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61

27.06.2003, 17:40

Hab ich selbst immer gesagt das die Lohnnehmenkosten gesenkt, der bürokratische Aufwand vermindert und die Richtlinien harmonisiert und simplifiziert werden müssen.
Das ist doch nun wirklich jedem klar egal wo er politisch steht.
Ist auch die Frage ob man das Steuersystem nicht von den Lohnnebenkosten wegführen und eine stärkere Gewinnbesteuerung mit strengen Kontrollen einführen sollte.
Der Faktor Arbeit muß definitiv entlastet werden.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »ZwerG_Thor« (27.06.2003, 17:41)


62

27.06.2003, 17:40

Zitat

Original von ZwerG_Thor
Ein bisschen Liberalisierung und dann wird es schon...


Solchen Leuten schreibe ich genau so viel Kompetenz zu wie dir auch.

Ihr als Sozialromantiker versteht einfach nicht, dass es nicht nur schwarz und weiss gibt - ihr denkt sobald man nicht euren einzig wahren :rolleyes: Weg geht, wird die Welt verloren sein.

Informiert euch doch wenigstens einmal angemessen, bevor ihr drauf los quakt und Sachkenntnis vortäuscht - am Ende glaubt das noch irgendwer!

63

27.06.2003, 17:43

Ich habe ja nichts gegen konstruktive Kritik, aber wenn Du schon meinst ich wäre nicht kompetent, dann tu mir doch bitte den Gefallen und weise mich auf KONKRETE Fehleinschätzungen hin.
Allgemeinplätze kann jeder ablassen und jemanden zu kritisieren zumal wenn er gesellschaftlich in der politischen Defensive ist, ist immer leicht, aber versuch doch einmal selbst besser zu argumentieren vielleicht lernen wir ja noch alle was dabei.

64

27.06.2003, 18:30

Zitat

Original von ZwerG_Thor
dann tu mir doch bitte den Gefallen und weise mich auf KONKRETE Fehleinschätzungen hin.


Das Problem ist, dass so ziemlich alles was du hier schreibst, eine ökonomische Fehleinschätzung ist.

Ich nenne einmal ein paar Stichworte, damit ich dich nicht wieder im Regen stehen lasse.

Keynes - Du sagst Keynes löse unsere Probleme, was ist Keynes? Keynes ist seineszeichen erst einmal Ökonom, der eine Menge Ideen hatte, unter anderem auch die antizyklische Wirtschaftspolitik, die seiner Meinung nach die Konjunkturzyklen und deren negativen Folgen abschwächen würden. Nun muss man erst einmal schauen, in was für eine Situation wir uns befinden. Wir sind vollkommen überschuldet, wir müssen die Zinsen mit laufender Neuverschuldung bedienen, ein fünftel unseres Bundeshaushaltes geht mittlerweile dafür drauf. Diese Zinsens fließen selbstverständlich nicht in die Hände des braven arbeitenden Bürgers, sondern in die Taschen des verteufelten "Großkapitals". Alleine deshalb ist es schon absoluter Unsinn aus Gründen der Gerechtigkeit eine höhere Verschuldung zu fordern - denn genau darauf zielt Keynsche Wirtschaftspolitik unter anderem an - Verlierer sind bei höheren Schulden immer die Schwachen, es sei denn man macht einen Währungsschnitt (den ich im übrigen begrüße), was bedeutet man zahlt die Schulden einfach nicht mehr zurück und fängt bei null an (vertrauenskrise und ein-zwei Jahre extreme Kapitalabwanderungen wären die Folge)

Das wichtigste Standbein Keynes ist aber nicht nur die Verschuldung, sondern eben antizyklisch, auch die Steuererhöhung in der hoffentlich folgenden Boomphase, um diese Schulden wieder abzutragen. Die Geschichte lehrt uns, dass dazu niemand bereit ist udn eine Verschuldung im Sinne Keynes nur zu Verschlimmerung führt anstatt zur langfristigen Erholung. Welcher Politiker, mit einem Wahlhorizont von 4 Jahren, würde jemals in einer Boomphase mit dem Argument, die Schulden müssten abgebaut werden, die Steuern erhöhen? Niemand wird das - Keynes scheidet als Alternative aus.

Oder die Lohnnebenkosten - warum müssen die eigentlich runter? Lohnnebenkosten sind, wie der Name schon sagt, Lohnbestandteil und wird in der Buchhaltung eines Unternehmens auch so geführt. Denen ist das Schnurzpiep ob die das Geld an den Bürger, oder den Staat oder sonstwen überweisen, für die zählt nur der Bruttolohn. Der prozentuale Anteil der Lohnnebenkosten spielt überhaupt keine Rolle.

Das Problem bei den Nebenkosten ist vielmehr, dass diese unkontrolliert steigen - das löst man meiner Meinung nach aber nicht, in dem man Leistungen kürzt und dadurch einen willkürlich gewählten plakativen Prozentsatz durchsetzt, sondern in dem man die Lohnnebenkosten einfach zu dem macht, was sie sind: Lohn!

Neoliberalismus - das Schlagwort der Linken schlechthin. Dabei wissen sie nicht einmal, wovon sie reden. Die Definition ist doch wohl eindeutig:

Neoliberalismus, wirtschafts- und sozialphilosophische Denkrichtung auf der Grundlage der traditionellen Werte des klassischen ökonomischen Liberalismus. Das Funktionieren der freien Marktwirtschaft bleibt dabei jedoch nicht dem freien Walten des Laissez-faire-Prinzips überlassen; vielmehr soll der Staat Wettbewerbsbedingungen herstellen, unter denen die Marktteilnehmer im Wirtschaftsprozess frei agieren können und gleiche Ausgangsbedingungen in ihrem Leistungswettbewerb finden. Nach neoliberaler Auffassung wird das Wohl der Gesellschaft am besten gefördert, wenn sich die private wirtschaftliche Initiative und das Leistungsprinzip im Rahmen einer marktkonform gestalteten Wirtschafts- und Sozialordnung entfalten können>

Wie du siehst, sind deine Anschuldigungen an den Neoliberalismus wohl ein Häuschen weiter zu leiten, nämlich an den Liberalismus. Allerdings hast du nicht ganz unrecht - denn da das Wort seit den 70ern als politisches Schlagwort eben für den extrem liberale Positionen mißbraucht wird, hat es sich wohl mittlerweile durchgesetzt. Trotzdem sollte man nicht Neoliberalismus als per se schlechte definieren, er geht davon aus, dass der Staat zu viel interveniert hat und fordert deshalb seinen Rückzug aus vielen - nicht allen - Bereichen. Es gibt aber durchaus Firmen, vor allem im kleinen, wo die Privatisierung enorme Vorteile für alle Beteiligten gebracht hat. Gerade Müll ist ein von dir gewähltes Beispiel, das privat wesentlich besser organisiert wird als staatlich. In den ehemaligen großen Staatsbetrieben, wo es nicht richtig läuft seit der Privatisierung sei angemerkt, dass diese Betriebe rein formal privatisiert wurden, allerdings immer noch zum größten oder komplett im Staatsbesitz sind. Deshalb läuft es da etwas anders. Aber bei Post und telekom z.B. muss doch wohl echt der letzte zugeben, dass sowohl Service als auch besonders beim letzteren die Preise sich enorm zum positiven verändert haben. Und Arbeitskräfte wurden ebenso netto eingestellt - d.h. es wurden Arbeitsplätze geschaffen (das geschieht nahezu immer bei der Zerschlagung von Monopolen, nicht nur in der Theorie).

65

27.06.2003, 18:54

Zitat

Original von uNiQuE

Keynes - Du sagst Keynes löse unsere Probleme, was ist Keynes? Keynes ist seineszeichen erst einmal Ökonom, der eine Menge Ideen hatte, unter anderem auch die antizyklische Wirtschaftspolitik, die seiner Meinung nach die Konjunkturzyklen und deren negativen Folgen abschwächen würden. Nun muss man erst einmal schauen, in was für eine Situation wir uns befinden. Wir sind vollkommen überschuldet, wir müssen die Zinsen mit laufender Neuverschuldung bedienen, ein fünftel unseres Bundeshaushaltes geht mittlerweile dafür drauf. Diese Zinsens fließen selbstverständlich nicht in die Hände des braven arbeitenden Bürgers, sondern in die Taschen des verteufelten "Großkapitals". Alleine deshalb ist es schon absoluter Unsinn aus Gründen der Gerechtigkeit eine höhere Verschuldung zu fordern - denn genau darauf zielt Keynsche Wirtschaftspolitik unter anderem an - Verlierer sind bei höheren Schulden immer die Schwachen, es sei denn man macht einen Währungsschnitt (den ich im übrigen begrüße), was bedeutet man zahlt die Schulden einfach nicht mehr zurück und fängt bei null an (vertrauenskrise und ein-zwei Jahre extreme Kapitalabwanderungen wären die Folge)

Das wichtigste Standbein Keynes ist aber nicht nur die Verschuldung, sondern eben antizyklisch, auch die Steuererhöhung in der hoffentlich folgenden Boomphase, um diese Schulden wieder abzutragen. Die Geschichte lehrt uns, dass dazu niemand bereit ist udn eine Verschuldung im Sinne Keynes nur zu Verschlimmerung führt anstatt zur langfristigen Erholung. Welcher Politiker, mit einem Wahlhorizont von 4 Jahren, würde jemals in einer Boomphase mit dem Argument, die Schulden müssten abgebaut werden, die Steuern erhöhen? Niemand wird das - Keynes scheidet als Alternative aus.


Ich wußte schon lange das Keynes ein Ökonom ist, ich bitte dich...
Was Du dabei aber außer Acht läßt, ist seine Konzentration auf eine Steigerung der Nachfrage um in Zeiten einer Rezession und von Strukturkrisen die zwangsläufig immer wieder kommen einen Zusammenbruch des Binnenmarkts zu verhindern.
Du hast schon Recht das heute Politiker eine solche Politik kaum vertreten aus dem einfachen Grund weil es keine langfristige Politik gibt.
Aber diese mangelnde Nachhaltigkeit der Politik ist ja DER ENTSCHEIDENDE Grund warum ich das heutige politische System für obsolet halte.

Zitat


Oder die Lohnnebenkosten - warum müssen die eigentlich runter? Lohnnebenkosten sind, wie der Name schon sagt, Lohnbestandteil und wird in der Buchhaltung eines Unternehmens auch so geführt. Denen ist das Schnurzpiep ob die das Geld an den Bürger, oder den Staat oder sonstwen überweisen, für die zählt nur der Bruttolohn. Der prozentuale Anteil der Lohnnebenkosten spielt überhaupt keine Rolle.

Das Problem bei den Nebenkosten ist vielmehr, dass diese unkontrolliert steigen - das löst man meiner Meinung nach aber nicht, in dem man Leistungen kürzt und dadurch einen willkürlich gewählten plakativen Prozentsatz durchsetzt, sondern in dem man die Lohnnebenkosten einfach zu dem macht, was sie sind: Lohn!


Das ist ja schön und gut, aber so stellt sich die Sache heute in den Industrienationen aber nicht mehr da!
Es gibt einfach Unternehmen die mit massiver Rationalisierung und Technisierung des Betriebs massive Gewinne einfahren, die aber andererseits mit Angestellten sparen.
Das sind die Gewinner in einem System mit hohen Lohnnebenkosten während speziell Mittelständler es sich nicht leisten können weitere Arbeiter einzustellen wenn sie ohnehin kaum auf Gewinne speziell in einer Strukturkrise hoffen können.
Darum ist es für Mittelständler mit der derzeitigen Steuerpolitik eine Katastrophe während Großunternehmen kaum Grund zum jammern haben!
Und wenn sie Grund zum jammern haben das größtenteils wegen Faktoren die von Deutschland nicht beeinflußt werden können, bzw. einer Deflationskrise die sich anbahnen könnte.

Zitat


Neoliberalismus - das Schlagwort der Linken schlechthin. Dabei wissen sie nicht einmal, wovon sie reden. Die Definition ist doch wohl eindeutig:

Neoliberalismus, wirtschafts- und sozialphilosophische Denkrichtung auf der Grundlage der traditionellen Werte des klassischen ökonomischen Liberalismus. Das Funktionieren der freien Marktwirtschaft bleibt dabei jedoch nicht dem freien Walten des Laissez-faire-Prinzips überlassen; vielmehr soll der Staat Wettbewerbsbedingungen herstellen, unter denen die Marktteilnehmer im Wirtschaftsprozess frei agieren können und gleiche Ausgangsbedingungen in ihrem Leistungswettbewerb finden. Nach neoliberaler Auffassung wird das Wohl der Gesellschaft am besten gefördert, wenn sich die private wirtschaftliche Initiative und das Leistungsprinzip im Rahmen einer marktkonform gestalteten Wirtschafts- und Sozialordnung entfalten können>

Wie du siehst, sind deine Anschuldigungen an den Neoliberalismus wohl ein Häuschen weiter zu leiten, nämlich an den Liberalismus. Allerdings hast du nicht ganz unrecht - denn da das Wort seit den 70ern als politisches Schlagwort eben für den extrem liberale Positionen mißbraucht wird, hat es sich wohl mittlerweile durchgesetzt. Trotzdem sollte man nicht Neoliberalismus als per se schlechte definieren, er geht davon aus, dass der Staat zu viel interveniert hat und fordert deshalb seinen Rückzug aus vielen - nicht allen - Bereichen. Es gibt aber durchaus Firmen, vor allem im kleinen, wo die Privatisierung enorme Vorteile für alle Beteiligten gebracht hat. Gerade Müll ist ein von dir gewähltes Beispiel, das privat wesentlich besser organisiert wird als staatlich. In den ehemaligen großen Staatsbetrieben, wo es nicht richtig läuft seit der Privatisierung sei angemerkt, dass diese Betriebe rein formal privatisiert wurden, allerdings immer noch zum größten oder komplett im Staatsbesitz sind. Deshalb läuft es da etwas anders. Aber bei Post und telekom z.B. muss doch wohl echt der letzte zugeben, dass sowohl Service als auch besonders beim letzteren die Preise sich enorm zum positiven verändert haben. Und Arbeitskräfte wurden ebenso netto eingestellt - d.h. es wurden Arbeitsplätze geschaffen (das geschieht nahezu immer bei der Zerschlagung von Monopolen, nicht nur in der Theorie).


Das hast Du gut beschrieben und größtenteils gebe ich dir Recht. Wie Du richtig sagst ist es im heutigen Sprachgebrauch recht eindeutig.
Was aber die Liberalen fordern ist eben das die Staaten auch ihre Aktienmehrheitn loswerden und damit sogar staatswichtige Betriebe dem Diktat der Börser vollständig unterworfen werden, und DAVON halte ich nichts.
Was die Zerschlagung von Monopolen betrifft, so ist das meistens ein Einmaleffekt.
Soll heißen kurzfristig sinken die Preise, es kommt zu einem harten Konkurrenzkampf, und am Ende kommt es meistens zu Preisabsprachen oder neuen Monopolbildungen wenn der Staat nicht deutlich eingreift.
Aber gerade dieses Eingreifen des Staates wollen die Liberalen ja langfristig unterbinden, und das würde dann nur zu neuen Monopolen von geldgeilen Spekulanten geführten Unternehmen führen die vielleicht sogar staatswichtige Betriebe in Händen hätten.
Und ich will ehrlich gesagt nicht das allgemeine Krankenhäuser, Wasserversorgung etc. so geleitet werden.
Es muß nicht so übel kommen, aber es kann, und allein das reicht mir um skeptisch zu bleiben.
Gerade in GB gibt es hinsichtlich der Wasserversorgung schon solche Negativbeispiele.
Darum bin ich auch dafür GATTS zu stoppen!

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »ZwerG_Thor« (27.06.2003, 18:56)


66

27.06.2003, 19:11

Zitat

Original von ZwerG_Thor
Was Du dabei aber außer Acht läßt, ist seine Konzentration auf eine Steigerung der Nachfrage um in Zeiten einer Rezession und von Strukturkrisen die zwangsläufig immer wieder kommen einen Zusammenbruch des Binnenmarkts zu verhindern.


Aber denk doch mal einen Schritt weiter - wenn du auch der Meinung bist, dass niemals antizyklische Wirtschaftspolitik betrieben würde - wie soll dann jemals dieser Effekt abgeschwächt werden? Durch 50 Jahre ansatzweise Keynes (eigentlich nur zur Begründung massiver Schulden missbraucht) haben wir heute nicht nur immer noch Konjunkturzyklen in voller Härte, sondern auch noch einen niemals abtragbaren Schuldenberg, mit dem wir uns herumschlagen müssen. In so fern hat Keynes eigentlich alles nur noch verschlimmert.

Zitat


Du hast schon Recht das heute Politiker eine solche Politik kaum vertreten aus dem einfachen Grund weil es keine langfristige Politik gibt.
Aber diese mangelnde Nachhaltigkeit der Politik ist ja DER ENTSCHEIDENDE Grund warum ich das heutige politische System für obsolet halte.


Und wieso man es ändern sollte. Schon in der Richtung engagiert?

Zitat


Es gibt einfach Unternehmen die mit massiver Rationalisierung und Technisierung des Betriebs massive Gewinne einfahren, die aber andererseits mit Angestellten sparen.
Das sind die Gewinner in einem System mit hohen Lohnnebenkosten während speziell Mittelständler es sich nicht leisten können weitere Arbeiter einzustellen wenn sie ohnehin kaum auf Gewinne speziell in einer Strukturkrise hoffen können.


Das ist auch nicht ganz richtig - die Unternehmen, die hohe Gewinne aufgrund von Rationalisierung und Produktivitätsgewinnen erzielen, tun dies nicht, weil sie sich die Lohnnebenkosten sparen können, sondern weil sie den Gesamtlohn drücken. Dasselbe hätten wir auch bei Lohnnebenkosten von 0%. Große finanzkräftige Unternehmen werden immer eher in der Lage sein in langfristige Personalkostensenkungen zu investieren als Mittelständler.

Zitat


Was aber die Liberalen fordern ist eben das die Staaten auch ihre Aktienmehrheitn loswerden und damit sogar staatswichtige Betriebe dem Diktat der Börser vollständig unterworfen werden, und DAVON halte ich nichts.


Warum denn nicht? Ich sehe ein Unternehmen lieber tausenden von sehr kompetenten Wirtschaftsexperten unterworfen, als von der Entscheidung eines Sozialpädagogen abhängig (ja, unsere Politiker sind allesamt inkompetent).

Zitat


Was die Zerschlagung von Monopolen betrifft, so ist das meistens ein Einmaleffekt.
Soll heißen kurzfristig sinken die Preise, es kommt zu einem harten Konkurrenzkampf, und am Ende kommt es meistens zu Preisabsprachen oder neuen Monopolbildungen wenn der Staat nicht deutlich eingreift.
Aber gerade dieses Eingreifen des Staates wollen die Liberalen ja langfristig unterbinden,


Dies ist kein Einmaleffekt. Theoretisch, mathematisch rational und praktisch ist dies ein langfristiger Effekt, vorausgesetzt wir lassen die Liberalen nicht ans ruder - dann kommt es erneut zur Monopolbildung, richtig. Die Neoliberalen sehen aber im Monopol den Hauptfeind jeder Wirtschaftsordnung - hier ist wohl keine Gefahr in Sicht, denn Liberale im SInne des Manchesterkapitalismus gibt es heutzutage kaum noch welche.

67

27.06.2003, 19:29

Zitat

Original von uNiQuE
Aber denk doch mal einen Schritt weiter - wenn du auch der Meinung bist, dass niemals antizyklische Wirtschaftspolitik betrieben würde - wie soll dann jemals dieser Effekt abgeschwächt werden? Durch 50 Jahre ansatzweise Keynes (eigentlich nur zur Begründung massiver Schulden missbraucht) haben wir heute nicht nur immer noch Konjunkturzyklen in voller Härte, sondern auch noch einen niemals abtragbaren Schuldenberg, mit dem wir uns herumschlagen müssen. In so fern hat Keynes eigentlich alles nur noch verschlimmert.


Das ist der Punkt, leider. In Deutschland hat man eben nicht wirklich nach Keynes gehandelt.
Außerdem bin ich mir selbst bewußt das Keynes für die meisten Wirtschaftswissenschafter nicht "up to date" ist.
Aber es gibt eben immer noch diese Richtung, von einigen sicher mittlerweile besser ausgearbeitet.
Worum es mir geht ist, das ich nicht glaube das mit bloßen Einsparungen in allen Bereichen eine Strukturkrise überwunden werden kann, und das Keynes Aussage wie man Krisen zum Wohle aller überwinden kann richtig war.
Ob da jemand seine Theorien nur mißbraucht hat in der deutschen Politik ist da eine ganz andere Frage.

Zitat


Und wieso man es ändern sollte. Schon in der Richtung engagiert?


Zuerst müßte ich meine politische Heimat in einer Organisation finden, aber als Individuum bin ich soweit als möglich würde ich sagen schon angagiert, und ich schaue auch relativ genau ob es eine politische Bewegung geben könnte die eine Zukunft hat und im Kern meine Aussagen vertritt.

Zitat


Das ist auch nicht ganz richtig - die Unternehmen, die hohe Gewinne aufgrund von Rationalisierung und Produktivitätsgewinnen erzielen, tun dies nicht, weil sie sich die Lohnnebenkosten sparen können, sondern weil sie den Gesamtlohn drücken. Dasselbe hätten wir auch bei Lohnnebenkosten von 0%. Große finanzkräftige Unternehmen werden immer eher in der Lage sein in langfristige Personalkostensenkungen zu investieren als Mittelständler.


Da hast Du Recht, aber was tut das zur Sache?
Das die derzeitige Steuerpolitik für den Mittelstand wesentlich schwerer zu verkraften ist als für Großbetriebe dem würdest Du mir doch trotzdem zustimmen?
Das war auch meine Kernaussage.

Zitat


Warum denn nicht? Ich sehe ein Unternehmen lieber tausenden von sehr kompetenten Wirtschaftsexperten unterworfen, als von der Entscheidung eines Sozialpädagogen abhängig (ja, unsere Politiker sind allesamt inkompetent).


Sag jetzt nicht das diese Aussage nicht tendenziös war. ^^
Wissenschaftlich jedenfalls sicher nicht.

Zitat


Dies ist kein Einmaleffekt. Theoretisch, mathematisch rational und praktisch ist dies ein langfristiger Effekt, vorausgesetzt wir lassen die Liberalen nicht ans ruder - dann kommt es erneut zur Monopolbildung, richtig. Die Neoliberalen sehen aber im Monopol den Hauptfeind jeder Wirtschaftsordnung - hier ist wohl keine Gefahr in Sicht, denn Liberale im SInne des Manchesterkapitalismus gibt es heutzutage kaum noch welche.


Kaum solche die es offen zugeben solltest Du wohl viel eher sagen.
Was diese Leute die nämlich hinter so einer Politik stehen tun ist nichts weiter als eine diabolische Salamitaktik.
Am Ende werden sie wenn ihnen niemand widersprechen kann auch das fordern! Soweit ist es zwar noch nicht mal in den USA soweit ich das beurteilen kann, zumindest in den meisten Bereichen noch nicht, aber diverse Skandale und Gesetzesanträge deuten an das es dort u.U. bald soweit sein könnte.
Dann hätten sie es in den USA geschafft diesen Staat zu einem von Multis mit Monopolstellung regierten Monster werden zu lassen während eine verblödete Masse mit den Medien kontrolliert wird und in sich politisch, ethnisch und sozial gespalten ist.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »ZwerG_Thor« (27.06.2003, 19:33)


68

27.06.2003, 21:07

Der Untergang eines Threads ist wenn nur noch jeder mit sich selbst redet und ihr glaubt doch nicht ernsthaft das einer solchr Posts liest :baaa:

69

27.06.2003, 21:17

Ich denke schon das ich versucht habe auf die Argumente der anderen Poster einzugehen.

70

27.06.2003, 21:30

Zitat

Original von Silent_Bob
Der Untergang eines Threads ist wenn nur noch jeder mit sich selbst redet und ihr glaubt doch nicht ernsthaft das einer solchr Posts liest :baaa:


Als ob sich jemals einer für diesen Thread näher interessiert hätte..

71

27.06.2003, 22:53

Zitat

Original von uNiQuE

Zitat

Original von Silent_Bob
Der Untergang eines Threads ist wenn nur noch jeder mit sich selbst redet und ihr glaubt doch nicht ernsthaft das einer solchr Posts liest :baaa:


Als ob sich jemals einer für diesen Thread näher interessiert hätte..


Wo du rechst hast hast du recht :D

72

28.06.2003, 13:29

Die IG Metall gibt auf!!

Ich hole schon mal den Sekt aus dem Keller!

Beiträge: 799

Wohnort: Früher Biel, jetzt St. Gallen

Beruf: Länderanalyst

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73

28.06.2003, 15:02

Woran wirtschaftswissenschaftler immer scheitern ist die Realität :P

74

28.06.2003, 17:38

Zitat

Original von CID_REDSTAR
Woran wirtschaftswissenschaftler immer scheitern ist die Realität :P


Haben Sie es zurückgenommen? Muss ich denk Sekt wieder einkeltern?