Original von HKD_H_A_T_E
es gibt keine wissenschaftlich ernstzunehmende studie, die mit empirischer evidenz eine auch nur halbwegs identifizierbare geschweige denn quantifizierbare korrelation zwischen videospielen und den diversen gewaltexzessen insbesonder jugendlicher nachweisen könnte.
Da hört der Post schon auf Sinn zu machen, sorry. Was ist denn die wissenschaftliche Schwäche der ganzen Papers? Hast du sie gelesen? Ich denke nicht...
Wenn man es schafft unter dem Banner eines Sachverhalts die AMA, APA und noch alle vier weiteren führenden medizinischen Verbände Amerikas auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, könnten wir als (halb-)Laien langsam auch dahin kommen, die Ergebnisse ernst zu nehmen.
Zur Erklärung: Diese Metaanalyse musste er durchführen, weil ein Konzern es verlangte. Es ging in dieser Metaanalyse nämlich darum, die methodischen Schwächen der Studien aufzuzeigen, was auch bei einigen gelang. Letztlich war es dann aber doch ein Griff ins Klo, da eben dadurch die verbliebenen methodisch guten Studien einen noch stärkeren Effekt aufzeigten. :-/
In dem Moment, wo man sein(e) Paper(s) - um es nochmal zu betonen: Er hat diverse Quer- und Längsschnittstudie gemacht; die Metaanalyse (eine in der Tat fragwürdige Methode) kam dann hinzu - durch eine Metaanalyse stützen kann, ist(sind) es(sie) schon quantifiziert ergo auch quantifizierbar. Und wenn du es in der Psychologie überhaupt schaffst ca. 70 Studien mit in etwa gleichen Ergebnissen zu finden, gut oder schlecht durchgeführt sei mal dahingestellt, bist du ziemlich vorne dabei - das ist wirklich der seltenste Fall.
Beweisen kann man in der modernen Medienpsychologie sogut wie garnix, aber das liegt auch in der Natur der Sache, Psychologie ist eben eine empirische Wissenschaft und keine Naturwissenschaft, da gibt es keine Tatsachen wie die Schwerkraft, eben nur Verallgemeinerungen, die man statistisch möglichst absichern kann (z.B. dass die Schwerkraft in einer hinreichend großen Population von Planeten auch gelten sollte, wenn man
diese aus unserem bekannten Sonnensystem vorhersagt). Es hilft allerdings an dieser Stelle auch wenig, wenn man einfach mal mit irgendwelchen Kausalbeziehungen um sich wirft. Was meinst du wieviele Faktoren Aggressionen begünstigen? Das ist genau der Punkt mit dem Brotessen vor Mord, dass ist eine wahre Beziehung, die aber nicht kausal ist. Wenn man Umbrüche kontrolliert erfassen könnte, würde man sicherlich eine größere Korrelation mit Gewalt feststellen, als bei den Spielen. Nun hat man beides erhoben und kann das eine in 'ner Regressionsanalyse aus dem anderen rausrechnen, dann kommt man an den Punkt, wo man merken sollte, dass das eine an sich einen Effekt hat, aber in dieser Situation die Gewalt vom anderen Faktor ausging. Plastisch: Das Brot war zwar da, aber es hat denjenigen nicht zum Mord getrieben.
Man spricht ja nicht umsonst von Korrelationen... Eine Korrelation beschreibt nämlich nur die Vorhersagbarkeit von a aus b, nicht das a unbedingt zu b führt und auch nicht dass exclusiv nur a zu b führt. Das wollte ich in meinem ersten Post eigentlich schon verdeutlichen, aber gut...
Ich will jetzt wirklich nicht altklug klingen, aber man sollte von Sachverhalten, die man nicht überblicken kann, die Finger lassen. Ich will damit nicht sagen, dass ich sämtliche Literatur zu dem Thema kenne geschweige denn überblicken kann, aber ich weiß immerhin, wie die wissenschaftliche Landschaft aussieht und ich kann Ergebnisse von Studien einschätzen (und zu diesem Thema ist die Schere einfach sehr groß - sprich die Befunde seriöser Studien liefern doch meistens die von mir geschilderte Art von Befunden, wobei es natürlich auch viele gegenteilige Befunde aus anderen (meistens eben nicht so astreinen) Studien gibt), ja sowas lerne ich in der Uni/am Institut, wo ich arbeite. Anhand deines Posts behaupte ich jetzt einfach mal, dass du das JPSP oder Science oder so nicht abonniert hast und damit eigentlich bisher garkeinen Zugang zu den Studien hattest. Korrigiere mich, wenn ich falsch liege.
Und wenn ich richtig liege, musst du mir zustimmen, dass dein vorheriger Post nur aus ungestützen Behauptungen bestand.