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18.12.2011, 16:28

Geld aus dem Nichts

-> http://www.heise.de/tp/artikel/36/36097/1.html

Für mich jedenfalls klingt das alles sehr einleuchtend.

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18.12.2011, 16:33

haben wir nicht schon ~17 finanzkrisen-threads?

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18.12.2011, 16:38

Das ist kein Finanzkrisen-Thread, sondern ein *Geld-ist-böse-und-ich-versteh-nicht-wo-es-herkommt-finde-aber-Verschwörungstheorien-toll-Thread*.

Ist ja auch ein kompliziertes Thema, aber man sollte nicht überall die Welt/Juden/Finanz-Verschwörung vermuten.

Ansonsten ja, gibt schon viele Threads dazu.

4

18.12.2011, 20:46

Dass es Frau Merkel nicht so mit der Demokratie hat, ist jetzt nicht weiter kompliziert. Dass ein Regentanz um das "Vertrauen" der "Märkte" gemacht wird, ist auch nicht kompliziert, sondern eher nervig.

Und der Artikel bringt schon einige interessante Fakten, wie z.B. den früher sehr hohen Spitzensteuersatz in den USA. Insofern danke fürs Verlinken, tam.

5

19.12.2011, 18:41

ich wusste das von worf so ein verschwörungstheorie-schwachsinn kommt ohne auf den inhalt einzugehen :-)

6

19.12.2011, 18:47

Ich hab auf solche ähnlichen Sachen doch schon gefühlte 20 mal geantwortet. Aber es klingt doch echt verdammt nach Verschwörungstheorie, mit den bösen Goldman-Sachs Leuten etc.

7

19.12.2011, 18:59

Wieso denn böse? Sie wollen doch bloß Geld.

8

19.12.2011, 19:10

vollgeld=freigeld?

9

19.12.2011, 19:30

@borgg: Nee, Vollgeld ist kein Freigeld, sondern nur Zentralbankgeld. Aber es ist für Zentralbanken recht schwer Inflation über die Geldmenge zu steuern, daher tun sie dies einfacher über den Zins, erst danach über die Geldmenge. Außerdem funktioniert Inflation nicht so einfach, dass sich eine Ausweitung der Geldmenge sofort und in dieser Höhe in Inflation wiederspiegelt - siehe die Negativbeispiel in den letzten Jahren.
Der Gedanke, dass die Zentralbank die Geldmenge viel besser an die reale Produktivität koppeln könnte ist verlockend. Aber zum einen gibt es auf dieser Front recht wenig Probleme, die Zentralbanken machen eigentlich einen guten Job die Inflation zu beherrschen. Wo dies nicht geschieht, da haben sie entweder auch andere Mandate (USA), oder sie weichen aufgrund von püolitischem Druck von ihrem Mandat ab (ECB leicht, jetzt wieder in Rückbesinnung). Zum anderen ist fraglich, ob und wie Zentralbanken den realen Bedarf messen und beurteilen sollen. Dies machen ja auch Geschäftsbanken, indem sie Businesspläne beurteilen und dann entscheiden, ob er sinnvoll erscheint und sie einen Kredit vergeben wollen (für den sie ja dann auch selbst haften). Dieses dezentrale Steuerungselement könnte eine Zentralbank nicht sinnvoll übernehmen, sie könnte nur indirekt über Statistiken arbeiten und die Geldmenge immer nachträglich, oder in Prognose, anpassen.

Außerdem ist der Prof. Soziologe, die ticken bei solchen Dingen immer nochmal etwas anders. Die denken imho viel zu sehr in Institutionen und was schön und wünschenswert aus bestimmten Gründen wäre, aber ob dieser Zustand stabil wäre, überhaupt vom aktuellen sinnvoll implementiert werden könnte etc., darüber denken sie eher wenig nach.

imho sollte man erstmal richtig das aktuelle Finanzsystem und die Zusammenhänge von Geld(menge), Zins, Inflation, Produktivität und menschlicher Reaktion darauf begreifen, bevor man solche krassen reformatischen Vorschläge macht. Aber das sehe ich wohl eher als Wirtschaftswissenschaftler als als Soziologe. Die Idee erscheint mri viel zu sehr eine "Kopfgeburt" zu sein, nach der Marke "wir träumen uns mal eine neue, schönere Welt", ohne überhaupt verstanden zu haben, wie die aktuelle Welt funktioniert und ob diese neue Welt in der Realität wirklich besser wäre.
Aktuell haben wir auch einiges an Erfahrung, in einem neuen System müssten wir diese Erfahrung erst neu machen - wer weiß, mit welchen sozialen Kosten.

Das Geldsystem sehe ich nicht als Problem, eher die demokratieimanente Tendenz zur Verschuldung, außer ein Land hat große Ressourcenvorkommen (Norwegen). Dann die engen Verflechtungen auf vielen Märkten, welche destabilisierend wirken. Nur sind das alles keine einfachen Probleme, wo es gute Lösungen für gibt. Aber wenigstens kann man sich da dran machen zu verstehen und Lösungsansätze zu erarbeiten, als mal wieder solch eine, typisch deutsche, Radikallösung vorzuschlagen.

10

19.12.2011, 19:43

ich hab ja nicht so viel ahnung von der materie, wie die ausgemachten experten hier, aber liegt nicht in dem geldsystem, bzw. an dem kreditvergabeverfahren und die möglichkeit kredite gegeneinander abzusichern der grund für eine staatsverschuldung, die alles übersteigt, was unsere globale gesellschaft jemals erfahren und vollziehen konnte ?

11

19.12.2011, 19:45

Der Grund für die Staatsverschuldung liegt imho hauptsächlich bei den Staaten, welche sich immer weiter verschulden - und etwas bei den Anlegern, welchen den Staaten ihr Geld geben. Aber das kann man gut verstehen, da Staaten extrem langlebige Entitäten sind, daher ist durch deren Existenz das Geld doch recht sicher, im Vergleich zu privaten Unternehmen.

Juzam

Erleuchteter

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12

19.12.2011, 19:56

Yep, Staaten verschulden sich. Aber daran ist natürlich das System schuld und nicht die Regierungen!
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
anderen weh zu tun.
(Nietzsche)

13

19.12.2011, 20:02

ok, dass kann ich nachvollziehen. einem staat geld zu leihen, dass man dann auch noch durch zinsen vermehren kann, ist natürlich eine relativ sichere sache.
aber das geldsystem erlaubt doch den unternehmen, ihre käufe durch andere käufe gegenseitig abzusichern, oder täusche ich mich da?

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14

19.12.2011, 20:33

Naja die extreme starke Neuverschuldung in den letzten Jahren ist sicher auch auf die Bankenkrise zurückzuführen. Und eben da liegt neben der lockeren Hand von Finanzern in den entsprechenden Regierungen der Problempunkt, da muss auch was geändert werden.
live is live, nana nanana :D

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

15

19.12.2011, 21:45

also ich würde einfach empfehlen alwin wütend auf den helm zu kloppen. an worfs stelle würd ich mir allerdings auch mal so langsam einen helm zulegen, da das zeitalter des wutbürgers immer näher rückt