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241

12.03.2008, 15:08

komasaufen, nix auf die reihe kriegen und schwachsinn posten :):):)

242

12.03.2008, 18:11

Ich habe mir ja mal vorgenommen nicht mehr aktiv in Mastersdiskussionen einzusteigen, aber :P, ohne jetzt wie Professor Hartmann bei einer heiseren Maischberger statistische Datensätze um sich zu werfen, es interessiert mich auch brennend, ob es wirklich jemand anzweifelt, dass das gerade dem Bildungswesen (68ern sei dank!:D) zugrundeliegende Prinzip der Chancengleichheit, heute noch gegeben ist?

Nur fast links-extremistische Blindgänger fordern eine auf Ergebnisgerechtigkeit abzielende Gesellschaft, in der sich Leistung nicht mehr lohnt. Nur zu behaupten, man wäre ab der Geburt qua Ratio immer in der Lage, auf seine spätere soziale Situation entscheidend Einfluss zu nehmen, ist eine Verkennung von Fakten. Ohne ein entsprechendes förderndes Umfeld, entwickeln sich ja nicht mal die intellektuellen Voraussetzungen, um sich seiner Möglichkeiten und Optionen der Einflussnahme durch kritische Reflexion bewusst zu werden.

Beispielhaft: disaster, glaubst du wirklich, die Rechtschreibfehler der Bewerber sind Ihnen im Moment des Schreibens bewußt? Ich würde soweit gehen und sagen, auch nicht die Eltern, geschweige denn die Peer-Group sind in der Lage, die produzierten Stilblüten zu korrigieren. Das ist ja die Crux, wenn man nie aus diesem Umfeld durch kooperative, integrative Schulen, Förderprogramme, Freizeitangebote mit Kindern anderer sozialen Milieus etc. herausgekommen ist, dann kann man seine Lage auch nicht reflektieren.
Wenn ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin und Jugendlichen zuhöre, dann schmerzen mir meine Ohren auch recht bald. Kaum ein Satz ohne "auf jeden [Fall], alter, ey, man, so, und so", Präpositionen, Fallanwendungen, richtiges Deklinieren und Konjugieren sucht man auch meist vergebens. Das gleiche hat man aber auch, wenn man in den zweifelhaften Genuß kommt, Klausuren von 1-4. Semestern in Wirtschafts- oder Sozialwissenschaften zu korrigieren ;). Aber anstatt mich (nur :P) darüber lustig zu machen, sollte man auch versuchen, die Ursache für diese Misere im System zu suchen und zu finden, zum Beispiel die Streichung der Lernmittelbeihilfe, Einführung der Studiengebühren, etc. oder allgemein, der sukzessive Abbau der sozialen Sicherung.

Und an der Stelle bin ich ganz deutlich der Meinung, dass die Hauptverantwortung für die soziale Situation eben nicht beim Individuum liegt oder gar liegen sollte, wie es echte Neoliberale ja immer propagieren, sondern der Staat Gerechtigkeit herstellen sollte, ob nun Ergebnis- oder Chancengleichheit hängt vom Konsens und vom Teilsystem ab.

243

12.03.2008, 19:24

Ist schon richtig, pool, vermutlich sind sie sich ihrer mangelnden schriftlichen Fähigkeiten nicht bewußt, obwohl ich doch davon ausgehen würde, dass sie den Unterschied zwischen einer fehlerfreien, strukturierten Bewerbung und ihrer eigenen erkennen können, wenn man sie nebeneinander hielte. Entsprechendes Vergleichsmaterial beispielweise im Netz zu finden, wäre ja nicht schwer.

Mein Eindruck ist eher, dass es ihnen egal ist, bzw. sie Satzbau und Rechtschreibung selbst bei Bewerbungen nicht allzu wichtig nehmen, weil es ihnen selbst nicht wichtig ist, bzw. ihnen nie hinreichend vermittelt wurde, welche Bedeutung solche Fähigkeiten haben.

Dass die Einnahmen des Staates völlig falsch verteilt werden, Bildung und Förderung zu kurz kommen, liegt auf der Hand. Ich würde einer Partei, die all die lächerlichen Subventitionen in Investitionen in Bildung umwandelt, sofort meine Stimme geben.

Dennoch ist Deutschland im internationalen Vergleich nicht scheisse.

244

12.03.2008, 19:32

welche großartige bedeutung ham denn die fähigkeit zum satzbau und rechtschreibung, außer dass paar renomierte konventionsspießer mich für angepasst genug erachten. solang klar is was ich sagen will is das doch egal, bzw wenn konsequent wärst dürftest auch keine leute die dialekt sprechen einstellen, die störn das sprachverständnis um einiges mehr und das is genausogut abtrainierbar

Besoffen

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245

12.03.2008, 19:51

Eine Bewerbung sagt gar nichts über den Menschen aus. Der eine kann seine Bewerbung 1A haben und scheiße arbeiten und der zweite hat seine Bewerbung scheiße und arbeitet herrvoragend.
Die werden doch heute sowieso in den meisten fällen von denjenigen gar nicht mehr geschrieben, sondern von Bildungsinstituten von der ARGE. Sprich Bewerbungtraining.
Bei vielen geringverdienden Berufen brauchst du Rechtschreibung doch gar nicht.
Wenn man in einem Beruf Rechtschreibung benötigt kann ich das verstehen aber ansonsten ist das schwachsinn.

246

12.03.2008, 19:58

moin,
Bei der aussage,ich hasse deutschland,schiebt ihr mich sofort in eine schublade.
das ist ein hartz4 empfänger ,hochverschuldeter alkoholiker ,dämlichen hauptschüler,hilfsarbeiter oder penner.
wie erbärmlich ist das denn bitte.
Selbst wenn es so wäre ,einen menschen so abzuurteilen ohne ihn zu kennen,das hasse ich an deutschland wirklich,denn das zeigt uns das denken vieler menschen in diesem land.
vielleicht war der thread titel falsch gewählt?
richtig wäre gewesen ,ich hasse die einstellung vieler oberflächlicher deutscher menschen ,denen es grade gut geht und die über andere menschen urteilen ohne sie oder ihre geschichte jemals gekannt zu haben.

übrigens hab ich weder schulden noch bin pleite oder arbeitslos,ich hab nen sehr guten job und verdiene viel geld.
tja ,wer hätte das gedacht,einige von euch sind so erbärmliche würstchen :D

gruß spooner

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »CULT_Michel« (12.03.2008, 20:09)


247

12.03.2008, 20:43

Sit das jetzt verarsche? In jeder Zeitun, in jedem Buch kommt nach dem Wort das Komma oder der Punkt, dann geht es erst nach einem Leerzeichen weiter. Selbst in Schreibschrift macht man es nicht anders.

Von Rechtschreibung hier im Forum halte ich auch nicht sooo sonderlich viel, bin da durch den Comp zu sehr verwöhnt und letzlich halte ich es nicht wirklich für eine Kompetenz. Wenn man einfach schnell einen text runter tippt, dann passieren scon einmal Fehler. Aber man sollte wenigstens versuchen dem Gesprächspartner soweit entgegenzukommen, dass er die eigenen Gedanken klar und verständlich aufnehmen kann. Auch hier im Forum beobachte ich öfters "verstimmelte" Argumentationsketten, wo eigentlich nur noch Fetzen übrig sind. Man kennt die Betreffenden langsam...

@topic Bildung: Deutschland investiert in der Tat viel zu wenig in Bildung.
Ansonsten denke ich, hier reden einige aneinander vorbei. Disa redet von anderen Qualifikationen als Besoffen, die Jobs sind kaum vergleichbar.

@Pool: An welcher Uni bist du denn?

248

12.03.2008, 22:34

Zitat

Original von disaster
weil es ihnen selbst nicht wichtig ist, bzw. ihnen nie hinreichend vermittelt wurde, welche Bedeutung solche Fähigkeiten haben


Das ist der Knackpunkt. Aufklärung schön und gut, Kant hin oder her, auch Vernunft, Moral, ja sogar logisches Denken müssen vorgelebt und beigebracht werden.
Wenn die Elterngenerationen und das Bildungssystem dazu nicht in der Lage sind, bzw. immer weniger, wie meiner Meinung nach in der BRD zu beobachten, dann ist das eher nicht so gut, vor allem, weil das wie gesagt ein sukzessiver Prozess ist, gegen den so gut wie nichts unternommen wird, welche Ursachen das auch immer hat.

Allerdings würde ich die Situation der dt. Sicherungssysteme auch nicht überdramatisieren, im internationalen Vergleich kann man als Mensch mit finanziellen, gesundheitlichen, sozialen etc. Problemen noch bedeutend häufiger ein schlechteres Land treffen, als ein Besseres, siehe z.B. Krankenversicherungssystem in den USA. Das soll jetzt aber nicht heißen, alles ist gut, mal gucken wie es sich entwickelt, man sollte jetzt hart dazwischenhauen und den Gini-Koeffizienten in Richtung -gerecht- beeinflussen, dafür gibt es ja Wirtschaftspolitik.

@ Worf
Ich studiere an der wunderbar provinziellen Leibniz Universität Hannover als einer der letzten Jahrgänge Sozialwissenschaften auf Diplom, im Nebenfach BWL, bzw. exakter Versicherungsbetriebswirtschaftslehre und Non-Profit-Management. Daher auch mein Interesse für soziale Sicherungssysteme, Wirtschaftspolitik, öffentlicher und staatlicher Sektor und das alles, wenn es geht, international, mit dem Hintergedanken eines Best-Practice-Benchmark ;)

249

12.03.2008, 23:46

Zitat

Original von Spooner
moin,
Bei der aussage,ich hasse deutschland,schiebt ihr mich sofort in eine schublade.
das ist ein hartz4 empfänger ,hochverschuldeter alkoholiker ,dämlichen hauptschüler,hilfsarbeiter oder penner.
wie erbärmlich ist das denn bitte.
Selbst wenn es so wäre ,einen menschen so abzuurteilen ohne ihn zu kennen,das hasse ich an deutschland wirklich,denn das zeigt uns das denken vieler menschen in diesem land.
vielleicht war der thread titel falsch gewählt?
richtig wäre gewesen ,ich hasse die einstellung vieler oberflächlicher deutscher menschen ,denen es grade gut geht und die über andere menschen urteilen ohne sie oder ihre geschichte jemals gekannt zu haben.

übrigens hab ich weder schulden noch bin pleite oder arbeitslos,ich hab nen sehr guten job und verdiene viel geld.
tja ,wer hätte das gedacht,einige von euch sind so erbärmliche würstchen :D

gruß spooner


Spooner, so gut wie keiner hier hat dich in diese Schublade gesteckt, jedenfalls konnte ich nicht wirklich diese Tendenz hier entdecken. Aber du hast die Fähigkeit, dich sehr unverständlich auszudrücken und auch recht rüde Formulierungen und Ausdrücke zu gebrauchen. Wahrscheinlich kennst du den Spruch: Wie man in den Wald hineinschreit so ....

Ausserdem finde ich, dass du hier fast alle im Forum in eine Schublade schiebst und somit deine von dir selbst so höchst kritisierte Sicht und Handlungsweise in Höchstform betreibst.

250

13.03.2008, 00:20

Zitat

Original von Rommel
welche großartige bedeutung ham denn die fähigkeit zum satzbau und rechtschreibung, außer dass paar renomierte konventionsspießer mich für angepasst genug erachten. solang klar is was ich sagen will is das doch egal, bzw wenn konsequent wärst dürftest auch keine leute die dialekt sprechen einstellen, die störn das sprachverständnis um einiges mehr und das is genausogut abtrainierbar


Du hast wirklich ein Problem mit Regeln. Regeln erleichtern nunmal das Zusammenleben in einer Gesellschaft und verringern Hürden - im Fall der Sprache Verluste durch Missverständnisse, ich bin daher auch kein Freund von heftigen Dialekten.

Bei sehr niedrigen Fähigkeiten bezogen auf Satzbau und Rechtschreibung wird häufig nämlich absolut nicht klar, was der Autor eigentlich sagen wollte. Ich könnte Dir Beispiele von Fach- und DV-Konzepten zeigen, wo es nicht am technischen oder fachlichen Know-How gescheitert ist, sondern an der Fähigkeit komplexe Sachverhalte schriftlich abzubilden.

Wenn man sich nicht atrikulieren kann, führen dies im Großen wie im Kleinen zu Missverständnissen, die im harmlosesten Fall nur Zeit und Geld kosten. Dann denk an Gesetze, Befehle, Staatsverträge ...

Zitat

Original von Besoffen
Eine Bewerbung sagt gar nichts über den Menschen aus. Der eine kann seine Bewerbung 1A haben und scheiße arbeiten und der zweite hat seine Bewerbung scheiße und arbeitet herrvoragend.
Die werden doch heute sowieso in den meisten fällen von denjenigen gar nicht mehr geschrieben, sondern von Bildungsinstituten von der ARGE. Sprich Bewerbungtraining.
Bei vielen geringverdienden Berufen brauchst du Rechtschreibung doch gar nicht.
Wenn man in einem Beruf Rechtschreibung benötigt kann ich das verstehen aber ansonsten ist das schwachsinn.


Schwachsinn ist höchstens Dein Post.

Es fängt schon damit an, dass der Stellenanbieter idR mehr Bewerbungen bekommt, als er Stellen hat. Was meinst Du, wer zuerst aussortiert wird?

Es gibt MASSIG gering vergütete Berufe (wenn man den Streikenden aus dem öffentlichen Dienst glaubt, fallen die alle darunter?) wo Rechtschreibung durchaus wichtig ist. Wobei es weitaus schlimmer ist, wenn jemand stark sinnverfälschend schreibt, als reine Schreibfehler in einzelnen Wörtern.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »disaster« (13.03.2008, 00:21)


251

14.03.2008, 22:30

Rambo würde zu dieser Diskussion sagen:

Trautman: The war, the whole conflict may have been wrong but damn it don't hate your country for it.
Rambo: Hate? I'd die for it.
Trautman: Then what is it you want?
Rambo: I want, what they want, and every other guy who came over here and spilled his guts and gave everything he had, wants! For our country to love us as much as we love it! That's what I want!

252

14.03.2008, 22:33

Zitat

For our country to love us as much as we love it! That's what I want!


Dann müßte das Land die Deutschen hassen. :D

-=)GWC(RaMsEs

unregistriert

253

20.03.2008, 00:12

Das problem ist doch eher, dasdas krankensystem ad absurdum läuft.

Ich mein allein die Tatsache, dass man eine private krankenvesicherung abschliessen kann wenn man genug verdient ( und damit ja das Zugpferd des allgemeinen krankenkassenssystem wäre) ist doch ein witz!

übrig bleiben dann nur noch die die sich den "Ausstieg" nichtlesiten können, also die leute die man eigenltich fördern wollte bzw die die sich aus sicht des systems selbst tragen. die die viel einzahlen und gesund leben, die lässt man raus.

ich mein nicht das ich das nicht gutfinde, in 2 jahren bin ich dann auch raus aus dem pflichtversicherungsblödsinn, aber unter dem gesichtspunkt wundert es einen nicht das die schieflage des systems immer schlimmer wird.

dazu beigetragen haben natürlich auch die zunahme des pleite ostens und leute aus dem ausland, die eher zum unteren drittel der rentabilitätsbetrachtung der krankenkasse gehören.

Da haben auch die beiden letzten Bundeskanzler ganz gehörtig beigetragen.

zweites Problem: Indeutschland sind die abgaben prozentual und nicht absolut. Das heisst das wenn ich mich mehr anstrenge und rackere das ich nen besseren job bekomme, zahle ich mehr ein. mittlerweile bleibt von 100% gehalt in der steuerklasse 1 grad mal so 52% über.

und von jedem euro den ich mehr verdiene muss ich also 48 cent abgeben, will heissen das sich mehrleistung ( und das wäre ja im sinne der volkswirtschaft, das sich jeder strecikt und tut und macht) schlicht nicht wirklich lohnt. überstunden ist auch so ein thema, das lohnt sich ja rein gar nicht mehr.

wenn sozialversicherung ein fester wert wäre und man wählen könnte zwischen mehr zahlen und mehr leistung würde man auch eine art umlage schaffen können, aber dadurch das das alles prozentual ist kommt man eben nicht weiter.

Amerika ist zwar atm nichtso der hit vom beispiel her, aber das ist mal ein land wo sich leistung noch wirklich lohnt.

das "bessere deutschland" ist schon seit langem die schweiz. wenn meine freundin nicht unbedingt in deutschland bleiben wollte hött ich mich schon lange in grenznähe niedergelassen. dort sind zwar die lebenshaltungskosten etwas höher, aber nach abzug aller versicherungsthemen lohnt sich das immer noch deutlich. und man arf nicht vergessen, atm sehe ich keinerlei trend in deutschland an dem völlig kaputten system etwas zu ändern.

es ist wirklich traurig was aus deutschland und aus den guten ideen der sozialen marktwirschaft geworden ist. sicher ist es wo anders schlechter, aber was ist den das für ein ansatz? nach unten schauen beruhigt einen vielleicht, aber bringt einen nicht weiter. die skandinavischen staaten sind auch ein vorbild, die greifen aber auch an einigen enden wesentlich härter durch wo bei uns eher wieder aus allen ecken und enden genölt würde.

und der nächste trend neben geiz ist geil in deutschland: immer mehr nepp. jeder versucht den andern übers ohr zu hauen, weil man auf normalem weg ja nichtmehr wirklich an geld kommt.

und zum thema bildung, ich finde das deutschland sehr viel in bildung investiert, aber hinterher lohnt sich das gar nicht mehr. es muss einfach mehr überbleiben vom brutto ( hat letzthin auch der handwerksvorstand gefordert), und das sozialsystem saniert werden.

und vor allem müssen die möglichkeiten für sozialschmarotzer eingedämmt werden. bekannter von mir hat mal 2 jahre nix gemacht und wurde vom staat finanziert. der junge ist gebildet und kerngesund, aber hatte halt kein bock. ich weiss ganz ehrlich nicht, ob ich sauer sein soll auf ihn oder nicht. das system ist falsch, das so etwas erlaubt. er nutzt nur das was möglich ist.



alle jammern das wir weniger kinder kriegen und die rentner keinen gegenpol mehr haben, ja das ist ein teufelskreis, je mehr man den jungen abpresst und je mehr man ihnen sagt sie müssenselber zurpcklegen, je weniger geld haben sie übrig, und wem es grad mal einigermassen selberreicht zum leben, wo soll en seine motivation herkommen 3+ kinder in die welt zu setzen?

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »-=)GWC(RaMsEs« (20.03.2008, 00:21)


254

20.03.2008, 00:22

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
Das problem ist doch eher, dasdas krankensystem ad absurdum läuft.

Ich mein allein die Tatsache, dass man eine private krankenvesicherung abschliessen kann wenn man genug verdient ( und damit ja das Zugpferd des allgemeinen krankenkassenssystem wäre) ist doch ein witz!

Die Frage ist ja auch, was eine Krankenversicherung überhaupt ist. Soll sie die Risiken von Krankheit auf mehrere Schultern streuen, so dass jeder konstant bezahlt, um dann im Krankheitsfall eine Leistung zu bekommen? Oder soll über Krankenkassen auch eine soziale Umverteilung erfolgen?

Wenn einem die Gesundheit eines Pförtners wirklich so viel Wert ist wie die eines Managers, dann müssten auch beide die gleichen Beiträge bezahlen, gleiches Risiko vorausgesetzt.

Versicherungen, auch Sozialversicherungen, sind weder ein politisches noch ein ökonomisches Instrument der Umverteilung, sondern der Risikoallokation.

Ich rufe noch nicht mal unbedingt nach einem gänzlich privaten Krankenversicherungsmarkt, da sich die Spezifika für Krankenkassen relativ schlecht in einem normalen, unregulierten Markt regeln lassen (adverse selection, clubs). Aber Umverteilung sollte nur über die Steuern geschehen - im übrigen ist dafür kein progressiver Steuersatz notwendig!

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255

20.03.2008, 00:29

Kein progressiver Steuersatz? Was denn dann? Jeder 20 %?

-=)GWC(RaMsEs

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256

20.03.2008, 00:33

wie ich am ende bereits gesagt habe, ich finde prinzipiell die idee der sozialen marktwirtschaft gut, aber es fehlt an der nötigen härte die grundideen durchzusetzen. man muss halt sehen, das ganze system ist gut wenn alle das ziel haben zu arbeiten und damit eben soziale härten, die der einzelne trotz aller eigener initiaive erleidet abzufedern.

ich erinnere mich gerne daran, ich hab 2 monate gehabt zwischen zivi und studium. ich wollte mich arbeitslos melden wegen rentenversicherung und durchgänger nachweis und so. geh ich also aufs arbeitsamt ( ich hatte schon nen ferienjob in petto), dann sagtder typ zu mir , ja also arbeitslosengeld krieg ichkeins weil ich ja noch nie gearbeitet hätte und ich krieg nur arbeitslosenhilfe ( waren damals glaub 1200 mark), da muss ich unterschreiben.

ich wollte gar kein geld!

aber gut, dann hab ich halt keinen ferienjob gemacht und nen faulen lenz gemacht und bin dann ins studium ( naja die paar krötendie ich da bekommen habe die hab ich im ersten jahr arbeit schon x mal wieder bezahlt).

die reine tatsache das mab einem jungen, der bei den eltern wohnt, keinerlei probleme hat und eh gleich studieren geht nach dem zivi geld gibt, also kommts nur mir so vor oder ist das krank?

ich hof ma ldas das mittlerweile anders ist aber damals war das so. und ich will gar net wisen was jemand rausholt aus dem arbeitsamt der da wirklich die lücken kennt. DAS ist das echte problem.

@ icedragon

die bierdeckelsteuererklärung war mal ne idee.

steuererklärung ist mittlerweile eh ein witz, stehste jedesmal mit nem halben fuss im knast. war glaub siogar heute auf der tageszeitung was die merkel an einer eintrittskarte für ein fussballspiel für das sie geschenkt bekommen hat als geldwerten vorteil abführen müsste. das ganzesystem braucht mal nen restart und gehört neu überdacht von leuten die sich auf die grundwerte besinnen.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »-=)GWC(RaMsEs« (20.03.2008, 00:36)


258

20.03.2008, 01:20

Zitat

Original von _Icedragon_
Kein progressiver Steuersatz? Was denn dann? Jeder 20 %?

Ja, oder 25 oder 30%. Ich halte 25% für ganz gut, und zwar für alles, Privatpersonen wie Unternehmen.

Allerdings ist der Steuersatz ja nur die eine Hälfte der Wahrheit, die andere ist die Bemessungsgrundlage. Entscheident ist eben auch, was alles zu versteuern ist.

Sind Geschenke oder Erbfälle zu versteuern (ist schon versteuertes Vermögen). Sind, und wenn ja, wie, Einkünfte aus Kapital zu versteuern? Auch dies ist schon einmal versteuertes Vermögen. Wenn ein Unternehmen einen Gewinn macht, so versteuert es ihn. Wird er noch einmal versteuert, wenn er an einen Eigentümer ausgeschüttet wird? Wie bewertet man den Wertzuwachs aus Wertpapieren? Dies ist alles nicht konsistent zu Ende gedacht, durch Steuern werden verschiedene Dinge bevorteilt (Fremdkapital) und andere verschlechtert (mehrfach- und Substanzsteuern).

Meiner Meinung nach sollte man nur Einkommen von Privatpersonen versteuern. Unternehmen zahlen keine Steuern, sie reinvestieren ihre Gewinne oder schütten sie auf ihre Eigner aus. In beiden Fällen, einmal durch den Wertzuwachs des Unternehmens/der Aktien bzw. durch die Ausschüttung wird bei einer Privatperson Einkommen realisiert, welches zu versteuern ist. Damit werden zwar Zinsgewinne mit versteuert, was eigentlich streng genommen eine Substanzsteuer darstellt, aber dies kann man getrost in Kauf nehmen, es gibt auch Gerechtigkeitsargumente für solch eine Sichtweise.

Entscheident für die Steuerlast ist das aggregierte Gesamteinkommen in der Steuerperiode. Zusammen mit der flat tax fällt das Verrechnen von Gewinnen innerhalb verschiedener Klassen dann weg und es bestehen keine Anreize mehr, sein Einkommen wegen der Steuer zu glätten.

Die Rechtsformwahl hätte keine steuerliche Auswirkung mehr, sondern eher haftungstechnische. Somit ist Gesellschaftsarbitrage nicht mehr möglich. 10.000ende von Steuerberatern müssten sich einen produktiven Beruf suchen, von vielen Finanzbeamten ganz zu schweigen, die Finanzgerichte würden entlastet.

Eine negative Einkommenssteuer sichert die soziale Grundversorge auf niedrigem Niveau. Eventuell kann man über Freibeträge von 10.000€ pro Kopf (oder nur für Minderjährige) nachdenken, wobei die der Kinder beim Familieneinkommen anrechenbar sind. So bedeutet ein zusätzliches Kind 2.500€ Steuern weniger im Jahr (wenn man genügend verdient, wir brauchen Anreize für Kinder gerade unter den Gebildeteren und Besserverdienenden). Ein Ehegattensplitting würde durch die flat tax ebenfalls obsolet.

259

20.03.2008, 01:27

Zitat

Original von Lord Helmchen_GP
apropos Deutsche Sicherungsysteme:

http://www.welt.de/print-wams/article131…achteiligt.html


ist ja von 2003, ist das heute noch genauso geregelt?

260

20.03.2008, 01:58

Am besten im Ministerium anrufen :D

261

20.03.2008, 10:19

.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »hiigara« (01.12.2009, 10:42)


262

20.03.2008, 10:26

CF_Angel_Dust besteht bis in alle Ewigkeit, weil:

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion verlangt jetzt von der Bundesregierung volle Aufklärung. "Das regt die Leute auf. Wir wollen vom Bundesgesundheitsministerium als Erstes wissen, wie viele ausländische Eltern im vorigen Jahr davon profitiert haben und welche Gesamtsumme überwiesen wurde", sagte der Bundestagsabgeordnete Andreas Storm (CDU), Vorsitzender der CDU/CSU-Arbeitsgruppe "Gesundheit und soziale Sicherung", dieser Zeitung.

Auf Anfrage von WELT am SONNTAG erklärte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums: "Uns liegen keine aktuellen Zahlen vor - weder über bezugsberechtigte Personen noch über die Summe der geleisteten Zahlungen. :respekt: :bounce: (hut ab vor soviel inkompetenz)

aber hier:

"Das Ministerium lehnt aber eine Abschaffung der Ungleichbehandlung von Ausländern und Deutschen ab. "Wir sehen keinen Anlass, da tätig zu werden", sagte die Sprecherin.

Sie wissen nicht wieviel sie an wen zahlen, aber es wird nicht abgeschafft. Herrlich Arrogant, sind ja nicht ihre Steuergelder sondern die vom dummen Michel.

ps alles natürlich im Zusammenhang mit der "Gesundheitsreform" zu sehen, die ja gerade zur Geldeinsparung durchgeführt wird (sagen Sie jedenfalls)

263

20.03.2008, 10:42

die richtung, in der worf schreibt ist völlig richtig, ich würde noch weiter gehen (siehe überlegungen zum bürgergeld)

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264

20.03.2008, 12:11

wenn du das Krankensystem behalten willst kannste nicht alle gleich Zahlen lassen. Wenn jemand nur 1000 euro verdient und der Versicherungswert durch Gleichbezahlung auf den Durchschnittswert steigt, muss der schlechtverdienende Arbeitnehmer sicher deutlich mehr abgeben als momentan, während Gutverdiener halt weniger.

wenn das zb bei 300 oder 400 euro jetzt wäre, würde das nicht so reinhauen bei einem der brutto 5000 verdient als jemand der brutto 1000 verdient und noch miete etc zahlen muss.

Deshalb sind Prozentzahlen schon wichtig.

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265

20.03.2008, 12:13

Würde ein einheitlicher steuersatz, so wie ihn worf beschreibt nicht zu einer wachsenden Lücke zwischen Arm und Reich führen? Weil die Reicheren weniger Steuern zahlen müssten, sowohl als Unternehmer wie auch als Privatperson?

Und meinst du, dass die negative Einkommenssteuer nicht zum Ausnutzen von Firmen führt, die nur noch Billiglöhne zahlen müssen und somit indirekt subventioniert werden?

Ich kenn mich nicht besonders gut aus muss ich dazu sagen, aber dass sind die Fragen die mir dazu einfallen...

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »_Icedragon_« (20.03.2008, 12:15)


266

20.03.2008, 13:03

.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »hiigara« (01.12.2009, 10:42)


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267

20.03.2008, 13:25

du musst als Besserverdienender auch mit einem 25% steuersatz mehr zahlen als die anderen. Warum sollte dann der Anreiz Geld vorbeizuschiffen wegfallen?

268

20.03.2008, 13:37

Zitat

Original von hiigara
je mehr du an einkommen hast desto mehr zahlst du desto mehr wird versucht den staat zu hintergehen siehe luxemburg und schweiz


Geringverdiener und Leute aus der Mittelschicht hinterziehen genauso begeistert Steuern, das ist hierzulande schon Volkssport.

Wenn Topverdiener niedriger besteuert werden würden, würden sie das schnell als normal ansehen und weiterhin versuchen, aus ihrem Geld soviel wie möglich zu machen - Liechtenstein & Co bleiben dann verführerisch.

269

20.03.2008, 14:35

natürlich ist das alles letztendlich auch ein ringen um das, was als gerecht empfunden wird. auf der einen seite kann man argumentieren "ist es gerecht, wenn jemand mehr steuern zahlt, weil er mehr verdient ?"
auf der anderen seite kann man sagen "ist es gerecht, wenn der eine nach steuern mehr einkommen hat als ein anderer" - es gibt kein handbuch der menschlichkeit, in dem man nachschauen könnte.

ich denke ein einheitlicher steuersatz ist insofern schon ein guter kompromis, vor allem würde eine extreme vereinfachung des steuersystems viele positive nebeneffekte mit sich bringen, wir worf schon beschrieben hat.

270

20.03.2008, 15:32

Zitat

Original von OLV_sid_meier
ich denke ein einheitlicher steuersatz ist insofern schon ein guter kompromis, vor allem würde eine extreme vereinfachung des steuersystems viele positive nebeneffekte mit sich bringen, wir worf schon beschrieben hat.


Na es heisst Steuern und nicht Abgaben - weil damit das Verhalten der Bürger ein Stück weit gesteuert wird. Steuervergünstigungen für Ehepaare haben z.B. schon ihren Sinn, denn damit gibt es indirekt mehr Nachwuchs (was zur Zeit ja erwünscht ist).

Einheitlicher Steuersatz hin oder her, die Gesamtsteuerbelastung der Bevölkerung würde sich kaum ändern (der Staat würde eben bei der Bürokratie ein wenig sparen). Wenn man Geringverdiener nicht in den Ruin oder in die freiwillige Arbeitslosigkeit treiben will, braucht man dann hohe Steuerfreibeträge - was den "einheitlichen" Steuersatz wieder unterwandert, denn unterm Strich zahlt ein Geringverdiener dann vielleicht 10% Steuern und ein Topverdiener 40%.