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19.08.2011, 08:48

4 Jahre für Aufruf zu Randale im Netz

In London sollen nun Exempel statuiert werden, um weiteren Kravallen vorzubeugen. In Schnellverfahren werden "Beteiligte" teilweise zu sehr harten Strafen verurteilt:

Insbesondere zwei Fälle sorgen für Empörung. Der 20-jährige Jordan B. und der 22-jährige Perry S. hatten in der Nacht des 9. August im Internet auf Facebook zum Randalieren in ihren Heimatorten Northwich Town und Latchford aufgerufen. Als B. auf dem Parkplatz des lokalen McDonald's eintraf, wartete bereits die Polizei auf ihn. In beiden Fällen kam es nicht zu Krawallen, dennoch wurden die Möchtegern-Anstifter am Dienstag zu je vier Jahren Haft verurteilt.



Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,781052,00.html

Richtig so?

Die Macht ist sicherlich über das Netz gegeben, so manches in Bewegung zu bringen - zumal in einer bereits derart aufgeheizten Situation. Ich hätte wenig Lust darauf, dass ein wütender Mob durch meinen Wohnort rennt, weil so zwei Nasen zur Randale aufrufen. Andererseits wird man durch solche Urteile in meinen Augen nicht verhindern können, dass die Wut in diesen sozialen Schichten zunimmt. GB reagiert nach meinem Verständnis völlig falsch und nach alter Tradition einer Monarchie.

Wenn man mit anderen Menschen darüber spricht, ob sie glauben, dass der soziale Frieden hierzulande gewahrt ist, hört man oft "Revolutionen seien historisch gesehene nie von der Unterschicht ausgegangen". Wie beruhigend. Wenn man dann sieht, dass in Berlin bereits 300 Autos abgefackelt wurden in 2011, bin ich nicht so sicher, dass nicht auch hierzulande irgendwann die Dämme mal so richtig brechen. Je "einfacher strukturiert" die Menschen, umso heftiger wird gegen den deutschen Staat, die Politik und die vermeintlich Schuldigen der Wirtschaftskrise gewettert. Unrecht haben sie deshalb nicht - nur weniger zu verlieren. Wenn man sozialen Frieden wahren möchte, muss man vorher etwas tun, nicht erst, wenn schon Wohnblöcke brennen und sicher nicht dragonische Urteile verhängen und hoffen, dass das ausreicht.

2

19.08.2011, 10:35

gabs eigentlich für die randale irgend nen auslöser oder haben die das aus dem nichts als freizeitsport entdeckt ?

3

19.08.2011, 10:38

ich glaub irgendwo hatte nen polizist nen jugendlichen erschossen. die polizei hat dann bei den ermittlungsinfos salamitaktik gemacht. die gangs waren darüber angepisst und dann gings los. (ich glaub so in etwa war es)

4

19.08.2011, 11:50

Wobei das wohl eher ein guter vorgeschobener Grund war für Randale und nicht wirklich der Auslöser. Wäre es das nicht passiert, hätte man sicher was anderes gefunden.

5

19.08.2011, 11:52

Umgekehrt. Es war der Auslöser aber kein Grund ;)

6

19.08.2011, 16:16

ist das so schlimm wenn so n gang typ stirbt? die begehen doch selber immer starke verbrechen wie morde zb weil die nachbargang auf eine ihrer bushaltestellen was gesprayt hat. die sollten sich doch dann freuen dass die polizei so ist wie sie selber und sich geehrt fühlen.

Alex_Lev

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7

19.08.2011, 16:32

Ich glaube, die Empoerung und erste Proteste kamen nicht auf, weil der Typ erschossen wurde, sondern weil er wohl unberechtigterweise erschossen wurde und von Polizeiseite versucht wurde, diesen Fakt zu vertuschen. Das hat dann nicht nur die Gangster sauer gemacht, sondern auch so manch anderen Harzer. Dass es nach 1-2 Tagen gar nicht mehr darum ging, duerfte auch klar sein. War halt eine super Gelegenheit fuer so manchen, seinen Frust rauszulassen.

8

19.08.2011, 17:32

Da fallen mir nur wieder die Worte des norwegischen Premiers nach den Anschlägen in Oslo ein:

Zitat

"We must never cease to stand up for our values.
We have to show that our open society can pass this test, too,
And that the answer to violence is even more democracy,
even more humanity, but never naïveté.

Warum begreifen das einige einfach nicht.

9

19.08.2011, 18:53

""§ 26 Anstiftung




Als Anstifter wird
gleich einem Täter bestraft, wer vorsätzlich einen anderen zu dessen
vorsätzlich begangener rechtswidriger Tat bestimmt hat.""

evtl haben die engländer das gleiche gesetz^^

CoK_a_cola

Erleuchteter

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Beruf: Immobilienkaufmann

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10

22.08.2011, 12:48

kommt mir son bischen wie minority report vor... ich überlege jemanden umzubringen und werde dafür 4 jahre in den knast gesteckt. hmmm

11

22.08.2011, 12:57

""§ 26 Anstiftung

Als Anstifter wird
gleich einem Täter bestraft, wer vorsätzlich einen anderen zu dessen
vorsätzlich begangener rechtswidriger Tat bestimmt hat.""

evtl haben die engländer das gleiche gesetz^^
Der Anstifter wird sicherlich nur gleich dem Täter bestraft, wenn die Tat auch vollzogen wurde.
Gerade dies ist hier jedoch nicht der Fall. Es gab gar keine Täter im Sinne des Vollzugs, denn die wurden ja direkt festgenommen.

Man könnte also höchstens den Versuch bestrafen, wofür 4 Jahre Knast ohne Bewährung dann doch ein wenig hart sind?