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1

03.11.2007, 16:27

Verwechselung bzgl Sachkunde?

Irgendwie verstehe ich Politiker ja sowieso nicht, aber das was die Zypries da wohl von sich gelassen hat, ist nicht mehr lächerlich sondern weißt nach meinem Empfinden auf ganz andere Probleme bzgl Wahrnehmung hin:

Zitat

"Ich habe mich daran gestört, dass bei denen, die sich darüber äußern, wenig Sachkunde vorhanden ist", sagte die SPD-Politikerin bei einem Pressegespräch in Berlin am heutigen Freitag. Konkret stimme etwa die Kritik des Bundesdatenschutzbeauftragten Peter Schaar nicht, dass mit der sechsmonatigen Aufzeichnung elektronischer Nutzerspuren ohne Verdacht eine "Kontrolle jeglicher Kommunikation" stattfinde.

Ja klar, derjenige der beauftragt ist, diese Sachen zu beobachten und der immer wieder warnt und sagt, daß vieles übertrieben ist und sogar gefährlich werden könnte (ach nee...), der hat keine Ahnung. Nein, statt dessen wissen Zypries und Schäuble alles... Hat der Wolfgang nicht letztens selbst zugegeben, daß er keine detaillierte Ahnung hat? Das sollte die Zypries sich auch mal durch den Kopf gehen lassen - mir scheint sie verwechselt da was...
Quelle bei heise.de

Das witzige an der Sache ist ja, daß sich insbesondere Informatiker (technisches Wissen) und Akademiker im Allgemeinen gegen solche Aktionen aussprechen, eben weil diese Leute Ahnung von der Materie haben. "Diese Daten werden nie für Zweck XY verwendet werden" ist DIE Aussage schlechthin, die man einem Poltiker sowieso nicht mehr glauben kann. Vielleicht sollte sich das Volk mal daran erinnern, daß wir nicht diejenigen wählen die uns beherrschen sollen, sondern diejenigen die das Volk vertreten sollen.

Ein Volk das seine Freiheit zu Gunsten der Sicherheit opfert, hat beides nicht verdient.
-- Jefferson, schon lange tot...

2

03.11.2007, 16:48

Das kostet haufen Geld und bringt nix.

Sachverstand haben die ganzen Theologen, Sozialwissenschaftler, Juristen und Lehrer in den meisten Aufgabenbereichen des Staates sowieso nicht. Da muss man schon drauf bauen, dass in den Ministerien die Fachleute sitzen und das scheint auch nicht immer der Fall zu sein. Wenn doch, wird politisch entschieden und dann kommt eben Unsinn bei raus.

5

04.11.2007, 01:41

apropos Sachkunde...

Finde die Übersetzung "Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren." besser und das Zitat stammt von Benjamin Franklin ;-)

SenF_Woerni

Erleuchteter

Beiträge: 4 097

Wohnort: Hersbruck Deutschland

Beruf: GER

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6

04.11.2007, 02:40

Angeber. ;)

7

04.11.2007, 03:00

Ich fand immer "Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein" toll.

8

04.11.2007, 09:25

jö, mach ma nen Sprüche Thread? Ich hab noch einen guten :-)

Die Ehe bezeichnete Oscar Wilde als "gegenseitige Freiheitsberaubung im beiderseitigen Einvernehmen."

9

04.11.2007, 10:11

"Tust dus ist es schlecht, lässt dus dann erst recht"

10

04.11.2007, 12:55

Zitat

Original von OLV_Munatius
apropos Sachkunde...

Finde die Übersetzung "Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren." besser und das Zitat stammt von Benjamin Franklin ;-)

Daß die Aussage von Franklin ist stimmt (*schäm*), die genaue Übersetzung ist allerdings etwas problematisch, der Herr hat das wohl mehrfach gesagt und immer wieder etwas abgewandelt. Zumindest wird ihm das zugeschrieben.

Zitat

Those who would give up Essential Liberty to purchase a little Temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety.

Das hier ist wohl das richtige. Aber da geht es ja um den Kern der Aussage, der ändert sich nach meinem Empfinden (in dem Zusammenhang ;)) nicht.

11

04.11.2007, 17:34

hehe ja bis auf die zeitliche Begrenzung und das "deserve" wenig mit verlieren zu tun hat. Aber im Groben passt es schon :D

12

04.11.2007, 18:33

ich hatte auch nur geschrieben, welche Übersetzung mir besser gefällt. Wie Du richtig schreibst, was übrigens auf viele Zitate zutrifft, haben die Herren das mehrmals und nicht immer gleich gesagt und die Botschaft bleibt freilich gleich. Aber im Tratschforum mal auf intellektuellen Diskurs zu stoßen freut mich und deshalb hier noch die Begründung:

Etwas "nicht zu verdienen" löst bei den Empfängern der Botschaft tendenziell Abwehr aus, zumal sich der Sender vermeintlich höher stellt und über sie urteilt - man kann dem Sender zwar zum Trotz zeigen, dass er falsch liegt, aber das ist gefühlt aufwändiger. Negative Steuerung.
Außerdem wohnt jeder Negation das Problem des Überlesen-Werdens inne, weshalb man in der Erziehung von Kindern statt "nicht hingreifen" besser "lass die Finger weg" (lass ist nur mit weg komplett) oder statt "wirf das Ei nicht auf den Boden" besser "Leg das Ei wieder in die Schachtel" sagen sollte ;)

"Verlieren" impliziert dem entgegen etwas Schicksalhaftes, das der vorausschauende Empfänger, dem in dem Zitat sogar das Rezept für die Vermeidung präsentiert wird, vielleicht sogar geschickt verhindern kann. Positive Steuerung.