen haus. das haus vom uni-architekten stürzt ein, aber er kanns es nachher erklären, warum es eingestürzt ist.
das haus vom fh-architekten stürzt zwar nicht ein, aber er weiß es selber nicht warum es standhält^^


wenn er weiß(erklären kann), dass es einstürzt, wieso baut er es dann?
glaub das is nen doofes beispiel.


Er weiß ja erst hinterher, daß es instabil war. So ist das mit den Theoretikern am grünen Tisch. So ähnlich wie sich manche Mathematiker wundern, daß es nach dem Düngen stinkt. Schließlich haben sie das noch nie berechnet. :D Vermutlich gibt es auch keine Formeln dafür.

760

19.12.2008, 19:38

Ich hab mich nicht gewundert, ich wollte den nur verklagen. Das ist nen feiner Unterschied. :D

btw, hab gestern ne nette Story gehört, ist gestern passiert. Auf nem Mathe-Übungszettel war zur Abwechslung mal eine Anwendungsaufgabe, ging um Hotelbuchungen.
Da muss nen Mathestudent dem Prof doch tatsächlich eine eMail geschrieben und gefragt haben, was denn eine "Hotelbuchung" sei, dies wäre in der Vorlesung nicht definiert worden, und wie die Zeiträume zu verstehen sind.
Hat der Prof. in der Vorlesung erzählt und die Frage mit den Worten beantwortet: "Eine Hotelbuchung ist ganz normal das, was man allgemeinhin unter einer Hotelbuchung versteht. Zeiträume sind "von bis", so wie man ein Hotel halt bucht...".
:D

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (19.12.2008, 19:39)


761

19.12.2008, 19:56

Also ich fand Hotelbuchungssätze ganz easy. :P

762

20.12.2008, 11:09

Zitat


FAZ - Im Gespräch: William Poole
Die Renditen seien zu stark gefallen. Früher oder später werde es zu einem Kursrückschlag kommen, erläutert er weiter. Die amerikanische Zentralbank arbeite mit der geldpolitischen Brechstange. Aufgrund einer üppigen Geldversorgung sei es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Wirtschaft ihren Boden gefunden habe. Die Börse habe im November wahrscheinlich ihr Tief gesehen, dagegen könne der Dollar weiter abwerten, denkt er.
...
Die Rendite für Treasuries mit einer Laufzeit von zehn Jahren ist aufgrund der Äußerungen der FED zuletzt auf 2,07 Prozent gefallen. Damit liegt sie jedoch weit unter jenem Zinsniveau, welches langfristig tragbar ist. Letztlich wird das langfristig nachhaltige Zinsniveau durch den Ertrag von physischem Kapital bestimmt. Geht man von einer durchschnittlichen Inflationsrate von eineinhalb Prozent in den kommenden Jahren aus - was in meinen Augen eher optimistisch ist, so müsste die Nominalrendite zehnjähriger Treasuries zwischen vier und fünf Prozent liegen.

Sehr interessante Meinung über den zukünftigen Verlauf der Krise. Nach ihm werden wir uns relativ schnell durch die expansive Geldpolitik von der Krise erholen.
Den Satz, dass die langfristigen Zinsen letzlich vom Ertrag des physischen Kapitals bestimmt werden, habe ich extra für Malone und Joe fett gemacht. ;)

763

22.12.2008, 03:06

Zitat

Original von AtroX_Worf
Wenn du jetzt durchschnittlich zufrieden bist, aber dir mit einer Sache mehr, und sei es nur eine Wahlfreiheit, dein Leben noch bequemer machen könntest? Dann wäre der zweite Zustand wohl dem ersteren vorzuziehen.


Nein, nicht zwingend. Für das Mehr bezahlt man ja einen Preis, der auch nicht unbedingt finanziell sein muss.

Du teilst hier die gängige Einstellung, dass Glück über Bedürfnisbefriedigung zu erreichen ist. Das ist an sich richtig, aber eben nur die halbe Wahrheit. Glück erreicht man durch eine Kombination aus Bedürfnisbefriedigung und Bedürfnisbeschränkung. Solange man nicht sagt "Na, das brauche ich nicht", wird man immer dem Mehr hinterherhetzen. Man erlegt sich selbst Zwänge auf (z.B. Geld zu organisieren, irgendwohin zu fahren, Zeit zu investieren), um weiter seine Bedürfnisse zu befriedigen - wobei diese Zwänge wiederum dem Glück zuwiderlaufen. Ganz abgesehen davon dass einem der aktuelle Stand immer unzureichend vorkommt - was auch unglücklich macht.

Unsere Wirtschaft ist sehr einseitig auf Bedürfnisbefriedigung ausgelegt. Sie macht das recht gut, es gibt ständig neue Produkte, und einige davon tragen auch wirklich zu einem besserem Leben (also mehr Glück) bei.

Der Haken ist: Diese Wirtschaft baut auf den Konsum, und forciert ihn vor allem durch Werbung. Dort wird den Menschen erklärt, wie sie durch Bedürfnisbefriedigung glücklich werden (man denke nur an all die strahlenden Gesichter im Fernsehen, nachdem das Produkt konsumiert wurde). Dabei geht jedoch die Einstellung verloren, dass auch Bedürfnisbeschränkung notwendig ist - die meisten schauen einen nur seltsam an, wenn man von Verzicht redet. Der wird kurzerhand gleichgesetzt mit Verlust an Lebensqualität...

Die Rede ist aber nicht von generellem Verzicht, sondern nur davon dass man sich immer wieder überlegt "Brauch ich das wirklich?". Stellt man dann fest, dass man dieses oder jenes nicht braucht, gewinnt man an Freiheit - das ersparte Geld, die ersparte Zeit, die ersparte Energie hat man anderweitig zur Verfügung.

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764

22.12.2008, 09:08

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »der Vigilant« (23.12.2008, 13:08)


SenF_Henker

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766

23.12.2008, 11:08

Na zum Glück ist die Diskussion hier so Sinnvoll wie verschimmeltes Brot.


BROT FÜR DIE WELT und KUCHEN FÜR MICH!!!!

Hier Uwe erklärt uns mal die Kriese und da hat er auch völlig Recht
http://uk.youtube.com/watch?v=qwp4kShhpiM

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »SenF_Henker« (23.12.2008, 11:28)


767

06.01.2009, 16:09

[URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,599774,00.html]Spiegel: Milliardär Merckle tot - von Zug überrollt[/URL]
Offenbar war es Selbstmord.

768

06.01.2009, 16:16

Nein es war Mord, die heimtückischen Linken haben den Zug geradewegs durch sein Wohnzimmer geleitet, es gab kein entrinnen.....

769

06.01.2009, 16:34

Zitat

Original von AtroX_Worf
[URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,599774,00.html]Spiegel: Milliardär Merckle tot - von Zug überrollt[/URL]
Offenbar war es Selbstmord.


Tja, was soll man sagen. Erstmal fett mit Aktien spekuliert und dicke Gewinne abzusahnen und wenn es dann schief geht soll die Gesellschaft gerade stehen (er wollte ja, dass BW ihm hilft). Ich glaub so mancher Mitarbeiter, dessen Job durch diese Spekulationen gefaehrdet ist, lacht sich nun heimlich ins Fäustchen.

Nicht mal Manns genug, um jetzt fuer sein Tun gerade zu stehen, das ist echt erbaermlich.

770

06.01.2009, 18:57

Zitat

Original von MaxPower

Zitat

Original von AtroX_Worf
[URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,599774,00.html]Spiegel: Milliardär Merckle tot - von Zug überrollt[/URL]
Offenbar war es Selbstmord.


Tja, was soll man sagen. Erstmal fett mit Aktien spekuliert und dicke Gewinne abzusahnen und wenn es dann schief geht soll die Gesellschaft gerade stehen (er wollte ja, dass BW ihm hilft). Ich glaub so mancher Mitarbeiter, dessen Job durch diese Spekulationen gefaehrdet ist, lacht sich nun heimlich ins Fäustchen.

Nicht mal Manns genug, um jetzt fuer sein Tun gerade zu stehen, das ist echt erbaermlich.


Du hast einen absoluten Knall. Das sind die dümmsten, keine Ahnung aber große Klappe. Sowas respektloses gegenüber jemanden der sich gerade das Leben genommen hat.

771

06.01.2009, 19:02

Zitat

Original von Duke_Luke

Zitat

Original von MaxPower

Zitat

Original von AtroX_Worf
[URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,599774,00.html]Spiegel: Milliardär Merckle tot - von Zug überrollt[/URL]
Offenbar war es Selbstmord.


Tja, was soll man sagen. Erstmal fett mit Aktien spekuliert und dicke Gewinne abzusahnen und wenn es dann schief geht soll die Gesellschaft gerade stehen (er wollte ja, dass BW ihm hilft). Ich glaub so mancher Mitarbeiter, dessen Job durch diese Spekulationen gefaehrdet ist, lacht sich nun heimlich ins Fäustchen.

Nicht mal Manns genug, um jetzt fuer sein Tun gerade zu stehen, das ist echt erbaermlich.


Du hast einen absoluten Knall. Das sind die dümmsten, keine Ahnung aber große Klappe. Sowas respektloses gegenüber jemanden der sich gerade das Leben genommen hat.


ja, sorg lieber dass unser LHC wieder komplett funktioniert

772

06.01.2009, 19:08

Kennst du auch die Vorgeschichte? Also wie das alles passiert ist?


http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/51…34/text/?page=2

Zitat

Er selbst aber hat schon eine ganze Reihe von ihnen zum Teil recht rüde vor die Tür gesetzt, und ein ehemaliger Geschäftsführer von Ratiopharm bezeichnet Merckle als "raffgierig, nachtragend und missgünstig".




Ich wuensche keinem den Tod, aber Merckle muss rational und clever genug gewesen sein, um zu wissen in welcher Situation er steckt. Dass er sich jetzt das Leben nimmt ist entweder Verantwortungslos oder Wahnsinnig.

773

06.01.2009, 22:28

Zitat

Original von Duke_Luke
Sowas respektloses gegenüber jemanden der sich gerade das Leben genommen hat.



Wie jetzt, muss man sich sorgen um dich machen?

Yen Si

Erleuchteter

Beiträge: 5 884

Wohnort: Boizenburg/Elbe

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774

07.01.2009, 07:02

[url=http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,270843,00.html]Hier[/url] ist ebenfalls ein interessanter Artikel über Merckle.

775

08.01.2009, 18:10

Zitat

FAZ: Commerzbank wird teilverstaatlicht
Die Commerzbank braucht wegen der geplanten Übernahme der Allianz-Tochter Dresdner Bank deutlich mehr Geld vom Staat als bislang bekannt und wird teilverstaatlicht.
Die zweitgrößte deutsche Bank bekomme vom Staat eine zusätzliche Kapitalspritze vom Staat in Höhe von zehn Milliarden Euro. Dies teilte die Bank am Donnerstag in Frankfurt mit. 1,8 Milliarden Euro sollen durch den Verkauf von 295 Millionen Stammaktien zu je sechs Euro an den Staat erlöst werden. Damit hält der Bund 25 Prozent plus eine Aktie an der Commerzbank. Er verfügt damit über eine Sperrminorität, kann also Unternehmensentscheidungen blockieren.

krass, so extrem hätte ich das von der Commerzbank nicht erwartet. Aber in der Krise die Dresdner Bank noch übernehmen zu wollen... die hatte zwar bessere Eigenkapitalwerte als die Commerzbank selbst, aber mit der Übernahme wird es anders bewertet und die Dresdner wird zu einer Belastung der Commerzbank.
Aktuell ist es wohl das schlechte letzte Quartal, welches der Commerzbank die Probleme bereitet hat. Und da man ja sowieso schon angekündigt hatte Geld nehmen zu wollen, dann lieber viel Geld nehmen - so vielleicht der Gedankengang der Verantwortlichen. Ich hatte nur Bürgschaften erwartet, keine Eigenkapitalbeteiligung in diesem Ausmaß.

€dit: Ich finde es auch etwas frech, sich jetzt quasi vom Bund die Übernahme der Dresdner Bank mitfinanzieren zu lassen. Bei der Entscheidung über die Übernahme ist mir zu viel deutsche Politik im Spiel.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (08.01.2009, 18:12)


776

08.01.2009, 18:35

Letztlich hätten beide Banken für sich vermutlich in Summe denselben Kapitalbedarf gehabt. Ob man es daher also als "Mitfinanzierung der Übernahme durch den Bund" bezeichnen kann, wenn der Bund jetzt Commerzbank Aktien übernimmt, zumal die Dresdner prozentual wohl deutlich höhere Abschreibungen zu verzeichnen hat..

Die Probleme kommen doch wohl eher aus Zeiten deutlich vor dem Merger.

777

08.01.2009, 18:38

Sehe ich nicht so. Eine Fusion ist immer riskant, in solchen Zeiten noch riskanter. Durch die Fusion und die neue Bilanzierung verschlechtert sich die theoretische Kernkapitalquote der Dresdner Bank, welche eigentlich noch besser als die der Commerzbank war. Zudem profitiert die Commerzbank einseitig davon, damals wurde z.B. ein chinesisches Gebot nicht ernsthaft genug berücksichtigt und jetzt zahlt die Allgemeinheit?

778

08.01.2009, 22:05

Die Probleme kommen nicht allein durch die Fusion. Vielmehr hat die CoBa im letzten Quartal weitere Abschreibungen vornehmen müssen. Nicht zu vergessen, die Eurohypo - über deren Entwicklung und die damit verbundenen Auswirkungen auf das Eigenkapital der CoBa die CoBa wohlweislich schweigt. Die fahren nämlich das gleiche Geschäftsmodell wie die Depfa - und was mit der Mutter HRE passiert ist, ist bekannt.

779

08.01.2009, 22:27

Kam eben auch in der Tagesschau: Der Bund hat der Commerzbank (aktueller Wert: 3,4 Milliarden) insgesamt 18,2 Milliarden gegeben. Das man bewußt nur 1,8 Milliarden fürs Eigenkapital und damit nur die Sperrminorität erworben hat und sich so nicht in die Geschäftspolitik zu sehr einmischen kann ist ein struktureller Vorteil. Aber trotzdem finde ich es schon ein starkes Stück, das die Fusion vom Bund finanziert wird - und die Commerzbank auch genau darauf spekuliert hat, wie die Ausgabe der Anleige zeigt.

Zitat

FAZ: Staatsbank in Gelb
Man gelangt zu zwei Befunden: Die Commerzbank finanziert mit Steuergeldern eine Übernahme, die sie sich aus eigener Kraft überhaupt nicht mehr leisten könnte. Der Kauf der Dresdner Bank war von Beginn an ein Wagnis, aber die Folgen der Finanzmarktkrise hat beide Banken hart getroffen. Der Staat zeigt durch seine großzügige Unterstützung, dass er diese Übernahme dennoch nicht scheitern lassen will, weil ihm an der Existenz einer zweiten großen Bank in Deutschland gelegen ist.

Wie ich im Beitrag drüber schon sagte.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (08.01.2009, 22:27)


780

08.01.2009, 23:46

Nicht mehr leisten konnte - das ist der Punkt. Die Ursache liegt nicht in der Übernahme und der Kapitalbedarf der beiden Institute wäre ohne den Merger nicht wesentlich niedriger.

Dass das chinesische Angebot nicht ernsthaft genug berücksichtigt wurde, hälst Du jetzt sicher für eine wissenschaftlich fundierte Aussage Deinerseits? Möglicherweise gab es auch gute Gründe?