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Ist doch eigentlich schön, dass man bei manchen Platten gar nicht weiß, wo man anfangen soll, so viel gäbe es aufzuzählen und zu berichten. Was nicht heißt, dass einen das neue, dritte Album der Gorillaz erschlägt. Im Gegenteil: Leichter und beschwingter klang das Multimedia-Pop-Projekt um den Musiker Damon Albarn und den Comic-Zeichner Jamie Hewlett noch nie. Die BBC schrieb in einer überschwänglichen Kritik sogar schon vom "White Album", das Blur, Albarns Ex-Band, nie gemacht hätten. So hoch gegriffen, wie das erst mal klingt, ist es eigentlich gar nicht: Vielseitiger, phantasievoller, weltoffener und originärer, sprich mutiger klang moderne Musik lange nicht. Pop mischt sich mit HipHop und Dub, orientalische und asiatische Einflüsse addieren sich zu westlicher Songwriter-Tradition, Electronica trifft auf traditionellen Soul. Auch das Aufgebot an Stargästen ist beeindruckend: Bobby Womack, Lou Reed, Mos Def, Gruff Rhys, De La Soul, Mark E. Smith sowie Paul Simonon und Mick Jones, die hier erstmals seit der Auflösung von The Clash wieder gemeinsam in einem Song, dem Titelstück, zu hören sind.
All diese unterschiedlichen Elemente, Genres und Persönlichkeiten fügt Damon Albarn als musikalischer Leiter der Gorillaz zu einem homogenen, letztlich unverwechselbaren Stil zusammen. Das allein wäre schon eine Leistung. Doch Jamie Hewlett fügt dem musikalischen Kosmos noch eine spielerische grafisch-narrative Ebene hinzu, indem er die als Comicfiguren auftretenden Bandmitglieder in Videoclips und einem aufwendig animierten Online-Adventure-Game eine Rahmenhandlung durchleben lässt, die harsche Konsumkritik enthält: Der "Plastic Beach", auf den sich der Bassist und Produzent Murdoc (Hewlett) zurückzieht, ist nämlich eine Insel fernab jeden Festlands, die aus Zivilisationsmüll besteht. Und so muss man Gorillaz natürlich auch betrachten: Als Derivat aus Jahrzehnten von Musik-, Trash- und Popkultur. Berückend schöne Lieder sind daraus entstanden: Die von Albarn gesungenen Balladen "On Melancholy Hill" und "Empire Ants" zum Beispiel, oder "Broken", bei dem sich Achtziger-Jahre-Funk mit dem Agitpop von M.I.A. paart. Oder der treibende Science-Fiction-Elektrobeat von "Stylo", bei dem sich Mos Def und Bobby Womack um die Vocals duellieren. Oder das von Lou Reeds taumelnder Stimme getragene "Some Kind Of Nature", dessen lustig schunkelndes Casio-Gedudel an den Spiele-Klassiker "Monkey Island" erinnert. Wer sagt, dass aus den vielen kleinen bunten Sedimenten des Pop-Mülls nicht etwas faszinierend Neues entstehen kann? Die Gorillaz sind so 21. Jahrhundert, wie man nur sein kann.
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Original von van Leuween
lol , kapiert ihrs echt nich ? Musikkritiken sind fürn arsch , weil musik subjektiv ist , so einfach und nicht anders .
Ich brauch doch nur in die visions schauen und da mal vergleichen was die typen , die alben ,die mir auch gefallen, hochleben lassen , sonst noch so alles gut bewerten ... da muss man kotzen . Selbst wenn man versucht etwas wie musik in objektive kriterien zu unterteilen , belügt man sich bei der beurteilung nur selber und kann trotzdem nicht alle subjektive wahrnehmungen unterdrücken . Zu jeder supertollen kritik gibts auch ne vernichtende . Und spiegel ist jetzt sowieso nich das maß aller dinge wenns um das thema geht .
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