heute(31.08.08) kommt um 23:35 Uhr auf ARD "Broken Flowers". letzte woche habe ich um die Zeit schon Goodfellas angeschaut, ARD scheint da jetzt immer starke filme zu zeigen - also vormerken.
In "Broken Flowers" geht es darum, dass der Playboy Don Johnston - wunderbar und mitreißend gespielt von Bill Murray - einen rosafarbenen Brief bekommt, indem eine anonyme Frau ihm gesteht, er habe einen 19-Jährigen Sohn. Daraufhin macht er sich auf den Weg quer durch Amerika und klappert alle seine Ex-Freundinnen/Frauen ab, die dafür als Mutter in Frage kommen würden. Er möchte seinen Sohn finden und wenn möglich natürlich kennenlernen. Zu jeder Begegnung nimmt er einen Strauß rosafarbene Rosen mit - sozusagen als Zeichen - und seine Reise führt ihn dabei durch die verschiedensten sozialen Gebiete Amerikas und zeigt die gesellschaftlichen Unterschiede weitaus besser, als in so manch anderem Film. Wird er schlussendlich seinen Sohn finden, und der tragischen Suche nach seinem einzigen Kind ein Ende setzen?
Ich habe den Film vor einiger Zeit mal gesehen und fand ihn damals schon sehr faszinierend, daher werde ich ihn heute sicher wieder anschauen. Es soll aber gesagt sein, dass er sehr anspruchsvoll ist und man sich wirklich total auf ihn einlassen muss. Er ist, wie sein Hauptdarsteller, sehr träge und lakonisch - man sieht manchmal ellenlange (aber tolle!) Naturaufnahmen oder Aufnahmen von amerikanischen Vororten, oder hört nur die stimmige Musik spielen. Wenn man aber nicht zu müde ist und sich darauf konzentriert kann das ein wunderbares Erlebnis sein und einen sehr vor den Fernseher "bannen". Ich saß am Ende vielleicht ncoh eine halbe Stunde da, habe den Abspann geschaut und dann noch ewig über den Film nachgedacht, oder über mögliche Wendungen, bzw. Anwendungsgebiete auf das eigene Leben. Denn er hat eine Message, und zwar eine sehr klare wie ich finde.
Die Interpretation nehme ich aber nicht vorweg, sondern überlasse ich jedem von euch selbst.

"Blockbuster"-Freunden, oder den Verfechtern des Action-/Popcornkinos möchte ich jedoch vom Film abraten, da er wirklich teilweise langatmig ist und viel Geduld/Wohlwollen/Eintauchen voraussetzt.
Ich wünsche viel Vergnügen bei einem leider recht unbekannten filmischen Juwel vom Dead Man-Regisseur Jim Jarmusch. Btw ist der Film Gewinner des Großen Jurypreises in Cannes, 2005.
MfG