Sie sind nicht angemeldet.

  • Anmelden

1

26.05.2014, 18:46

Kalibrierung vs. Eichung - warum & wann?

eine Frage die wie geschaffen ist für das Masters!

Bis dato hatte ich alle Daten die ich jemals verwendet habe überwiegend zur Verfügung gestellt bekommen. Jetzt wollen wir selbst einige Messungen durchführen. Hier z.B. Bodenfeutchte mittels TDR-Sonden (ermöglicht über die gemessene Dielektrizitätskonstante Aussagen über den volumetrischen Wassergehalt). Wir haben ältere TDR Sonden und wollen diese Installieren. Mit einem Kollegen hatte ich unlägst die Diskussion, dass alles was irgendwie mit Messung zu tun hat, kalibriert gehört. Aber da kamen wir auch keinen gemeinsamen Nenner.

a) Für mich würde in diesem Fall Kalibrierung bedeuten, ich schaue mir im Labor experimentell an, wie gut/schlecht die Sonde den Wassergehalt z.B. 5 verschiedener Bodenkörper mit bekanntem Wassergehalt wiedergibt und stelle die Sonden dementsprechend ein. D.h die Kalibrierung ist immer sensitiv dem Messobjekt gegenüber.
b) Der Kollege meinte, ne ist nie notwendig, die Messgeräte werden nach ihrer Fertigung vom Hersteller kalibriert und sich fortan einsatzfähig ohne weiteres zutun.

Ist mit Fall b) nicht eher eine Eichung gemeint? Bzw. würde wir in unserem Fall eine Kalibrierung der Sonden benötigen? Wenn nicht, wieso nicht? Wer führt diese durch? Macht das immer der Hersteller? Gibt es soetwas wie eine "Standardkalibrierung" seitens des Herstellers die sich dann manuell noch bodenspezifisch verbessern ließe?

Hoffe es ist einigermaßen klar, was ich sagen wollte :P

PS: bin kein Techniker/Ingenieur/etc. - bitte daher etwaigen Schwachsinnsfragen nachzusehen ^^

Zitat

Original von nC_$kittle_
Muss ich dann auch Hitler lieber mögen [...] nur weil er Deutscher ist?

Zitat

Original von CF_Icey
ich hab eine Hakenkreuzfahne über meinem Bett und einen Adolf-Hitler-Schlafanzug mit zugehöriger Bettwäsche

Juzam

Erleuchteter

Beiträge: 3 875

Wohnort: Flensburg

Beruf: GER

  • Nachricht senden

2

26.05.2014, 18:57

Wenn ich das aus Messtechnik noch richtig in Erinnerung habe, ist Eichung eine Kalibrierung auf gesetzliche Normen bei staatlichen Anstalten(zB Eichamt).

Zitat

b) Der Kollege meinte, ne ist nie notwendig, die Messgeräte werden nach ihrer Fertigung vom Hersteller kalibriert und sich fortan einsatzfähig ohne weiteres zutun.

Kommt aufs Gerät und das Einsatzgebiet an. Die Geräte sind in der Tat vom Hersteller kalibriert, müssen aber je nach Abnutzung und Verwendung etc. neu kalibriert werden.

Wenn ihr eure Sonden nicht für irgendwelche lebenswichtigen staatlichen Projekte braucht, müsst ihr eher nicht zum Eichamt rennen und müsst daher nur kalibrieren. Der Hersteller wird euch da wohl am ehesten weiterhelfen können.
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
anderen weh zu tun.
(Nietzsche)

Beiträge: 829

Wohnort: Gelsenkirchen

Beruf: Blockheizkraftwerker

  • Nachricht senden

3

26.05.2014, 19:33

Soweit mir bekannt, legt das Eichamt Messtoleranzen und Genauigkeiten fest für Industrie und Wirtschaft, die regelmässig/unregelmässig vom Hersteller kalibriert werden müssen. Bei einem Ausfall,Wechsel oder defekt eines Gerätes muss dieses zum kalibrieren an den Hersteller geschickt werden.
Als Beispiel:

In einer Fleischerei kommt das Eichamt vorbei um die Genauigkeit der verschiedenen Waagen vor Ort zu überprüfen. Danach bekommt die Waage entweder ein TÜF/Prüf- Siegel vom Eichamt oder es wird dem Fleischereibetrieb eine Frist gesetzt, um diese Waage vom Hersteller kalibrieren zu lassen. Dies gilt auch bei Zapfsäulen an Tankstellen, bei Hebebühnen und Kettenzügen. Bei uns gibt viele Messkoffer für Abgas, Gassensoren und auch Ausrichtkoffer. Diese müssen in regelmässigen Abständen zum kalibrieren geschickt werden um das TÜF/Prüf- Siegel zu erhalten.
Intel i7-7700K / Intel i7-6700K
MSI Z270 Gaming Pro Carbon / MSI Z170A Gaming M3
Gigabyte Aorus Extreme GTX1080Ti / MSI GTX 1070 Gaming X 8G
HyperX Fury DDR4-2400 / 16B Corsair Vengeance LPX DDR4-3200
Samsung SSD 840 250GB / 500GB Samsung 850 EVO
Samsung SSD 850 EVO 500GB / Thermalright HR02 Macho Rev. B
Samsung SP F3 1000GB SATA2 / Samsung 960 EVo M2 /
Samsung 640 GB SATA2 / 550W Seasonic G Series teilmodular
Seasonic M12II-620W teilmodular
unterstrichen = neu

4

27.05.2014, 02:00

Als mittlerweile diplom bauingenieur: what juzam said. "Einmalige kalibrierung" is bullshit, wie ach El-Locko sagst.

5

27.05.2014, 08:23

Also bei meiner Auffassung ist es folgendermassen:
Ein geeichtes Gerät erfüllt gewisse gesetzliche Vorgaben und wurde darauf offiziell getestet und bestätigt. Als Beispiel: Ein Temperaturfühler misst mit einer Genauigkeit von +/- 0.1K. Dies wurde geprüft vom Eichamt und ist z.B. für drei Jahre garantiert.
Jetzt ist es aber so, dass du aufgrund der unterschiedlichen Längen der Messkabel noch Abweichungen hast. Dafür brauchst du noch eine (interne, also für dich) Kalibrierung, um die Kennlinien anzupassen. Ob du dann wirklich die korrekte Temperatur misst, hängt ganz von deiner Kalibrierung ab - der Fühler ist aber geeicht und einwandfrei!

-> Eine Kalibrierung der Sonden für deine Permittivitätsmessungen ist absolut sinnvoll, wenn ihr damit sonst keine Erfahrungen habt.

Oder einfacher gesagt: Du hast recht und b) ist effektiv eine Eichung. In vielen Fällen kann diese Eichung ausreichen und dein Messgerät braucht nicht angepasst zu werden (Beispiel Doppelmeter). Gerade bei heikleren Sachen ist das jedoch fast immer notwendig (z.B. arbeite ich zwischendurch mit einer Infrarotkamera, die wir regelmässig Kalibrieren lassen. Sei es weil ein bestimmter Temperaturbereich gemessen werden muss oder weil es zeitlich wieder sinnvoll ist)

Zitat von »'Olaf Schubert«

"Fahrrad fahren ist auch nichts anderes als veganes Reiten."

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »kOa_Master« (27.05.2014, 14:42)


6

27.05.2014, 12:31

Und wie ist das eigentlich mit den Eichfeldern? Die kann ich ja im Prinzip beliebig einstellen, sofern ich hinterher damit klar komme...

7

27.05.2014, 12:49

wo wir grade bei dem thema sind: freundin beschwert sich dass unsere waage ständig was anderes anzeigt (^^), kann man sowas auch irgendwo eichen lassen? und kann es sein dass so n ding immer rdm fehler einbaut oder müsste das nicht wenn immer zB -2 Kilo sein?
immer ne neue kaufen wenn man das gefühl hat da stimmt was nicht ist halt auch ne bescheidene lösung :D

8

27.05.2014, 14:23

super, auf das Masters war mal wieder verlass! :P Danke! (spez. Master, jetzt hab ichs auch gecheckt) Jetzt muss ich nur noch rausfinden, ob wir die Kalibrierung selbst durchführen oder ob das der Hersteller macht...

Zitat

Original von nC_$kittle_
Muss ich dann auch Hitler lieber mögen [...] nur weil er Deutscher ist?

Zitat

Original von CF_Icey
ich hab eine Hakenkreuzfahne über meinem Bett und einen Adolf-Hitler-Schlafanzug mit zugehöriger Bettwäsche

9

27.05.2014, 14:30

ich kenne es nur so, dass man es selber macht. wobei es da auch eher um bestimmte chemikalien geht bei uns. deren messung ist abhängig von den substanzen und der hersteller kann ja unmöglich auf alle "eichen". also muss man jeweils selber kalibrieren. bei sowas wie der bodenfeuchte zB könnte ich mir vorstellen, dass die Dielektrizitätskonstante und damit der Messwert von den im Waser gelösten Salzen (und damit der Bodenzusammensetzung) abhängig sind. Also müsste man das dann wieder "auf den enprechenden Boden" kalibrieren.
Zitat von »Lesmue« Wenn ich 2 Abende in der Woche mal Ruhe vor Frau,Freundin,Kindern usw hab will ich einfach ganz entspannt am Rechner was daddeln und mir dabei 3 Weizen in den Kopf jagen, und mit Kumpels dummes Zeug in Skype labern.

10

27.05.2014, 14:58

Das machst in der Regel du oder dann lässt du es machen (je nach Gebiet und Messgerät halt). Der Hersteller hat damit meistens eher wenig zu tun und gibt höchstens noch eine Anleitung, wie man korrekt selber kalibriert. Geht für mich aber unter "Zusatzleistung/Service".

Und meistens macht man das auch in der gewünschten Umgebung oder zumindest in einer definierten. Es ist ja häufig auch so, dass du nicht die ganz ganz genaue Zahl messen willst (sprich: Hat dein Boden jetzt eine relative Permittivität von 15.5 oder 15.6?), sondern eine relative Messung wichtig ist (wenn dem boden 1l dünger pro 100l erde hinzugefügt werden, dann verändert sich die permittivität in abhängigkeit des nitratanteils oder so ähnlich). Und für irgendwas gibt es ja schliesslich auch Fehlerrechnungen :O

@Erg: Komm geh weg du Physiker :P

Zitat von »'Olaf Schubert«

"Fahrrad fahren ist auch nichts anderes als veganes Reiten."

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »kOa_Master« (27.05.2014, 15:04)