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1

02.07.2009, 10:49

Einkaufsbedingungen

An die Juristen, bzw. die die sich damit auskennen.

Angenommen, ich erstelle ein Angebot für Firma XY. Firma XY nimmt an und schickt mir daraufhin ihre Bestellung zu.
Auf dieser Bestellung steht bei Zahlungsbedingungen: Zahlbar innerhalb 14 Tage 3% Skonto, innerhalb 30 Tage 2% Skonto und rein Netto innerhalb 90.
Damit bin ich natürlich nicht einverstanden, da ich mit dieser Firma schon seit Jahr und Tag die Zahlungsbedingungen von 30 Tage rein Netto hab.

Des ist jetzt schon mehrmals vorgekommen. Beim ersten Mal hat es gereicht die Bestellung mit durchgestrichenen und mit Hand abgeänderten Zahlungsbedingungen zurück zu schicken. Die Bestellung kam dann mit den "richtigen" Zahlungsbedingungen zurück.
Jetzt will sich die Firma aber nicht mehr darauf einlassen und beharrt auf ihre Zahlungsbedingungen, da es inzwischen Unternehmensstandard ist.

Mein Frage: Dürfen die des, bzw. welche Handlungsmöglichkeiten hab ich? Ist des überhaupt legal, als Einkäufer dem Verkäufer vorzuschreiben, unter welchen Bedingungen er sein Sach verkauft?


Ich kann ja auch nicht in nen Supermarkt gehen und sagen ich zahl erst in ein paar Tagen...

Zitat

Original von [GER]Reno
Im Roulette bin ich ja eigentlich ziemlich gut...

2

02.07.2009, 11:08

.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Revolt« (02.07.2009, 11:53)


3

02.07.2009, 11:25

Du hast natürlich immer die Möglichkeit die Bestellung abzulehnen. Sobald du aber die Bestellung annimmst, hast du auch deren Zahlungsbedingungen akzeptiert.
Grundlegend ist es aber ganz normal, das sie versuchen dir Ihre Zahlungsbedingungen aufzudrücken. Im Normalfall solltest du ,wenn du ein Angebot abgibts, darauf vermerken ,das dieses Angebot nur im Zusammenhang mit deinen Zahlungsbedingungen gilt. Bei mir steht eig immer drauf, "es gelten die allg. Einkaufsbedingungen der Firma xyz(hier sollte dann deine Firma stehn^^)".

4

02.07.2009, 11:26

es gibt heutzutage Kunden die machen was sie wollen, alles unter dem Aspekt das man sie halt nicht verlieren will, da kann man die dollsten Sachen erleben^^

Wenn du einen langfristigen Vertrag mit dem Kunden hast, dann gilt es sich daran zu halten, wenn nicht wirste mit dem Ärger leben müssen, bzw. neu verhandeln. Gib ihm halt 14 Tage 2% bei Bankeinzug. Da haste schneller dein Geld und der Kunde hat was rausgeschlagen...

Da der Kunde ja auf seine Bestellung entsprechend "seine" Konditionen vermerkt , gilt es als rechtsgültig wenn du lieferst (bzw. eine Auftragsbestätigung verschickst), oder ihr faxt euch die Sachen halt jedesmal hin und her bis es passt :D

5

02.07.2009, 11:32

erhöh doch einfach den preis :$

6

02.07.2009, 11:38

setzt euch zusammen oder telefoniert mal darüber, dass ihr neue Standard-Konditionen habt mit dem beide Leben können?

Jedesmal um die Konditionen prügeln kostet doch massig Zeit und Nerven für beide Seiten...

7

02.07.2009, 15:42

Also ich hab viel mit dem Einkauf in öffentlichen Verwaltungen zu tun und da sehe ich in letzter Zeit immer häufiger, dass der Einkauf dem Lieferanten seine eigenen Zahlungsbedingungen diktiert. Wenn der Lieferant sich nicht daran hält suchen die sich eben nen anderen, was außer bei sehr speziellen Sachen ja meistens kein Problem darstellt. Das Ganze geht noch viel weiter. Beispielsweise sagen sie dem Lieferanten auch er muss Teillieferungen an verschiedene Adressen machen sonst suchen sie sich nen andern etc.

8

02.07.2009, 17:57

RE: Einkaufsbedingungen

Zitat

Original von The_Little
Mein Frage: Dürfen die des, bzw. welche Handlungsmöglichkeiten hab ich? Ist des überhaupt legal, als Einkäufer dem Verkäufer vorzuschreiben, unter welchen Bedingungen er sein Sach verkauft?


Ich kann ja auch nicht in nen Supermarkt gehen und sagen ich zahl erst in ein paar Tagen...


klar dürfen die das... nur kommt natürlich kein vertrag zustande, wenn du unter diesen bedingungen nicht mit ihnen kontrahieren willst
wenn du dich allerdings drauf einlässt (d.h. die waren verschickst), dann läufst du gefahr, dass deren bedingungen als von dir angenommen behandelt werden

sofern du dir das leisten kannst: verhandel, bis es zu ner einigung kommt
ansosnsten: geh davon aus, dass die "fremden" bedingungen gelten

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9

02.07.2009, 19:10

Schick einfach eine Auftragsbestätigung mit deinen Zahlungsbedingungen hin. Wird diesem nicht fristgerecht widersprochen, sind aus kaufmännischer Sicht deine Bedingungen gültig - egal was auf ihrer Bestellung steht.

Letztendlich sollte man das aber besser mit dem Kunden per Telefon klären.....

10

02.07.2009, 20:54

oO

die grundsätze des kaufm. bestätigungsschreibens finden NUR dann anwendung, wenn du das schweigen nach treu & glauben als zustimmung verstehen durftest
davon kann keine rede sein, wenn ihr bereits über die abweichungen gesprochen habt
(wäre mir nicht mal sicher, ob der inhalt dann noch genehmigungsfähig ist)

also lass solche "tricks" lieber, da kannst du dich im zweifel absolut nicht drauf verlassen

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11

03.07.2009, 08:43

Wenn über die Abweichungen gesprochen wurde, letztendlich aber keine Übereinkunft getroffen wurde, gilt der Schriftsatz. Ich gebe Dir jedoch Recht, dass das nicht unbedingt Formen sind, die man seinen Kunden gegenüber annehmen sollte. Deswegen wies ich ja auch auf das Telefon hin.

Little hat nicht gesagt, um welches Produkt/Dienstleistung es sich handelt. Die Zahlungsbedingungen sind im Normalfalle jedoch direkt mit den Kosten verbunden. In so fern wundert es mich, das die Zahlungsbedingungen nicht Teil der Preisverhandlungen waren. Sollte der Kunde einseitig die Zahlungsbedingungen ändern, liegt natürlich eine Preiserhöhung auf der Hand.

Auf dieser Basis läßt sich immer ein Kompromiss finden.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Smoerrebroed« (03.07.2009, 08:45)


12

03.07.2009, 09:22

über die abweichungen wurde bereits gesprochen und wir haben uns mit dem Kunden unterhalten und gesagt, dass wir es nicht aktzeptieren. ihr Einkauf wollte dann Rücksprache mit dem Vorgesetzten halten und dann kam nur zurück: Ist jetzt für die ganze Firma allgemein gültig. Wir können also keine Ausnahme machen.

Es handelt sich um ne Dienstleistung und mit dem Kunden arbeiten wir schon seit Jahren zusammen. Bisher immer ohne Probleme und in einem sehr guten Verhältnis.

Bekommen von der Firma meistens auch Rahmenbestellungen auf die wir unsere Arbeit dann abrechnen können.


Zusammenfassend hör ich des richtig raus, dass wir entweder nen Kompromiss finden oder wir einfach die Preise etwas anheben sollen :bounce:

13

03.07.2009, 10:56

Euer Kunden versucht entweder über Skonto den Preis zu drücken oder mehr Flexibilität hinsichtlich der Liquidität zu erreichen, indem er ein längeres Zahlungsziel in Anspruch nehmen kann (es wäre nicht uninteressant, herauszufinden, ob es primär um den Preis oder eher um das lange Zahlungsziel geht).

Für Euch geht es natürlich auch um beides. Den Preis zu erhöhen ist keine Lösung, sofern Ihr in Liquiditätsprobleme kommt, wenn der Kunden dann die vollen 90 Tage verstreichen lässt. Gerade im DL-Bereich, wo mit Erbringen einer Leistung Personalkosten anfallen, können lange Zahlungsziele sehr problematisch werden.

Ob Ihr den Preis erhöhen könnt bzw. die Bedingungen verhandeln, ist die Frage nach der Verhandlungsposition. Wer ist mehr abhängig von wem? Gibt es andere Anbieter, die die Dienstleitung zu den geforderten Konditionen anbieten? Angebot vs Nachfrage.

-=)GWC(RaMsEs

unregistriert

14

03.07.2009, 12:16

Zitat

Original von disaster
Ob Ihr den Preis erhöhen könnt bzw. die Bedingungen verhandeln, ist die Frage nach der Verhandlungsposition. Wer ist mehr abhängig von wem? Gibt es andere Anbieter, die die Dienstleitung zu den geforderten Konditionen anbieten? Angebot vs Nachfrage.


Das ist halt der Punkt. Btw interessante Auswirkung der Finanzkrise ... .

Ka was Mr. Little für eine Position hat, aber wenn der Partner bereits das Thema eskaliert hat und damit seine Aussage gefestigt hat bleibt dir auch nix a nderes übrig als das zu eskalieren. Produktmanager/Geschäftsleitung sollten wissen wie sie am Markt positioniert sind, was sie sich deshalb erlauben können, wie es beim Partner aussieht ( ob eure Firma völlig austauschbar ist für die oder ob ihre Prozesse mit euch so verwoben sind dass es für sie ein grosser Overhead wäre zu wechseln). Interessant wäre auch zu wissen, wenn der Partner schon so anfängt, wie stehts den generell bei dem? Ich mein es gehen ja gerade einige Konkurs ... .

Krise bedeuted halt auch immer Chance, auch für euch sich möglicherweise umzuorientieren und auf ein vitaleres Pferd zu setzen.

Unterm Strich eine sehr bedeutsame Verhandlung, ich würd mich da gut absichern.

15

03.07.2009, 12:33

naja, die firma ist eine 100% Tochter von einem der 20 größten Unternehmen in Deutschland. mit selber mehreren milliarden Euro Umsatz/Jahr.
Liquiditätsprobleme sind mir/uns nicht bekannt.

Danke für alle die geholfen haben. Werden mal schauen, was bei den Verhandlungen, bzw. bei den Gesprächen dann rauskommen wird.

@Ramses: Stehen trotz Krise noch gut da, auch weil wir früh erkannt haben, dass wir uns nach neuen Kunden umschauen müssen. Konnten es sogar verkraften, dass ein Kunde, der fast 1/3 unseres Umsatzes ausgemacht hat, so gut wie komplett weggebrochen ist...

16

03.07.2009, 12:38

Zitat

Original von The_Little
naja, die firma ist eine 100% Tochter von einem der 20 größten Unternehmen in Deutschland. mit selber mehreren milliarden Euro Umsatz/Jahr.
Liquiditätsprobleme sind mir/uns nicht bekannt..


Sehr witzig ja, das würde ein Dax-Unternehmen Euch auch auf die nase binden. :P

Wenn die für zig Milliarden Euro die Zahlungsziele konzernweit auf 90 Tage strecken, reden wir hier über mehrere Hundert Millionen Zinsen.

Du kannst davon ausgehen, dass gerade auch die ganz großen erhebliche Liquiditätsprobleme haben, weil die Vorfinanzierungen der Banken stockt. Es ist also davon auszugehen, dass sie die Zahlungsziele auch voll ausnutzen werden, selbst wenn es teuer ist (auf das Skonto zu verzichten, ist auch kein Pappenstil, wenn man das mal in Effektivzinsen umrechnet), denn sie haben vielleicht keine andere Wahl.

Ich kann da ein Lied von singen...

17

03.07.2009, 15:15

Um welche Summen geht es überhaupt. Ist eure Existenz bedroht, wenn die Kohle erst nach 90 Tagen kommt ?


Pauschal würde ich die neuen Zahlungsziele akzeptieren. In der jetzigen Wirtschaftlage sollte man mal einen kühlen Kopf bewahren und keine schlafenden Hunde wecken.

-=)GWC(RaMsEs

unregistriert

18

04.07.2009, 01:28

ich erinnere mich an eine gescichte das eine grössere firma zum jahresende seinen dienstleistern einen brief geschickt in dem sie sie um 20% rabatt im nachhinein baten.

unnötig zu sagen das allen klar war, wer das nicht tut kriegt wohl kaum mehr aufträge nächstes jahr ... . war für den ein oder anderen kleinen anbieter nicht machbar. die grossen könnens und machen es eben auch gerade deshalb!

aber gut das es bei euch noch gut läuft!