Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (08.05.2008, 00:44)
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Original von AtroX_Worf
Das Problem ist, das viele wohl lieber mit dieser beschissenen Arbeit als ohne dastehen wollen.
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Du hast, wie sicherlich kein einziges FDP-Mitglied, die Funktionsweise des Kapitalismus nicht begriffen, sonst würde Euch der Begriff Freiheit im Halse stecken bleiben. Kurzkurs: die Freiheit im Kapitalismus ist rein formal. Faktisch gibt es diese Freiheit nicht für die Besitzlosen, allenfalls sich ihren Ausbeuter zu wählen, wenn der sie will. Aufgrund der Übernahme feudaler Besitzverhältnisse hat die Masse keine Möglichkeit zur Selbstversorgung, es fehlt ihr das Land dazu, und sie darf sich nicht an den Rohstoffen des Boden auf dem sie lebt bedienen, wofür Euer so verhasster Staat dann doch Sorge tragen soll. Und dieser Staat sollte eigentlich, so er nicht gekauft ist (siehe meine Bemerkung zu den Stromkonzernen) die Vertretung der Interessen der Bürger darstellen, und nicht ein dem Individuum entgegengesetztes autoritäres Monstrum, sondern das Werkzeug der Summe der Willen der Individuen.
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Auch so eine Form von Dummschwätz. Der Boden ist insofern wichtig, als sich auf ihm Fabrik,-Banken,- u. sonstige Firmen befinden.
Anbaugebiete? Wohnraum? Die Besitzenden holen sich letztlich fast alles vom Arbeitslohn wieder über Mieten und Grundrenten, die wiederum in die Lebensmittelpreise einfließen.
Der Kapitalismus rekrutierte seine Arbeitskräfte meistens aus Reihen der Bauern, die von dem Grund und Boden, den sie seit Jahrzehnten bestellten, vertrieben wurden. Und der im Besitz der feudalen Grundherren verblieb, oder von diesen verkauft oder verpachtet wurde. Derart ohne Möglichkeit zur Subsistenzwirtschaft waren die Menschen faktisch gezwungen in den Fabriken - ebenfalls meist Eigentum derjenigen, die bereits im Feudalismus ihre Schäfchen ins Trockene bringen konnten - zu unwürdigsten Bedingungen das zu ihrer Reproduktion Notwendigste zu erwirtschaften. Abgesehen davon wurden sie auch mit Staatsgewalt in die Fabriken hineindiszipliniert, Landstreicher, Wilderer, Heimatlose wurden sehr unsanft traktiert von der Ordnungsmacht. Schöne Freiheit...
Im Laufe von drei Jahrhunderten hat sich das oberflächliche Erscheinungsbild des Kapitalismus so sehr gewandelt, dass seine Wurzeln und seine philosophische Grundlage - die im Übrigen im Widerspruch zu den Freiheitsphilosophen steht, die im Naturrecht keinen Anspruch auf mehr Boden erkennen, als man selbst bestellen kann - kaum noch erkennbar sind. Zumal der Kapitalismus in der Konfrontation mit dem realexistierenden Sozialismus in den westlichen Ländern gezwungen war, sich ein menschlicheres Anlitz zu verleihen, wie die westdeutsche soziale Marktwirtschaft. Das ändert aber nichts an zwei Fakten: die feudalen, unrechtmäßigen Besitzverhältnisse wirken bis heute fort - und der Kapitalismus ist nicht die natürliche Ordnung der Dinge, als die er sich verkauft.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Malone« (08.05.2008, 01:31)
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Original von AtroX_Worf
Das Problem ist, das viele wohl lieber mit dieser beschissenen Arbeit als ohne dastehen wollen.
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Original von Sheep
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Original von AtroX_Worf
Das Problem ist, das viele wohl lieber mit dieser beschissenen Arbeit als ohne dastehen wollen.
Noja, wer für mehr Leute als nur sich zu sorgen hat, hätte vielleicht noch lange dort geschuftet, obwohl er das garnicht wollte. Erklär mal deine Familie, dass in Zukunft aller Luxus gestrichen ist, weil du keinen Bock mehr auf deine miese Arbeit hattest. Da wird nicht nur die Frau sauer sein (vor allem wenn sie selbst tapfer einen weniger tollen Job macht), sondern man wird auch im ganzen Bekannten- und Verwandtenkreis komisch angeschaut.
Ein Betrieb, der dicht macht, ist da schon ein relativ eleganter Ausweg. Und mit etwas Glück schafft man es in einen anderen Betrieb, wo die Leute wenigstens einen Zacken besser behandelt werden.
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Original von Malone
... dass die DDR-Oberen behaupteten, die Mauer sei errichtet worden, um einen Zustrom von Menschen aus dem Kapitalismus zu verhindern. ...
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Original von OLV_sid_meier
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Original von Yezariael
für 7 euro in der stunde, das sind meisst 1,50 euro mehr, als die festangestellten im lager verdienen.
Meinten Sie: 1,50 euro weniger
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Original von MaxPower
Ach die sollen nicht Jammern.
Es reicht, um ne kleine Bude zu finanzieren (muss ja nicht jede Person ein eigenes Zimmer für sich haben, 1 Zimmer Küche Bad reicht locker für 4 Personen, in anderen Ländern geht das auch), bisschen Essen und Trinken kann man auch kaufen, sollen halt die Kinder ab nem gewissen Alter auch was zum Unterhalt beitragen, die Frau kann ja auch was leisten.
Ausserdem bleibt man bei harter körperlicher Arbeit schön schlank, bekommt einen durchtrainierten Körper und entwickelt Abwehrkräfte.
Und die sollen ma keinen Betriebsrat bilden, die Wirtschaftskraft der Firma ist schliesslich wichtige, ansonsten kann die Firma dichtmachen und alle sitzen auf der Strasse. Eigentlich eine Sauerrei dass die Arbeiter nicht bereit sind, in ihrer Freizeit freiwillig die Geräte instandzuhalten. Meiner Meinung nach sollten die Arbeiter zusammenlegen und der Firma neue Maschinen spendieren, damit effizienter gearbeitet werden kann.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Besoffen« (08.05.2008, 19:47)
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Original von Zecher_Websonic
... ICh habei seit dem auf einmal Respekt vor Eltern, die ein Leben lang so einen Scheiss machen müssen (meine ELtern machen sowas)....