Sich komplett aus allen Militäreinsätzen im Ausland rauszuhalten ist diplomatisch nicht vertretbar ohne die Nato zu verlassen und die Ambitionen im Sicherheitsrat etc. aufzugeben.
Und ich denke nicht das das eine gute Idee ist...
Deutschland ist zu groß, hat zuviel Einfluss und liegt zu Zentral um sich komplett raushalten zu können wie Randstaaten wie die Schweiz oder Österreich es können

, vor allem da bei den Internationalen Partnern inzwischen auch Gewisse Erwartungen vorhanden sind, die Amis und Engländer waren ja damals schon angepisst als Schröder sagte das wir nicht mit in den Irak gehen. (Wobei die Entscheidung komplett richtig war)
Andererseits sehe ich auch die Folgen die ein kompletter Rückzug aus Afghanistan und anderen Gebieten Momentan hätte.. der Abzug der Bundeswehr würde vermutlich dazu führen das auch andere Europäische Staaten ihre Einsätze dort überdenken und vllt. die Truppen abziehen und dies hätte vermutlich ein Macht- u. Kontrollvakum zur Folge was die Regionen in eine schlechtere Position versetzen würde als noch unter ihrem altem Regime und somit jegliches bisher Investiertes Blut, Geld und Material im nachhinein komplett Sinnlos werden lassen würde.
Einerseits kann man sagen das ist doch ihr Ding - das Problem ist nur, dann muss man das von vornherein tun und sich nicht erst einmischen und wenn es dann heiß hergeht den Schwanz einzuziehen und sich zu verpissen.
Das wäre ungefähr so wie nen Typen aufzuhalten der ne Frau ausraubt, um dann wegzulaufen und sie ihrem Schicksal zu überlassen sobald sein Kollege um die Ecke kommt, welchen man vorher nicht sehen konnte...
Manchmal denke ich auch Deutschland hätte sich aus den Auslandseinsätze raushalten sollen, nur ist das bei den heutigen Bündnissen und der heutigen Diplomatie nicht mehr so einfach. Alles hat halt Vor- und Nachteile, dass man solang es die Nato gibt und viele Europäische Staaten ihr angehören einen Krieg in Europa aber weitestgehend ausschließen bzw. direkt unterbinden könnte ist aber ein Vorteil welcher bisher sämtliche durch diese Bündnisstrukturen auftretenden Nachteile und Verpflichtungen mit Leichtigkeit und um ein Vielfaches ausgleicht.
Wie effektiv diese Auslandseinsätze insgesamt sind, und ob man so etwas in Zukunft nicht lieber unterlassen sollte -- vor allem da sich die Situation im Irak und insgesamt gesehen im Afghanistan für die Bevölkerung nicht wirklich verbessert hat -- ist eine gute Frage, dies sollte allerdings innerhalb der Bündnispartner entschieden werden und nicht National. Andererseits denke ich aber auch das die Entwicklung durch die aus meiner Sicht sehr positiven Entscheidung Amerikas bezüglich ihres neuen Präsidenten in dieser Hinsicht die nächsten Jahre wesentlich erfreulicher verlaufen wird als noch unter Mr. Kriegspräsident. Damit mein ich nicht das "der Neue" Hals über Kopf alle Soldaten abziehen wird, aber ich bezweifel doch stark das Obama 100 000+ Soldaten mobil machen würde um in die Fußstapfen seines Vaters zu treten / die Wirtschaft der eigenen Rüstungsindustrie (an denen man praktischerweise selbst mit Millionen beteiligt ist) durch solche Aktionen in gang zu bringen. Das dies neben der Ölfrage die Hauptgründe für den Krieg waren ist inzwischen denke ich nicht mehr zu leugnen - erst recht nicht im Hinblick auf Mr. Bush doch recht beschränkten Intellekt.
Das die Europäer die von den Amis zerbombten Länder mit ihrem Geld wieder aufbauen (im Endeffekt ist das ja was die Bundeswehr macht) ist natürlich sehr Fragwürdig und im Endeffekt ein Fehler in den Bündnis und Erwartungshaltungen - aber "old europe" hat sich halt in diese Ecke drängen lassen, und das dürfen sie jetzt halt auch ausbaden - und dazu gehört auch Deutschland.