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21.05.2009, 20:03

Bischof Huber: Gott ist nicht real

Zitat

Bischof Huber: Gott ist nicht real
Wie der ehemalige Professor für Theologie in seinem Buch "Der christliche Glaube"ausführt, ist es ein grundlegender Fehler, Gott als etwas anzusehen, das an die Bedingungen von Raum und Zeit, also der objektivierbaren Realität, gebunden ist.
...
Den "Schöpfer" dürfe man nicht, so Huber, als "eine in der Natur wirkende Kraft" verstehen. Dadurch würde nämlich der Schöpfungsglaube zu einer wissenschaftlichen Hypothese, womit er ein ebenfalls durch Dawkins berühmt gewordenes Argument aufgreift. Dawkins zeigt in "The God Delusion" nämlich, dass ein Etwas, das die Welt geschaffen hat und in ihr wirkt, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht existiert. Huber bestätigt diese Sichtweise nun erstmals auch aus theologischer Perspektive.

Es wird im Heise-Artikel auf folgenden Artiel verwiesen:

Zitat

ZEIT: Wenn Atheisten zu Propheten werden
Der grundlegende Fehler, der in dieser Entgegensetzung zum Ausdruck kommt, liegt darin, dass der Schöpfungsgedanke mit den weltbildhaften Vorstellungen gleichgesetzt wird, in denen die biblischen Texte ihn präsentieren. Die Schöpfung wird nicht als Thema des Glaubens, sondern des Wissens angesehen. Unter Wissen ist in solchen Fällen das Erfahrungswissen zu verstehen, das wir mit den Mitteln von Beobachtung und Experiment erwerben. Dieses Erfahrungswissen ist an die Bedingungen von Raum und Zeit gebunden; der Glaube dagegen richtet sich auf die Wirklichkeit Gottes, die Raum und Zeit umgreift und übersteigt.
...
Insbesondere muss man es vermeiden, die biblischen Schöpfungserzählungen zu konkurrierenden Welterklärungsmodellen zu machen und das eine gegen das andere auszuspielen. Sowohl das Ergebnis: »Darwin beweist, dass es Gott nicht gibt« als auch das Ergebnis: »Gott beweist, dass Darwin Unrecht hat« wären eine unterrichtliche Fehlleistung.

2

21.05.2009, 20:09

Ist das eine neue Erkenntnis?

3

21.05.2009, 20:13

Der Mann erzählt nix Neues... die Theologen haben ihren Gott bzw. ihrer Götter zum Zwecke der Widerspruchsfreiheit mittlerweile zu einem Etwas reduziert dass nirgends in Raum und Zeit existiert, nichts tut und auch ansonsten völlig sinnfrei zu sein scheint - aber natürlich nun auch nicht widerlegt werden kann. Hurra. Was haben die jetzt davon?
Naja, ist nicht wirklich mein Problem...

4

21.05.2009, 20:15

Ich finde die Position neu - von Kirchenseite. ^^

Man zieht sich auf eine agnostische Position zurück und Gott hat keinen Platz mehr in der Realität -> ja wo denn dann? Ist er also doch nur eine Idee?

5

21.05.2009, 21:32

ach, diese protestanten-weichlinge !
der papst sieht das mit sicherheit anders

6

21.05.2009, 21:41

Worf findet mal wieder etwas neu.... :rolleyes:

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7

21.05.2009, 23:12

Bitte hier nicht die Gefühle von Religionsgemeinschaften verletzen. Nur weil nicht alle potentiell Beleidigten gleich geifernd durch die Straßen hetzen gibt das einem noch lange nicht das Recht dazu.

Yezariael

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8

21.05.2009, 23:25

natürlich gibt es gott nicht als etwas greifbares!
deswegen heißt es auch glauben
der eine glaubt, der andre nicht

finde es immer wieder spannend, warum agnostiker und atheisten unbedingt beweisen wollen, dass es gott nicht gibt....^^

edit: und das sag ich als Pfarrerstochter (und bitte KEINE anfeindungen desswegen!)

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Yezariael« (21.05.2009, 23:26)


9

21.05.2009, 23:26

Zitat

Original von Smoerrebroed
Bitte hier nicht die Gefühle von Religionsgemeinschaften verletzen. Nur weil nicht alle potentiell Beleidigten gleich geifernd durch die Straßen hetzen gibt das einem noch lange nicht das Recht dazu.

Doch man hat das Recht. Man darf sich prinzipiell über alles lustig machen. Nennt man auch Satire. Warum haben die Religionen bzw. religiöse Gefühle Artenschutz?
Mein Gefühl als Werder-Fan wird durch die Fans anderer Vereine dauernd beleidigt und im Gegensatz zu irgendwelchen Göttern existiert Werder... ganz sicher. :D

Yezariael

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10

22.05.2009, 00:09

werder is auch sowas von scheisse -.- :rolleyes: nuff said

11

22.05.2009, 00:09

Zitat

Original von Yezariael
natürlich gibt es gott nicht als etwas greifbares!
deswegen heißt es auch glauben
der eine glaubt, der andre nicht

finde es immer wieder spannend, warum agnostiker und atheisten unbedingt beweisen wollen, dass es gott nicht gibt....^^

edit: und das sag ich als Pfarrerstochter (und bitte KEINE anfeindungen desswegen!)


Du sprichst mir aus dem Herzen.

Mein Vater ist auch Theologe, der konnte mir diese "Erkenntnisse" von Herrn Huber schon vor Jahren erklären. Anscheinend braucht es immer erst ein Buch und die entsprechende Marketing-Kampagne, damit sich Leute näher mit Religion beschäftigen (ob positiv oder negativ).

Btw: Sehr interessante Dokumentation (aus agnostischen/atheistischen Blickwinkel)
- Atheism: A Rough History of Disbelief
- ganze Interviews mit 6 "Experten" aus dem Original

12

22.05.2009, 00:25

Zitat

finde es immer wieder spannend, warum agnostiker und atheisten unbedingt beweisen wollen, dass es gott nicht gibt....^^

edit: und das sag ich als Pfarrerstochter (und bitte KEINE anfeindungen desswegen!)

Agnostiker machen das sicherlich nicht, denen ist das Wurst. Nur wer glaubt, dass es keinen gibt (=Atheisten) werden das unbedingt beweisen wollen.

Und Leute die das umbedingt beweisen wollen und sich über religiöse Menschen aufregen und sie seien doch wissenschaftlich korrekt und atheismus sei das einzige richtige etc. pp., die sind für mich keinen deut besser als irgendwelche Sektenanhänger oder religöse Fanatiker die andere zu ihrem Glauben bekehren oder ihnen den Glauben aufzwingen wollen.

Religiösität hin oder her, richtig ist nur der, der für sich glaubt oder nicht glaubt und anderen glauben lässt oder nicht glauben lässt.

13

22.05.2009, 00:26

Zitat

Original von Yezariael
finde es immer wieder spannend, warum agnostiker und atheisten unbedingt beweisen wollen, dass es gott nicht gibt....^^


Was sind denn das für Agnostiker, die Gottes Existenz beweisen/widerlegen wollen :-/

edit: yeah 1000. post :D

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »MfG_Gothmog« (22.05.2009, 11:14)


14

22.05.2009, 00:54

Zitat

Original von Yezariael
finde es immer wieder spannend, warum agnostiker und atheisten unbedingt beweisen wollen, dass es gott nicht gibt....^^


Wer will denn das? Dawkins geht es um Wahrscheinlichkeiten, nicht um Gegenbeweise. Gott zu beweisen hat die Kirche versucht, es ist ihr aber nie gelungen.

Das ist eine philosophische wie wissenschaftliche Frage, warum sollte man über die Natur unserer Welt nicht diskutieren?

15

22.05.2009, 02:24

find es immer wieder erstaunlich das es immernoch menschen gibt die über sowas wie "gott" überhaupt diskutieren

die einen glauben dran, für die ists ok
die anderen glauben nicht dran, für die ists auch ok

beweisen kann man es auch nicht, soll doch jeder glauben (oder nicht glauben was er will)

16

22.05.2009, 03:24

Wenn man mal richtig drüber nachdenkt, dann finde ich es dennoch erstaunlich.

Man glaubt also an einen Gott, der nicht in dieser unseren Realität existiert. Damit wird Gott immun gegen eine vernaturwissenschaftlichung, was, so denke ich, ganz sinnvoll ist.

Aber, so muss man meiner Meinung nach weiter fragen, glauben die Gottgläubigen, dass Gott etwas in dieser Realität bewirken kann?
Wenn wir von Wirkung reden, so muss dem, ganz klassisch, eine Ursache voraus gehen. Dann wäre Gott aber wieder in unserer Realität als Verursacher angekommen - also gibt es in dieser Realität auch keine Wirkung von Gott?

Zieht man sich auf den kleinsten gemeinsammen Nenner zurück, dass Gott eine Idee ist, welche uns gut tun kann? Dann ist Gott ähnlich einer normativen Idee wie der kategorische Imperativ?! Dann sind die christlichen Normen und Werte auch nichts anderes als geschichliche Tradition, wie man sich auch auf einen aufgeklärten Humanismus berufen könnte? (mir ist durchaus bewußt, dass es da zusammenhänge gibt)

Ich habe bis jetzt noch nicht gesehen, dass gläube Christen ihren Glauben an Gott so verstehen, wie ich es gerade skizziert habe.

17

22.05.2009, 11:02

Ich fands nur gut als wir im Religionsunterricht in der 12. damit konfrontiert wurden und irgendwie alles auf einmal anders sein sollte =)

18

22.05.2009, 11:07

Zitat

Original von Yezariael
natürlich gibt es gott nicht als etwas greifbares!
deswegen heißt es auch glauben
der eine glaubt, der andre nicht

finde es immer wieder spannend, warum agnostiker und atheisten unbedingt beweisen wollen, dass es gott nicht gibt....^^

edit: und das sag ich als Pfarrerstochter (und bitte KEINE anfeindungen desswegen!)


HAHA, Pfarrerstochter! *mit Finger zeig* :D

19

22.05.2009, 11:15

außerdem müsste ja wenn, der gläubige den beweis antreten und nicht andersrum.
genau so wie beispielsweise ein physiker die anziehungskraft beweisen muss und nicht alle anderen ihr nichtvorhandensein.

insofern wird es vermutlich keinen einzigen atheisten (und ganz sicher keinen agnostiker!) geben, der gottes "nichtvorhandensein" beweisen will - wie sollte das auch gehen??

fazit: epic-fail! :P

Yezariael

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20

22.05.2009, 11:34

Zitat

Original von SenF_Toddi
außerdem müsste ja wenn, der gläubige den beweis antreten und nicht andersrum.


so schauts aus.
ich verwickle nie jemanden in theologische gespräche
aber wie oft werd ich drauf angesprochen und muss den glauben verteidigen :rolleyes:

leben und leben lassen, wer nicht glauben will kanns eh nicht nachvollziehen

21

22.05.2009, 11:35

das hast du schön gesagt :)

22

22.05.2009, 11:45

Zitat

Original von Yezariael
leben und leben lassen, wer nicht glauben will kanns eh nicht nachvollziehen

Dem steht aber der Missionierungseifer gegenüber. Das Christentum ist per se eine missionierende Religion (ebenso wie der Islam). Und genau DESWEGEN muss man sich als gläubiger Christ auch "verteidigen".

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23

22.05.2009, 12:11

Zitat

Original von AtroX_Worf
Aber, so muss man meiner Meinung nach weiter fragen, glauben die Gottgläubigen, dass Gott etwas in dieser Realität bewirken kann?
Wenn wir von Wirkung reden, so muss dem, ganz klassisch, eine Ursache voraus gehen. Dann wäre Gott aber wieder in unserer Realität als Verursacher angekommen - also gibt es in dieser Realität auch keine Wirkung von Gott?

Falsche Schlussfolgerung, sollte es einen Schöpfer des Universums geben, muss er sich bestimmt nicht an einem klassischen, von einem einfachen vierdimensional und nur linear denkenden Gehirn entsprungene Gesetze halten. Und nichts anderes sagt anscheinend Huber: also der objektivierbaren Realität, gebunden ist.

24

22.05.2009, 12:21

Zitat

Original von kOa_Borgg
Dem steht aber der Missionierungseifer gegenüber. Das Christentum ist per se eine missionierende Religion (ebenso wie der Islam).

Und genau deshalb sind sie schädlich. Ich hab ja gar nichts dagegen, wenn irgendjemand persönlich irgendwas glaubt und andere damit in Ruhe lässt - diese Esoteriker z.B. sind zwar aus meiner Sicht Spinner, aber harmlose Spinnner. Das problematische an den großen Religionen ist, dass sie einen immensen Einfluß auf die Politik haben. Und ja, das gibt es auch in Deutschland - zwar nicht so schlimm wie in Saudi-Arabien, den USA, dem Iran oder ähnlichen Ländern - aber das gibt es.

25

22.05.2009, 12:27

Zitat

Original von der Vigilant
Falsche Schlussfolgerung, sollte es einen Schöpfer des Universums geben, muss er sich bestimmt nicht an einem klassischen, von einem einfachen vierdimensional und nur linear denkenden Gehirn entsprungene Gesetze halten. Und nichts anderes sagt anscheinend Huber: also der objektivierbaren Realität, gebunden ist.

Das ist aber ein schwaches Argument. Geht ganz stark in die Richtung: ihr Menschen seit zu dämlich um die Wirkung des tollen Gottes nachzuvollziehen, also glaubt gefälligst dran.

Wenn man davon ausgeht, dass es irgendetwas gibt, was Menschen prinzipiell nicht verstehen können (warum auch immer), dann kann man die ganze Wissenschaft gleich sein lassen. Wir mögen zwar nur in 4 Dimensionen leben, dass bedeutet aber nicht, dass schlaue Physiker sich nicht auch mit Modellen auseinandersetzen können, die näher an der Realität liegen. Und wie kommst du darauf, dass Menschen nur linear denken?

Juzam

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26

22.05.2009, 12:30

mal davon abgesehen: es gibt soviele religionen. woher nehmt ihr die gewissheit, dass gerade eure die richtige und einig wahre ist? allein die menge an religionen ist der beweis, dass es einfach sinnlose hirngespinste sind und sich die leute nur darum streiten, wer den cooleren imaginären freund hat.
naja, macht ruhig. wenn jemand eine illusion brauch, um sorgen und nöte zu verarbeiten, ok.

Yen Si

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27

22.05.2009, 12:35

....bedeutet das, dass man jetzt nicht mehr in den Himmel kommt wenn man stirbt?

28

22.05.2009, 12:48

Zitat

Original von der Vigilant
sollte es einen Schöpfer des Universums geben, muss er sich bestimmt nicht an einem klassischen, von einem einfachen vierdimensional und nur linear denkenden Gehirn entsprungene Gesetze halten. Und nichts anderes sagt anscheinend Huber: also der objektivierbaren Realität, gebunden ist.

das geht aber arg in die richtung fliegendes spaghettimonster.

29

22.05.2009, 13:36

Zitat

Original von Yen Si
....bedeutet das, dass man jetzt nicht mehr in den Himmel kommt wenn man stirbt?

Als waschechter Germane kommt man ohnehin nach Niflheim/Hel... heutzutage verdient sich wohl kaum noch jemand, dass Recht Walhall zu betreten...

30

22.05.2009, 13:37

Zitat

ihr Menschen seit zu dämlich um die Wirkung des tollen Gottes nachzuvollziehen, also glaubt gefälligst dran.
Nö nö nö, er meint da es Wesen da draussen geben kann, die wir aufgrund unserer beschränkten Wahrnehmung garnicht erfassen können.

Zitat

dass schlaue Physiker sich nicht auch mit Modellen auseinandersetzen können, die näher an der Realität liegen.

...und gerade die ziehen die Existenz einer "höheren Ordnung" auch "Gott" in Betracht.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Der_Dude« (22.05.2009, 13:40)