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1

22.02.2007, 03:11

weiß nicht mehr weiter

Heute Morgen hat sich ein sehr guter Freund von mir das Leben genommen! Eine Person, die mir immer glücklich gegenüber getreten ist, jmd der mich aufgemtuert hat wenn es mir schlecht ging! Einfach so hat er sich vom Hochhaus gestürzt, er war unzufrieden mit seinem Zivi, der allerdings in 2 Monaten vorbei gewesen wäre! Niemand war so zukunftorientiert wie er? Ich versteh einfach nicht wieso!! Ich kann einfach nicht mehr

2

22.02.2007, 03:57

Hi

hat er mit dir schonmal darüber gesprochen über selbstmord ?

tipp:
wenn du trauerst, dann weil ihr jetzt nichts mehr zusammen unternehmt etc, aber nicht trauern wegem ihm, weil:

1. seine Entscheidung
2. spätestens jetzt ist es ihm egal

auch wenns hart klingt!

rede mit vielen Leuten,
hoffe ich konnte dich aufmuntern durch meine Ansicht ;)

EDIT:
naja ich wette das mit dem Zivi war nicht der Grund, vll ein Auslöser , aber nicht der Grund!
Imo überlegt man sich sowas lange und macht +/- -Analyse (..ja hab ich auch gemacht....) ob sich sein Leben lohnt.
Ich z.B. lebe atm nur weil ich:
1. andere Leute nicht traurig/enttäuschen (machen) will . (z.B. Eltern)
2. ich unbedingt wissen will wieso das Universum überhaupt existiert (habe aber auch mit einbezogen, dass wenn ich tot bin mich diese Frage auch nicht mehr interresiert, also nicht ausschlaggebend)

ja das waren so die Grundsätze, sprich wenn meine Eltern sterben würden und ich Streitigkeiten mit Freunden hätte etc, könnte das dann der Auslöser sein. ( Allerdings würde ich niemals ein Ammoklauf machen, da dies gegen mein Grundsatz spricht, dass jeder ein Recht hat auf ein Leben wie er es will, wenn er sterben will dann dürfen wir Sterbehilfe leisten, will er leben darf niemand auf der Welt ihm das Leben nehmem. AUßER er nimmt andern das Leben oder zerstört es, dann sollte dieser sofort getötet werden (Todesstrafe einführen plz)

EDIT2:
bin jetzt erstmal für 4 Tage nicht da, kann vll mal jemand in der Zeit die Wahrscheinlichkeit ausrechnen bei der man in einem UNFALL(also keine Selbstmordraten, keine Extremsportler usw., also nur die die uns alle treffen könnten, wie Autounfälle[wo man nicht selber Schuld ist] usw.) TOT, oder SCHWER BEHINDERT wird mit der Wahrscheinlichkeit des Lottogewinns (6+Superzahl) vergleichen ?
Mich würd ma interresieren ob man pro Lotto gewinn auch einmal sterben würde. Die benötigten Daten müsste man mal suchen, findet man bestimmt.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Darkmode« (22.02.2007, 04:12)


3

22.02.2007, 04:53

Ich glaube ich wäre ein deiner Situation nicht nur ungeheuer traurig sondern auch ungeheuer wütend, dass er die Entscheidung sein Leben zu beenden - die eben nicht seine alleinige ist - getroffen hat.

Es sind leider meist diejenigen die nicht offen über ihre Gefühle reden und nicht mit Selbstmord drohen, die sich wenn sie keinen Sinn mehr sehen umbringen. Die Familie oder die Freunde haben da schlichtweg sogut wie keine Chance.

Du bist jetzt sicher - genauso wie die Familie deines Freundes - auf der Suche nach Antworten und musst dich darauf einstellen, dass du wahrscheinlich keine finden wirst.

Ich kann dir nur raten, rede mit jemandem der dir nahe steht aber noch eine gewisse Distanz zu deinem Freund hat (vielleicht deinen Eltern) über das was du fühlst und denkst. Du könntest dich auch an die katholische oder evangelische Seelsorge wenden. Wenn du gläubig bist ist das vermutlich sogar das beste - wenn nicht bin ich mir sicher, dass die dir trotzdem weiterhelfen können. Die sind in sowas ausgebildet.

Vielleicht ist den Eltern deines Freundes auch schon soetwas angeboten worden und du könntest das dann bestimmt auch mit in Anspruch nehmen.

Versuch nur erstmal weder dir selbst noch der Familie deines Freundes Vorwürfe zu machen.

Es gibt auch eine recht schöne Seite im Internet: www.mein-kummerkasten.de
Es dauert zwar oft eine Weile bis du dort eine Antwort bekommst und einen Profi können die dort auch nicht ersetzen, aber evtl. findest du über die Suche dort jemanden den ein ähnliches Schicksal getroffen hat und dessen Mail dir weiterhilft.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »pitt82« (22.02.2007, 05:02)


4

22.02.2007, 09:33

Ich würde jetzt auch nicht ewig nach den Gründen suchen, wenn er nichts hinterlassen hat, wie nen Abschiedsbrief oder so. Ich kann Dir nur sagen Zeit heilt alle Wunden, sollte Dich es wirklich schwer getroffen haben, dann einfach versuchen Dich zu beschäftigen, mit der Zeit kommst Du immer besser damit klar.

Lebe Dein Leben, Du kannst ja doch nichts mehr ändern.

Yezariael

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5

22.02.2007, 12:55

Lieber Feanor,
herzliches Beileid.
Es muss fürchterlich für dich sein.

6

22.02.2007, 14:45

Mein Beileid.
Habe das vor ein paar Monaten erlebt. Wie man damit am besten umgeht weiß ich jedoch auch nicht. Mit anderen Leuten drüber zu reden hat mir immer geholfen, letztendlich bin ich jedoch auch aus diesem Grund recht weit weg gezogen. Bin jetzt gerade mal wieder zu Hause und als ich das Grab besucht habe musste ich feststellen, dass es immer noch sehr weh tut. Ich hoffe einfach für dich, dass du einen Weg findest.

7

22.02.2007, 15:18

mein beileid, ich könnte damit gar nicht umgehen, wenn es jmd. war der mir
nahe stand.

8

22.02.2007, 15:27

vielen dank, dass waren wirklich gute Tips.. bin mittlerweile auch vor allem Sauer

9

22.02.2007, 17:07

Zitat

Original von Feanor
vielen dank, dass waren wirklich gute Tips.. bin mittlerweile auch vor allem Sauer

sorry aber das kann ich nicht so nach vollziehen?
Es war seine Entscheidung sein Leben so zu wählen und wenn er sich niemanden anvertraut hat dann war das ebenso seine Entscheidung.

Natürlich will ich dich damit nicht anmachen oder so, es tut mir sehr Leid was dir wiederfahren ist.

Sprich mit vielen Leuten darüber und mit der Zeit wird der Schmerz weniger. Versuch dich weiter zu beschäftigen und versuch dein eigenes Leben weiter geordnet in der bahn zu halten.

10

22.02.2007, 17:23

Feanor tue Dir selbst einen Gefallen, rede mit Deinen Eltern über das Geschehene oder mit Menschen die Dich real kennen und verstehen. Hier ist die falsche Plattform, nachher mußt Du Dich noch rechtfertigen oder die sehr schmerzhafte Erfahrung hier durch diskutieren.

Ich wünsche Dir viel Kraft!

11

22.02.2007, 17:36

Das ist natürlich sehr heftig...

Gründe könnten halt schon da sein, aber vielleicht waren sie für ihn so schlimm, dass er sich keinem anvertrauen konnte.

z.B: eine in die er sich verliebt hatte, es aber nie zugegeben oder sowas, oder sonstirgendwelche "Kleinigkeiten", wenn man sich in einem Punkt nicht öffnet, kann jede Kleinigkeit zum Mittelpunkt aller Gedanken werden und es kommt einem viel schlimmer vor als es wirklich ist


Mich persönlich würden die Gründe schon interessieren und sauer wäre ich aber nicht.

Selbstmord kostet massig überwindung, und wer das macht, der ist psychisch wohl echt am Ende


Ich würde versuchen, die Dinge zu leben und zu machen, die er noch geplant hat, sozusagen um seinen Platz den er gemacht hat, etwas auszufüllen

Ansonsten viel mit Freunden, Bekannten und Familie reden, aber sich nicht allzu sehr hineinsteigern und sich viel ablenken.

Mehr fällt mir leider dazu auch nicht ein..

ciao

Yezariael

Erleuchteter

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12

22.02.2007, 18:15

Zitat

Original von Feanor
vielen dank, dass waren wirklich gute Tips.. bin mittlerweile auch vor allem Sauer


doch , das kann ich nachvollziehen.
sauer ist man auf den Punkt, dass einer sich davon gemacht hat und man zurückgelassen wird.
das selbe Phänomen hat man auch bei Liebenkummer imho.
da wird auch einer "zurückgelassen".
Ist also ein ganz normaler Verarbeitungsprozess ;)

ich kann mich erinner mal in der Schule über Trauer gesprochen zu haben.
Stark vereinfacht erinnere ich mich an folgendes:

Um ein traumatisches Ereignis zu verarbeiten durchläuft man verschiedene Stufen.
Erst Trauer,
dann Wut
dann Gleichgültigkeit, bzw man kann damit friedlich abschließen.

13

22.02.2007, 18:56

ich habe auch mit Eltern und Freunden drüber geredet. Nur ist das hier eine sehr gute möglichkeit eine völlig neutrale Meinung zu hören, da mich hier die leute nicht kenen

14

22.02.2007, 19:11

Es gibt viele die heute keine Hoffnugnen mehr haben und ihre Ziele nicht mehr erreichen können.

Mein Tipp
Rede mit ihm auch wenn er nicht mehr da und beerdigt ist, Du solltest ihm so in erinnerung halten wie er war. Führe ein festes Ritaul ein, setzte dich mit ihm an einen Tisch und rede mit ihm.

Edit: Denke daran das der Tod eine feste Konstante der Natur ist und zum leben wie die Geburt gehört.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Joe_Kurzschluss« (22.02.2007, 19:13)


15

22.02.2007, 19:27

Zitat

Original von Feanor
ich habe auch mit Eltern und Freunden drüber geredet. Nur ist das hier eine sehr gute möglichkeit eine völlig neutrale Meinung zu hören, da mich hier die leute nicht kenen


kann ich ja vollkommen verstehn, so würde es mir auch gehn.
Aber dude hat recht, interpretiere hier am besten nichts rein oder nimm das komplett ernst, es ist mit "echten" leuten nochmal komplett anders. ;)

16

22.02.2007, 23:44

Zitat

Original von Le_Smou
Feanor tue Dir selbst einen Gefallen, rede mit Deinen Eltern über das Geschehene oder mit Menschen die Dich real kennen und verstehen. Hier ist die falsche Plattform, nachher mußt Du Dich noch rechtfertigen oder die sehr schmerzhafte Erfahrung hier durch diskutieren.



genau das ist mir auch durch den Kopf geschossen. Ok echt beschissene Situation, tut mir Leid für dich, aber ich würde nie auf die Idee kommen sowas in nem Internetforum zu schreiben...

17

23.02.2007, 01:24

versteht ihr es nicht, oder wollt ihr es verstehen, ich habe mit gott und die welt drüber geredet( habe ich auch weiteroben gesagt) , weil das hilft. Und deswegen habe ich das auch hier geschrieben

18

23.02.2007, 01:28

RE: weiß nicht mehr weiter

Zitat

Original von Feanor
Eine Person, die mir immer glücklich gegenüber getreten ist, jmd der mich aufgemtuert hat wenn es mir schlecht ging!

oh man.

hab die zeilen gelesen und hab mir gedacht "hm, soeiner war ich auch mal". und dann in der nächste zeile steht das mit dem zivildienst (der auch mich zu nem menschenverachtenden, mürrischen und ständig schlecht aufgelegten menschen gemacht hat...). ich hab noch 4 monate - muss ich mir sorgen machen?

ich hoffe, der fall wird richtig publik und zeigt der öffentlichkeit, was dieser verfickte zivildienst aus menschen machen kann.

19

23.02.2007, 09:56

Es scheint einige Leute sind hier noch nicht in der Realität angekommen, nur weil ich man mit Personen kommuniziert die man nicht sieht, müssen die Gespräche nicht schlechter sein als wenn man jemanden face to face gegenübersteht. Im Gegenteil bei einem schriftlichen Austausch von Gesprächsmaterial bestehen keine ablenkenden Faktoren und man konzentriert sich voll auf das Geschriebene.
Zudem hat man hier wesentlich mehr Leute über die man mit seinen Problemen zeitgleich reden kann und der Informationsgewinn und die Meinungsgenerierung ist wesentlich effizienter.

Diese "Probleme-nur-offline-besprechen" - Typen haben die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt und genau solche Menschen bringen sich dann um, weil sie einfach in der Realität nicht schnell genug viele Meinungen anhören können, weil sie entweder unsensible Wichser als Freunde/Familie haben, diese Leute einfach keine Zeit für Gespräche haben oder sie selber involviert in die Problematik sind und sich entschlossen haben darüber nicht zu reden und es auszusitzen.

Deswegen ist es absolut vernünftig und ratsam auch solche Probleme im größeren Kreis zu besprechen, denn auch dafür steht das Masters und die Leute die meinen einen jungen Menschen der mit seinen Problemen ehrlich an die Öffentlichkeit tritt noch maßregelen zu müssen und ihm das falsche empfehlen sind einfach wie oben geschrieben noch nicht im Internetzeitalter angekommen.

Internet ist ein Stück Lebensqualität und -effizienz, auch und gerade in schwierigen Situationen. Das geht natürlich nur dann wenn man offen, ehrlich und locker genug ist um seine Probleme auch vor vielen Menschen darzulegen und genau da ist der Punkt. Viele Deutsche haben einfach nur nen Stock im Arsch und wollen entweder die Probleme der anderen nicht hören und verweisen darauf dass sie nur mit ihrem Familienkreis darüber reden sollen. Scheinheiligkeit und fehlende Toleranz sind hier die Schlagworte. Ich verachte zutiefst eine solche Einstellung.

Ich finde es gut und richtig und würde es genauso wie Du machen Feanor.

20

23.02.2007, 09:57

Ragna, Du denkst jetzt aber nicht ernsthaft, dass der junge Mann sich das Leben genommen hat, weil er den Zivildienst nicht ertragen hat?

Da hätte es sicherlich vielerlei Möglichkeiten gegeben, um da raus zu kommen, ohne sich umzubringen.

Nur weil jemand nach aussen "glücklich" erscheint, heisst das nicht, dass es innen auch so aussieht. Ich vermute, dass hinter dem Selbstmord schon wesentlich mehr steckt, als Frustration über den Zivildienst. Vermutlich auch eine psychische Erkrankung, wenn es nicht andere schlimme Ereignisse in seinem Leben gab, die ihn derart verzweifeln liessen.

Ich hatte auch einen guten Bekannten (kein richtig enger Freund), der sich vor über 10 Jahren das Leben genommen hat. Nach aussen war er auch immer gut drauf und erfolgreich (gut aussehend, charmant, recht gute Noten im Studium, nebenbei selbstständige Tätigkeit zur Finanzierung desselben).
Letztlich hat er sich wohl umgebracht, weil er ihm das Leben trotz allem zu schwer war. Er hat zwar, zumindest von aussen betrachtet, alles gemeistert, war innerlich aber verzweifelt und sah nur Probleme. Er hatte mit seiner Mutter sehr offen darüber gesprochen und sie hat es mir einige Jahre nach seinem Tod erzählt.
Den Selbstmord hat er lange geplant und sehr effizient durchgeführt, so dass man nicht von einer Affekt-Handlung ausgehen kann. Niemand, ausser seiner Mutter, hätte jedoch jemals damit gerechnet.

Ich denke, es gibt aber keinen Grund sauer auf ihn zu sein. Es ist seine eigene Entscheidung und die sollte man respektieren. Der Mensch mit seinem Ego sieht sich idR. als Mittelpunkt des Universums, dabei sind wir im Grunde doch bloss unbedeutende Ameisen und das Leben - welches ohnehin extrem kurz ist - wird völlig überbewertet. Wenn sich also jemand entscheidet, dass er keinen Bock hat zu kämpfen (und leben heisst kämpfen, neben all den schönen Dingen, die das Leben zu bieten hat), finde ich das völlig in Ordnung - wenn auch sehr traurig als Nahestehender.

Schlimm ist nur, wenn man andere ins Unglück reisst mit dieser Entscheidung (z.B. Familienvater und -versorger, der ggf. auch noch Schulden hinterlässt ...), aber kann man von jemand verlangen, der nicht mehr leben will, dass er durchhält, weil andere Menschen von ihm abhängen?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »disaster« (23.02.2007, 10:16)


21

23.02.2007, 10:12

Die letzten beiden Absätze in Disasters Posting unterschreibe ich. Sehr gut geschrieben.

22

23.02.2007, 10:40

Es geht nicht nur darum, ob andere von einem anhängen. Es geht darum, dass du mit deinem Leben eine gewisse Verantwortung gegenüber deinen Eltern und der Gesellschaft hast.

Denn mal abgesehen von einigen extrem materialistisch eingestellten Menschen, denen nur Geld und ihre berufliche Karriere wichtig ist, ist das Leben der meisten immernoch darauf ausgerichtet eine Familie zu gründen, Kinder zu haben und auf diese Art und Weise den Fortbestand der eigenen Gene und "Traditionen" zu sichern.

Wenn man sich mal überlegt wieviel Zeit, Mühe und letztenendes doch auch Geld dahintersteckt einem jungen Menschen die Unabhängigkeit zu ermöglichen - sprich ihm einen Schulabschluss und eine Ausbildung zu geben, dann ist Selbstmord einfach nicht zu rechtfertigen.

Ich mein, man kann nicht von jedem Menschen erwarten, dass er ein perfektes Leben führt - aber egal wieviel Probleme er hat, er hat die Verpflichtung zu versuchen etwas aus seinem Leben zu machen!

23

23.02.2007, 10:49

Das ist eine sehr interessante Einstellung. Ich kann es auch insofern nachvollziehen, dass ich eine solche moralische Verpflichtung z.B. gegenüber meiner Mutter (sie nicht zu enttäuschen, zu verletzen) empfinde.

Andererseits ... niemand wird gefragt, ob er gezeugt und geboren werden möchte. Die Eltern entscheiden das für Dich (in nicht wenigen Fällen tun sie dies nicht einmal ganz bewußt ;) ). Wenn sich dann herausstellt, dass jemand mit dem Leben nicht zurecht kommt, erwartest Du von ihm, dass er dennoch völlig unglücklich weiter lebt und leidet, weil er dazu moralisch verpflichtet ist?

Schlimmstenfalls sogar durch Medikamente ruhig gestellt oder weg gesperrt, weil der sein Dasein einfach nicht erträgt?

24

23.02.2007, 11:24

Betrachte das mal so ... wenn du selbst einen schweren Unfall hattest, im Koma (nicht absehbar wie lang es dauert) liegst und jemand entscheiden müsste ob du weiterleben sollst oder nicht. Was würdest du dann erwarten was dieser jemand abwägt?

Doch sicher in erster Linie die Chancen, dass es dir irgendwann besser geht gegen das Leid was du evtl. ertragen musst - sprich ob du Schmerzen hast, ob du mit den Verletzungen weiterleben kannst wenn du denn mal aufwachst - oder ob du alles wahrnimmst und dich vielleicht "zu Tode langweilst".

Wie lang müsste deiner Meinung nach dann das Koma dauern bis jemand den Stecker ziehen sollte? 1 Monat? 1 Jahr? 5 Jahre? Wenn du Anfang 20 bist und würdest nach 5 Jahren aufwachen könntest du danach doch noch ein glückliches Leben führen. Würdest du da verstehen, dass dich jemand nach einem Monat aufgibt? Würdest du verstehen wenn dich jemand nach einem Jahr aufgibt?

Ich meine psychische Erkrankungen können sicher sehr schwerwiegend sein, aber es lässt sich mittlerweile eben sehr viel mit Medikamenten behandeln - und selbst wenn jemand erstmal für ein paar Jahre in eine Anstalt muss oder den Rest seines Lebens mit der Einschränkung verbringen muss sich regelmäßig in Therapie zu begeben oder Medikamente zu nehmen dann kann er trotz dieser Schwierigkeiten doch trotzdem noch ein erfülltes Leben haben.

Deine Frage hat jetzt automatisch zu einem Ausflug in die Euthanasie geführt - nur .. muss man bei einem jungen Menschen überhaupt über Euthanasie diskutieren? Und ich glaube nicht, dass sich die meisten jungen Menschen wegen WIRKLICH hoffnungslosen Leiden umbringen (zumindest aus der Perspektive eines gefestigten Erwachsenen betrachtet).

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »pitt82« (23.02.2007, 11:25)


25

23.02.2007, 11:50

Zitat

Original von pitt82
Betrachte das mal so ... wenn du selbst einen schweren Unfall hattest, im Koma (nicht absehbar wie lang es dauert) liegst und jemand entscheiden müsste ob du weiterleben sollst oder nicht. Was würdest du dann erwarten was dieser jemand abwägt?



ich glaube solange der Patient vorher nicht Formulare unterzeichnet hat, dass er im Koma oder in sonst einem schlimmen Zustand gerne erlöst werden würde, gilt ein Entscheid durch Familienangehörige, Ärzte usw. als Mord.
__________

@pitt, disaster:

ihr redet doch beide ein bisschen sehr theoretisch (einer pessimistisch gegenüber dem Leben, der andere eher optimistisch).

das Leben ist das grösste Geschenk, dass man haben kann. Ich bin ja noch jung und so, aber ich freue mich nur schon, wenn ich mir bedenke, wie mein ganzer Körper funktioniert, wie das Herz rund um die Uhr arbeitet usw...

klar gibt es Kriege/Umweltverschmutzung und viel mehr (da werd auch ich depressiv) doch ich denke es ist wichtig dass man das schöne am Leben herausfiltern kann und einfach versuchen was gutes daraus zu machen.
Hochs und Tiefs gibt es immer.
ALLE anderen Tiere müssen da auch hindurch..

26

23.02.2007, 11:59

Auf die rechtliche Lage wollte ich mit dem Beispiel überhaupt nicht hinaus.

Wenn ich Optimist wäre hätte ich mir über das Thema nie Gedanken gemacht. :rolleyes:

27

23.02.2007, 12:36

Wäre ich in Summe pessimistisch gegenüber dem Leben, also regelmässig davon überzeugt, dass die Nachteile die Vorteile überwiegen und das auch immer so bleibt, wäre ich bereits tot.

Im übrigen finde ich den Vergleich mit einem Koma-Patienten nicht passend. Es ist m.E. ein Unterschied, ob eine andere Person entscheiden soll, ob Du weiterlebst oder nicht - oder ob Du selbst entscheidest.

Natürlich ist die Entscheidung irreversibel, d.h. wenn man sich aufgrund falscher / fehlender Informationen dazu entscheidet, oder aufgrund einer Krankheit, die geheilt werden könnte und man weiss es nicht (ich rede jetzt vor allem von psychischen Erkrankungen) und denkt aufgrund einer Funktionsstörung im Hirn, das Leben habe keinen Sinn, wäre das dumm gelaufen.

Aber wer sagt einem denn, dass das Leben eines Menschen einen Sinn hat? Und zu was genau verpflichtet so ein Sinn? Als Mensch geht man ja irgendwie davon aus, dass ein Menschenleben mehr wert ist, als das eines Tieres oder Insektes. Aber aus einer anderen Galaxie und dem Standpunkt von viel höher entwickelten Wesen betrachtet, relativiert sich das vielleicht ziemlich. ;)

Ich bleibe - trotz Optimismus - dabei: Das Leben ist ein Kampf und man sollte selbst entscheiden dürfen, ob man den Kampf aufnimmt oder nicht.

28

23.02.2007, 12:58

Ich frage ja auch nicht die Person was sie tun würde, sondern dich (den Komapatienten):

Zitat

Wie lang müsste deiner Meinung nach dann das Koma dauern bis jemand den Stecker ziehen sollte? 1 Monat? 1 Jahr? 5 Jahre? Wenn du Anfang 20 bist und würdest nach 5 Jahren aufwachen könntest du danach doch noch ein glückliches Leben führen. Würdest du da verstehen, dass dich jemand nach einem Monat aufgibt? Würdest du verstehen wenn dich jemand nach einem Jahr aufgibt?


Um es vielleicht deutlicher zu formulieren, könnte ich auch fragen "Würdest du wollen, dass ..."

29

23.02.2007, 13:03

Ob man den Sinn des Menschen aus der Pespektive des Universums betrachten sollte? :D Besser nich ;)

30

23.02.2007, 13:55

Wenn ich lebensfroh ins Koma gefallen bin, würde ich nicht wollen, dass Du den Stecker ziehst, im anderen Fall wahrscheinlich schon.

Vielleicht keinen Unterschied, weil man eh nichts mehr mitbekommt (Koma = tot hinsichtlich Bewusstsein?) oder aber man lebt in einer Traumwelt (a la Vanilla Sky) und es wäre schade, wenn der Film plötzlich Ende wäre.

Schwer zu sagen.

M.E. ist das ein ganz anderes Thema ...