Wieder mal eine Liste, Ihr seht, ich bin Statistik-Freak
Also, es geht um Eure Lieblingsautoren der Belletristik. Sachbücher machen wir ein andernmal

Meine Favoriten:
1.
Stefan Zweig
Ah was für ein Genuss irgendwas von ihm zu lesen. Sprachlich brillant. Kraftvoll und gleichzeitig leicht, trägt nicht dick auf (wie Eco beispielsweise), und seine Sätze und Wortwahl sind immer passend und perfekt. Vereint Scharfsinn und Einfühlungsvermögen, ist unglaublich gebildet, hat einen Blick für's Detail und verliert nie das Wesentliche aus den Augen. Ungeheuer leidenschaftlich, ohne jemals martialisch oder pathetisch zu sein. Seine Biographien sind die lebhaftesten und spannendsten Geschichtslektionen die man sich überhaupt vorstellen kann. Natürlich ist er recht bourgeouis, das mag der einzige ihm anhaftende Makel sein. Ansonsten für mich der beste Schriftsteller, der je auf diesem Erdenball wandelte. Ein Jammer, dass er den Freitod gewählt hat.
2.
Emile Cioran
Dass einer es schafft, noch dazu in einer Fremdsprache, dem tiefgründigsten Existenzialismus, gegen den Sartres Ekel wie eine Kinderkrankheit anmutet, einen sprachlichen Ausdruck zu verleihen, mit so ungeheurer Wucht, hat ihm Preise eingebracht und hier meine Einstufung als Einziger, der Zweig stilistisch das Wasser reichen kann. Interessant, dass auf der Wikipedia mal ein langer Artikel über ihn stand, auch mit der Bemerkung, dass er kurz nach seiner Auswanderung nach Paris seine
Lehre vom Zerfall auf Französisch schrieb und dafür prompt ausgezeichnet wurde. Mittlerweile ist der Artikel quasi auf die Notiz zusammengeschrumpft, dass er als Twen mal Hitler bewundert habe... Die Wikipedia ist auch nicht mehr das, was sie mal war.
3.
Gabriel García Márquez
Phantasievoll, leichtfüßig und doch episch. Schildert mit Mitgefühl und Passion skurile Charaktere, und konstruiert humorvolle und absurde Situationen. Zurecht ein Nobelpreisträger!
4.
Franz Kafka
Sein nüchterner, trockener Stil langweilt die Einen. Für die Anderen sind seine Werke die Verkörperung des Unbewussten, die traumatische aber bestimmende Welt neben der Realität...
5.
Charles Bukowski
„Wenn Du schreibst, versuche es nicht, sondern lass es fließen!“ Ein dreckiger Straßenköter mit brillant einfacher Schreibe, die immer mitreißt. Ein deutscher Journalist hat ihn kurz vor seinem Tod getroffen, und ihn als liebenswertesten Menschen bezeichnet, dem er je begegnet sei.