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61

05.09.2013, 23:58

is ja wieder klasse wie hier diskutiert wird. "schwachsinn" "Dummes Zeug" "Linke alle verkapptes Stasi" "NSA ganz harmlos" Macht nur ruhig euer Kreuzchen:

http://www.youtube.com/watch?v=xIraCchPDhk

62

06.09.2013, 08:07

So ist das. Es gibt im Endeffekt nur fünf Möglichkeiten um an viel Geld zu kommen: 1) Erbe, 2) Vermögen durch ein Unternehmen, in dem man die Arbeitnehmer fair bezahlt und behandelt oder 3) Vermögen durch ein Unternehmen, in dem man die Arbeitnehmer schlecht bezahlt und behandelt 4) Finanzspekulation oder 5) durch einen Lottogewinn.
Ach was? Da fallen mir noch eine Menge mehr Möglichkeiten ein. Beispielsweise, dass man eine neue Idee / Erkenntnis hat und diese dann (in welcher Form auch immer) verkauft. Dass man ein Talent hat, das selten ist. Dass man Kunst gestaltet, die sich gut verkauft. Man kann auch ein nettes Märchen erfinden, das Religion nennen und vom Geld der Gläubigen reich werden.... usw.

63

06.09.2013, 09:05

über Politik zu diskutieren ist schwachsinn, jeder ist geprägt durch seine Erfahrungen und seine Erziehung und wird immer umso mehr die partei entfernt von der selben ist sie als "unwählbar" abtun oder irgendwelche beleidigende Vergleiche (Nazis = NPD, CDU, CSU, Stasi = Linke, Reichenpartei = FDP, Opportunisten = Grüne usw.) ziehen. Eine wirkliche Diskussion geht schon aus dem Grunde nicht, weil zum einen die Grundlagen wie man das Wirtschaftssystem sieht andere sind als auch die grundsätzliche Philosophie.

Also prinzipiell erfasst du die Sache hier ganz gut. Die meisten Issues sind halt so kompliziert, dass es mindestens zwei mögliche Sichtweisen gibt und die werden hier von manchen Leuten ohne viel Expertise aggressiv ausgetauscht.

Ich bin mir noch nicht sicher was ich wähle, werde aber definitiv keine aktuelle Regierungspartei wählen. Warum? Es gibt ganz wenige objektivierbare Kriterien für eine Regierung und da hat mich die aktuelle beim Atomein-aus-ein-aus-ein-ausstieg und spätestens jetzt bei der NSA Affäre verloren.

Das Atomthema möchte ich gar nicht inhaltlich diskutieren, da gibt es denke ich Argumente pro und contra. Aber hier hat die Regierung gezeigt, wie egal ihnen Sachargumente sind. Wenn die Grünen durch irgendwas 15% gewinnen, schnell nachmachen. Nur Machterhalt, sehr traurig.

Das ließ sich dann nur noch von der NSA Affäre toppen: Hier muss man ja gar nicht über richtig oder falsch nachdenken - die USA, und mittelbar auch unsere Regierung, treten unsere Grundrechte mit Füßen. Unabhängig von allen Leistungen der Regierung will ich nicht von jemandem regiert werden, dem ich offensichtlich egal bin (solange ich mein Kreuz an der richtigen Stelle oder gar nicht mache). Es ist bezeichnend, dass in dieser Sache das einzige Argument der Regierungsanhänger "ist doch gar nicht so schlimm, wenn man nichts zu verbergen hat" ist. Es GIBT hier einfach keine zwei Seiten der Medaille und das Auftreten diverser Regierungspolitiker lässt mich ernsthaft an deren Intelligenz zweifeln...
Artificial intelligence is no match for natural stupidity.

64

06.09.2013, 09:08

@Borgg

In diesem Fall schon. Da wurden Existenzen und ganze Leben vernichtet und du schreibst dazu:"Evtl wollte man auch "persönlich für sich" etwas erreichen. Das ging oft
('immer' würde ich nicht sagen) nur wenn man sich zumindest mit dem
System 'etwas' arrangiert hat.
"

Das hat doch nichts mit 0 und 1 zu tun. Auf einmal war das damals alles nicht so schlimm und JEDER hat nur bisschen was über die Wandfarbe in der Küche verraten. Ja genau. Sein Vater war eine Politikgröße in der DDR er und er hat auch Karriere gemacht.


Außerdem gibt es wie Erg schon schreibt zu der Vermögenssteuer einige Studien die belegen, dass man dadurch gerade mal den Verwaltungsaufwand bezahlt!! Aber ist mir auch egal kannst weiter glauben was die erzählen.

Nochmal das hat nichts mit 0 und 1 zu tun. Es gibt Menschen die sind an ihrer Situation selber schuld und lassen sich dann aber nicht helfen. Das einzige was sie wollen ist mehr Geld. Denen zu helfen regt mich auf. Aber es gibt genug Familien die lassen sich helfen und bekommen dann auch die Kurve. Bei den Verweigerern wird dann immer davon geredet, dass man sich schämt die Hilfe anzunehmen usw usf Ja sorry aber dann muss ich mich auch nicht beschwehren wenn ich nicht mehr da rauskomme. Dieser falsche Stolz steht vielen im Weg und nicht die mangelnden Möglichkeiten. Die haben wir in Deutschland mehr als genug.

Du kannst mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass Du Menschen die jegliche Hilfen ablehnen und einfach nur mehr Geld wollen um sich besser mit ihrer Situation zu arrangieren, Geld abgeben willst.

Meine Mutter hat jahrelang in einem Kindergarten einen Sprachkurs für Kinder gegeben die schlecht sprechen bzw deutsch nicht ganz so gut sprechen.
Ihr hat das großen Spaß gemacht weil sie das ja auch gelernt hat. Sie hat jetzt aber entnervt aufgegeben weil einfach viele Eltern diesen Kurs sabotieren bzw ihn ablehnen und das auch deutlich machen. Unfassbar wirklich. Aber die Kinder die es nur ein wenig brauchen bzw so gut wie garnicht aber teilnehmen dürfen machen mit und werden besser. Sorry aber wie soll ein Kind bei dem die Eltern schon im Kindergarten die Entwicklung so ausbremsen je etwas anderes erreichen? Das zieht sich ja so weiter.

Genau wegen solchen Leuten regen mich Schwätzer wie Snaile auf. Man versteckt sich hinter diesem Gelaber, dass man in Deutschland nichts erreichen kann und findet sich damit ab. Ist auch bequemer. Jeder in Deutschland hat die Möglichkeit sich Wissen anzueignen.

Wie gesagt achte ich genau auf so etwas bei mir im Verein und versuche gerade diesen Kids zu helfen. Ihnen das Gefühl zu geben, dass sie etwas wert sind und das jeder etwas aus sich machen kann spielt da die zentrale Rolle.
Oft reicht da zuhören bzw das Wissen der Kids das es jemand gibt der sich für sie interessiert.

Ihr könnt euch aber weiter hinter dem bösen System verstecken und anderen die schuld geben. Stichwort Alibi.


@Ede

Wenn einer schreibt, dass man in Deutschland nur auf 5 Arten reich werden kann ist das einfach dämlich und eben Schwachsinn.

Außerdem ist es gefährlich und dumm Leuten permanent einzureden, dass sowieso nichts aus ihnen werden kann.
Es gibt Diebe, die nicht bestraft werden und einem doch das kostbarste stehlen: die Zeit.
Napoleon

Juzam

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65

06.09.2013, 09:20


Das Atomthema möchte ich gar nicht inhaltlich diskutieren, da gibt es denke ich Argumente pro und contra. Aber hier hat die Regierung gezeigt, wie egal ihnen Sachargumente sind. Wenn die Grünen durch irgendwas 15% gewinnen, schnell nachmachen. Nur Machterhalt, sehr traurig.


War das nicht mal der Sinn der Politik? Das umzusetzen, was viele Menschen wollen? Warum ist es also traurig, wenn die Politik sich einmal daran hält?
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
anderen weh zu tun.
(Nietzsche)

66

06.09.2013, 09:28

find ich auch seltsam, vor Fukushima war die Mehrheit der Deutschen auf jeden Fall für Atomenergie, danach hat sich das Bewusstsein eben gewandelt - ich sehe es sogar als Pluspunkt der CDU nicht weiter auf ihrem (veralteten) Standpunkt zu beharren sondern zu reagieren auf das was die Bevölkerung möchte.

67

06.09.2013, 09:53


Dummes Zeug. In kaum einem anderen Land ist die Chance so etwas aus seinem Leben zu machen. Das beweisen genug Menschen und zwar jeden Tag .


Du hast Dich offensichtlich noch nie oder nur grob oberflächlich mit dem Thema beschäftigt. Nur weil rein theoretisch (es gibt weder positive noch negative Diskriminierung im großen Stil (auch wenn man darüber wieder diskutieren könnte)) jeder die Möglichkeit hat die Schule zu besuchen, die er möchte, folgt daraus nicht, dass auch tatsächlich Chancengleichheit besteht. Nochmal: In nur wenigen anderen Ländern entscheidet die soziale Herkunft so stark darüber, welchen Bildungsweg jemand einschlagen wird, wie ein Deutschland. Hier mal ein paar Links dazu, die ich spontan bei google gefunden habe:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wi…n-12190343.html
http://www.handelsblatt.com/politik/deut…ft/8108924.html
http://www.dw.de/deutschland-von-chancen…rede/a-15826351
http://www.welt.de/politik/deutschland/a…-ein-Traum.html
http://www.diw.de/documents/publikatione…5.de/13-4-1.pdf

Diese Links solltest Du Dir vielleicht einmal anlesen und danach können wir dann auf einer Ebene studieren. Wer behauptet es gäbe in Deutschland von der Herkunft unabhängige Chancengleichheit, der verschleiert absichtlich die Wahrheit oder ist uninformiert.

Zu dem anderen Vorwurf bzgl. derer, die sich bei einem stärkeren Sozialstaat auf der sozialen Hängematte ausruhen würden:

Es gibt in Deutschland mehrere hunderttausend Menschen, die 40 Stunden die Woche arbeiten und sich am Ende des Monats ihr Gehalt vom Staat aufstocken lassen müssen. Diese Menschen gehen nicht arbeiten, weil sie viel Geld dafür bekommen, sondern weil sie ihr Geld (zumindest teilweise) selbst erarbeiten möchten. Es gibt dafür bei den Menschen verschiedene Antriebsmotoren. Sei es der Stolz, der verhindert, dass man Geld annimmt, sei es das Gefühl gebraucht zu werden, sei es die Verantwortung seinen Kindern gegenüber bzw. der Wunsch diesen Kindern einmal etwas zu hinterlassen (das trifft jetzt natürlich nicht auf Aufstocker zu, die können ja nicht sparen). Das Gespenst einer Gesellschaft, die sich nur noch auf die soziale Hängematte legen würde, wenn es sie gäbe, wird gerne von Vertretern des "Leistungsprinzips" am Leben gehalten. Fakt ist es doch, dass nur ein kleiner Teil der Bevölkerung überhaupt zu "Sozialschmarotzern" zählen kann - gemeint sind damit Menschen, die nur vom Staat leben und auch nicht vor haben arbeiten zu gehen - und alle die Menschen, die unverschuldet in Arbeitslosigkeit geraten sind und verzweifelt nach einem Job suchen, keinen finden und von einer sinnlosen Schulung zur nächsten sinnlosen Schulung geschickt werden, scherst Du damit über einen Kamm mit den Schmarotzern. Nur weil es ein paar Sozialschmarotzer gibt, sollten wir kein System installieren und betreiben, dass Arbeitslosen generell das Leben zur Hölle macht. Noch einmal: Wer 30 Jahre lang gearbeitet hat, unverschuldet in Arbeitslosigkeit gerät und aufgrund seines Alters keinen Job mehr findet, landet nach kurzer Zeit in Hartz 4 und erhält dann das selbe Geld wie jemand, der nie gearbeitet hat. Das ist im höchsten Maße unfair und unsozial und hat mit sozialer Hängematte gar nichts zu tun.

find ich auch seltsam, vor Fukushima war die Mehrheit der Deutschen auf jeden Fall für Atomenergie, danach hat sich das Bewusstsein eben gewandelt - ich sehe es sogar als Pluspunkt der CDU nicht weiter auf ihrem (veralteten) Standpunkt zu beharren sondern zu reagieren auf das was die Bevölkerung möchte.


Die CDU wurde sicherlich von vielen Menschen gewählt, weil sie aufgrund objektiver Argumentationen kein Problem mit Atomkraftwerken haben. Nur weil irgendwo mehrere tausend Kilometer ein Atomkraftwerk explodiert - aufgrund eines Tsunamis und das darüber hinaus auch noch wesentlich unsicherer war als unsere Atomkraftwerke - muss man in Deutschland nicht die Atomkraftwerke ausschalten. Es gab nach der Katastrophe keine neuen Argumente, die dagegen sprachen. Dass Atomkraftwerke explodieren und Schäden anrichten können, wussten wir schon aus der Theorie und durch Tschernobyl. Es wäre nun die Aufgabe der Politik gewesen den Bürgern zu vermitteln, weshalb es keinen Grund zur Besorgnis gibt und an dem Kurs (von dem die Union seit jeher überzeugt war) festzuhalten. Es war schon immer die Aufgabe der Politik unpopuläre, aber richtige Entscheidungen durchzusetzen. Wenn unsere Regierung immer Politik danach macht, was die Menschen gerade möchten, dann bräuchten wir nur eine Partei, diese lässt zu jedem wichtigen Thema eine repräsentative Umfrage in Auftrag geben und gestaltet die Politik danach. Dann haben wir Bürgerbeteiligung ohne Volksabstimmungen.

Die Union hat in diesem Fall einfach Politik nach dem Wind gemacht (leider wie so oft), ihre Prinzipien über Bord geworfen und sich nur auf Machterhalt fokussiert. Das ist falsch.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Snaile« (06.09.2013, 10:01)


68

06.09.2013, 10:39

@Snaile

Zitat

Doch sind Kinder aus bildungsnahen Schichten oft auch besser in der
Schule; allerdings nicht weil sie intelligenter sind, sondern weil sie
vielfältige Bildungserfahrungen mit in die Schule bringen: Sie wachsen
mit Büchern auf, haben schon Konzerte und Opern besucht, und sie haben
Vorbilder. Diesen Vorsprung bauen sie im Laufe ihres Bildungsweges immer
weiter aus: Wer hat, dem wird gegeben.


Aus dem ersten Link.

Genau das ist der Punkt.

Wie will ich den bildungsfernen Schichten den Sinn und Zweck von Büchern usw vermitteln wenn ich ihnen so oder so sage, dass sie keine Chance haben??
Das genau meine ich doch mit Alibi. Büchereien gibt es überall und erstaunlicherweise haben gerade die bildungsfernen immer die angesagten PS3 Spiele. hm...
Man muss diesen Eltern klar machen, dass Chancengleichheit nicht bedeutet, dass alle ein tolles handy oder TV zuhause haben sondern die Möglichkeiten den Kindern Wissen zu vermitteln.
Wie willst Du denn Kindern diese Werte vermitteln wenn sie zuhause komplett verweigert werden?
Die Eltern endmündigen und sie vom Staat erziehen lassen?

Ich sehe bei uns im Verein genug Kinder die aufs Gymnasium gehen während ihre Eltern zB im Norma an der Kasse arbeiten. Es ist nur die Frage was man seinen Kindern vorlebt.

Wir waren im Kindergarten drei beste Freunde. Der eine ging aufs Gymnasium, einer auf die Realschule und der Dritte auf die Hauptschule.
Vater von einem war Akademiker, der eine Maurer und der andere hat in der Fabrik gearbeitet. hm.. jetzt aber der Clou alle haben am Ende studiert. Wie kommts ? Weil die Eltern sich zuhause hingesetzt haben und mit den Kindern gelernt haben. Ein Diktat kann jeder mit seinem Kind schreiben . Du nimmst ein Buch oder eine Zeitung und diktierst den Text. Wo ist das Problem? Bei den meisten fehlt es nicht am Wissen oder Können sondern einfach an der Bereitschaft etwas zu lernen und oft auch an den sprachlichen Fähigkeiten und das kann man mit Diktaten und lesen sehr gut trainieren. Das kann jeder dazu muss man kein Professor Dr. Dr sonstwas sein.

Es nutzt nichts bessere Programme und Möglichkeiten zu schaffen wenn sie nicht angenommen werden.


Natürlich gibt es Leute denen es schlecht geht und denen man helfen muss das bestreitet keiner. Die Frage ist nur ob man mit Zwang etwas erreicht.
Es wird immer schlimme Einzelschicksale geben. Das ist nunmal so. Ich finde viele Topgehälter auch Irrsinn aber ehrlich gesagt glaube ich nicht das die breite Mehrheit gerne etwas abgibt. Sowas kannst Du mit einem allgemeinen System aber nicht abfedern sondern man bräuchte Einzelfallentscheidungen dh Pools aus denen man diesen Menschen helfen kann.
Es gibt Diebe, die nicht bestraft werden und einem doch das kostbarste stehlen: die Zeit.
Napoleon

69

06.09.2013, 11:24

find ich auch seltsam, vor Fukushima war die Mehrheit der Deutschen auf jeden Fall für Atomenergie, danach hat sich das Bewusstsein eben gewandelt - ich sehe es sogar als Pluspunkt der CDU nicht weiter auf ihrem (veralteten) Standpunkt zu beharren sondern zu reagieren auf das was die Bevölkerung möchte.
oh weia. Die CDU und echter Gesinnungswandel? Eher friert die Hölle ein. Zur Erinnerung, damals gab es die BW-Wahl und Mappus, der grösste Atomkraftfreund der CDU war in Gefahr. Die CDU hat bis dem Sinneswechsel der Merkel über Nacht ständig die PR-Blättchen der Atomindustrie runtergebetet. FDP ist noch heute pro-Atomkraft soweit ich weiss. Die wollten ihren Ministerpräsidentensitz retten und nicht den Grünen den Sieg gönnen in einem Land mit kath. Wählerschaft, in dem sie 60 Jahre durchregiert haben. Das ist alles.

Ausserdem hat die Merkel ihre Meinung über Atomkraft mehrmals gewechselt. Als Umweltministerin-Feigenblättchen der CDU war sie auch dagegen oder skeptisch. Dann natürlich als sie selber im Wahlkampf war für die CDU dafür. Jetzt wieder dagegen. Politiker ändern doch nicht so oft ihre Meinung, weil sie von anderen Argumenten überzeugt sind. Die haben einfach eine Umfrage serviert bekommen, die sagte: Wenn du so weitermachst, dann siehts düster aus mit deiner Wiederwahl oder deine Partei kriegt weniger Geld. Is halt einfach scheisse, dass Fukushima immer noch nicht gesichert ist. Solange können die Atomkraftbetreiber eher nicht einen neue Kampagne starten, um die Meinung wieder zu ihren Gunstne zu drehen.


Das mit dem Mindestlohn ist genauso. Die Spender der FDP und CDU wollen das nicht und arbeiten mit Kampagnen dagegen. SPD sagt, sie sind dafür, aber in der Regierung immer dagegne. Die kriegen auch Geld. Und sie wissen, die Leute sind, wenn es nicht um ihre eigene Haut geht oder man auf Bildern tote Babies sieht, nicht besonders motiviert. Also ignoriert man einfach weiterhin das über 80 % der Bürger dafür sind, weil sie die Propaganda nicht glauben.

70

06.09.2013, 11:27


Das Atomthema möchte ich gar nicht inhaltlich diskutieren, da gibt es denke ich Argumente pro und contra. Aber hier hat die Regierung gezeigt, wie egal ihnen Sachargumente sind. Wenn die Grünen durch irgendwas 15% gewinnen, schnell nachmachen. Nur Machterhalt, sehr traurig.


War das nicht mal der Sinn der Politik? Das umzusetzen, was viele Menschen wollen? Warum ist es also traurig, wenn die Politik sich einmal daran hält?

Naja, der Vergleich ist ja falsch, was du sicherlich auch selbst weißt. Aber ist ja Wahlkampf, von daher geschenkt. ;)
Warum ist es traurig? Ganz einfach: In Deutschland habe ich als "einfacher Bürger" (im Sinne von kein aktives politisches Engagement) ja nur über Wahlen die Chance, an Politik teilzunehmen. Also wähle ich die Partei, die meine Meinung politisch vertritt, beispielsweise "ja zu Atomkraft in Deutschland" (ich finde im übrigen die Abkehr davon basierend rein auf einer Kasuistik ziemlich dämlich). Was sagt mir die CDU damit also? Ich kann sie wählen, aber muss nicht erwarten, dass meine Meinung von ihr vertreten wird - es sei denn, es ist gerade die populärste. Wenn das das Prinzip von Parteien ist, können wir Wahlen auch gleich ganz abschaffen und durch einen Zufallsgenerator oder am besten einfach nur noch Volksentscheide ersetzen.
Artificial intelligence is no match for natural stupidity.

71

06.09.2013, 11:31


Wie will ich den bildungsfernen Schichten den Sinn und Zweck von Büchern usw vermitteln wenn ich ihnen so oder so sage, dass sie keine Chance haben??
Das genau meine ich doch mit Alibi. Büchereien gibt es überall und erstaunlicherweise haben gerade die bildungsfernen immer die angesagten PS3 Spiele. hm...
Man muss diesen Eltern klar machen, dass Chancengleichheit nicht bedeutet, dass alle ein tolles handy oder TV zuhause haben sondern die Möglichkeiten den Kindern Wissen zu vermitteln.
Wie willst Du denn Kindern diese Werte vermitteln wenn sie zuhause komplett verweigert werden?
Die Eltern endmündigen und sie vom Staat erziehen lassen?


Genau das ist der springende Punkt. Das größte Problem für eine tatsächliche Chancengleichheit sind die Unterschiede im Elternhaus. Es gibt zwar auch natürliche Unterschiede, diese sind aber marginal. Die großen Unterschiede werden in der Sozialisierung geschaffen. Sozialisierung beginnt im Elternhaus. Und da es viele Eltern eben nicht schaffen ihren Kindern die Werte zu vermitteln, die sie benötigen, um eine erfolgreiche schulische Laufbahn hinter sich zu bringen, muss der Staat sich um diese Kinder kümmern. Das heißt Ganztagsbetreuung, KiTaplätze für alle (und das sehr früh), Gemeinschaftsschulen und vor allem muss man so unsinnige Konzepte wie das Betreuungsgeld wieder abschaffen. Das Konzept der traditionellen Familie sorgt in vielen Fällen für Ungleichheit und damit hat das System versagt. Jetzt muss der Staat handeln und die Verantwortung dafür tragen, dass die Kinder eine anständige Erziehung und damit Chancengleichheit erhalten. Und das geht eben nicht mit so rückständigen Parteien wie der CDU/CSU.

Juzam

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72

06.09.2013, 11:46

Und hier scheiden sich die Geister: Staatliche Bevormundung vs eigenverantwortliches Handeln.
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
anderen weh zu tun.
(Nietzsche)

73

06.09.2013, 14:16

Und hier scheiden sich die Geister: Staatliche Bevormundung vs eigenverantwortliches Handeln.

Jup genau das ist es.

Wollen wir ernsthaft lauter Kinder die vom Staat erzogen werden?
Woher die Fachleute dafür nehmen? Mit Kindern kann nicht jeder!
Was für Handhabe hat man wenn sich Kinder und/oder Eltern verweigern?
Das ist eigentlich die grundsätzliche Frage. Es gibt ja jetzt schon Kinder die nicht zur Schule gehen bzw bei denen Eltern bestimmte Programme verweigern. Was genau machen wir dann?

@Snaile

Zitat

Das Konzept der traditionellen Familie sorgt in vielen Fällen für Ungleichheit und damit hat das System versagt.
Muahahaha das ist echt der Hammersatz schlechthin ehrlich. Ne sorgt es nicht.

Alleinerzehende Mütter/Väter, beide Eltern berufstätig usw usf das sorgt für die Ungleichbehandlung aber mit Sicherheit nicht die Familie. Das beweist mit einfach, dass du nur irgendwelchen sch.. im Internet liest und meinst das sind alles Fakten. Kinder aus Familien die wollen das aus ihren Kindern was wird sind zu 90% erfolgreich da kannst mir erzählen was du willst.
Es gibt Diebe, die nicht bestraft werden und einem doch das kostbarste stehlen: die Zeit.
Napoleon

74

06.09.2013, 14:21

[...]Sozialisierung beginnt im Elternhaus. Und da es viele Eltern eben nicht schaffen ihren Kindern die Werte zu vermitteln, die sie benötigen, um eine erfolgreiche schulische Laufbahn hinter sich zu bringen, muss der Staat sich um diese Kinder kümmern. Das heißt Ganztagsbetreuung, KiTaplätze für alle (und das sehr früh), Gemeinschaftsschulen [...]


"viele Eltern schaffen es nicht"?! Ich würde eher sagen viele Eltern schaffen es und einige wenige nicht! Und die die es nicht schaffen ist es in der Regel auch wurscht ob die Kinder überhaupt in die Schule gehen, ob sie dann 6 Stunden Hauptschule schwänzen und ohne Abschluss abbrechen oder 10h Ganztagesschule schwänzen und ohne Abschluss abbrechen ist dann auch schon egal. Und woher soll die Motivation bei den Kindern kommen wenn die Eltern ne Wohnung für lau haben und dazu ein Grundeinkommen von zweitausend Euro++?

75

06.09.2013, 14:32


Wollen wir ernsthaft lauter Kinder die vom Staat erzogen werden?
Woher die Fachleute dafür nehmen? Mit Kindern kann nicht jeder!
Was für Handhabe hat man wenn sich Kinder und/oder Eltern verweigern?
Das ist eigentlich die grundsätzliche Frage. Es gibt ja jetzt schon Kinder die nicht zur Schule gehen bzw bei denen Eltern bestimmte Programme verweigern. Was genau machen wir dann?

Zitat

Das Konzept der traditionellen Familie sorgt in vielen Fällen für Ungleichheit und damit hat das System versagt.


Muahahaha das ist echt der Hammersatz schlechthin ehrlich. Ne sorgt es nicht.

Alleinerzehende Mütter/Väter, beide Eltern berufstätig usw usf das sorgt für die Ungleichbehandlung aber mit Sicherheit nicht die Familie. Das beweist mit einfach, dass du nur irgendwelchen sch.. im Internet liest und meinst das sind alles Fakten. Kinder aus Familien die wollen das aus ihren Kindern was wird sind zu 90% erfolgreich da kannst mir erzählen was du willst.


Wenn der Staat seine Aufgabe wahrnehmen würde, im Gegensatz zu vielen Eltern, dann sehe ich da kein Problem.
Die Fachleute kommen dann, wenn der Beruf des Lehrers wieder gesellschaftliche und finanzielle Anerkennung finden würde. Statt das Geld also in Banken zu investieren, könnte man in mehr und bessere Lehrer investieren.
Wenn Eltern den Schulbesuch der Kinder verweigern, dann läuft bei denen ohnehin etwas falsch. Kinder brauchen den Austausch mit Gleichaltrigen um soziales Miteinander zu lernen. Ein Privatlehrer bzw. Hausunterricht generell ist der falsche Weg und für die Entwicklung eines Kindes schädlich. Dementsprechend müssen die Eltern gezwungen werden. Da gibt es auch gar kein Problem mit. Ist ja schließlich bereits gängige Praxis. Siehe Schulpflicht, wo die Polizei das Kind von zu Hause abholt, wenn es wiederholt nicht in der Schule erscheint.

Es gibt viele Eltern, denen ganz offensichtlich egal ist, was aus ihrem Kind wird bzw. sie es nicht besser wissen. Was soll mit solchen Fällen geschehen? "Pech gehabt"? Kinder dürfen nicht für die Fehler ihrer Eltern bestraft werden.

[...]Sozialisierung beginnt im Elternhaus. Und da es viele Eltern eben nicht schaffen ihren Kindern die Werte zu vermitteln, die sie benötigen, um eine erfolgreiche schulische Laufbahn hinter sich zu bringen, muss der Staat sich um diese Kinder kümmern. Das heißt Ganztagsbetreuung, KiTaplätze für alle (und das sehr früh), Gemeinschaftsschulen [...]


"viele Eltern schaffen es nicht"?! Ich würde eher sagen viele Eltern schaffen es und einige wenige nicht! Und die die es nicht schaffen ist es in der Regel auch wurscht ob die Kinder überhaupt in die Schule gehen, ob sie dann 6 Stunden Hauptschule schwänzen und ohne Abschluss abbrechen oder 10h Ganztagesschule schwänzen und ohne Abschluss abbrechen ist dann auch schon egal. Und woher soll die Motivation bei den Kindern kommen wenn die Eltern ne Wohnung für lau haben und dazu ein Grundeinkommen von zweitausend Euro++?


Wie wäre es wenn Bildung - wie in früheren Zeiten - an sich wieder einen Wert bekäme und nicht wie heute nur Mittel zum Zweck ist. Das erffordert natürlich gesellschaftliches Umdenken und das Aufbrechen von vorhandenen Strukturen. Aber Politik braucht Visionen. Die Vision für eine bessere und gerechtere Welt. Manchmal muss man eben kaputt machen um anschließend neu aufzubauen.

76

06.09.2013, 14:35

da habe ich nichts dagegen aber wie willst du das anstellen? man kann ja nicht in jedem Hirn verankern "lerne der Bildung wegen" - und dass "früher alles besser war" wär ich mir auch nicht so sicher, ich kann mir nicht vorstellen dass da alle "um des Bildungs Willen" studiert/gelernt haben

77

06.09.2013, 14:39

da habe ich nichts dagegen aber wie willst du das anstellen? man kann ja nicht in jedem Hirn verankern "lerne der Bildung wegen" - und dass "früher alles besser war" wär ich mir auch nicht so sicher, ich kann mir nicht vorstellen dass da alle "um des Bildungs Willen" studiert/gelernt haben


Wieso sollte man das denn nicht können? Man verankert doch jetzt auch "Lerne damit Du einen guten Job bekommst und viel Geld verdienst". Was man verankert ist doch egal. Verankern lässt sich alles.
Es ist schon ein Unterschied von früher zu heute. Früher genoss jemand Ansehen, wenn er belesen war, wenn er ein Kunstkenner war, wenn er generell einfach in vielerlei Hinsicht gebildet war. Heute ist man doch nur noch wirklich angesehen, wenn man viel Geld verdient. Möglichst viel Geld zu verdienen ist das oberste Ziel für den größten Teil der Bevölkerung. Ich finde das nicht gut. Geld ist kein Selbstzweck.

78

06.09.2013, 14:49

@Snaile

LOL Ja und damals gabs auch schon Globalisierung oder?

Nach was streben denn Menschen? Nach innerem Frieden und Wissen oder nach Geld und Macht? In welcher Welt lebst Du eigentlich?

Damals war auch nur einer gebildet deshalb wurde angesehen weil der Rest im Dorf nicht mal Lesen oder schreiben konnte. Das ist aber heutzutage nicht mehr so.
Es gibt Diebe, die nicht bestraft werden und einem doch das kostbarste stehlen: die Zeit.
Napoleon

79

06.09.2013, 14:53

Möglichst viel Geld zu verdienen ist das oberste Ziel für den größten Teil der Bevölkerung.


ich würde sagen der Grenznutzen des Geldes nimmt in der Wahrnehmung der allermeisten ab und wird irgendwann ersetzt durch mehr Freizeit.. Klar jeder möchte eine Grundsicherung (Wohnung oder besser noch Haus, Strom, Wasser, Trinken), keiner möchte im Supermarkt oder bei kleineren Freizeitaktivitäten (Kino) aufs Geld schauen, alle möchten sich ordentlich kleiden können (u.a. auch Markensachen), vielleicht noch 1x im Jahr in den Urlaub und dazu ein schönes Auto fahren. Aber wenn man das erreicht hat trifft es meiner Meinung nach nur noch auf einen kleinen Teil zu dass er immer noch mehr Geld verdienen möchte, die anderen geben sich zufrieden und "leben ihr Leben". Und ich sehe nichts verwerfliches daran dass Bildung als Mittel zum Zweck gesehen wird sich ein sorgenfreies Leben finanzieren zu können.

80

06.09.2013, 14:54

Mir wird Angst und Bange, wenn staatliche Ideologen sich überlegen, was von der Kita bis zum Abitur (dann ja für alle) in staatlichen Bildungs- äh Erziehungseinrichtungen in unseren Kindern "verankert" wird.

Da mag die jugendliche Radikalität und Unerfahrenheit aus Snaile sprechen, aber in einem Land, welchem es vergleichsweise sehr gut gut in der Welt, einfach mal so über Jahrzehnte gewachsene Strukturen abzuschaffen, um diese dann mit ideologisch-motiviert neuen Strukturen zu ersetzen halte ich für problematisch, nicht mehrheitsfähig und illusorisch in seiner negativen Konnotierung.
Ebenso, wie die sehr radikalen Umbauvorschläge der Linken bzgl. Rentensystem oder Krankenversicherung.

btw., der Soli wurde auf begrenzte Zeit eingeführt, um die Lasten der deutschen Einheit (welche gar nicht direkt im Bundeshaushalt auftaucht, sondern im Sondervermögen Fond Deutsche Einheit) solidarisch zu finanzieren.
Die dafür zweckgebundenen Mittel fließen jetzt immer bis 2019 stärker ansteigend in den allgemeinen Bundeshaushalt. Jetzt soll die Zusatzsteuer einfach bis in alle Ewigkeit verlängert werden. Ich finde, man muss den Politikern auch mal zeigen (bzw. umgekehrt auch die Politiker der Bevölkerung), dass Erklärungen über den Zweck von Sondersteuern auch 2 Jahrzehnte danach noch gelten und auch Steuern wieder abgeschafft werden können. Was ist es denn für ein Land, in welchem Steuern quasi nie mehr abgeschafft werden können und der Wahlkampfstreit von Mehrwehrsteuererhöhung um 0% (SPD) oder 2% (Union) mit 3% im Koalitionsvertrag befriedigt wird?

81

06.09.2013, 15:04

Kompromissvorschlag: Jeder der öfter als 3x unentschuldigt fehlt in einem Schuljahr oder die Klasse nicht schafft kommt in eines von Snailes Bildungs- und Erziehungslager :) Damit würde man die, dies jetzt nicht schaffen, zwangserziehen/bilden, sie hätten somit danach die gleichen Chancen laut Linken/Snaile (oder sogar bessere!), und der Rest kann weitermachen wie bisher :)

82

06.09.2013, 15:04

Mir wird Angst und Bange, wenn staatliche Ideologen sich überlegen, was von der Kita bis zum Abitur (dann ja für alle) in staatlichen Bildungs- äh Erziehungseinrichtungen in unseren Kindern "verankert" wird.

Kann ich 100% unterschreiben. Es ist schwer vorstellbar, dass es Leute wie Snaile gibt, die meinen eine staatlich verordnete Denkweise oder Erziehung würde irgendetwas verbessern. Das bezieht sich nicht nur auf die Schulbildung von Kindern sondern eben auch auf Veggie Day und ähnliche Absurditäten.

Nachtrag: die sinkenden Umfragewerte der Grünen lassen mich dabei hoffen, dass dies immer mehr mündigen Bürgern auffält.

83

06.09.2013, 16:09

Die Veränderung der Krankenversicherung ist doch ein sehr gutes Beispiel dafür, in was für einer Gesellschaft ich nicht leben möchte und viele andere mittlerweile auch nicht mehr (und ich bin der festen Überzeugung diese Zahl wird noch steigen). Die Medizin wurde erfunden um Menschen zu helfen. Allen Menschen, nicht nur vermögenden Menschen. Dass das in der fernen Vergangenheit oft so war, bis heute abgenommen hat, die Tendenz aber noch immer erkennbar ist, lässt sich nicht abstreiten. Es gibt jede Menge Tests darüber, dass man als gesetzlichversicherter Mensch ewig auf Termine warten muss, während privatversicherte wesentlich schneller einen Termin bekommen. Weiter gibt es viele Leistungen, an die man als gesetzlich Krankenversicherter einfach nicht herankommt. Das ist doch scheiße. Ich möchte in einem Land leben, in dem man sich die Gesundheit nicht verdienen muss, sondern in dem jedem Mensch die Gesundheit als Grundrecht zukommt. Dass wir noch keine amerikanischen Verhältnisse haben (dort hat sich ja Gott sei Dank auch schon vieles gebessert) ist klar, aber wenn man der FDP in diesem Punkt folge leistet, dann dauert es nicht mehr. Dann darf man sich nur noch privat versichern und das Einkommen entscheidet noch stärker darüber, was man bezahlt bekommt und was nicht.

Beiträge: 2 917

Wohnort: Seehausen am Staffelsee

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84

06.09.2013, 19:34

btw., der Soli wurde auf begrenzte Zeit eingeführt, um die Lasten der deutschen Einheit (welche gar nicht direkt im Bundeshaushalt auftaucht, sondern im Sondervermögen Fond Deutsche Einheit) solidarisch zu finanzieren.
Die dafür zweckgebundenen Mittel fließen jetzt immer bis 2019 stärker ansteigend in den allgemeinen Bundeshaushalt. Jetzt soll die Zusatzsteuer einfach bis in alle Ewigkeit verlängert werden. Ich finde, man muss den Politikern auch mal zeigen (bzw. umgekehrt auch die Politiker der Bevölkerung), dass Erklärungen über den Zweck von Sondersteuern auch 2 Jahrzehnte danach noch gelten und auch Steuern wieder abgeschafft werden können. Was ist es denn für ein Land, in welchem Steuern quasi nie mehr abgeschafft werden können und der Wahlkampfstreit von Mehrwehrsteuererhöhung um 0% (SPD) oder 2% (Union) mit 3% im Koalitionsvertrag befriedigt wird?
Der Soli gehört echt abgeschafft, vor allem wenn man sich überlegt, dass zum Beispiel der arme, hässliche Ruhrpott damit die prunkvoll wieder aufgebauten Städte (Dresden, etc.) finanziert, damit diese noch schöner werden.
live is live, nana nanana :D

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

85

06.09.2013, 21:26


Der Soli gehört echt abgeschafft, vor allem wenn man sich überlegt, dass zum Beispiel der arme, hässliche Ruhrpott damit die prunkvoll wieder aufgebauten Städte (Dresden, etc.) finanziert, damit diese noch schöner werden.
Und die Klischees bedienst du damit auch nicht. ;) Abseits der tollen Altstadt gibt es auch dort viele verfallene Gebäude, Straßen, die man eigentlich nicht so nenen dürfte, etc.
Ich stimme aber damit überein, dass der Soli nicht nach Himmelsrichtungen gehen sollte, sondern nach Bedarf verteilt werden sollte, egal ob Ex-DDR oder alte BRD.

86

07.09.2013, 00:04

Wie er jedesmal schön das Thema wechselt...

87

07.09.2013, 00:24

oops, nun hab ich glaub zum 2. mal afd gewählt, also eine stimme abziehen ^^

88

07.09.2013, 09:14

Vater arbeitete bei einer der grössten OST-Mafia-Bude der DDR (Robotron)u. das als unschuldiges SED -Mitglied ;(


:kotz:

89

07.09.2013, 10:27

Meine Güte snaile, war / ist Deinen Eltern egal was aus Dir wird? Das liest sich wie eine Menge eigenem Frust und Vergangenheitsbewältigung. Der Mehrheit der Eltern ist es nicht egal, da bin ich sicher. Staatliche Erziehung kann Familie nie ersetzen und nur Notlösung, max. Ergänzung sein.

Denk mal weiter, was die Konsequenz einer vollständig staatlichen Erziehung wäre. Dann könnte die amtierende Regierung, die Du so hasst, den Nachwuchs direkt passend indoktrinieren. Frei- und Andersdenker, für den Du Dich zweifellos hälst, würde es noch weit weniger geben als jetzt. Demokratie funktioniert nur, wenn die Erziehung primär in den Familien bleibt.

90

07.09.2013, 10:33

Robotron war so groß, da musste man nicht in der SED sein um dort zu arbeiten. Mein Vater hatte Marhematik/Numerik in der DDR studiert, kommt aus einer Bauernfamilie vom Land. Er hatte auch noch Auslandsreisen unternommen, als er schon längst aus der SED ausgetreten war. Nur nach der Scheidung von seiner ersten Frau durfte er keine Auslandsreisen mehr machen, wegen erhöhter Fluchtgefahr.

Wir hatten in der DDR weder Telefon noch Auto, beides erst nach der Wende bekommen.

Und beruflichen Misserfolg nur auf eine fehlende SED-Mitgliedschaft zu schieben greift auch zu kurz, genauso wie ein gegenteiliges Erklärungsmuster. Man konnte sich mit dem Regime recht neutral arangieren oder man konnte sehr bewusst mit ihm zusammen arbeiten. Aber auch mit einer neutralen Einstellung konnte man einen guten Job haben. Wobei der Job von meinem Vater recht normal war. Wo sonst soll man einen Mathematiker einsetzen, auf dem Bau etwa?