26.04.2006
Vor 20 Jahren explodierte der Kernreaktor im damals sowjetischen Tschernobyl. Die austretende Strahlung war in ganz Resteuropa zu spüren: Der Regen in den Tagen danach brachte das radioaktive Material bis zu uns. Damals wurde dringend geraten, manche Lebensmittel nicht mehr zu essen oder zu trinken. Aber radioaktives Material braucht ewig, um sich zu zersetzen. Solltest du also auch heute - noch 20 Jahre nach Tschernobyl - darauf achten, wenn du gewisse Dinge isst?
Probleme in Wäldern, Entwarnung auf Feldern …
Die Reaktor-Katastrophe von damals ist vor allem in den Wäldern immer noch spürbar. Weil der Boden hier stark von Wurzeln durchsetzt ist konnte der radioaktive Regen nicht einfach abfließen wie auf den Äckern, sondern gelangte über die Wurzeln in den Biokreislauf. Deswegen gibt es in besonders betroffenen Gebieten noch heute eine fünf bis sieben Zentimeter dicke Humus-Schicht, die eine sehr hohe Radioaktivität aufweist.
Radioaktivität
Besondere Probleme bereitet das so genannte Cäsium-137. Dieses Spaltprodukt steckt in den Wäldern und hat eine Halbwertzeit von dreißig Jahren. Erst nach dieser Zeit wird die Hälfte seiner Atomkerne zerfallen. In manchen Gegenden sind noch fast dreiviertel des vor zwanzig Jahren abgeregneten Cäsiums nachweisbar.
Spürt ihr was? Macht einen schon ein bischen mulmig, oder ?