nur als info für die die den stern nicht gelesen haben.
Die Al-Qaeda-Lüge
Pentagon-Berater Richard Perle behauptet vehement: Der irakische Geheimdienstler Ahmad al-Ani habe im April 2001 in Prag Mohammed Atta getroffen, einen der Attentäter vom 11. September.
Erkenntnisse Juli 2003
Beweise für eine Zusammenarbeit von Saddam Hussein und der Terrororganisation al Qaeda wurden nicht gefunden. Im Herbst 2002 hatte der tschechische Präsident Vaclav Havel den USA in einer vertraulichen Note mitgeteilt, das Treffen zwischen al-Ani und Atta habe nicht stattgefunden. Am 2. Juli 2003 wurde al-Ani von US-Truppen im Irak gefasst und vernommen. Auch er verneint ein Treffen mit Atta.
Die Niger-Lüge
In der Rede zur Lage der Nation am 28. Januar 2003 sagte US-Präsident George W. Bush, der Irak habe aus Afrika größere Mengen Uran zur Herstellung von Atomwaffen bezogen. Die Informationen über diesen Deal stammten aus britischen Geheimdienstberichten.
Erkenntnisse Juli 2003
Schon ein Jahr zuvor hatte der US-Geheimdienst CIA Berichte über die Urankäufe im Niger als falsch eingestuft. Am 7. März 2003 wies Mohammed el-Baradei, Leiter der Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEO) nach, dass die vorgelegten Dokumente grobe Fälschungen sind, nicht einmal der Briefkopf war echt. Am 9. Juli räumte die US-Regierung ein, dass sie sich bei den Vorwürfen gegen Saddam wissentlich auf ungesicherte Informationen berufen habe
Die 45-Minuten-Lüge
Bei seiner Rede vor dem Unterhaus am 24. September 2002 beschuldigte der britische Premierminister Tony Blair das irakische Regime, es produziere Massenvernichtungswaffen. Auf Befehl Saddam Husseins seien sowohl chemische als auch biologische Waffen binnen 45 Minuten einsatzbereit. Er berief sich auf ein Dossier des Geheimdienstes.
Erkenntnisse Juli 2003
Ein britischer Geheimdienstmitarbeiter erklärte gegenüber BBC, diese Passage sei in den Bericht auf Anordnung von Regierungsbeamten eingefügt worden. Adam Ingram, Staatsminister im britischen Verteidigungsministerium, gab zu, die Zeitangabe "45 Minuten" stamme nur von einer einzelnen Quelle und habe nicht bestätigt werden können.
Die Massenvernichtungswaffen-Lüge
Bereits in seiner Antrittsrede am 19. Januar 2001 erklärte Präsident George W. Bush, der Irak verfüge über Massenvernichtungswaffen. Seitdem wurde diese Aussage, mehrfach bestärkt und konkretisiert, zum maßgeblichen Argument für einen Krieg gegen den Irak.
Erkenntnisse Juli 2003
Weder die UN-Inspektoren unter der Leitung von Hans Blix, die den Irak vor dem Krieg durchsuchten, noch die 1400 Mann starke Iraq Survey Group unter General Keith Dayton, die nach dem Krieg die Arbeit fortführte, haben bislang Massenvernichtungswaffen oder Hinweise auf deren Herstellung finden können.
Die Biowaffen-Lüge
Außenminister Colin Powell erklärte am 5. Februar 2003 vor dem Weltsicherheitsrat: "Saddam Hussein hat Forschungen an Dutzenden biologischen Erregern betreiben lassen, die Krankheiten wie Wundbrand, Pest, Typhus, Cholera, Pocken und Gelbfieber auslösen können." Dabei hielt er ein Glasröhrchen in die Kamera.
Erkenntnisse Juli 2003
Als Powell das Script der Rede las, soll er die Blätter in die Luft geworfen und erklärt haben: "Das werde ich nicht vortragen. Das ist Sch..." Trotzdem trug er vor, was ihm der Stabschef des Vizepräsidenten vorgelegt hatte. Keines der Inspektoren-Teams hat im Irak Hinweise auf Biowaffen finden können.
Die Reichweiten-Lüge
Nach dem Golfkrieg 1991 verpflichtete die UN-Resolution 687 den Irak, die Reichweite seiner Raketen auf 150 Kilometer zu beschränken. Im Januar 2002 legten US-Geheimdienste eine Untersuchung vor, in der es heißt: "Irak wird wahrscheinlich seine Erfahrungen mit der Scud-Technologie nutzen, um die Produktion der 650 Kilometer weit reichenden Al-Hussein aus der Zeit vor dem Golfkrieg, der Al-Abbas mit einer Reichweite von 900 Kilometern oder anderer Scud-Varianten wieder aufzunehmen, und Zusammenlegungsmöglichkeiten und Stufenoptionen erforschen, um weiter entfernte Ziele zu erreichen." Ein Dossier, das der britische Geheimdienst im September 2002 vorlegte, lieferte angebliche Beweise für Raketen mit Reichweiten von mehr als 150 Kilometern.
Erkenntnisse im Juli 2003
Bereits vor dem Krieg hatten die UN-Inspektoren beanstandet, dass der Irak über Samud-Raketen mit einer Reichweite von 200 Kilometern verfüge. Diese wurden als Verstoß gegen die UN-Resolution eingestuft und daraufhin demontiert. Seither haben weder die UN noch Inspektoren der US-Armee Raketen, wie sie im Geheimdienstbericht genannt waren, finden können.
Die Streubomben-Lüge
Vor Beginn des Krieges gab das US-Verteidigungsministerium an, 80 Prozent aller eingesetzten Bomben, Raketen und Marschflugkörper sollten Präzisionswaffen sein, um die Zivilbevölkerung weitestgehend zu schonen.
Erkenntnisse im Juli 2003
Nach Angaben der US-Luftwaffe waren lediglich 19 948 der 29199 abgeworfenen Bomben Präzisionswaffen. Dies entspricht einem Anteil von rund 68 Prozent. Das Pentagon hat den Einsatz von knapp 1500 Streubomben zugegeben. Die britische Artillerie verschoss allein in der Gegend um Basra über 2000 Streugranaten. Amnesty International schätzt, im Irak könnten noch rund 9000 hochexplosive Sprengsätze liegen - eine dauerhafte Bedrohung für die Bevölkerung.
Die Jessica-Lynch-Lüge
Am 4. April berichtete die "Washington Post" über die einwöchige Gefangenschaft der 19-jährigen US-Soldatin Jessica Lynch. Sie habe bei ihrer Gefangennahme den irakischen Kämpfern erbitterten Widerstand geleistet und noch auf diese geschossen, nachdem sie selbst schon durch mehrere Schüsse verwundet worden war. Anschließend sei sie in ein Krankenhaus in Nasiriya gebracht und misshandelt worden. Eine Spezialeinheit der US-Truppen habe sie schließlich befreien können. Das Pentagon übergab den Medien ein Video mit Aufnahmen, die bei der Stürmung des Krankenhauses entstanden seien. Darauf war zu sehen, wie US-Soldaten unter schwerem Feuer eindrangen.
Erkenntnisse Juli 2003
Der Trupp von Jessica Lynch war falsch abgebogen und auf ein Fahrzeug aufgefahren. Lynch hatte ein gebrochenes Bein und blutete stark. Sie hat die seltene Blutgruppe Null positiv. Angehörige des Arztes Dr. Saad Abdul Razak, der sie in Nasiriya behandelte, spendeten ihr Blut. Vergebens versuchte das Krankenhauspersonal, Kontakt zu amerikanischen Truppen aufzunehmen. Doch US-Soldaten eröffneten das Feuer, als der Krankenwagen mit der Patientin näher kam. Als die schwer bewaffnete Spezialeinheit später das Krankenhaus stürmte, waren dort keine irakischen Truppen. Auf Gegenwehr stießen sie nicht. Die Videoaufnahmen wurden mit einer Nachtsichtkamera gedreht. Der Kameramann kam aus Hollywood. Bei den Dreharbeiten zu dem Kriegsfilm "Black Hawk Down" war er Assistent von Ridley Scott gewesen.
Die Bunker-Lüge
Am 20. März meldete Verteidigungsminister Rumsfeld die erfolgreiche Bombardierung eines Bunkers in Bagdad, in dem Saddam oder seine Söhne vermutet wurden.
Erkenntnisse Juli 2003
Die CIA und US-Oberst Tim Madere untersuchten die bombardierte Stelle. Madere sagte dem Fernsehsender CBS, dort sei weder ein Bunker gewesen, noch habe man menschliche Überreste gefunden. Es gebe an dem Ort zwar riesige Bombenkrater, jedoch kein zerstörtes Ziel.
Die Statuen-Lüge
Am 9. April stürzten Iraker auf dem Firdos-Platz im Zentrum Bagdads eine Statue von Saddam Hussein. Die Bilder von dem Vorfall gingen um die Welt. Kommentatoren sprachen vom Jubel des befreiten Volkes. Verteidigungsminister Donald Rumsfeld verglich die Szene mit dem Fall der Berliner Mauer.
Erkenntnisse Juli 2003
Die Aktion wurde von US-Soldaten initiiert. Höchstens hundert Iraker waren am Sturz der Statue beteiligt. Der Platz war zum Zeitpunkt der Aufnahmen fast leer. Panzer sperrten die Zugangsstraßen, damit keine weiteren Iraker auf den Platz gelangen konnten. Es waren mehr Journalisten als Iraker anwesend.
soviel dazu mfg chombos