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Einige werden sich noch erinnern können, wie ich meine (einstige?) Lieblingsband in meinem Earthshaker-Live- Bericht von 2005 gnadenlos verrissen habe...
Spätestens nach dem legendären Selbstdemontage-Interview von Joey de Maio im Rock Hard hat man MANOWAR abschreiben MÜSSEN...
Fürchte, mit der EP „Sons of Odin“, aber nun spätestens mit „Gods of War“ müssen wir ehemaligen MANOWAR- Krieger, die seinerzeit den Schlachtruf aus dem Tal der Könige erhörten und zu den Schwertern griffen, und eben vor nicht allzu langer Zeit abschworen, gewaltig umdenken...
Hätte mir vor 2 Jahren jemand gesagt, dass Joey & Co noch mal ein derartiges Meisterwerk raushauen würden, ich hätte ihn für vollkommen debil erklärt: „Gods of War“ enthält wahrlich alles, was sich der geneigte True Metal Warrior wünscht. Und selbst der härteste Epic-Underground-US-Metal Maniac wird eingestehen müssen, dass die amerikanischen KINGS OF METAL (!!!) mit diesem Album in keiner Weise - wie teilweise auf der „Warriors of the World“- die Kommerzfahne in den Wind gehängt haben.
Das Konzeptalbum über die nordische Götterwelt (die Thematik wirkt bei MANOWAR zu keinem Zeitpunkt irgendwie abgelutscht...) beinhaltet in erster Linie epische Stücke mit Überlänge: treibende MANOWAR-Midtempo Hymnen („Sleipnir“ kann ohne Probleme mit „Hail and Kill“ mithalten), wie sie auch auf der „Kings of Metal“ hätten stehen können, bedrohlich schleppende Stücke wie „Sons of Odin“ wären auf „Into Glory Ride“ das Highlight, oder von Göttergaben wie „Hymn of the Immortal Warriors“ ganz zu Schweigen.
Für die zentimeterdicke Gänsehaut sorgt dann „Blood Brothers“. Eine tränentreibende und majestätische Ballade im Stil von „Heart of Steel“ bzw. „Hector´s Final Hour“. Vor seinem geistigen Auge hat man hier sich in den Armen liegende und bierselige True Metalheads, wobei der Song hierfür fast schon zu gefühlvoll, introvertiert, ja fast schon melancholisch klingt. „Unterbrochen“ werden die Meistwerke durch packende Sprechstücke (die weit von der Realsatire „A Warrior´s Prayer“) entfernt sind, sowie mächtige orchestrale Instrumentalparts, Man spürt förmlich, dass dort jemand sich seiner wagnerianischen Leidenschaft vollends hingibt, und auf deren Verwirklichung in einem Meisterwerk er ein halbes Leben lang hinarbeitete. Abgerundet wird dieses edle Schmuckstück schwermetallischer Kunst durch das konzeptionelle Chorthema „Army of the Dead“, welches stets geschickt eingeflochten wird und immer wiederkehrt. Somit hat „Gods of War“ nicht nur ein textliches, sondern auch ein musikalisches Konzept, was nur die wenigsten Bands wirklich adäquat hinbekommen.
Weiter oben wurde es bereits angedeutet: Der Sagenstrauß um die nordische Götterwelt passt thematisch wie Arsch auf Eimer zu MANOWAR und langweilt zu keiner Sekunde. Im Gegenteil: Ca. 150 Jahre nach der romantischen Epoche, der Wirkungszeit Richard Wagners, finden die Geschichten um Walhalla wieder eine adäquate Umsetzung. Und es gibt wohl keine geeignetere Musik hierfür als der heroische und zeitlose Heavy Metal von MANOWAR. Schon alleine dafür sollte die reaktionäre und „elitäre“ Wagnergesellschaft um des Meisters Ur-Enkel Joey DeMaio dankbar sein. Wird doch die –zugegebenermaßen- schwer verdauliche romantische Klassik-Kost jüngeren Generationen zugänglicher gemacht (zumal wohl keiner von uns die Zeit und das Geld für die Warteliste der Bayreuther Festspiele hat...).
In jedem Fall haben es MANOWAR geschafft, ALLES im groben Bereich „True Metal“ hinwegzufegen, was in den letzten 20 Jahren auf den Markt kam (einschl. der legendären GRAVE DIGGER-Trilogie u.ä.). MANOWAR haben es aber auch hinbekommen, einen prinzipiell völlig unkommerziellen Underground-True Metal-Style salonfähig zu machen.
„Gods of War“ dürfte in diesem Bereich einen absoluten Meilenstein darstellen, an dem sich künftige Generationen die Zähne ausbeißen werden (so wie es vor grob 20 Jahren bei „Kings of Metal“ der Fall war...).
Ähnlich wie IRON MAIDEN haben MANOWAR auf ihre alten Tage noch einmal einen Überhammer veröffentlicht. Beide haben gezeigt, dass mit ihnen nach Jahren der kreativen Blaupause noch zu rechnen ist. Im Falle BLIND GUARDIAN darf also auch noch gehofft werden ;-)
Es wird sich natürlich mit der Zeit zeigen: Ich sage in diesen Tagen, dass „Gods of War“ vielleicht das mutigste und zudem beste MANOWAR-Album darstellt. Und bei den „Kings of Metal“ heißt das ja gleichzeitig: Eines der besten Metal Alben aller Zeiten.
MANOWAR... Ihr habt wieder mein Schwert!
...across the rainbow bridge to walhalla…and cover me with death if I should ever fail…
P.S.: Falls sich jemand beschwert, warum sich auf dem Album de facto nur 7 vollwertige Songs befinden... Die sind es auch auf „Into Glory Ride“ bzw. auf „Hail to England“ sind´s nur 6. Das nur am Rande, es waren ja trotzdem Göttergaben ;-)