Kaum bin ich mal ne zeitlang nicht da, kommen die ganzen Wirtschaftsfragen. ^^
Original von Partizan_ch
Original von kOa_Borgg
Atrox_Worf mit nem 5 Seitigen Beitrag nicht zu vergessen
...und die leute, die sich dann darüber aufregen, was er doch für ein angeber ist, dass er so einen hochgestochenen text postet...
Also, der Hauptfehler in dem Text war offensichtlich, daß der eine Geld einfach so rausgegeben hat mit dem verlangen, daß er in einem Jahr mehr zurück bekommt. Es besteht originär keine Nachfrage nach Geld über dem reinen Materialwert, was will man auch mit lustig bedruckten Scheinen machen? Essen geht nicht und zum tapezieren zu klein.
Geld wird also nicht einfach nur gedruckt, sondern es wird von der Zentralbank gegen Aktiva eingetauscht und auch wieder zurück genommen. Ich konstruiere mal nen kleines Beispiel, um es zu erläutern.
Es gibt 2 Personen S und G sowie eine Zentralbank Z. Der G besitzt Äpfel. Einen verleiht er an S. Ökonomisch bedeutet dies, das S dann Schuldner ist und ein Wertpapier emmitiert, d.h. an den G "verkauft", dafür bekommt er den Konsum von Gläubiger G. Auf dem Wertpapier steht, daß der Schuldner dem Gläubiger in 10 Jahren 2 Äpfel zurückzahlen muss. Dieses Wertpapier bekommt G, es ist in 10 Jahren genau 2 Äpfel wert (wieviel dazwischen, kann eine komplizierte Frage sein, aber egal *g*). In der Ökonomie hat sich zum jetzigen zeitpunkt noch nichts geändert, es gibt insgesamt einen Apfel.
Jetzt kann der G zur Zentrabank gehen und da das Wetpapier gegen Geldeinheiten umtauschen. Dazu druckt die Zentralbank eine Geldnote. Allerdings ist das Geld solange "wertlos", solange es noch bei der Zentralbank ist. Erst, wenn es in dem Umlauf kommt, hat es den aufgedruckten Wert. Das Geld wird auch wieder wertlos, wenn es die Zentralbank zurücknimmt. Also hat Z jetzt das Wertpapier, G eine Geldnote und S den Apfel.
Würden wir die Wirtschaft vergrößern, könnte Personen jetzt untereinander mit Geld tauschen oder es auch einfach als Wertspeicher verwenden. Der Apfel würde vergammeln, das Geld bleibt erhalten.
Ich habe bewußt nen Apfel als Beispiel gewählt, damit das Beispiel eine dynmaische Komponente bekommt, um den Zins mitzuerklären.
Zuerst einmal statisch ohne Zins, dann wäre das Wertpapier nur über 1 Apfel zurückgeben gewesen (wir haben dann auch (...) keine Zeitkomponente).
Am Ende tauscht G seine Geldnote wieder gegen das Wertpapier und fordert vom Emmitenten S seinen Apfel zurück. Theoretisch hätte man es auch Z direkt machen lassen können (also Z fordert mit WP den Apfel von S, dann tauscht G 1 GE mit Apfel von Z), aber die Zentralbank handelt in der Realität kaum mit realen Gütern, weswegen ich den Umweg über das Wertpapier gewählt habe.
Im dynmiaschen Fall im Zeitablauf kommen Zinsen hinzu. Das Wertpapier besagt jetzt, daß S in 10 Jahren 2 Äpfel zurückzahlen muss. Dazu nimmt er die Kerne, pflanzt sie aus und arbeitet die nächsten 10 Jahre, um den Baum hochzuziehen. Der trägt jetzt 3 Äpfel. 2 davon zahlt er zurück, einen hat er durch die Investition gewonnen. G hat durch den Verzicht auf den Apfel für 10 Jahre einen zweiten gewonnen. Dies ist das Wesen des Zinses. Am Ende nimmt die Zentralbank ihr Geld wieder zurück und das Wertpapier wurde erfüllt. Die Ökonomie ist durch Wirtschaftswachstum 8S hat 10 Jahre lang gegärtnert und hat damit neuen Wert geschaffen) gewachsen.
Man köntne also das ganze Beispiel auch nur mit Realgütern aufbauen, welche die Zentralbank gegen Geld tauscht und irgendwann wieder zurücknimmt. Allerdings nimtm die Zentralbank in der Realität nur ausländische Devisen und Aktiva, welche nicht dem eigenen Geld entsprechen (dann würde es ja nur ein Geldaustausch sein) und tauscht diese gegen Geld. Aktiva sind bei der Zentralbank z.B. Forderungen aus Krediten, wie mit dem Wertpapierbeispiel.
Fachlich heißt dies Monetisierung von Aktiva (oder so ähnlich *gg* ist keines meiner Spezialthemen). Nimmt die Zentralbank das Geld wieder zurück, so spricht man von Geldvernichtung.
Die zweite Runde ist die Geldschöpfung mittels privater Banken, welche eine Mindestreserve halten müssen und die Einlagen darüber hinaus wieder für neue Kredite zur Verfügung stellen können. Ich glaube, dies wurde im Thread aber schon gut erklärt.