Falls meine Beiträge so rübergekommen sind, dann tut mir das natürlich leid, denn so waren sie nicht gemeint. Ich möchte hier auch niemandem sein Spiel madig reden.
Dass StarCraft II die Referenz in Sachen RTS sein sollte, ist aufgrund des Erfolgs des Spiels gegeben. Da braucht man auch nicht diskutieren. Es ging hier aber auch nie darum, welches Spiel vom Spielprinzip her besser ist. Da gefällt mir Age of Empires sogar wesentlich besser. Viel mehr ging es um zeitgemäße Features, die heute zum Standard gehören und die der Entwickler von AoE II HD einbauen sollte, wenn ihm etwas daran liegt, dass das Spiel nochmal richtig an Fahrt aufnimmt.
Und bezüglich der Professionalität habe ich mich ja bereits erklärt. Ich habe mir den Stream von TheViper angeschaut und lediglich festgestellt, dass dieser Spieler im Vergleich zu gängigen StarCraft 2 Pros ziemlich wenig APM hat. Das ist erstmal eine völlig wertungsfreie Feststellung. Daraus schlussfolgerte ich jetzt, dass das Niveau in AoC sicherlich hoch ist (jedes Spiel und jeder Sport hat an der Spitze ein gewisses Niveau), allerdings viel höher sein könnte, wenn das Spiel größer und die Szene entwickelter wäre. Das ist aber doch auch ganz logisch. Niemand kann von AoC leben, deshalb müssen die Topspieler in AoC noch anderen Beschäftigungen nachgehen und haben dementsprechend keine Zeit Vollzeit zu trainieren, während die koreanischen StarCraft II-Spieler davon gut leben können und deshalb ihre 10-12 Stunden am Tag trainieren. Dass dadurch ein höheres spielerisches Niveau erreicht wird, ist doch ganz logisch.
Mir persönlich liegt sehr viel an dem Projekt AoE II HD, da ich wie bereits erwähnt, Age of Empires generell lieber mag als StarCraft. Das Projekt wieder aber gnadenlos scheitern, wenn der Widerstand gegen kleinste Veränderungen (mit großer Auswirkung auf Spielerzahlen) von innen heraus so groß ist. Es wirkt fast so als hättet ihr gar kein Interesse daran, dass das Spiel wieder wächst. An einer gesunden Turnierlandschaft partizipiert doch wohl jeder. Die guten Spieler haben mehr Möglichkeiten sich mit einer höheren Anzahl von guten Spielern zu messen und die schlechteren Spieler erhalten bessere Replays / Livestreams durch ein ansteigendes spielerischen Niveau, resultierend aus einer professionelleren Szene.
Eine weitreichende Professionalisierung eines Spiels kann genauso gut das Ende einer netten und guten Szene bedeuten. Ich weiß noch, wie die ganzen vermeintlichen AoK-Pros nach 2002 zu so gut wie jedem RTS gewechselt sind, das heraus kam (AoM, Empire Earth, dieses LotR-RTS), weil sie sich Hoffnung machten, für's Daddeln bezahlt werden zu können, wenn sie nur früh genug dabei wären. Gab ja auch genug Leute aus dieser Community, die dank GigaTV und Konsorten südkoreanische Verhältnisse prognostizierten und gerne mitverdienen wollten.
Ich kann einer Professionalisierung nichts abgewinnen. Wettbewerb um des Wettbewerbs willens, wie beispielsweise bei der Clanliga oder hier im Masters, wo's nichts gab außer 'nen virtuellen Titel für ein paar Wochen und Monate, sowas ist spitze. Dann spielt man aus Spaß und für die "Ehre" des Clans, es bleibt aber zivilisiert und spaßig und nur die Beklopptesten sind vom Ehrgeiz so zerfressen, dass sie den Clan öfter wechseln als ihre Unterhose. Aber sobald das vermeintlich dicke Geld lockt (was es mit Ausnahme der richtig großen Spiele (Shooter, Fußballspiele, Blizzardtitel, etc.) ja nie ist, wenn man die "Trainingszeit" dazurechnet, würde man mit Zeitungsaustragen wahrscheinlich mehr verdienen), ist es um diese Atmosphäre meist geschehen.
Wer Geld braucht, um sich zum
Spielen eines Computerspiels zu motivieren, hat ein pathologisches Problem. Dass das mittlerweile ein Massenphänomen ist, wie man unschwer an Diablo3 erkennen kann, ist affig genug. Das brauch ich für AoE2HD sowas von gar nicht und hoffe inständig auf die abschreckende Wirkung eines 14 Jahre alten Spiels nebst entsprechender Grafik.