In London sollen nun Exempel statuiert werden, um weiteren Kravallen vorzubeugen. In Schnellverfahren werden "Beteiligte" teilweise zu sehr harten Strafen verurteilt:
Insbesondere zwei Fälle sorgen für Empörung. Der 20-jährige Jordan B. und der 22-jährige Perry S. hatten in der Nacht des 9. August im Internet auf Facebook zum Randalieren in ihren Heimatorten Northwich Town und Latchford aufgerufen. Als B. auf dem Parkplatz des lokalen McDonald's eintraf, wartete bereits die Polizei auf ihn. In beiden Fällen kam es nicht zu Krawallen, dennoch wurden die Möchtegern-Anstifter am Dienstag zu je vier Jahren Haft verurteilt.
Quelle:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,781052,00.html
Richtig so?
Die Macht ist sicherlich über das Netz gegeben, so manches in Bewegung zu bringen - zumal in einer bereits derart aufgeheizten Situation. Ich hätte wenig Lust darauf, dass ein wütender Mob durch meinen Wohnort rennt, weil so zwei Nasen zur Randale aufrufen. Andererseits wird man durch solche Urteile in meinen Augen nicht verhindern können, dass die Wut in diesen sozialen Schichten zunimmt. GB reagiert nach meinem Verständnis völlig falsch und nach alter Tradition einer Monarchie.
Wenn man mit anderen Menschen darüber spricht, ob sie glauben, dass der soziale Frieden hierzulande gewahrt ist, hört man oft "Revolutionen seien historisch gesehene nie von der Unterschicht ausgegangen". Wie beruhigend. Wenn man dann sieht, dass in Berlin bereits 300 Autos abgefackelt wurden in 2011, bin ich nicht so sicher, dass nicht auch hierzulande irgendwann die Dämme mal so richtig brechen. Je "einfacher strukturiert" die Menschen, umso heftiger wird gegen den deutschen Staat, die Politik und die vermeintlich Schuldigen der Wirtschaftskrise gewettert. Unrecht haben sie deshalb nicht - nur weniger zu verlieren. Wenn man sozialen Frieden wahren möchte, muss man vorher etwas tun, nicht erst, wenn schon Wohnblöcke brennen und sicher nicht dragonische Urteile verhängen und hoffen, dass das ausreicht.