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1

16.06.2007, 05:06

Naturgesetze = Glaube an Gott??

Hi,

ich hatte grade eine Diskussion mit einem Freund der doch ernsthaft behauptet, dass der Glaube an Naturgesetze genau so zu sehen ist wie der Glaube an Gott (höheres Wesen).
Er meint so lange wir nicht das komplette Universum begriffen haben, können wir auch nicht sicher sein, dass die Naturgesetze bestand haben werden.

Was meint ihr?

Werden die ganzen Naturgesetze irgendwann ad absurdum geführt?
Sind Naturgesetze nichts anderes als der moderne Gott?

Argh, keine Ahnung wie ich ihm das verklickern kann.
Es gibt Diebe, die nicht bestraft werden und einem doch das kostbarste stehlen: die Zeit.
Napoleon

2

16.06.2007, 05:47

Vielleicht hat Gott ja alle Naturgesetze erschaffen und wir sind nur dabei sie langsam zu ergründen? Denke das wär n Kompromiss auf den man sich einigen könnte. Von der Verantwortung rational zu handeln würde er uns jedenfalls nicht entbinden.

3

16.06.2007, 07:03

Wie oft müssen wir das eigentlich durchkauen?

4

16.06.2007, 07:42

also als Physiker hab ich da ein ganz einfaches Weltbild:

Die Naturgesetze, so wie wir sie formuliert haben, sind erstmal nur Modelle. Sie beschreiben die Wirklichkeit sehr gut, aber ob es die Wahrheit ist, werden wir nie wissen.

5

16.06.2007, 08:53

Yup, wie Speci schon sagt, der wissenschaftliche Ansatz dazu ist:
Naturgesetze sind Modelle, die wir für ne Weile als "das beste was wir derzeit haben" akzeptieren - solange bis sie durch irgendwelche Verfeinerungen wieder abgelöst werden. Naturgesetze werden hier *nicht* als unumstößliche Wahrheit betrachtet.

Yen Si

Erleuchteter

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6

16.06.2007, 08:56

Zitat

Original von pitt82
Vielleicht hat Gott ja alle Naturgesetze erschaffen und wir sind nur dabei sie langsam zu ergründen? Denke das wär n Kompromiss auf den man sich einigen könnte. Von der Verantwortung rational zu handeln würde er uns jedenfalls nicht entbinden.


Naja damit würde ja jeder Atheist die Existenz eines Gottes bestätigen müssen was imo völlig unrealistisch ist.

Ich denke da eher wie Speci und ich hatte ne 3 in Physik ;)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Yen Si« (16.06.2007, 08:56)


7

16.06.2007, 10:52

Mir gefällt der Begriff "Naturgesetz" an sich überhaupt nicht. Impliziert eine Endgültigkeit die nicht gegeben ist. Letzten Endes sind doch alles nur Theorien, die die Natur mehr oder weniger gut beschreiben, aber nie bewiesen (nur widerlegt) werden können.

8

16.06.2007, 14:36

Eine Parabel hierzu:


Oliver legte sich auf den sanften Teppich seiner Wohnung aus Früchten. Als er eine Banane essen wollte, verschwand diese. Als er eine Aprikose essen wollte, flog diese von dannen und wurde erst Jahre später in China gesehen. Als er im liegen urinierte, kam kein Pipi, sondern Ananassaft aus seinem Liebesschaft.
Was ist mit den Naturgesetzen passiert? Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu, sagte er sich. Die Welt ist aus den Fugen geraten. Alles ist jetzt egal: Die Schule, die Batteriesammelstelle, der Altglascontainer mit Pflaumenmus gefüllt und die Moral. Die Moral hat keinen Bestand in einer Welt ohne Naturgesetze. Daraufhin erwürgte er seinen Hamster. Seinen einzigen Freund. Harry der Hamster hatte ihn über den Tod seiner Eltern hinweggetröstet. Schon zwei Stunden nach der Beerdigung konnte er damals wieder lachen. Harry hatte ihn dran erinnert, wie es ist zu leben, zu kuscheln und zu reden. Harry war da, so süß, wie er täglich seinen Brokoli verspeiste. Doch jetzt erwürgte er ihn: Es (die Welt) ist sowieso nicht mehr zu ändern. Es gibt keinen Gott und keine Naturgesetze.
Dann erwachte Oliver, er hatte nur geträumt. Harry lag tot neben ihm. In den Augen des Hamster war eine Träne. Hätte er nur geglaubt an einen ewigen Gott, anstatt an die endlichen Naturgesetze - Harry würde heute noch leben.

10

16.06.2007, 14:47

Eise gibs auf der Typ hat Dich geknackt, denn Gott ist auch eine Theorie genauso wie die Naturgesetze.