Vom Häuptling zum Sklaven und zurück
Im Gebiet östlich den heutigen Ulan Bator weideten im 12. Jahrhundert die Herden eines zunächst wenig bedeutenden Nomadenstammes, der Mongolen. Ihr Häuptling hatte sie in zahlreiche Fehden gegen die Tataren und Merkriten geführt und dabei beachtliche Erfolge erzielt.
Als er von Tataren hinterhältig vergiftet wurde, konnte sein gerade mal neun Jahre alter Sohn Temudschin die Nachfolge nicht antreten, worauf sich die ehemaligen Gefolgsleute von der Familie abwandten und sich die Sippe auflöste. Temudschin wurde sogar schließlich von den verfeindeten Taijut gefangen genommen und wie ein Sklave gehalten.
Schließlich gelang ihm eine spektakuläre Flucht, die ihm einige Aufmerksamkeit verschaffte. Ohnehin wurde er immernoch als Adeliger wahrgenommen, schließlich war er der Urenkel des legendären Mongolenfürsten Kabul Khan, der um 1130-1150 die mongolischen Stämme vorübergehend vereinigt hatte. Temudschin gelang es, treue Gefolgsleute um sich zu scharen und mit Überfällen und geschickter Diplomatie rivalisierende Stämme entweder für sich zu gewinnen oder auszuschalten.
Während seiner frühen Feldzüge hatte Temudschin damit begonnen, seine Gefolgschaft militärisch bis zur Vollkommenheit durchzuorganisieren und in einer für Nomaden unvorstellbaren Weise zu disziplinieren; aus dem primitiven Stammesaufgebot wurde ein blitzartig mobilisierbares Milizheer, das zwar im Familien- und Stammesverband kämpfte, in dem aber rigoros klare Befehlsverhältnisse herrschten. Die Soldaten waren bestens ausgerüstet und führten ständig zwei Pferde mit, trugen Lederhelm und Lederpanzer, eine Lanze, einen Säbel sowie einen Bogen mit zwei Köchern und hatten stets ein Lasso, einen doppelten Pelzmantel sowie Dauerverpflegung dabei.
Wer nicht für uns ist, ist gegen uns
In den Folgejahren gelang es Temudschin, alle rivalisierenden Stämme der Steppe zu unterwerfen, darunter auch die Tataren, die Mörder seines Vaters. Nachdem er alle Widerstände gebrochen hatte berief er 1206 eine Versammlung aller Nomadenstämme ein, die sich jetzt einheitlich Mongolen nannten, und ließ sich zum Groß-Khan wählen. Von hier an trug er den Namen Dschingis Khan.
Als Herrscher begann Dschingis Khan, sein Reich vielfältig zu modernisieren. Er etablierte ein Kuriersystem zur Nachrichtenübermittlung in der weiten Steppe, schuf eine Art Generalstab, der Eroberungsfeldzüge plante, führte eine allgemeine Wehrpflicht ein und ließ die bisher mündlich überlieferten Stammesgesetze uigurischer Schrift festschreiben. Kern dieser "Jassa" war der mongolische Verhaltenskodex, der Tapferkeit, Ehrlichkeit und Schlichtheit forderte und eine Erziehung der Jugend zu Kriegern und Beschützern der Nomaden-Kultur.
Steppenreiter gegen Kulturnation
Nach intensiven Planungen griff Dschingis Khan 1211 das chinesische Nordreich an, das mit seiner Millionenbevölkerung und seinen märchenhaften Reichtümern für die Nomadenstämme der Steppenregion seit jeher von magischer Anziehungskraft war. Seine Eroberungen zwangen China und sogar Korea dazu, Tribute an ihn zu zahlen. Aber obwohl er 1215 Peking eroberte, konnte er China nicht unterwerfen. Stattdessen wandte er sich dem Westen zu, während er den Krieg mit China seinen Generälen und Nachfolgern überließ.
Dort wartete mit Schah Mohammed II. ein mächtiger persischer Herrscher, dessen Reich vom Aral-See im Norden bis zum Persischen Golf im Süden reichte. 1219 fielen die mongolischen Heere an mehreren, weit auseinanderliegenden Stellen ein und zerschlugen das zahlenmäßig überlegene Heer des Schaars. Insbesondere die völlige Zerstörung der gut befestigten islamischen Metropole Buchara paralysierte die Perser, worauf der Schah floh und das Reich 1221 zerfiel.
Dschingis Khan fällt ..vom Pferd
1224/25 kehrte Dschingis Khan in die Mongolei zurück, um die aufständischen Tanguten niederzuwerfen. 1227 starb er unter Umständen, um die sich vielfältige Legenden ranken. Volkstümliche Überlieferungen berichten von einer tangutischen Prinzessin, welche ihrer eigenen Vergewaltigung zuvorkommen wollte, indem sie ihn mit einem versteckten Messer entmannte. Als viel wahrscheinlicher gilt aber, dass Dschngis Khan an den Folgen eines simplen Reitunfalls starb, er fiel auf der Rückreise ironischerweise schlicht vom Pferd.
Als Dschingis Khan starb, war sein Reich mit 19 Millionen km² etwa doppelt so groß wie das heutige China. Es reichte nun vom Chinesischen Meer im Osten bis zum Kaspischen Meer im Westen und ist bis heute der einzige Nomadenstaat der Welt, der 200 Jahre lang Bestand hatte. Doch erst unter seinen Nachfolgern sollte er seine endgültige Ausdehnung erreichen und zum größten Weltreich in der bisherigen Geschichte der Menschheit werden.
Settings
In dieser Runde werden wir - wer hätte es gedacht - viele Mongolenhorden sehen. Nachdem wir die Vorherrschaft der mongolischen Steppe ausgefechtet und die Tartaren (in Vertretung: die Hunnen) unterworfen haben, ziehen die vereinten Nomadenhorden los, um China und Korea zu erobern, wo Flüsse und Hochland warten. Am Ende der Runde dann geht es in die trockenen Gebiete Persiens mit seinen Wüstenvölkern.
Preise
Die zwei Gewinner dieser Runde werden sich über je einen 25€ Gutschein von MediaMarkt freuen können! Danke an Senf_Jack, der das möglich gemacht hat.