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1

07.10.2009, 16:49

Unsere Unternehmenskultur

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziale…,653717,00.html

Nur ein Beispiel von vielen, ihr kennt ja sicher die anderen populären Fälle (ein trockenes Brötchen genommen, Pfandbon im Wert von deutlich unter 2 Euro, Handy aufladen am arbeitsplatz - Streitwert glaub 0,00008 Euro).

Ist das nun typisch in deutschen Unternehmen?

Und wieso soll ich meinem Arbeitgeber loyal sein? Und umgekehrt, wenn jmd. seinen Job wechseln möchte, kann er ja genau so gut eine Kleinigkeit suchen und einfach fristlos kündigen, oder? Leider betrifft dies ja Leute, die auf Ihren Job angewiesen sind. Eine Dame deutlich über 50 findet in der Wirtschaftskrise nach so einer Aktion sicher keinen Job mehr, das heisst Hart IV und dann Altersarmut. Herzlichen Glückwunsch Deutschland!

Im Extremfall kann das nun heissen, dass alles fürs Alter angesparte weg ist (ein gebautes Haus müste verkauft werden) und man komplett alleine da steht, und das wegen einer Frikadelle. Super!

Mir ist auch klar, dass die Frikadelle nicht der Grund sein wird, die Dame wird einfach zu alt und zu teuer gewesen sein, einen anderen Kündigungsgrund hat man wohl nicht gefunden. Und den Leuten aus dem SPON Forum ist auch aufgefallen, dass die Dame mit einer jüngeren, hübscheren und wohl auch billigeren blonden weiblichen Arbeitskraft ersetzt wurde, nachzusehen auf der Website des Bauverbandes.

2

07.10.2009, 22:05

arme Gerlinde Stenzel fällt mir da nur ein =/

@topic

moralisch meiner meinung nach nicht vertretbar, aber wo zählt noch die moral in den Personalbüros größerer Unternehmen.

Ne Abmahnung wäre noch irgendwo verständlich gewesen, aber die Kündigung ist einfach daneben.

Versuchte Rechtfertigung=schwach.....

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Illuminat« (07.10.2009, 22:08)


3

07.10.2009, 22:11

Öhm, wer fragt ... kriegt sowas ich frag da immer. Krieg ich sogar Kunstharz um sonst der mehr als ne Frikadelle kostet. Maschinen nutzung Teilweise knapp 100 euro / betriebsstunde... usw.

Egal was man klaut das Vertrauensverhältniss ist weg ;) und Diebstahl bleibt Diebstahl tat bestand des mundraubs gibts nicht mehr.

4

07.10.2009, 22:44

RE: Unsere Unternehmenskultur

Zitat

Original von MaxPower
Im Extremfall kann das nun heissen, dass alles fürs Alter angesparte weg ist (ein gebautes Haus müste verkauft werden) und man komplett alleine da steht, und das wegen einer Frikadelle. Super!

Mir ist auch klar, dass die Frikadelle nicht der Grund sein wird, die Dame wird einfach zu alt und zu teuer gewesen sein, einen anderen Kündigungsgrund hat man wohl nicht gefunden. Und den Leuten aus dem SPON Forum ist auch aufgefallen, dass die Dame mit einer jüngeren, hübscheren und wohl auch billigeren blonden weiblichen Arbeitskraft ersetzt wurde, nachzusehen auf der Website des Bauverbandes.

Die These klingt sehr glaubwürdig. Meinem Vater ist ähnliches trotz voriger anders lautender mündlicher Absprache passiert und er wurde deswegen fristlos entlassen, ein harter Schlag für jemanden der schon über 50 ist und dann zu Krisenzeiten auf den Arbeitsmarkt kommt. Er ist vor Gericht gegangen und hat Recht erhalten und hat das große Glück Ingenieur zu sein, sodass sich mehrere Büros trotz Alter um ihn gerissen haben. Wenig später kam raus, dass noch 3-4 weitere Leute das Büro mittlerweile verlassen haben und die Aufträge massiv eingebrochen sind. Die Frau stand vermutlich in der Kostenstruktur extrem im Weg, war vermutlich auch nicht mehr die Fleißigste und so hat man nach einem Vorsatz gefahndet, um sie loszuwerden. Verachtenswert.

Kalt und ökonomisch gesehen nachvollziehbar, sozial und menschlich gesehen hingegen das absolut dümmste was man machen kann. Was das für einen Effekt auf die Mitarbeiter haben muss...

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Gottesschaf« (07.10.2009, 22:45)


5

07.10.2009, 22:55

Für mich ein weiterer Grund warum ich gerne in einer kleinen beschaulichen Firma mit gutem Verhältnis zu allen Arbeitskollgen und zum Chef arbeite. In großen Betrieben ist es halt immer strenger und dessen muss man sich bewusst sein. Auch mit der Loyalität finde ich es einfacher in einer kleinen Firma. Ich stehe loyal zur Firma und weiß, dass ich nicht so einfach austauschbar bin und meinem Arbeitgeber auch was an mir liegt.
Ich frage auch immer im Büro wenn ich was brauche, einfach um nie in so eine Situation zu kommen. Egal ob mal privat telefonieren, ein paar private Kopien machen oder sonst was, darf aber eigentlich immer alles. Ich bleibe ja im Gegenzug auch gerne mal ne Stunde länger und erhebe deshalb keine Ansprüche. Man muss eine solche Arbeitsstelle aber lange suchen bei der es so schön läuft und das ist heute nicht mehr so einfach. Der Arbeitgeber selbst muss ja schon an jeder Ecke aufpassen weil er sonst der Arsch ist. Bei uns gibts es z.B. Kaffee und Wasser umsonst, aber selbst da musst du als Arbeitgeber schon aufpassen -> Stichwort "geldwerter Vorteil". Da blockst du dann vielleicht am einfachsten alles von Anfang an und bist knallhart um als Arbeitgeber keine Schwierigkeiten zu bekommen. Auf der anderen Seite gibt es halt auch genug Assis die beispielweise Tonnen an Büromaterial ohne Skrupel mit nach Hause nehmen wenn man solche Dinge zu locker handhabt.

Leider wieder eines der Übel unser heutigen Zeit. Früher hätte dich wahrscheinlich keiner wegen einer Frikadelle entlassen, aber es kann schon auch sein, dass solche Dinge heutezutage als bequemer Kündigungsgrund missbraucht werden.

6

07.10.2009, 22:57

Zitat

Original von ZwerG_DarkMan
In großen Betrieben ist es halt immer strenger ...

Vor allem: anonymer.