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31

02.06.2008, 22:42

egal an was es nun liegen mag, aber wir alle sollten nicht vergessen, das Essen kommt nun mal vom Bauern, ob Brot, Fleisch oder Butter, und ich denke ein wenig Wertschätzung und Dankbarkeit von uns Städtern sollte das mindeste sein! und diese Wut und die Proteste haben sich lange angestaut, denke ich. von Heut auf Morgen gibts keine Proteste, grad beim deutschen Michel nicht.

was wäre denn, wenn die wenigen Bauern, die es noch gibt, sagen würden: "ok, ich geh in die Stadt, dann sind mir die Einkaufpreise egal, essen gibts im Supermarkt"?

32

02.06.2008, 22:47

Zitat

Original von Lord Helmchen_GP
was wäre denn, wenn die wenigen Bauern, die es noch gibt, sagen würden: "ok, ich geh in die Stadt, dann sind mir die Einkaufpreise egal, essen gibts im Supermarkt"?


dann hätte sich das problem gelöst... es sind eben nicht "wenige" bauern sondern zuviele

33

02.06.2008, 23:08

Zitat

Original von hiigara

Zitat

Original von AtroX_Worf
Weil Öl-Förder supranational sind
...

wenn schon dann multinational
supranational ist die eu

Wenn du dir vielleicht erst einmal die Mühe machen würdest zu hinterfragen, was ich damit meine, hättest du nicht so sinnlos auswenidg gelerntes BWL-Wissen rauspusten müssen.
Das regt mich echt immer am meisten auf, pseudowissenschaftliche Wortklaubereien.

Ich sprach von der OPEC. Meinetwegen ist sie in den meisten BWL-Lehrbüchern als multinational eingeordnet, allerdings hat sie auch supranatioanle Anteile. Und genau um diese ging es mir hier!

Im Gegensatz zu multinationalen Unternehmen, welche irgendwo ihren Hauptsitz haben und nationalen Gesetzten nur durch Standortarbitrage entgehen können ist es bei supranationalen Gebilden anders. Aufgrund ihrer Struktur ist nationales Recht auf sie nicht mehr anwendbar. Dies war genau der Punkt, den ich machen wollte.
Da hätte man aber echt auch drauf kommen können, ohne zu versuchen sich mit Wortdefinitionen zu bekämpfen.

Wenn du ordentlich ökonomisch argumentieren könntest, bräuchtest du dies nicht. Aber schon in deinem ersten Posting sind ökonomische Fehler. :D

34

02.06.2008, 23:24

.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »hiigara« (02.12.2009, 11:30)


35

02.06.2008, 23:35

Und wie soll ich dann deienr Meinung nach ausdrücken, dass etwas größer als national ist, also insbesondere nicht mehr nationalen Regeln unterliegt?
Multinational geht ja offensichtlich nicht in die von mir gewünschte Richtung, also..?!

Im übrigen kann man supranational auch bei ökonomischen Strukturen anwenden. Wie man ein Wort verwendet, wird halt erst im Kontext deutlich. Genau das habe ich aber vorhin schon gesagt.
Und genau deswegen solltest du dich dich übirigens auch in diesem Thread zurückhalten, weil ich über das Thema diskutieren und mich nicht in Scheingefachten verlieren will.

€dit&Nachtrag:

Zitat

ICQ, hiigara (23:55):
ja weil eben die opec da ist wo andere gesetze herrschen
du kannst doch nciht wirklich ein rechtssystem im entwicklungsland mit einem industrieland gleichsetzen

ok habe jetzt das proble gefunden
bauern sind private unternehmer die unterliegen nationalen gesetzen
und ein zusammenschluss vond iesen vielen zu wenigen die marktmacht ausüben können wäre nicht legal

opec wie der name schonsagt ist ein verbund von ländern und nicht von unternehmen
und das ist dan quasi ein verhltnis wie deutschland zu eg
dann ist diese organisation auch supranational (opec = eg, emirate = detushcland)
nur das was du im ersten satz geschrieben hast
"Weil Öl-Förder supranational sind und damit so mächtig und viel zu groß, als dass eine Nation Kartellrecht auf sie anwenden könnte."
daraus höre ich als sprächst du von förderern a la bp dann ginge das nämlich nicht da man eben keine international anerkannte gesetze bzgl kartelrecht hat
aber hier sind es ja länder die eine dachorganisation bilden undsie übertragen ihre nationlen reche auf sie in diesem falle die preissetzung
aber nichtdestotrotz ist supranational ein politikbegirff

also hat sich alles wieder beruhigt.  8)

back2topic

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (03.06.2008, 00:00)


36

03.06.2008, 08:25

Zitat

Original von Yezariael
mein onkel meint, er hat sowas schon kommen sehen...
die haben halt nur milch und graswirtschaft...



olo

37

03.06.2008, 08:40

Blockaden von Molkereien halte ich auch für keine gute Idee, aber

Zitat

Original von Tsu_Trude
wenn man sich die Milchpreise bei uns angeguckt, sind diese seit 10 Jahren stabil bei ca. 30c.


Naja, man darf aber dabei bitte nicht vergessen, dass die Lebenshaltungskosten in den letzten 10 Jahren alles andere als stabil geblieben sind (deutlich gestiegen halt). Genauso wie ein normaler Angestellter erwartet, das seine Einkünfte regelmässig steigen um nicht irgendwann an dem Punkt anzukommen an dem die Einkünfte die Lebenshaltungskosten nicht mehr decken, kann dies natürlich auch ein Milchbauer erwarten.

Zitat

Original von Tsu_TrudeLidl und Edeka haben den Milchbauern bereits 5c mehr pro Liter angeboten, aber eine Reaktion der MB blieb bisher aus.
Mal schaun wie das weitergeht


Wenn die Informationen die ich zuletzt gelesen habe richtig sind, dann wurden bisher pro Liter Milch 27-35 Cent gezahlt (regionsabhängig, wieso eigentlich?). Das würde also bedeuten 32-40 Cent stehen einer Forderung von 43 Cent pro Liter gegenüber. Bei einem Angebot von 40 Cent pro Liter würde ich die Ablehnung der Bauern nicht verstehen. Bei einem Angebot von 32 Cent pro Liter hingegen nicht das Angebot von Lidl / Edeka (ca. 25 Prozent weniger als gefordert kann man nicht ernst nehmen).

Worauf ich gespannt bin: Auf welchen Preis man sich letzten Endes einigt und was dann zum Verbraucher durchgereicht, bzw. was da noch mal schnell (die Gelegenheit ist günstig) draufgeschlagen wird für den Endverbraucher.

Yen Si

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38

03.06.2008, 08:52

Zitat

Original von [pG]fire_de
dann hätte sich das problem gelöst... es sind eben nicht "wenige" bauern sondern zuviele


Hast du da irgendeine Statistik o.ä. die belegt, dass es in Deutschland zu viele Bauern gibt?

39

03.06.2008, 09:24

RE: Die Milch wird knapp?

Zitat

Original von AtroX_Worf
Ich habe bei der FAZ einen sehr guten

Zitat


Das gilt sogar dann, wenn sie am Milchsee selbst schuld sind, weil sie in Zeiten hoher Preise die Produktion ausgeweitet haben.



yo, selbst Schuld, wie kann man auch nur bei steigenden Preisen die Produktion erweitern; dumme Bauern

40

03.06.2008, 10:01

Jedes Jahr reduziert sich die Zahl der Landwirte um 3-5 % .
Wer nicht auf Wachstum setzt wird über kurz oder lang seinen Hof aufgeben müssen."Wachsen oder sterben" .

Problematisch sind die steigenden Futter- und Dieselpreise,wie soll ein Landwirt
bei fallenden Milchpreisen sowas auffangen?

41

03.06.2008, 10:47

Zitat

Original von DS_Don_Grotto
Wenn die Informationen die ich zuletzt gelesen habe richtig sind, dann wurden bisher pro Liter Milch 27-35 Cent gezahlt (regionsabhängig, wieso eigentlich?).

Ich schätze mal in Bayern ist mehr Wettbewerb als im Ruhrgebiet.

Um mich noch einmal zu wiederholen: Ich finde es schon bedenklich, dass die Bauern einen Verband einsetzen, der zentrale Milchpreise durchsetzen soll. Dies wird man erstens nicht losgelöst von Milchabnahmequoten schaffen (die Milchverarbeiter werden ja auch nicht Milch über den Marktbedarf zu festen Preisen aufkaufen wollen, so elastisch ist die Nachfrage nach Milchprodukten auch nicht, vor allem nicht nach unten, d.h. selbst wenn Milchprodukte viel billiger würden, würde der Absatz nicht uns unermessliche gehen).
Dies erfüllt aber die Eigenschaften eines Kartells, Preisabsprache und Mengenration.
Wie soll im übrigen so ein Milchmarkt funkionieren? Der Milchbauer hat fixe Liefermengen, welche er zu einem festen Preis absetzen kann. Allerdings kann nicht so einfach ein Dritter Milchanbieter kommen, da das milchverarbeitende Unternehmen nicht so einfach die Produktion ausweiten kann, jedoch die Möglichkeit verwehrt ist über den Preis zu konkurrieren.
Festgeschriebene Preise haben oftmals die Funktion, Markteintritte zu erschweren bzw. zu unterbinden. Im deutschen Fall wären dies billigere Milchanbieter aus dem Ausland.
Die Frage ist, ob diese wirklich so viel billiger anbieten können, die Transportkosten werden ja erheblich sein, Milch hat keine hohe Dichte, d.h. sie ist tendenziell sperrig.

Im übrigen denke ich einer Gründe, wieso es soviel Zoff gibt: Je mehr dieser Streit in der Öffentlichkeit ausgetragen wird, desto besser können die Unternehmen die höheren Milchpreise direkt an die Verbraucher weiter geben, da das Verständnis dafür größer ist. Ich denke dies hat realwirtschaftliche Effekte.

€dit:

Zitat

[URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,557287,00.html]Spiegel-Artikel[/URL]
Auch mit dem Bundeskartellamt könnten die Bauern Ärger bekommen. Die Behörde prüfe, ob der Aufruf des Bundesverbands der Milchviehhalter zum Lieferstopp als Boykottaufruf zu werten sei, sagte Sprecherin Silke Kaul dem "Tagesspiegel". Dies sei nach Paragraph 21 des Wettbewerbsgesetzes rechtswidrig. Sollte sich der Verdacht bestätigen, drohten dem Verband Bußgelder in Millionenhöhe.


Zitat

FAZ: Seehofer schielt nach Bayern
Horst Seehofer regiert zwar in Berlin, doch mit einem Auge blickt er immer nach Bayern. Vor der Landtagswahl in seiner Heimat sind gelegentlich sogar beide Augen starr nach Süden gerichtet. Diese Perspektive erklärt, warum der Agrarminister sich im Milchboykott so vehement auf die Seite der Bauern geschlagen und ihre Forderung nach einem „fairen“ Preis von 40 Cent je Liter so unnachgiebig unterstützt hat. Hin und wieder hätte der Mann ja auch durchblicken lassen können, dass er zugleich auch Verbraucherminister ist und zum Wohle der Kunden eigentlich an preiswerter Milch interessiert sein müsste. Es ist frappierend, wie der CSU-Mann seine sonst sehr ausgeprägten sozialen Überzeugungen dieses Mal den Interessen einer Wirtschaftslobby unterordnet.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (03.06.2008, 10:57)


42

03.06.2008, 11:19

ich bin für die bauern.

für den bauern sind genauso wie für den endverbraucher lebensmittel, diesel, etc. teurer geworden. es ist halt ein punkt erreicht, wo es einfach nimmer so weiter gehen kann. der bauer arbeitet verhältnismäßig mehr als jeder andere hier im forum und verdient deutlich weniger im vergleich zu einem normalen arbeiter.
in deutschland haben wir im eu-vergleich eh die niedrigsten lebensmittelkosten.

43

03.06.2008, 15:33

Sehe ich wie Maglor. Mein Vater ist übrigens auch ein Streikender.

44

03.06.2008, 15:52

Ich bin gegen die Bauern! Wer Milch lieber wegschüttet als wenigstens 20 Cent dafür zu nehmen hat immer noch zuviel Geld.

Wenn Sie ein Zeichen setzen wollen, sollen sie wie Dude schon vorgeschlagen hat das Zeug lieber spenden. Es gibt auch in Deutschland genug Menschen die nicht das Geld haben um regelmässig Milch zu trinken.

Yezariael

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45

03.06.2008, 15:55

das wegschütten war ja auch nur ein zeichen!
ich denke nicht dass die tagelang ihre tagesproduktionen auf die felder fahren...

Zitat

Wer Milch lieber wegschüttet als wenigstens 20 Cent dafür zu nehmen hat immer noch zuviel Geld


ahhhhh ja....
und du anstelle eines milchbauern, WIE würdest du die Wirtschaft dazu kriegen wollen mehr zu zahlen??

pro Bauern

Yen Si

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46

03.06.2008, 15:57

Wie kommt man eigentlich darauf, dass die Bauern die gesamte Milch wegschütten und nicht zumindest ein Teil gespendet wird.

Weil es man es im Fernseher gesehen hat?


@Yeza
Verstehst du jetzt was ich letztens im ICQ meinte ;)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Yen Si« (03.06.2008, 15:58)


47

03.06.2008, 16:04

Zitat

Original von kOa_Maglor
der bauer arbeitet verhältnismäßig mehr als jeder andere hier im forum und verdient deutlich weniger im vergleich zu einem normalen arbeiter.

beleg bitte



außerdem solln die mal nich rumheulen bei den unmengen an subventionen ohne die schon längst auf der straße sitzen würden bzw nen vernünftigen job lernen müssten, welche zudem noch extrem zerstörerisch für die 3. welt sind, da bei urproduktion die komparativen kosten besonders niedrig wären
wenn die ganzen bimbos aus kenia ukraine den fdp ländern und so nach europa kommen würden, und mit schwerem gerät die bauernhöfe blockieren, würden die bauern dafür auch nich sonderlich viel verständnis haben, obwohl die 3.weltler dazu noch viel eher das recht hätten




€: und wer keine ahnung von vwl hat soll bitte nicht wirtschaftlich oder wohlfahrtsökonomisch argumentieren, der darf höchstens auf aspekte der selbstverwirklichung der milchbauern oder auf die ethisch nicht vertretbare ausbeutung der milchkuh durch den menschen oder so aufmerksam machen

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Rommel« (03.06.2008, 16:09)


Yezariael

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48

03.06.2008, 16:13

@Yen Si: jap ;)

Rommel: mein onkel und meine tante stehen jeden tag um 5 auf, wenn sie es schaffen wird gegen 12 zu mittag gegessen, feierabend ist im winter etwa um 19 uhr, im sommer gegen 20.30

den ganzen tag schwere körperliche arbeit, und das auch am samstag und sonntag!

soviel zum beweis....

ohne subventionen hätten garantiert schon mindestens 70% aller deutschen höfe dichtmachen müssen!
landwirtschaft/milchwirtschaft wirft KEINE reichtümer ab.

ausserdem wie kommst du dazu, den beruf landwirt als nicht ordentlichen beruf zu bezeichnen??
was gescheites lernen, aha...
mein onkel hat studiert, nur soviel dazu.

inwiefern sind denn bitte milchbauern (um die geht es hier ja) zerstörerisch für die dritte welt???

49

03.06.2008, 16:35

Die Landwirte werden mit rießigen Beträgen subventioniert, die man besser in Bildung und Forschung investieren könnte; und wie du gerade geschrieben hast, können sie damit noch nichtmal gut leben und müssen schuften ohne Ende, was ein weiterer Grund ist, sie in andere Berufsfelder zu bewegen.

Durch die hohen Agrarsubventionen und Handelsbeschränkungen der EU können dann die Landwirte aus der 3.Welt ihre Produkte nicht verkaufen, die eigentlich billiger anbieten würden und die diese Exporte für die wirtschaftliche Entwicklung ihres Landes gut gebrauchen könnten (in diesen Ländern spielt im Gegensatz zu uns die Landwirtschaft noch eine enorm wichtige wirtschaftliche Rolle).

Und weil diese Länder durch die EU Politik weiter an einer wirtschaftlichen Entwicklung gehindert werden, bleiben sie weiterhin von der Entwicklungshilfe abhängig und wir können uns toll fühlen, weil wir ja soviel helfen.

Das zeigt mal wie pervers diese ganze Agrarsubventionspolitik eigentlich ist.

Zusammengefasst: Agrarsubventionen weg, mehr Geld für Bildung und Forschung und damit mehr Zukunftschancen für unser Land, die 3.Welt kann endlich ihre Produkte verkaufen und wir können dann sogar noch Entwicklungshilfen einsparen, wenn diese Länder dann besser dastehen.

Aber wegen ein paar Bauern, die nicht einsehen, dass sie lieber einen anderen Beruf wählen sollten, wird das natürlich nichts.

50

03.06.2008, 16:38

und woher soll dann die nahrung kommen
glaub nicht das die nahrung aus 3.weltländer für die gesamte weltbevölkerung ausreicht

51

03.06.2008, 16:45

Zitat

Original von Yezariael
ohne subventionen hätten garantiert schon mindestens 70% aller deutschen höfe dichtmachen müssen!
landwirtschaft/milchwirtschaft wirft KEINE reichtümer ab.


Das ist doch gerade das Problem, dass sie nicht zugemacht haben. Durch die Subventionen wird eine enorme Verzerrung herbeigeführt, indem Unmengen nicht wirtschaftlicher Betriebe künstlich am Leben gehalten werden und die sich dann gerade so über Wasser halten können; das ganze kostet uns Unmengen an Geld.

Das ganze verhindert den natürlichen Marktmechanismus, weil durch die Subventionen dann immer wieder Leute sich entschließen Landwirt zu werden, anstatt einen zukunftsfähigen Beruf zu wählen. Es wäre viel besser, wenn diese Landwirte in anderen Bereichen arbeiten würden, die zukunftsfähig und alleine wirtschaftlich sind und die von den eingesparten Subventionen durch Investitionen in Forschung und BIldung gestärkt werden könnten.

Das schlimme ist, wie wenige wissen, wie schädlich eigentlich Subventionen ist; es ist schon unfassbar, wenn irgendwo ein Betrieb pleite geht, dass dann gleich nach dem Staat gerufen wird, dass der helfen soll. Vielleicht war das ja gut, dass der bankrott ist, weil deren Konzept schlecht war und sich nun bessere Konkurrenten durchsetzen können, die ja dann auch wieder neue Arbeitskräfte einstellen. Subventionen haben immer irgendetwas von Planwirtschaft und das sollte euch klar sein, dass das nicht gut ist.

Stellt euch doch mal einen Betrieb vor, dessen einzige Tätigkeit es ist, im Wald Blätter blau anzumalen. Da würde doch niemand auf die Idee kommen, den zu subventionieren. Aber hätte dieser Betrieb jetzt 20000 Angestellte, die schon ihr Leben lang im Wald Blätter blau angemalt haben, dann muss man dem Betrieb natürlich den helfen, denn Blätter blau anmalen ist ja eine ehrbare Aufgabe und die Arbeiter schuften ja auch immerhin ungeheuer; man kann die ja nicht einfach so auf die Straße setzen! Das ist jetzt ein bisschen überspitzt, aber das Prinzip ist das gleiche.

52

03.06.2008, 16:49

Zitat

Original von kOa_Maglor
und woher soll dann die nahrung kommen
glaub nicht das die nahrung aus 3.weltländer für die gesamte weltbevölkerung ausreicht


Das regelt der Markt schon selber und Nahrung wird es immer genug geben (falls jetzt irgendjemand mit den Hungerkrisen der letzten Wochen kommt, da ist nicht das Problem, dass es zu wenig Nahrung gibt, sondern dass die Leute nicht genug Geld haben, diese zu kaufen; das ist eine andere Sache und da muss man anderst ansetzen); in Europa werden dann halt die ganzen Kleinbetriebe zumachen und es wird dann wenige Großbetriebe geben, die auch wirtschaftlich produzieren können; alles andere macht auch keinen Sinn.

53

03.06.2008, 16:53

Ein anderes Beispiel für irrsinnige Subventionen, das an unserer Uni gerne genannt wird, sind auch die Kohlesubventionen. Hier wäre es besser, den Arbeitern einfach so das Geld auf die Hand zu geben ohne dass sie arbeiten müssen, weil das weniger Geld kosten würde und die Firmen die Kohle aus dem Ausland sowieso billiger bekommen könnten.

54

03.06.2008, 16:54

Jepp, nur weil Yezariaels Onkel und sie damit irgendwie persönlich betroffen wären gleich mal die rosarote Brille aufsetzen ändert nichts an der Situation.

Schau dir doch mal landwirtschaftliche Betriebe in USA an, das sind ganz andere Dimensionen in denen die produzieren können da einfach mehr Land pro Bauer da ist. Wenn sich diese Entwicklung auch in D einstellen würde wäre das denke ich besser. Weniger Bauern die halt mehr produzieren können.

Oder halt auf Nischenmarkt mit Ökobauern setzen wobei das ja auch schon wieder industriealisiert wird.

Aber rumjammern hilft nicht die Situation zu entschärfen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Methadon« (03.06.2008, 16:55)


55

03.06.2008, 16:54

Zitat

Original von Yezariael

und du anstelle eines milchbauern, WIE würdest du die Wirtschaft dazu kriegen wollen mehr zu zahlen??

pro Bauern


1. Konkurrenz dazu bringen dich nicht zu unterbieten..
2. Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit wecken
3. Mitgefühl für die armen Bauern wecken
4. Den Weiterverarbeitern der Milch klar machen das die Leute höhere Preise zahlen (geschieht automatisch durch die Medien)


(5) Milchanbieter die nicht mitziehen und mit dem Preis zufrieden sind aus dem Markt nehmen durch Blockade der großen Fabriken.
(6) Aufkaufen von Milchprodukten die auf dem Markt sind
(7) Wegschütten von eigener Milch als Drohung / Aufzeigung von MACHT!!

Für die letzten 3 Punkte habe ich kein Verständnis, bin aber zum Glück auch kein Milchbauer!

Yen Si

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56

03.06.2008, 17:01

Zitat

Original von MMC|vonBismarck
...und es wird dann wenige Großbetriebe geben, die auch wirtschaftlich produzieren können; alles andere macht auch keinen Sinn.


Ich sehe da eher keinen Sinn drinn die Versorgung nur einigen großen Firmen zu überlassen.
Ich sehe da eher die Gefahr das die Preise ähnlich stark steigen werden wie beispielsweise die Energiepreise - auf Verbraucherseite.

Ich würde auch nur mit ganz viel Bauchweh die USA als Idealfall in Sachen Lebensmittelverorgung nennen.


Zitat

Original von Invader
4. Den Weiterverarbeitern der Milch klar machen das die Leute höhere Preise zahlen (geschieht automatisch durch die Medien)

Genau das ist doch das Problem welches die Bauern haben.
Der Verbraucher ist -mehr oder weniger- bereit höhere Preise zu zahlen (siehe Ende 2007, Chinesen trinken uns die Milch weg)
Aber was nützen höhere Verkaufspreise wenn diese Gewinne nicht mit an die Bauern weitergegeben werden?

Lesestoff wie es nicht passieren sollte:
http://foodwatch.de/presse/pressearchiv/…/index_ger.html
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,550189,00.html

Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »Yen Si« (03.06.2008, 17:13)


57

03.06.2008, 17:09

Zitat

Original von Yen Si

Zitat

Original von MMC|vonBismarck
...und es wird dann wenige Großbetriebe geben, die auch wirtschaftlich produzieren können; alles andere macht auch keinen Sinn.


Ich sehe da eher keinen Sinn drinn die Versorgung nur einigen großen Firmen zu überlassen.
Ich sehe da eher die Gefahr das die Preise ähnlich stark steigen werden wie beispielsweise die Energiepreise - auf Verbraucherseite.

Ich würde auch nur mit ganz viel Bauchweh die USA als Idealfall in Sachen Lebensmittelverorgung nennen.


Zitat

Original von Invader
4. Den Weiterverarbeitern der Milch klar machen das die Leute höhere Preise zahlen (geschieht automatisch durch die Medien)

Genau das ist doch das Problem welches die Bauern haben.
Der Verbraucher ist -mehr oder weniger- bereit höhere Preise zu zahlen (siehe Ende 2007, Chinesen trinken uns die Milch weg)
Aber was nützen höhere Verkaufspreise wenn diese Gewinne nicht mit an die Bauern weitergegeben werden?



da kann ich dir nur zustimmen
großbetriebe sind nicht immer besser als kleinbetriebe

58

03.06.2008, 17:30

Mit den Agrarsubventionen bezahlt man halt letztlich für die schöne oder "romantische" Optik der Fleckerlteppichfelder und der kleinen Höfe auf dem Land, da ja Landwirte eigentlich auch so ein bisschen Landschaftspfleger sein sollen.

Allerdings denken die Landwirte selber schon längst sehr profitorientiert, vergleiche den inzwischen üblichen massiven Kunstdüngereinsatz oder aktuell die sofortige Erhöhung der Milchproduktion unter Missachtung der Milchquoten, kaum das der Preis mal steigt.

Meine Meinung:
Schnellstmögliche Streichung sämtlicher Agrarsubventionen.

Meine Einschätzung:
Selbst ein möglicher Erfolg der Milchbauern im jetzigen Streik wird die Entwicklung hin zu sinkenden Subventionen und Aussterben der Bauernhöfe nicht aufhalten können; kann sich allerdings leider noch ein paar Jahrzehnte hinziehen.

59

03.06.2008, 17:36

Zitat

Original von MMC|vonBismarck
...und es wird dann wenige Großbetriebe geben, die auch wirtschaftlich produzieren können; alles andere macht auch keinen Sinn.

du theoriesesselfurzer solltest vielleicht an eurer uni ein paar vorlesungen zu regionalentwicklung oder wirtschaftsgeographie besuchen (gibt es an JEDER)...da spielts das richtige leben.

der trend geht heute (zum glück) in richtung 'dezentralisation', regionale inwertsetzung, regional governance

--> sehr interessant http://www.gfk-ooe.at/research/stadtraum…vernance_01.pdf
aber im moment noch sehr schwierig umsetzbar, da die akteure in ihren denkprozessen noch nicht so weit sind, da erforderts noch einer menge aufklärungs- und überzeugungsarbeit


in diesen biosphärenreservaten klappt das soweit schon ganz gut, durch die stärkung der regionalen identität, der entwicklung eines "wir"-gefühls, klappt die direkt- oder regionalvermarktung wirklich sehr gut. darin besteht aber eigentlich nur entwicklungspotential in ländlichen regionen, wo diese gesinnungsausprägungen zum support der lokalen betriebe sehr viel leichter entstehen kann, als in stadtgebieten.

in dem zusammenhang hört man auch immer wieder vom "dreieck der nachhaltigkeit" - wens interessiert, kann gern googlen.

€:

Zitat

Original von GEC|Bats
Mit den Agrarsubventionen bezahlt man halt letztlich für die schöne oder "romantische" Optik der Fleckerlteppichfelder und der kleinen Höfe auf dem Land, da ja Landwirte eigentlich auch so ein bisschen Landschaftspfleger sein sollen.

100% agree, das ist zwar gut so (und wichtig), aber die EU ist ja nicht dumm (zumindest in fragen der regionalentwicklung äußerst intelligent) - die setzten im moment unmengen an geldern ein, um von den direktsubventionen an die bauern wegzukommen...die wissen selber, dass das nur suboptimal ist

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »CF_Ragnarok« (03.06.2008, 17:38)


Yen Si

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60

03.06.2008, 17:42

Da ich bald in einem Naturpark leben werde und mir schon fleißig alle Direktvermarkter hier raussuche interessiert es mich.
Von daher sag ich mal danke@Ragna :)