Sie sind nicht angemeldet.

  • Anmelden

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: MastersForum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

4 501

25.01.2012, 22:53

Norwegen fördert einfach etwas mehr Erdöl, wenn sie Geld brauchen. Deswegen ist deren Schuldenquote auch nicht mit der deutschen vergleichbar.

4 502

25.01.2012, 23:13

Lustigerweise haben wir den Artikel von Icedragon sogar ausführlich in dem Kurs "Empirische Methoden" an der Uni Mannheim behandelt. Es ist tatsächlich so, dass der empirische Zusammenhang nicht so klar ist, wie viele Theoretiker aus der VWL einem klarmachen wollen.

Worf, ich habe nichts gegen eine liberale Partei im Deutschen Bundestag. Mein Vorwurf an die FDP ist einfach, dass sie mit Liberalismus im klassischen Sinne einfach nichts mehr zu tun hat. Ich habe in letzter Zeit einiges von "von Mises" und "Hayek" gelesen. Die würden sich eher selbst umbringen (wenn sie noch leben würden), als der FDP beizutreten. Die FDP ist doch zu einer klassischen Klientelpartei der Besserverdienenden geworden. Aber der Liberalismus lehnt Klientelpolitik per se ab. Das ist der größte Widerspruch der FDP zum Liberalismus.

Die FDP hatte nach der Bundestagswahl die Möglichkeit von der Klientelpolitik wegzukommen. Die knapp 15% Prozent waren weit mehr als die Klientel der Besserverdienenden. Aber sie hat sich sehr schnell dagegen entschieden (erinnere nur an den ermäßigten Mehrwertsteuersatz, für den es auch eine nette Spende gab) und ich denke nicht im Ansatz verstanden, welche Chance sie eigentlich hatte. Der Wahlerfolg war auch auf der Hoffnung aufgebaut, dass die FDP eben für größere Bevölkerungsteile Politik machen kann. Das hat sie aber nicht verstanden und deshalb ist sie nun auch konsequent auf einen Bruchteil heruntergerutscht. Ich denke die meisten in der FDP Führung haben immer noch keine Ahnung warum und ich habe das Gefühlt, dass das bei dir auch noch so ist.

Das ganze Postenscharrere und Verteilen von Vergünstigungen, das nach der Wahl begonnen hat, hat eben nichts mit Liberalismus zu tun. Erinnere auch nochmal an gewisse Versprechen, das Entwicklungshilfeministerium abzuschaffen oder den Staatsapparat zu verschlanken. Was ist passiert? Das Ministerium ist geblieben und von der FDP wurden soviele Staatsministerposten geschaffen, wie nie zuvor. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass bei der FDP die Maxime geherrscht hat, dass man nun nach so langer Zeit in der Opposition in der Regierung erstmal richtig abkassieren muss und möglichst viel für sich und seine Günstlinge rausholen muss. Du meinst vielleicht, dass das eben in der Politik so ist und nicht zu verhindern ist. Darüber kann man streiten, mit Liberalismus hat es aber sicher nichts zu tun!

4 503

25.01.2012, 23:31

Norwegen fördert einfach etwas mehr Erdöl, wenn sie Geld brauchen. Deswegen ist deren Schuldenquote auch nicht mit der deutschen vergleichbar.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Ede G« (27.07.2015, 15:23)


4 504

25.01.2012, 23:45

@Icedragon: Es ging explizit um den Zusammenhang von Mindestlohn auf die Jugendarbeitslosigkeit in Frankreich. Ansonsten steht in den anderen Papern ja auch, dass die Situation in den USA und Kontinentaleuropa möglicherweise unterschiedlich ist.

Ansonsten scheint deine Meta-Analyse ja eher auf den Publication-Bias abzustellen. Habs aber nur kurz überflogen. Wenn du mir die Seite gibst wo steht, dass unsauber gearbeitet wird, könnte ich es selbst mal lesen.

@Bismarck: Ja, ich sage ja auch nicht, dass der Effekt einfach ist. Gerade bei unterschiedlichen Arbeitsmärkten mit unterschiedlichsten Regelungen. In Frankreich haben anscheinend die Lohnnebenkosten, welche Unternehmen bezahlen müssen, einen entscheidenden Einfluss. Ansonsten finde ich Empirie auch wichtiger als irgendwelche theoretischen Aussagen aus der VWL.

von Mises und Hayek wären aber wohl in keine Partei eingetreten bzw. ind er Realpolitik kann man ihre reinen, praktisch philosophischen Thesen eben auch nicht umsetzen. Politik ist nun einmal die Arbeit mit Kompromissen.

Ansonsten, das mit dem ermäßigten MwSt-Satz für Hotels wird immer noch falsch wiedergegeben. Erstens stand diese Passage in allen Wahlprogrammen, also auch bei SPD und Grünen. Zweitens gab es die Spenden nicht von Hotels, sondern von einem anderen Unternehmen aus dem Konzern. Drittens, der Spender ist ein regelmäßiger Spender für FDP (und glaube auch Union) gewesen. Und rein realpolitisch hat die Senkung gar nicht so schlechte Ergebnisse gehabt.
Was aber meistens utnerschlagen wird, Seehofer hat die Senkung der MwSt. für Hotels in den Koalitionsverhandlungen durchgesetzt. Er hat mit der Faust auf den Tisch gehauen und gedroht zu gehen. Er meinte auch, dass es ebenfalls im FDP-Wahlprogramm steht (womit er leider recht hatte). So ist dies halt in Parteien, wenn sich eine Mehrheit auf dem Parteitag findet, dann ist dies eben der Mehrheitswille der Partei. Tröstend finde ich, dass es bei anderen Parteien auch so ist.

Ansonsten, was meinst du genau mit Postenscharreren oder Verteilen von Vergünstigungen? Insgesamt wurden Posten eingespart, was leider nicht so prominent in die Medien kam wie Westerwelles zusaätzlicher 3. Staatssekretär damals. Es stimmt übrigens nicht, dass von der FDP so viele Staatsministerposten geschaffen wurden wie nie zuvor - es geht gerade mal um den 3. von Westerwelle. Dabei hat Westerwelle nur genauso viele geschaffen, wie vorher Steinmeier hatte - nur er hatte im Wahlkampf dagegen argumentiert. Dafür hat er sich auch entschuldigt, er hatte den Koordinationsaufwand im Ministerium unterschätzt.

Ich denke vieles ist einfach nur Medienkampagne bzw. ganz normal in der Berliner Republik. So ist Politik halt, da sollte man auch nicht zu viel erwarten.

Ansonsten, alle Parteien haben doch ihre Klientel. Grüne ebenso wie Linke, SPD oder Union. Nur scheint es irgendwie "besser" zu sein Hartz-4-ler in einer Talkshow zu vertreten als die Interessen von kleinen Mittelständlern. Da schwingt in Talkshows in letzter Zeit oft so eine Unternehmerkritik mit, finde ich.

Ansonsten bin ich froh, dass wir in der aktuellen Situation eine schwarz-gelbe Regierung haben. Man kann ja mal überlegen, was sonst der deutsche Beitrag bei der Euro-Krise wäre, ob wir nur so eine niedrige Nettoneuverschuldung gemacht hätten. Wie sehe es mit den Bürgerrechten in einer großen Koalition aus, bei der Leutheusser-Schnarrenberger nicht die unsinnigen EU-Vorgaben blockiert hätte?
Was wäre unter rot-grün mit Opel gewesen, da wäre doch sicherlich Staatshilfe geflossen wie einst bei Holzmann.

Natürlich ist keine Partei 100%ig liberal. Aber das entscheidende bei Parteien ist ja auch nur, dass man eine höhere Übereinstimmung zu ihr haben muss als zu allen anderen. Und als liberaler Mensch kommt imho keine andere Partei auch nur in die Nähe, was liberale Überzeugungen betrifft. Die Piraten vielleicht am ehesten noch. Aber sonst? Da gibt es praktisch nichts mehr in der deutschen Parteienlandschaft.
Es gibt aber einige Parteien, die Positionen vertreten, welche originär nicht wirklich liberal sind, aber heutzutage von vielen Menschen auch unter diesen subsumiert werden. Beispiele standen ja im FAZ-Artikel.

4 505

26.01.2012, 08:54

"Würdige Bezahlung" ist wieder so ein, sorry, "linker" Kampfbegriff. Es ist ein Markt, da gibt es sowas wie "würdige Bezahlung" nicht - der Lohn kommt aus Angebot- und Nachfrage zustande, oder eben nicht.


Naja, das sehe ich anders. Die Würde des Menschen ist ein Begriff, den ich ungern in die linke Ecke gestellt sehen will. Darauf basiert mehr als nur die Bezahlung (bzw sollte), sonder unser gesamtes westliches Weltbild.

Natürlich kommt der Lohn aus Angebot und Nachfrage, nur dass man eben nicht 0,00 als untere Schranke definiert, sondern eben 7,00€.

Man kann dir durch aus zu Gute halten, dass deine Argumentation schlüssig ist, jedoch möchte ich nicht, dass diese Art zur Grundlage unserers Zusammenlebens wird.


Noch was nebenbei... In Dänemark bekommt ein Doktorand 3k netto ;(
Zitat von »Lesmue« Wenn ich 2 Abende in der Woche mal Ruhe vor Frau,Freundin,Kindern usw hab will ich einfach ganz entspannt am Rechner was daddeln und mir dabei 3 Weizen in den Kopf jagen, und mit Kumpels dummes Zeug in Skype labern.

4 506

26.01.2012, 09:40

Ich sprach von würdiger Bezahlung, nicht von der Würde des Menschen. Diese muss natürlich im Endergebnis hergestellt werden, d.h. in einer Netto-Betrachtung. Eine Brutto-Betrachtung bringt da wenig, eventuell folgt daran nämlich doch noch der Transfer.

Anders gesehen gehört zur Würde des Menschen meiner Meinung auch, dass man ihm ermöglicht zumindest teilweise durch eigene Arbeit wieder aus einer schwierigen Lebensphase rauszukommen, ob man darin nun selbst verschuldet oder unverschuldet gelangt ist.
Daher braucht man ein System, welches (a) die Arbeitsaufnahme für jeden ermöglicht und (b) mehr Netto nach Transfers lässt, wenn selbst gearbeitet wird.
Ein Mindestlohn erfüllt (a) nicht, bei Aufstockung mit sinnvollen Regelungen kann (a) und (b) jedoch erfüllt werden.

Ohne Mindestlohn ist es einfacher überhaupt in einen Job zu kommen, auch wenn man in diesem vielleicht kaum bezahlt wird. Aber dies sehe ich nicht als das wichtigste an, sondern eher, dass man überhaupt wieder die Chance erhält zu Arbeiten, darüber Sozialkontakte und Selbstvertrauen gewinnt und sich, aus eigener Anstrengung, selbst verbessern kann. Gibt man Menschen das Gefühl sich nicht aus eigener Anstrengung verbessern zu können, werden viele apathisch. Die mit dem Mindestlohn-Job gewinnen, die dann Arbeitslosen verlieren. Dies empfinde ich als ungerecht, da man den Arbeitslosen vor allem auch eine Möglichkeit nimmt am Markt zu konkurrieren.

4 507

26.01.2012, 10:12

Mal ein Beispiel dafür, dass Deutschland aktuell ganz gut da steht.
Spiegel: Arbeitsmarkt - Zahl der Hartz-IV-Kinder drastisch gesunken
Rot-grün hätte diese Meldung sicher ganz anders verkauft, als es die aktuelle schwarz-gelbe Regierung tut.

Ich denke dies ist auch ein gutes Beispiel dafür, wieso Arbeit so wichtig ist, imho noch wichtiger als Arbeit zu einem gewissen Lohn. Man ist auch seinen Kindern ein Vorbild.

4 508

26.01.2012, 10:17


Anders gesehen gehört zur Würde des Menschen meiner Meinung auch, dass man ihm ermöglicht zumindest teilweise durch eigene Arbeit wieder aus einer schwierigen Lebensphase rauszukommen

Das ist in etwa so würdevoll wie betteln am Karstadt... immerhin hat er sich die Mühe gemacht und sich da in die Kälte gesetzt. Es kommt ja hinzu, dass jeder weiß, in welchen prekären Verhältnissen man arbeitet, weil man die Jobs haltkennt,wo die bezahlung so mies ist. da kannst auch gleich mit nem Stempel auf dem Kopf rum laufen "Hungerlöhner".


Daher braucht man ein System, welches (a) die Arbeitsaufnahme für jeden ermöglicht und (b) mehr Netto nach Transfers lässt, wenn selbst gearbeitet wird.
Ein Mindestlohn erfüllt (a) nicht, bei Aufstockung mit sinnvollen Regelungen kann (a) und (b) jedoch erfüllt werden.

Das ist falsch. Selbst bei einem Mindest-stundenlohn von 50€ wird die Untergrenze nicht erreicht, wenn man nur 6h im Monat arbeitet. Es geht nicht nur um die monatliche Lohnsumme. Natürlich kann auch ein 3€/Jobber auf 1000€ Netto kommen. Muss er halt 320h im monat arbeiten...


Ohne Mindestlohn ist es einfacher überhaupt in einen Job zu kommen, auch wenn man in diesem vielleicht kaum bezahlt wird. Aber dies sehe ich nicht als das wichtigste an, sondern eher, dass man überhaupt wieder die Chance erhält zu Arbeiten, darüber Sozialkontakte und Selbstvertrauen gewinnt und sich, aus eigener Anstrengung, selbst verbessern kann.

iirc sagen die Statistiken aber aus, das eben genau das nicht passiert. Schöne Idee, aber ohne wirkung (leider).

4 509

26.01.2012, 14:00


Daher braucht man ein System, welches (a) die Arbeitsaufnahme für jeden ermöglicht und (b) mehr Netto nach Transfers lässt, wenn selbst gearbeitet wird.
Ein Mindestlohn erfüllt (a) nicht, bei Aufstockung mit sinnvollen Regelungen kann (a) und (b) jedoch erfüllt werden.

Das ist falsch. Selbst bei einem Mindest-stundenlohn von 50€ wird die Untergrenze nicht erreicht, wenn man nur 6h im Monat arbeitet. Es geht nicht nur um die monatliche Lohnsumme. Natürlich kann auch ein 3€/Jobber auf 1000€ Netto kommen. Muss er halt 320h im monat arbeiten...

Wenn ich solch eine Aussage machen, dann ist nicht anzunehmen, dass sie analytisch falsch ist, d.h. ungeachtet der Realität nie wahr sein kann. :P Oder um es mit Dr. Sheldon Cooper zu sagen: "Howard, you know me to be a very smart man. Don't you think that if I were wrong, I'd know it?" ^^
Wenn man Transferzahlungen bekommt und diese um weniger zurückgehen als man netto verdient, so ist man besser gestellt. Da braucht es dein ganzes Rechenbeispiel nicht.
Ich glaube eher, du hast dir meine Aussage nicht genau durchgelesen und entweder den Teil "mehr Netto nach Transfers" weggelassen oder, dass es auch "sinnvolle Regelungen" bei der Aufstockung braucht. Aber die haben wir ja jetzt schon weitgehend, nur kann man da die Anreize noch erhöhen. Irgendwie ist sehr konfus, was du hier geschrieben hast. oder erklär dich nochmal, nachdem du meine Aussage wirklich genau durchgelesen hast.

Ohne Mindestlohn ist es einfacher überhaupt in einen Job zu kommen, auch wenn man in diesem vielleicht kaum bezahlt wird. Aber dies sehe ich nicht als das wichtigste an, sondern eher, dass man überhaupt wieder die Chance erhält zu Arbeiten, darüber Sozialkontakte und Selbstvertrauen gewinnt und sich, aus eigener Anstrengung, selbst verbessern kann.

iirc sagen die Statistiken aber aus, das eben genau das nicht passiert. Schöne Idee, aber ohne wirkung (leider).

Du machst eine Aussage über etwas anderes, als du mich quotest. Ich habe eine Situation mit Mindestlohn mit einer ohne vergleichen, also der aktuellen. Wenn meine Aussage ist "In einer Situation mit Mindestlöhnen wird es schwieriger (im Lohnsegment unter bzw. bei dem Mindestlohn) einen Job zu bekommen.", dann macht es keinen Sinn zu sagen, dass Menschen auch jetzt schon keinen Job bekommen. Meine Aussage war vergleichend, relativ, deine Aussage war eher absolut.
Du könntest höchstens sagen, dass du wegen den Gründen XYZ anderer Meinung bist, dass mit der Einführung eines Mindestlohns in Deutschland Menschen genauso leicht oder sogar leichter einen Job bekommen, als ohne Mindestlohn.

€dit: Auch wenn es nicht repräsentativ ist, aber vielsagend ist es doch:
http://www.zdf.de/ZDFde/vote_result/0,5588,8465425,00.htm

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (26.01.2012, 14:35)


4 510

26.01.2012, 15:20


Daher braucht man ein System, welches (a) die Arbeitsaufnahme für jeden ermöglicht und (b) mehr Netto nach Transfers lässt, wenn selbst gearbeitet wird.
Ein Mindestlohn erfüllt (a) nicht, bei Aufstockung mit sinnvollen Regelungen kann (a) und (b) jedoch erfüllt werden.

Das ist falsch. Selbst bei einem Mindest-stundenlohn von 50€ wird die Untergrenze nicht erreicht, wenn man nur 6h im Monat arbeitet. Es geht nicht nur um die monatliche Lohnsumme. Natürlich kann auch ein 3€/Jobber auf 1000€ Netto kommen. Muss er halt 320h im monat arbeiten...

Wenn ich solch eine Aussage machen, dann ist nicht anzunehmen, dass sie analytisch falsch ist, d.h. ungeachtet der Realität nie wahr sein kann. :P Oder um es mit Dr. Sheldon Cooper zu sagen: "Howard, you know me to be a very smart man. Don't you think that if I were wrong, I'd know it?" ^^
Wenn man Transferzahlungen bekommt und diese um weniger zurückgehen als man netto verdient, so ist man besser gestellt. Da braucht es dein ganzes Rechenbeispiel nicht.
Ich glaube eher, du hast dir meine Aussage nicht genau durchgelesen und entweder den Teil "mehr Netto nach Transfers" weggelassen oder, dass es auch "sinnvolle Regelungen" bei der Aufstockung braucht. Aber die haben wir ja jetzt schon weitgehend, nur kann man da die Anreize noch erhöhen. Irgendwie ist sehr konfus, was du hier geschrieben hast. oder erklär dich nochmal, nachdem du meine Aussage wirklich genau durchgelesen hast.

Du hast recht. Hab mich verlesen.





Ohne Mindestlohn ist es einfacher überhaupt in einen Job zu kommen, auch wenn man in diesem vielleicht kaum bezahlt wird. Aber dies sehe ich nicht als das wichtigste an, sondern eher, dass man überhaupt wieder die Chance erhält zu Arbeiten, darüber Sozialkontakte und Selbstvertrauen gewinnt und sich, aus eigener Anstrengung, selbst verbessern kann.

iirc sagen die Statistiken aber aus, das eben genau das nicht passiert. Schöne Idee, aber ohne wirkung (leider).

Du machst eine Aussage über etwas anderes, als du mich quotest. Ich habe eine Situation mit Mindestlohn mit einer ohne vergleichen, also der aktuellen. Wenn meine Aussage ist "In einer Situation mit Mindestlöhnen wird es schwieriger (im Lohnsegment unter bzw. bei dem Mindestlohn) einen Job zu bekommen.", dann macht es keinen Sinn zu sagen, dass Menschen auch jetzt schon keinen Job bekommen. Meine Aussage war vergleichend, relativ, deine Aussage war eher absolut.
Du könntest höchstens sagen, dass du wegen den Gründen XYZ anderer Meinung bist, dass mit der Einführung eines Mindestlohns in Deutschland Menschen genauso leicht oder sogar leichter einen Job bekommen, als ohne Mindestlohn.

Auch hier war ich zu fix - sorry. das Fett markierte habe ich so interpretiert, dass man über den Einstieg der Billig-Jobs wieder in "normale" Verhältnisse ohne Aufstockung kommt (Aufstieg...), was ja auch gerne als Argument aus der "konservativ/liberalen Ecke" kommt. Und DAS ist nicht der Fall.

4 511

26.01.2012, 15:41

wir hatten mal ne studie wo drin stand dass mit einführung von mindestlöhnen die beschäftigung sogar gestiegen ist, was dafür spricht dass die arbeitgeber im moment mehr monopsonartige strukturen haben als vermutet

4 512

26.01.2012, 16:00

klappe du kommunist :D

4 513

26.01.2012, 16:29

@Rommel: Solche Studien gibt es, vor allem für Frankreich. Da ist in den 80ern sowohl die Beschäftigung gestiegen, als auch der Mindestlohn.
Die moderneren Querschnittsstudien kommen eigentlich eher darauf, dass der Mindestlohn in Kontinentaleuropa einen leicht negativen Effekt auf die Beschäftigung hat. Hab ja auch ein große hier gepostet.

Darum ging es aber gar nicht in meinen letzten Argumenten, sondern um die Eintrittsbarriere, welche der Mindestlohn für Arbeitslose bedeutet.

btw., irgendwelche Kommentare zur ZDF-Umfrage? :P

4 514

26.01.2012, 16:45

ist halt ein indikator dafür, dass eine mehrheit der meinung ist, dass der kapitalismus "nicht gerecht" ist und sich (unverschuldet natürlich) als (relativer) verlierer dieser gesellschaftsordnung sehen. das ist auch logisch. wer zur unteren hälfte der bevölkerung (bzgl. wohlstand) gehört ist eh angepisst. von denen die darüber sind, werden immernoch einige denken im vgl. zu den top leuten geht es ihnen viel zu schlecht. dem rest gehts wirklich gut oder er sagt, "es ist ausreichend". mehr würde ich da garnicht rein interpretieren. ;)

4 515

26.01.2012, 16:54

Naja, man muss auch erstmal um diese Zeit TV schauen, um darauf aufmerksam zu werden. ^^

4 516

26.01.2012, 17:49

finde bismarcks post trifft das dilemma der fdp ziemlich gut.
die lösung, die die parteispitze momentan sieht ist wohl die wiederholung des westerwelle wahlkampfes.
platte parolen + jung & dynamisch wirkende gesichter, die jungwähler und unpolitische anziehen sollen.
glaube nicht, dass das mit der desaströsen regierungsarbeit der letzten jahre zu verkaufen ist.
ich fände ne zeitlang abstinez aus berlin und münchen (landtag) wäre erholsam.

@ worf,
deine rechtfertigung des hotelier beschlusses höhrt sich irgendwie an, als wäre die fdp da wie die jungfrau zum kinde gekommen.
irgendwie niedlich für eine partei, die zu diesem zeitpunkt klarer wahlsieger war.
die geschichte mit den staatssekretärsposten betrifft nicht nur westerwelle, sondern vielmehr auch dirk niebel, der deutschlands ansehen mit seiner alten bundeswehrmütze auf dem kopf zu vermehren sucht. nebenbei hat er für seine alten kumpels, in einem ministerium das im wahlkampf abgeschafft werden sollte zusätlich pöstchen geschaffen. gratz.

an peinlichkeit wird diese gesamtbild nur noch von guido westerwelle zu überboeten, der sich bei der internationalen presse damit einen namen macht, dass er, weltmännisch, keine auf englisch gestellten fragen beantworten will und wohl auch kann.
die völlig hirnrissige sicherheitsratentscheidung zu libyen letztes jahr hat die deutsche außenpolitik des letzten jahrzehnts (deutschland als verlässlicher partner der westlichen mächte) ad absurdum geführt und damit auch die politische rechtfertigung des afghanistanengagements (deutschland als stabiler und zuverlässiger partner) und damit den tod deutscher soldaten, ohne not, lächerlich gemacht.

und in der eurokrise spielt die fdp keine rolle, obwohl sie den bereich wirtschaft und ordnungspolitik für ihre kernkompetenz hält.

der relative wirtschaftliche erfolg deutschlands geht auf die hartz reformen zurück, gerade worf wird nicht müde das zu betonen. die fdp hatte da nichtmal kosmetischen einfluss drauf.

erfolge sind deutlich dünner gesäht.
erlich gesagt fällt mir keiner ein.

übrigens,
das sabine leutheusser - schnarrenberger bei jeder gelegenheit als jeanne d'arc des liberalismus herhalten muss, obwohl sie, umgeben von prinzipienlosen karrieristischen bubis, in ihrer partei weitgehend isoliert ist, ist imho nur ein weiters armutszeugnis.

meines erachtens ist die bilanz der fdp eine der verheerendsten, die je eine regierungspartei in der brd ziehen musste.
außerparlamentarische opposition wird hoffentlich die verdiente konsequenz des wählers sein.

4 517

26.01.2012, 17:53

äh hier ich bin übrigens der meinung dass es wesentlich besser für westerwelle als auch für die partei gewesen wär wenn er nicht außenminister geworden wär sondern wirtschafts oder entwicklungsminister oder so weil da seine bodenlose inkompetenz nicht so offenkundig zu tage getreten wär. ist da was dran ?

4 518

26.01.2012, 18:11

stimmt. bei glos und gutenberg im Wirtschftsministerium hatte das ja auch keiner mitbekommen. das hätte funktionieren können :O

Juzam

Erleuchteter

Beiträge: 3 875

Wohnort: Flensburg

Beruf: GER

  • Nachricht senden

4 519

26.01.2012, 18:55

glaube nicht, dass das mit der desaströsen regierungsarbeit der letzten jahre zu verkaufen ist.
Warum war die Regierungsarbeit desaströs?
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
anderen weh zu tun.
(Nietzsche)

4 521

27.01.2012, 12:57

die geschichte mit den staatssekretärsposten betrifft nicht nur westerwelle, sondern vielmehr auch dirk niebel, der deutschlands ansehen mit seiner alten bundeswehrmütze auf dem kopf zu vermehren sucht. nebenbei hat er für seine alten kumpels, in einem ministerium das im wahlkampf abgeschafft werden sollte zusätlich pöstchen geschaffen. gratz.

Was haben Staatssekretäre mit Dirk Niebel zu tun? Wann hat Dirk Niebel zusätzliche Staatssekretärposten geschaffen?
Ansonsten solltest du dir zu Niebels Arbeit wirklich mal folgenden FAZ-Artikel komplett durchlesen:
FAZ: Entwicklungshilfe - Minister Niebel und der Aufstand der Unbeförderten
Dann muss man mal die absoluten Zahlen vergleichen, um die es bei dieser Diskussion geht, zu denen der Vorgängerregierungen.
Und ich finde es wirklich unter aller Kanone, eine Strafanzeige gegen einen Bundesminister wegen sowas zu stellen. Dies zeigt doch eine echte Verrohung des politischen Stils. Dies geht wohl auch nur in der aktuellen Lage gegen FDP-Minister, weil die Stimmung gegen die FDP so schlecht ist.
an peinlichkeit wird diese gesamtbild nur noch von guido westerwelle zu überboeten, der sich bei der internationalen presse damit einen namen macht, dass er, weltmännisch, keine auf englisch gestellten fragen beantworten will und wohl auch kann.

Diese Episode mit Westerwelle ist schon lange her. Im übrigen ist sowas international recht normal.
Westerwelle hat jetzt englisch gelernt. Kürzlich war er in Washington und hat da die Euro-Krise (auf englisch) erklärt und dafür recht viel Lob erhalten. Hättest du die Presse über Westerwelle des letzten halben Jahres, oder zumindest auch nur nach seiner Washington-Reise, verfolgt, so hättest du selbst lesen können, dass die englisch-Probleme der Vergangenheit angehören. Du verwendest aber keine Vergangenheitsform bei deiner Aussage - oder hast du andere, neuere und dem widersprechende Quellen über Westerwelles Englischkenntnisse? Oder warst du einfach nur zu faul deine Meinung anhand neuerer Fakten zu revidieren?
die völlig hirnrissige sicherheitsratentscheidung zu libyen letztes jahr hat die deutsche außenpolitik des letzten jahrzehnts (deutschland als verlässlicher partner der westlichen mächte) ad absurdum geführt und damit auch die politische rechtfertigung des afghanistanengagements (deutschland als stabiler und zuverlässiger partner) und damit den tod deutscher soldaten, ohne not, lächerlich gemacht.

Es muss schön sein, sich nur in den eigenen Vorurteilen zu suhlen und die reale Welt auszublenden. [/quote]
Diese Politik wurde zusammen mit Merkel und de Maizière beschlossen. Eine Diskussion darüber hatten wir schon. Man kann in dieser Thematik ja anderer Meinung sein, aber ich finde es nicht gerechtfertigt diese Politik "hirnrissig" zu nennen. Damit spricht man allen Befürwortern dieser politischen Entscheidung die Sinnhaftigkeit ihrer Argumente ab. Bei unseren früheren Diskussionen schien es, als würdest du zumindest die anderen Schlüsse akzeptieren, die zu dieser anderen Sichtweise geführt haben. Dann solltest du aber wenigstens darstellen, welche Tatsachen (oder Gefühle, soll ja auch möglich sein) deine Sichtweise geändert haben, um den Vertretern der anderen Meinung ihre innere Logik abzusprechen, d.h. die daraus resultierende Entscheidung als "hirnrissig" zu bezeichnen.

Ansonsten magst du vielleicht ausführen, was Libyen mit Afghanistan zu tun hat und ob man jetzt nicht auch in Syrien militärisch eingreifen müsste?
Und haben sich nicht vor allem Großbritannien und Frankreich lächerlich gemacht, weil die ganze Weltöffentlichkeit gesehen hat, wie schlecht gerüstet beide Nationen für einen längeren Militäreinsatz sind? Ihre Munition war noch wenigen Wochen verschossen, sie mussten von den Amerikanern ausgeholfen werden. Deutschland hätte sich in dieser Situation sicher nicht mir Rum begleitet.
Im übrigen waren auch die Reihen der Opposition gespalten bei der Bewertung der Enthaltung im Sicherheitsrat, dies ging durch SPD und Grüne (die Linke war für die Enthaltung, glaub ich). Und Steinmeier hatte explizit Westerwelle in einem Interview unterstützt.
Aber schön, wie selektiv die Wahrnehmung sein kann, wenn man dies ausblendet. Oder denkst du bei politischen Entscheidungen gar nicht in möglichen Alternativen?
und in der eurokrise spielt die fdp keine rolle, obwohl sie den bereich wirtschaft und ordnungspolitik für ihre kernkompetenz hält.

Die Eurokrise wird auch in erster Linie unter den Staats- und Regierungschefs verhandelt, da hätte es jeder Partner schwer.
Ansonsten war die FDP sehr entschieden gegen Euro-Bonds und hat zumindest bremsend wirken können - so gut dies eben bei Kanzlerdiplomatie geht.
der relative wirtschaftliche erfolg deutschlands geht auf die hartz reformen zurück, gerade worf wird nicht müde das zu betonen. die fdp hatte da nichtmal kosmetischen einfluss drauf.

Die Aussage ist trivial falsch, wenn du der FDP jeglichen Einfluss absprichst. Ich schätze mal so war es von dir dann doch nicht gemeint, du hast einfach nur das Stilmittel der Übertreibung genutzt und dabei leider vergessen, dass Inhalt immer vor Stilmittel gehen sollte.

Ich gebe ja auch der Agenda 2010 viel Kredit und stelle die Hartz-Reformen immer wieder als gute Beispiele für Reformen da. Allerdings haben diese Reformen damals auch die Union und die FDP mitgetragen, die SPD ist von Teilen der Hartz-Reformen mittlerweile abgerückt.
Ansonsten geht der wirtschaftliche Erfolg Deutschlands nicht nur auf die Hartz-Reformen zurück, sondern auch die die industrielle Struktur in Deutschland und, zu einem geringen Teil auch, auf starken Binnenkonsum. Und da hat die FDP-Politik schon einen Anteil.


erfolge sind deutlich dünner gesäht.
erlich gesagt fällt mir keiner ein.

Reform der GTZ, Entwicklungshilfeministerium? Diese Reform gilt ja weit über die Parteigrenzen hinweg als Erfolg.
übrigens,
das sabine leutheusser - schnarrenberger bei jeder gelegenheit als jeanne d'arc des liberalismus herhalten muss, obwohl sie, umgeben von prinzipienlosen karrieristischen bubis, in ihrer partei weitgehend isoliert ist, ist imho nur ein weiters armutszeugnis.

Woran machst du denn fest, dass Rösler, Bahr und vielleicht auch Lindner "prinzipienlos" seien? Ich denke eher, sie haben einfach nur andere Prinzipien als du. Ansonsten gilt immer, dass man als Partner in einer Koalition Kompromisse schließen muss. Da darf man auch mal an die Grünen unter Schröder erinnern und was da an "grünen Prinzipien" über Bord ging.
Und warum denkst du SLS sei in der FDP weitgehend isoliert? Es wäre doch nett, wenn du deinen vielfältigen Aussagen auch noch einige empirische Fakten oder zumindest Erläuterungen folgen lassen würdest.

meines erachtens ist die bilanz der fdp eine der verheerendsten, die je eine regierungspartei in der brd ziehen musste.
außerparlamentarische opposition wird hoffentlich die verdiente konsequenz des wählers sein.

Das erste ist deine Meinung, aber vergleichen mit den Alternativen bin ich mit der aktuellen Regierungsleistung zumindest zufrieden.

Und unabhängig davon, wie du politisch zur FDP stehst: Du siehst nicht, dass sie als einzige Partei im Bundestag Positionen vertritt, welche auch im Bundestag vertreten werden sollten?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (27.01.2012, 18:29)


4 522

27.01.2012, 13:04


Wir sehen gerade, wie Wirtschaftswachstum unsere Schuldenquote senkt.

Das meiste, was im Artikel an echter Kritik auf wissenschaftlichem Niveau geäußert wird ist doch recht einfach widerlegbar. Die Fehler sind die gleichen wie bei Malthus, da wird die Realität in die Zukunft fortgeschrieben, dies kann natürlich nciht funktionieren. Es wird aber vollkommen unterschlagen, dass sich ändernde Knappheitsrelationen auch zu sich ändernden Preisen führen, welche Handlungsänderungen induzieren.

Ansonsten wird Wachstum ja nicht in natürlichen Ressourcen gemessen. Es kommt immer darauf an, was mit diesen begrenzten natürlichen Ressourcen gemacht wird. Aus quasi Sand kann man Mikrochips herstellen, welche ein vielfaches von Sand wert sind. Rohstoffe sind kein begrenzter Faktor für Wachstum, solange wir technischen Fortschritt haben.
Sicher, irgendwann müssen wir mehr recyceln, aber dieser Prozess fängt ja gerade erst an sich in den Preisen wiederzuspiegeln. Es ist wie beim Kühlschrankkauf, ab gewissen Strompreisen lohnt sich auch ein A+++ Gerät.

4 523

27.01.2012, 13:37



Wieviel ham wir denn schon von den ganzen Rettungspacketen letztes Jahr wiedergutgemacht? Is echt unglaublich, aber der Spackomat denkt sich jeden Tag nen neuen Witz aus, immer toternst gemeint. Das ist das Traurige daran.


Wir sehen gerade, wie Wirtschaftswachstum unsere Schuldenquote senkt.


4 524

27.01.2012, 14:20

nichts für ungut, aber ein wenig sollte man noch auf den inhalt achten, den man schreibt, auch bei wall of text. sowas gehört einfach zu einer diskussionskultur dazu

Zitat

Deutschland hätte sich in dieser Situation sicher nicht mir Rum begleitet.


häää???
Zitat von »Lesmue« Wenn ich 2 Abende in der Woche mal Ruhe vor Frau,Freundin,Kindern usw hab will ich einfach ganz entspannt am Rechner was daddeln und mir dabei 3 Weizen in den Kopf jagen, und mit Kumpels dummes Zeug in Skype labern.

4 525

27.01.2012, 15:10

Ach Gott, einmal ein "h" vergessen. Kommt halt bei so viel Text mal vor. Da ist doch aus dem Kontext trivial feststellbar was gemeint ist und die Gefahr von Doppeldeutigkeiten ist, ein Mindestmaß an Verständniswillen vorausgesetzt, nicht wirklich gegeben. Ab einer gewissen Textlänge kommt es eben zu Fehlern. Entscheidend für das Verständnis ist doch, u.a., das Verhältnis von Fehlern zu Textlänge.

Es ist doch besonders arm, auf Rechtschreibfehler einzugehen. Besonders, wo selbst dein kurzer Text auch welche enthält.
Wer zu sowas greift, dem fehlen wohl inhaltliche Argumente.

4 526

27.01.2012, 15:33


Ansonsten wird Wachstum ja nicht in natürlichen Ressourcen gemessen. Es kommt immer darauf an, was mit diesen begrenzten natürlichen Ressourcen gemacht wird. Aus quasi Sand kann man Mikrochips herstellen, welche ein vielfaches von Sand wert sind. Rohstoffe sind kein begrenzter Faktor für Wachstum, solange wir technischen Fortschritt haben.

Theoretisch mag das im grenzfall stimmen. Die praxis der letzten Jahrzehnte zeigt aber leider eine korrelation. Was nun? Einfach hoffen, dass das irgendwann mal aufhört? Bissl blauäugig oder?

4 527

27.01.2012, 15:43

zu dirk niebel:
ich habe grad den artikel wo ich das gelesen habe nicht zur hand und auf die schnelle nicht auftreiben können. evtl. habe ich unrecht.
die nächsten links führen dich zu berichten, die niebel dieselben praktiken, allerdings in gesteigertem ausmaß, vorwerfen wie dein artikel der heidemarie.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/en…l-11609182.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-67596342.html

glaube nicht, dass uns das weiterhelfen wird. ich bin aber überrascht, dass du gerade die "erfolge" in der entwicklungspolitik als kernerfolge der fdp in der koalition siehst. dachte immer das wären planwirtschaftliche eingriffe ins freie spiel der kräfte^^

thema westerwelle:
mag sein, dass er mittlerweile englisch spricht. meines wissens erwartet das aa das auch von jedem praktikanten und vmtl. auch von bewerbern auf stellen im bereich "cleaning - management".
mal ganz im ernst. ein außenminister der englisch im amt lernen muss ist blamabel.
im übrigen beruht ein großteil des erfolgs deutscher außenpolitik der letzten 60 jahre darauf, dass man auf nationalistische dummdünkelei relativ konsequent verzichtet hat.

bei der sicherheitsratsentscheidung bin ich deinen argumenten nicht im ansatz gefolgt.
mangelnder widerspruch ist keine implizite zustimmung, sondern oft einfach nur müdigkeit wall of text schlachten übers wochende mitzuschleifen.
generell fände ich mehr kürze würde deinen posts gut tun.

"hirnrissig" ist die freundlichste umschreibung, die mir zu dieser sache einfällt. die damals genannten argumente waren schwach. insgesamt hat das eher nach einer flucht aus der verantwortung ausgesehen. die verantwortung für diese außenpolitische entscheidung bei der union zu suchen ist auch spannend. was hat bitte der deutsche verteidigungsminister mit einer un sicherheitsrat resolution zu tun? das argument eine ja stimme hätte deutschland zu mithilfe verpflichtet ist blödsinn.
allerdings wäre eine wie auch immer geartete partizipation an einem konflikt an der eu - außengrenze schon irgendwie wünschenswert.

und gerade hier gehts auch um das thema afghanistan.
innenpolitisch wird der deutsche militär einsatz dort gerechtfertigt, indem man sagt man müsse dort den verbündeten beistehen um die deutsche verlässlichkeit zu demonstrieren. (mittlerweile weiß übrigens jeder, dass der krieg verloren ist, aber keiner traut sich als erster raus - aus angst der buhmann zu sein)
wenn aber eine deutsche regierung, die zufälligerweise gerade im sicherheitsrat sitzt, bei einem konflikt an der eu außengrenze angst vor der verantwortung hat, obwohl die vetomächte china und russland bereits ihre stillschweigende zustimmung kundgetan haben und alle verbündeten dem eingreifen positiv gegenüberstehen, dann bestätigt sie das klischee vom unentschlossenen unzuverlässigen deutschland, das zwar wirtschaftlich wichtig ist, politisch-militärisch aber ein verkümmerter zwergstaat ist.
der link zwischen libyen und afghanistan ist die definition der deutschen rolle in der welt und vor den eigenen verbündeten und partnern. und die entscheidung in new york wär eine katastrophe für das deutsche ansehen, obwohl es KEINEN nachvollziehbaren politischen grund dafür gibt. es handelt sich um eine grundlose, nicht nachvollziehbare flucht aus der verantwortung.
die behauptung zustimmung im sicherheitsrat bedeute eine direkte militärische beteiligung deutschlands ist unsinn. übrigens hat keine deutsche regierung in friedenszeiten die kompetenz militäreinsätze zu beschließen.
selbstredend sind die deutschen ambitionen auf einen ständigen sitz im un sicherheitsrat mit dieser entscheidung natürlich lächerlich geworden.
in syrien müsste man auch eingreifen, wenn die verbündeten eingreifen wollten. tun sie nicht also lassen wirs auch.

Hartz reformen:
naja wenn eine oppositionspartei mal auf regierungsseite die flosse hebt, mag das ja löblich sein. das heißt aber nicht, das sie das erbe der reform, das die partei die sie getragen hat fast die politische existenz gekostet hätte, für sich beanspruchen sollte.
übrigens findet sich in den von dir gerne zitierten statistiken zur arbeitslosigkeit auch ziemlich viele schönungen.
1€ - jobber, arbeitslose die an fortbildungen teilnehmen etc... fallen zum beispiel raus. glaube mit einführung der hartzreformen sind damals über nacht 300.000 leute weniger arbeitslos gewesen.^^

kA was du zu deiner jeanne hören willst.
du kannst mir ja mal tipps geben wie ein empirischer versuchsaufbau zur messung der sozialen und politischen integration deer guten frau aussehen sollte. ansonsten ist man wohl auf dikurswissen angewiesen.
Ansonsten geht der wirtschaftliche Erfolg Deutschlands nicht nur auf die Hartz-Reformen zurück, sondern auch die die industrielle Struktur in Deutschland und, zu einem geringen Teil auch, auf starken Binnenkonsum. Und da hat die FDP-Politik schon einen Anteil.

soso,
stark wie du einfach im vorbeigehen die wirtschaftliche struktur der brd für deine partei beanspruchst.^^

Und unabhängig davon, wie du politisch zur FDP stehst: Du siehst nicht, dass sie als einzige Partei im Bundestag Positionen vertritt, welche auch im Bundestag vertreten werden sollten?

So welche denn ?
Alle Parteien im Bundestag akzeptieren die Verfassung und die freiheitlich demokratische Grundordnung.
Die jeweiligen liberalen Parteien seit 1848 sind lobbyisten und Erfüllungsgehilfen von industriellen und vermögenden personenkreisen.

Grundsätzlich bin ich übrigens für die stärkung von liberalen ansätzen.
Ich wäre durchaus für eine lockerung des demonstrationsrechts, erleichterungen bei der durchführung von volksbegehren auf länder- und bundesebene, direktwahl des bundespräsidenten durch das volk, lockerung von alltäglichen verboten wie rauchverbote, rücknahme der antiterrorgesetze etc, zu gewinnen.
blöderweise macht sich halt keine partei dafür stark und leider ist die fdp diejenige partei von der ich engagement in solchen fragen am wenigsten erwarte.

4 528

27.01.2012, 15:44


Ansonsten wird Wachstum ja nicht in natürlichen Ressourcen gemessen. Es kommt immer darauf an, was mit diesen begrenzten natürlichen Ressourcen gemacht wird. Aus quasi Sand kann man Mikrochips herstellen, welche ein vielfaches von Sand wert sind. Rohstoffe sind kein begrenzter Faktor für Wachstum, solange wir technischen Fortschritt haben.

Theoretisch mag das im grenzfall stimmen. Die praxis der letzten Jahrzehnte zeigt aber leider eine korrelation. Was nun? Einfach hoffen, dass das irgendwann mal aufhört? Bissl blauäugig oder?

Bis jetzt haben wir noch weit nicht so viele Ressourcen verbraucht, dass sich ihre Preise Aufgrund der Knappheit so erhöhen würden, dass wir ökonomisch gewzungen wären nachhaltig zu wirtschaften. Wir kommen gerade erst in eine solche Phase, bei den sogenannten seltenen Erden bspw.
Ich habe aber keinen Zweifel daran, dass mehr recycelt werden wird, wenn es ökonomisch Sinn macht. Ich denke dies ist nicht nur theoretisch, sondern auch sehr praktisch zu beobachten. Man schaue sich nur die unterschiedlichen Preise für Altmetalle in verschiedenen Ländern an und die Größe der Recycling-Industrie.

Ansonsten war meine Antwort technischer Fortschritt. Der hat, durch viel höhere Landwirtschaftsproduktivität, die Malthus-Kritik widerlegt. Wieso sollten Vorsagen, die nur starr extrapolieren, jetzt zutreffender sein als die Malthus-Kritik damals?

Was genau meinst du mit "die letzten Jahrzehnte zeigen eine Korrelation"? Korrelation zwischen welchen Größen?

4 529

27.01.2012, 16:04

ich meine diese grafik. wobei ich deren "korrektheit" kaum auf die schnelle prüfen kann.
http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-77359-7.html

interessant find ich auch die Grafiken über glück & zufriedenheit :)

4 530

27.01.2012, 16:11

angenommen die statistik wäre korrekt, lässt sie sich durch diee enormen wirtschaftlichen sprünge der schwellenländer, die eben kohle, öl etc verheizen messen.
die aussagekraft für industriegesellschaften würde ich als gering einstufen.