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1

26.02.2007, 20:13

Die Leiden des jungen Werthers

Ich soll am Donnerstag darüber ein Referat halten und hab es wenigstens auch schon fast gelesen. Ich denke mal fast jeder kennt diesen Briefroman. Was haltet ihr davon?
Nachdem ich mich eingelesen hatte war ich dann doch positiv überrascht auch wenn ich leider nicht alles verstehe. Ich finde das man die Leiden des Werthers durchaus in die heutige Zeit übertragen kann und sich sicher viele mit der Person identifizieren können. Über das Buch selber habe ich gelesen dass es einen Schwall an Suiziden der jüngeren Generation im 18. Jhd. verursacht haben soll und deswegen vor allem von der Kirche heftig kritisiert wurde. Ich denke in einer depressiven Phase können einen die wiedergespiegelten Gefühle vielleicht sogar helfen über die eigene Misere hinwegzukommen allerdings denke ich nicht dass das gesamte Werk jemand ermutigt sich umzubringen.

2

26.02.2007, 20:20

Ich würde sagen, das ist einer der (nach meinem Geschmack nicht all zu zahlreichen) Klassiker, der auch außerhalb der Schule mal zu lesen lohnt.
Wenn es dich angesprochen hat, dann würde ich empfehlen, dir auch mal "Die neuen Leiden des jungen W." von U. Plenzdorf anzuschauen, das ist nämlich genau so eine Übertragung auf heute - auch sehr lesenswert, wie ich finde.

3

26.02.2007, 20:22

Wenn du ein Referat darüber hälst wärs sicherlich auch ganz gut, die vielen Adaptionen usw zu nennen, die es dazu gibt. Es gibt auch ein Buch, das in der Moderne spielt und Die Leiden des Jungen Werthers aufgreift, wie weit weiss ich nicht genau, hab nur von dem Buch im Unterricht gehört.

Naja, wie viel hast du sonst noch über das Buch gelesen? Wichtig ist natürlich die Übertrgung der Handlung auf Goethes Privatleben bzw andersrum, falls du das noch nicht alles kennst/ gelesen hast.

Dazu noch die Vermarktung des Buchs, die europaweit stattfand und zu so nem ersten "Fanartikel"-Handel führte^^

Ich weis snicht was für eine Ausgabe du ließt, aber in der, die wir für die Schule lesen mussten standen hitnen auch noch viele nützliche Informationen und Erklärungen drin. Ansonsten frag bei unvrständlichen Fällen hier nach, gibt sicherlich ne Menge, die das in der 12. durchnehmen mussten...

Ansonsten..naja, ist halt ein Killerbuch 8was ich aufgrund der realitätsnahen Beschreibungen für noch deutlich gefährlicher als Killerspiele halte)...

SenF_Britta

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4

26.02.2007, 20:43

Ich empfinde das Buch nicht als "gefährlich". In keiner Weise wird
erwähnt, dass Selbstmord eine Lösung ist. Werther sieht darin nur
seine einzige Lösung weil er eine übersteigerte Emotionalität besitzt, die
gleichzeitig in dem Stück und von Goethe kritisiert wird. Werther entsprach
auch nicht dem Ideal des Sturm und Drang, den sein Verhalten gleicht
einem Wahnsinnigen. Somit kann man Werther auch nichts als Vorbild
sehen. Ich habe Werther eher als einen Narren gesehen und mich ebenso
wie Goethe von ihm distanziert. Warum sich damals Menschen wegen des
Stückes umgebracht haben, kann ich aus heutiger Sicht nicht verstehen.
Was aber womöglich daran liegt, dass ich nicht in der Zeit gelebt habe und
die verschiedenen Epochen und ihre Ideale nicht miterlebt habe.

5

26.02.2007, 20:53

Ich denke nicht, dass sich Goethe vom Werther distanziert hat, er hat doch damit sein eigenes Schicksal verarbeitet (-->Charlotte Buff)

Bin im Moment an der Stelle kurz nach seiner Rückkehr nach Wahlheim, kenne aber schon Inhaltsangaben. Ich sehe ihn nicht als Narren, natürlich wird er übersteuert dargestellt und sein Handeln ist größtenteils doch durchaus nachvollziehbar oder?

Danke für die Tipps Barbar kann ich gut gebrauchen
Das mit dem Fanartikelhandel (Tassen, Teller...) hab ich auch schon gehört:D

Ich bin momentan in der 11. und lese das Buch leider unter ''Stress'', deswegen kann ich es mir auch leider nicht groß leisten komplizierte Passagen nochmal zu lesen^^.
Die Briefe sind doch fast ausschließlich an einen Wilhelm (Freund,Bruder?) gerichtet oder?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Aragorn« (26.02.2007, 20:55)


SenF_Britta

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6

26.02.2007, 21:20

Es geht mir auch mehr um das Ende, von dem ich mich,
ebenso wie Goethe, distanziert habe...
In "Aus meinem Leben.Dichtung und Wahrheit" erläutert Goethe
auch seine Stellung zu Werther und den damaligen Reaktionen.
Ebenso müsste am Ende deiner Ausgabe die Lebensgeschichte
Goethes verschriftlicht sein aus der man erkennt, dass Werther nicht
Goethe ist. Goethe erschuf Werther und verarbeitete damit das von
ihm erlebte aber nach den Ausarbeitungen in unserem Deutschunterricht
war es das auch.

Jopp er schreibt oft an Wilhelm und einige Male auch an Lotte...
soweit ich mich erinnere, ist schon ein bisschen her.

7

26.02.2007, 21:53

Das ist nicht dein Ernst, oder?

Die Leiden des jungen Werther sind so ziemlich das Schlechteste, was ich in der Schule lesen musste! Dieses permanente Gejammer - ein Graus.

8

27.02.2007, 15:33

Soo, hab mir jetzt mal grob ne Gliederung ausgedacht und es wäre nett wenn hier jemand was zu sagen könnte. Was fehlt, was ist zu viel?

I. Kurzbiografie Goethes

II.Informationen zum Werk(eurpäischer Erfolg, Briefroman, Erscheinungsdatum ...)

III.Kurze Charakterisierung Werthers

IV.Handlung

V. Bedeutung

a)Kritik
heftige Kritik der Kirche bzw. konservativer Leute;

b)Identifikation vieler jüngere Leute mit dem Werther (Suizide..)

c) einziger europäischer Erfolg bis zum 20. Jhd. mit Thomas Mann, Fanartikel, Kultstatus des Werthers

d)Einfluss auf andere Werk (Schlüsswerk des Sturm & Drang)
Parallelen zu Goethes Leben

VI. Zitate berühmter Persönlichkeiten über ''Die Leiden des jungen Werther''

evtl. will ich noch die Thematik mit rein bringen aber was thematisiert Goethe eigentlich? Das Verhängnis der Liebe?
Relevanz in der heutigen Zeit werde ich wohl auch noch mit reinbringen..

Danke!!

9

27.02.2007, 16:59

Also für ein Schulreferat klingt die Gliederung sehr gut eigentlich. Denke das reicht auch, weil du sonst zu lang wirst. Bzw. wie lang soll es denn sein? :)

10

27.02.2007, 18:01

ich denke höchstens 20 Minuten. Na dann hab ich jetzt wenigstens schonmal einen Rahmen. Das Buch hab ich jetzt auch endlich fertig und versteh jetzt auch was Britta meinte mit der Distanzierung am Ende ;)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Aragorn« (27.02.2007, 18:01)


11

27.02.2007, 18:05

Die Wehen des jungen Werther, ich dachte ja er sei am Ende in seinen Tränen ertrunken ;)
Ne mal ehrlich fand ich überhaupt nicht toll damals.