Ich finde den Film gut.
Die Republikaner sahen den Film natürlich ganz anders. Wieder so ein wunderbares Beispiel, wie man das gleiche Ereignis total verschieden sehen kann. Scheinbar haben Republikaner andere Augen und ein andere Art von Gehirn. Ihre Auffassung ist klar: Es sei alles erlogen von vorne bis hinten. Der in meinen Augen beste konservative Verriss war dieser hier:
http://davekopel.com/Terror/Fiftysix-Dec…renheit-911.htm
Ich könnte noch einige ähnliche Links aus US-Foren posten. Aber - es haben einige Konservative es tatsächlich geschafft zugegeben, dass der Film ganz gut gemacht ist. Er sei aber so manipulativ und unfair.
Ja, das stimmt - M. Moore ist unfair und manipulativ. Wenn er irgendwelche Statistiken zeigt, dann muss ich immer etwas schmunzeln. Das war schon bei "Bowling for Columbine" so.
Trotzdem schon alleine die Bilder von Bush und den Saudis, die eben nicht gefälscht sind, fand ich stark beeindruckend, auch die Kriegsbilder aus dem Irak usw. Die Bilder lassen sich eben nicht wegdiskutieren.
Ich hatte da schon damals vor dem Irakkrieg draufhingewiesen. Es gibt ein Buch von 2 franz. Enthüllungsjournalisten darüber: "Die verbotene Wahrheit" Viele sagten, was der Moore da über die Saudi-Bush-Connection gezeigt hat, war doch schon alles bekannt. Das stimmt nur so halb. Ich wusste z.B. nciht, dass Bush jun. für seine Schwindelunternehmen angeblich immer saudisches Geld bekam oder ich konnte mir diese Ausflugaktion für königliche Sauds kurz nach 911 nicht vorstellen. Für viele Andere war die Sache komplett neu.
Moore hat diese Medienstories greifbar gemacht. Erschreckend ist nur wieder, wie schnell die Menschen doch vergessen oder wie gut sie verdrängen können ...
Erschreckend ist auch wie wenig als Reaktion von politischer Seite passiert ist. Die Saudi-Bush-Connection scheint z.B. niemand wirklich zu bedrücken. Das zeigt, dass die Demokraten genauso drinhängen. Eine andere Alternative für die Macht in USA gibt es ja nicht.
btr. Krieg/2. Teil:
Da sieht der Moore nicht so gut aus. Warum? - ganz einfach, er war nicht im Irak. Er ist stark, wenn er direkt an den Leuten dran ist, wenn er inneramerikanische Probleme beschreibt, die er selber erfahren hat. Btr. dem Irak trifft er "nur" Rekruten, Angehörige und Senatoren. Er hat eigentlich die richtigen Themen getroffen:
1. Mit der Problematik, dass fast nur Arme rekrutiert werden - unter Vorgaukelung falscher Tatsachen, haben sich schon andere Filme besser auseinandergesetzt, z.B. "Operation Hollywood".
http://www.arte-tv.com/de/geschichte-ges…gon/647982.html
Dieser Film macht da weiter, wo Moore aufhört. Er zeigt, dass Krieg immer schmutzig ist. Er zeigt auch wie schmutzig und falsch die Berichterstattung dazu ist oder die meisten US-Kriegsfilme.
2. Diese unglaubliche Verbohrtheit der Inlandsamerikaner. Ihre Statements sind immer wieder einfach nur schockierend. Gestern kam dazu z.B. auch noch ein anderer Film über die Expansionspolitik der USA und wie sie sich geschichtlich bis in die Zeit des Wilden Westens zurückverfolgen lässt.
http://www.arte-tv.com/de/woche/244,broa…,year=2004.html
Tja und die Hinterbliebenen der Gefallenen sind die, für die dieser "Traum" im Albtraum endete.
3. Die Frage an die Kriegstreiber/Entscheider: Warum schicken sie nicht ihre Söhne oder gehen nicht selber in den Krieg? Die Antwort ist natürlich klar: Sie haben besseres zu tun als ihre wertvolle Haut zu riskieren.
Den 2. Teil hätte Moore besser machen können. Hat er nicht, dafür aber Andere. Naja, er hätte den ganzen Film besser machen können. Aber das ist doch echt egal. Er erreicht sein Ziel.
Wer Krieg gut findet, soll ruhig in den Kampf ziehen und hoffentlich darin umkommen. Dann ist Ruhe.