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ZXK_Nimo

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331

16.10.2008, 10:07

Zitat

Es geht nicht darum den Zins abzuschaffen, es geht nicht darum Boden zu enteignen, es geht darum ein nachhaltiges Geldsystem zu etablieren das uns in Zukunft vor solchen Krisen bewahrt und unsere Lebenqualität für alle spürbar verbessert.


"Dieses" nachhaltige Geldsystem mit "Entwertung" ist aber eben genau so realistisch wie die Ernährung der dritten Welt mit einem Replikator... Zumal es diese Entwertugn ja ohnehin schon in einfacherer Form gibt, nennt sich eben Inflation ;) Aber ich glaub das hatten wir schon mal...

Wie bereits erwähnt wurde, braucht es mMn. endlich mal wirklich streng Regeln am Finanzmarkt, die auch wirklich kontrolliert und sanktioniert werden, und vorallem etwas, was das Kapital in seiner Bewegungsfreiheit einschränkt, bzw abbremst ("Spekulationssteuer" ist da ja das Schlagwort der Stunde).

Überhaupt sollte es viel schwieriger sein, nur auf Grund von Erwartungen, und nichts anderes ist der größte Teil des Börsen/Finanzmarktes, Geld zu verdienen.

332

16.10.2008, 10:28

Zitat

Original von AtroX_Worf
Anders gesagt, Spekulanten sind wichtig, weil durch sie die Preisnotierungen zustande kommen. Ohne sie hätten die Market Makers eine viel größere Macht und würden höhere Spreads (Differenz zwischen An- und Verkauspreis) verlangen können. Es ist wichtig für einen funktionierenden Finanzmarkt viele Preisnotierungen zu bekommen.

Ich muss das nochmal aufgreifen....

Man liest überall, dass Psychologie bei der Kursbildung und Börsennotationen zu eine erhebliche Rolle spielen. Und das sagen glaub ich auch gestandene Börsianer. Es ist demnach völlig entkoppelt von der Realwirtschaft und sonstigem Pipapo. Es ist demnach aus meiner Sicht einfach nur ein gigantisches Spiel mit ungeheuren Summen. Ab diesem Moment braucht man doch mit Argumenten wie "funktionierender Finanzmarkt" oder "sind wichtig zustande kommen von Preisnotierungen" garnicht mehr zu kommen oder? Kannst mir jemand diesen Widerspruch bitte mal auflösen?

http://www.awi.uni-heidelberg.de/with2/t…AER%20paper.pdf
http://www.manager-magazin.de/geld/artik…,104188,00.html

-=)GWC(RaMsEs

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333

16.10.2008, 11:03

Imho sollte die börse wieder was für leute sein die sich damit auskennen. Und nicht für Hinz und Kunz.

Ausserdem müssen die Finanzinstrumente auf den prüfstand.

334

16.10.2008, 12:44

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
Imho sollte die börse wieder was für leute sein die sich damit auskennen. Und nicht für Hinz und Kunz.
Ausserdem müssen die Finanzinstrumente auf den prüfstand.

Wenn man sich auskennt, dann ist es doch jedem selbst überlassen zu investieren oder nicht. Was man nicht berechnen kann, darin investiert man normalerweise auch nicht. (Ob das Modell gut war, ist dann die nächste Frage.) Es gibt sehr viele, zu viele, Finanzprodukte, als dass man jedes einzeln lizenzieren könnte. Zudem würde dies die Einführung neuer Produkte langsamer machen.

Ich denke man wird aber sehen, dass die Tendenz eher wieder zu Plain Vanillas oder rainbows geht. Pfadabhängige Derivate werden wohl nciht mehr beliebig kompliziert gemacht sondern sind eher eine Kombination aus Plain Vanillas und rainbows, eventuell ncoh mit Knock-Out/In Schwellen.

Besonders OTC wird imho zurück gehen, der Trend geht zum börsengehandelten Standard mit den von mir angesprochenen Schwerpunkten.

Zitat

Original von kOa_Borgg

Zitat

Original von AtroX_Worf
Anders gesagt, Spekulanten sind wichtig, weil durch sie die Preisnotierungen zustande kommen. Ohne sie hätten die Market Makers eine viel größere Macht und würden höhere Spreads (Differenz zwischen An- und Verkauspreis) verlangen können. Es ist wichtig für einen funktionierenden Finanzmarkt viele Preisnotierungen zu bekommen.

Ich muss das nochmal aufgreifen....

Man liest überall, dass Psychologie bei der Kursbildung und Börsennotationen zu eine erhebliche Rolle spielen. Und das sagen glaub ich auch gestandene Börsianer. Es ist demnach völlig entkoppelt von der Realwirtschaft und sonstigem Pipapo. Es ist demnach aus meiner Sicht einfach nur ein gigantisches Spiel mit ungeheuren Summen. Ab diesem Moment braucht man doch mit Argumenten wie "funktionierender Finanzmarkt" oder "sind wichtig zustande kommen von Preisnotierungen" garnicht mehr zu kommen oder? Kannst mir jemand diesen Widerspruch bitte mal auflösen?
http://www.awi.uni-heidelberg.de/with2/t…AER%20paper.pdf
http://www.manager-magazin.de/geld/artik…,104188,00.html

Es kommt auf den Zeithorizont an. Sehr kurzfristig kann man nicht sagen, wie sich Kurse verhalten. Ich denke dies ist ein prinzipielles, erkenntnistheoretisches Problem, weswegen man Aktienkurse ja auch als stochastische Modelle modelliert, also explizit zufällig. Längerfristig kann man den genauen Wert auch nciht vorhersagen. Unterstellt man aber, dass sich die Kurse wie im Modell verhalten, so kann man eine Wahrscheinlichkeit angeben, mit der sich die Kurse zu einem bestimmten Zeitpunkt in einem bestimmten Intervall befinden. Kurzfristig hat diese "Vorhersage" praktisch keine reale Aussagelraft, weil die zufällige Komponente dominierend ist.

Wir reden aber über ein anderes Problem: Wenn ich (als Anleger) mit Aktien handeln will, so will ich wissen für welchen Preis ich aktuell kaufen/verkaufen kann. Dies bedeutet, es muss eine Preisnotierung vorhanden sein, i.e. ein Kaufs- und ein Verkaufspreis (Brief/Geldpreis).
Es gibt im großen zwei Möglichkeiten, wie solche Notierungen zustande kommen.
1) es gibt mehre Market Maker. Diese haben die Aufgabe, konstant Geld- und Briefpreise zu stellen, d.h. sie sind in jedem Augenblick bereit, zu dem von ihnen veröffentlichten Geldpreis eine Aktie zu kaufen (für uns Verkauf) oder sie zum höheren Briefpreis zu verkaufen (für uns Kauf). Der Market Maker handelt normalerweise nicht auf eigene Rechnung, sondern sichert sich durch eine Gegenposition ab. Dies heißt, wenn ich meine Aktien verkaufen möchte, dann kauft er sie zwar - aber er möchte das Kursrisiko nciht tragen, also geht er eine Gegenposition ein, so dass er das Kursrisiko wieder aus seinen Büchern bekommt. (Dafür braucht man z.B. auch Leerverkäufe) Der Market Maker verdient am Spread, an der Differenz aus Breif- und Geldpreis.

2) Eine Notierung kommt durch eine Transaktion zwischen 2 Parteien zustande. Jemand war bereit für einen bestimmten Preis ein bestimmtes Wertpapier zu kaufen, der Gegenpart war bereit das Wertpapier für eben diesen Preis zu verkaufen. Diese Preisnotierung ist für alle sichtbar. Dies ist der eigentliche Kursverlauf, wie wir ihn kennen, Angebot und NAchfrage bestimmen den Preis.

Ohne viele Transaktionen gäbe es eine Unsicherheit über den aktuellen Preis, die Market Maker könnten einen höheren Spread durchsetzen. Die Spekulanten haben, ähnlich wie Market Maker, sehr oft das Interesse ihre Positionen zu drehen, d.h. zu (ver)kaufen.

Kann man sich auch im richtigen Leben vorstellen. Wenn man in den Supermarkt geht und da nen Preis an nem Lebensmittel steht geht alles schneller, als wenn man auf nen Flohmarkt geht und da jeden Preis erst verhandeln muss.

Illiqudität stört auch, weil man nach dem Kauf eines Wertpapiers nie weiß, was es aktuell wert ist (wenn die Spreads der Market Maker extrem hoch sind). Muss man plötzlich verkaufen, ist man dann auf einen Market Maker angewiesen, wenn es keinen liquiden Markt gibt. Der MM weiß dann natürlich, dass er die einzige Chance ist und verlangt sehr hohe Spreads - wie auf dem Flohmarkt, wenn der Verkäufer merkt, dass man ein bestimmtes Buch unbedingt haben möchte und es sonst keiner anbietet.
Im schlimmsten Fall kann man bei illiquiden Märkten sein Wertpapier gar nicht verkaufen (wenn es keinen MM gibt oder der einen astronomisch hohen Preis verlangt, weil er selbst keine Gegenposition eingehen kann/darf).

Im übrigen ist die Definition von Spekulanten eher nur sprachlicher als ökonomischer Natur. Jeder Anleger legt mit dem Ziel von Gewinn an. Einzig der Zeithorizont ist unterschiedlich. Wieso kurze Analagezeithorizonte für eien Gesellschaft a priori schlechter als lange sein sollen, kann ich nicht sehen (gilt wieder bei liquiden Märkten).

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (16.10.2008, 12:45)


335

16.10.2008, 13:05

Kann ich theoretisch nachvollziehen, praktisch jedoch nicht.

Beispiel Aktie. An sich ist der Sinn einer Aktie ja mal der gewesen, dass man sich Anteilig des Wertes der Aktie an einem Unternehmen beteiligt. Wenn das Jahr rum ist, gibts eine Gewinnausschüttung oder eben nicht. Der Preis einer Aktie sollte demach abhängig von der zu erwartenden Gewinnaussicht eines Unternehmens sein (von mir aus auch perspektivisch auf längere Zukunft). Hoffnung auf höhere Dividende -> Kurs steigt, weil viele am Gewinn teil haben wollen. Informationen über die Erfolgsaussichten eines Unternehmens mögen hin und wieder von Heute auf Morgen herein platzen. Aber bestimmt nicht täglich oder stündlich. Dieses kurzfristige Trading hat imho nichts, aber auch garnichts mit der Realwirtschaft zu tun. Und diese Entkopplung von Aktienwert und "Unternehmenswert/Gewinnerwartung" irritiert mich etwas. Deswegen halte ich die extrem kurzen Zeithorizonte für problematisch, weil sie nicht uns ursprüngliche Konzept (so wie ich es jedenfalls auffasse) passen. Nur weil es jetzt plötzlich möglich ist durch moderne Kommunikationsmittel alles derart schnell ablaufen zu lassen muss man es nicht zwangsläufig auch tun. Edit: durch den psychologischen Effekt der (wie du ja auch zugibst) kurzzeitig erheblichen Einfluss hat kann sich daraus auch eine gewisse Eigendynamik entwickeln die unabsehbar ist.

Man könnte genausogut einen Markt auf machen, wo reine "Luftaktien" gehandelt werden die ausschließlich durch ihre Farbe oder einen zufälligen Nummerncode gekennzeichnet sind. Zu den einzelnen Aktien gibts nichts außer dem aktuellen Kurs. Man kann kaufen und verkaufen wie man lustig ist. Und dann dürfen die Jungs mal los "spielen". Man passt sich dem aktuellen Trend etwas an. schaut was kaufen die anderen, wenn keiner was macht, mach ich auch nix usw... Ich glaube so viel anderes würde da heutzutage auch nicht bei raus kommen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »kOa_Borgg« (16.10.2008, 13:07)


336

16.10.2008, 13:57

Du kannst nie wirklich entscheiden, welche Informationen Kursrelevant sind und wie diese dann zu interpretieren sind.

Beispiele: Es wird ein Anti-Aidsmedikament erfunden. Jemand denkt sich, dann wird die Nachfrage nach Kondomen zurück gehen, also auch die Nachfrage nach Kautschuk/Gummi. Das könnte Autoreifen billiger machen. Dann werden vielleicht auch mehr Autos verkauft, d.h. es gibt eine größere Nachfrage nach Sprit. Somit könnte er auf einen höheren Ölpreis setzen.
Anderseits kann sich jemand auch denken, zur Kondomproduktion braucht man Erdöl (was weiß ich), Kondomproduktion geht zurück, ergo wird Erdöl billiger.

So kannst du praktisch aus jeder Nachricht etwas konstruieren, was Einfluß auf den Kurs hat.

Zweitens kann ein persönliches Ereignis für einen Aktienhalter dafür verantwortlich sein, dass er Aktien verkaufen muss, weil er Geld benötigt, egal wie seine Erwartungen sind und ob es neue (wirtschaftliche) Informationen gibt oder nicht.

Ich sagte ja bereits, es gibt ein prinzipielles Problem deterministische Funktionen zwischen Information und Aktienkursbewegung herzustellen. Deswegen ist es sinnvoll, dass man die Aktienkursbewegung als zufällig annimmt.

Es müssen ja nicht nur die großen, direkten Informationen sein, welche die Kurse beeinflussen.
Natürlich gibt es dann Eigendynamiken etc., aber imho kann man selbst ex post nicht wirklich sagen, welche Information zu welcher Kursbewegung geführt hat.

Der Aktienkurs gibt die Erwartung über die zukünftigen Gewinne wieder.
Zudem hast du nur relative Preise, d.h. wenn etwas anderes billiger wird, wird das andere verhältnismäßig teurer.

Was du unten beschreibst... so könnte man es machen (machen wohl auch viele so), nur muss man systematisch Gewinn machen, damit man auch weiterspielen kann. Am Ende des Tages sind wir alle Menschen und müssen was Essen und Trinken.

Die Koppelung mit der Realwirtschaft ist ähnlich wie beim Geld: Es müssen nur genügend dran glauben, dass ein Unternehmen einen bestimmten Wert hat, dann hat es auch diesen Wert. Glaube kann sich schneller verändern al die Realwirtschaft, aber so ist dies, wenn man Glaube oder die Zukunft handelt - etwas blumig gesprochen.

337

16.10.2008, 14:06

Zitat

Original von AtroX_Worf
Ich sagte ja bereits, es gibt ein prinzipielles Problem deterministische Funktionen zwischen Information und Aktienkursbewegung herzustellen. Deswegen ist es sinnvoll, dass man die Aktienkursbewegung als zufällig annimmt.

War das früher mal einfacher? Ich meine das ganz ernst. Gibt es Untersuchungen diesebezüglich mit Daten von vor (sagen wir) 50 Jahren (wo alles noch langsamer und träger war) und heute? Könnte mir vorstellen, dass es früher "rationaler" zuging.

338

16.10.2008, 14:20

Zitat

Original von kOa_Borgg

Zitat

Original von AtroX_Worf
Ich sagte ja bereits, es gibt ein prinzipielles Problem deterministische Funktionen zwischen Information und Aktienkursbewegung herzustellen. Deswegen ist es sinnvoll, dass man die Aktienkursbewegung als zufällig annimmt.

War das früher mal einfacher? Ich meine das ganz ernst. Gibt es Untersuchungen diesebezüglich mit Daten von vor (sagen wir) 50 Jahren (wo alles noch langsamer und träger war) und heute? Könnte mir vorstellen, dass es früher "rationaler" zuging.

Mir ist dies nicht bekannt. Im letzte Jahrhundert war es nicht so bei Aktien, die Volatilität war ungefähr mit der heutigen vergleichbar. Wie es noch früher Aussah, kann ich nicht sagen. Ich denke aber der Mensch ist der entscheidende Faktor, weniger die ankommenden Informationen. Wenn man sich nur lange genug mit Aktien befasst, vielleicht in dieser Branche arbeitet und noch selbst investiert ist, dann bringt man alles mit dem Wert in Verbindung.

-=)GWC(RaMsEs

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339

16.10.2008, 15:36

Worf , ich hab was für dich:

http://www.manager-magazin.de/geld/artik…,584457,00.html

Zitat


09.42 Uhr: Angesichts der Finanzkrise hat Altbundeskanzler Helmut Schmidt die Bevölkerung vor spekulativen Geldanlagen gewarnt. "Normale Menschen legen ihr Geld nicht in Aktien an", sagte der 89 Jahre alte SPD-Politiker am Mittwochabend bei einer Veranstaltung der Verlagsgruppe Passau. Um den Finanzmarkt zu stabilisieren und zu steuern, seien transnationale Regeln nötig, forderte Schmidt nach Angaben des Verlages der "Passauer Neue Presse" (PNP). Trotz der aktuellen Ängste sollten die Bürger mit mehr Zuversicht in die Zukunft blicken, meinte Schmidt.


Und der Mann weiss wovon er spricht.

340

16.10.2008, 19:13

Selbst Altbundeskanzler verkalken und der ist ein Beispiel dafür. :bounce: :D

341

16.10.2008, 19:14

Helmut Schmidt ist nicht unbedingt als Finanzexpert bekannt.

342

16.10.2008, 19:18

Er ist 89 Jahre alt und war mal Bundeskanzler. Hej-ho top that! :bounce: :D

343

16.10.2008, 23:39

Zitat

Original von WW_Ronin

Zitat

Original von Lilalaunebär
"Mit zwölf Jahren ist man in Asien zu alt zum Teppichknüpfen,
weil die Finger zu gross werden.
Du darfst aber erst mit 14 bei Nike anfangen, Turnschuhe zu kleben.
Da entsteht eine Versorgungslücke von zwei Jahren, die meistens durch Prostitution gestopft wird...

Oh Herr, wir haben keine Ahnung von Sklavenhandel mit Kindern,
Zerstörung ganzer Volkswirtschaften durch Börsenspekulationen,
und Umweltkatastrophen durch Ressourcenausbeutung.

Herr, wir wissen nichts von Hermes-Bürgschaften für Staudämme
und Turnschuh-Produktionen in Südostasien.
Herr, die meisten von "uns" sind froh, wenn sie sich ihr Autokennzeichen merken können.
Kein Schwanz kennt aus dem Stehgreif den Zusammenhang
zwischen Aktienkursen und Leitzinsen, wir kennen ja noch nichtmal unsere Blutgruppe.

Herr, wir sind so degeneriert, dass wir nicht bezahlen können,
weil wir uns die vierstellige EC-Kartennummer nicht merken konnten,

Herr.

Herr, wir sind so hohl - wie wir voll sind.

Die anderen hoffen auf Frieden - und wir hoffen, dass man uns im Urlaub nicht entführt.

Die haben Angst, dass ihre Kinder verhungern, und wir haben Angst, dass unser Deo versagt, und dass man uns beim Telefonieren im Auto erwischt.

Oh Herr, wir kaufen ihre Frauen und behaupten, sie würden uns unsere Arbeitsplätze wegnehmen.

Unsere Beichtväter sind die Steuerberater,
und Unicef ist unser Ablass.

Oh Herr, mach hoch die Tür, die Tor mach dick- und die Mauern zu.
Denn es kommt ein Heer von wütenden kleinwüchsigen Analphabeten und Hungerleidern über uns.

Die Tutsi und Hutu werden sich gemeinsam gegen uns verschwör'n,
und die nicaraguanischen Kaffeebauern
und die Schafhirten aus Kaschmir
und die kampferprobten Kindersoldaten aus Sierra Leone...

Sie alle werden kommen,
über die NATO-Zäune krabbeln und uns hinwegfegen wie El Niño.

Sie werden uns mit Basmati Reis bewerfen, und mit Naturreis und mit Parfum-Reis, mit Wildreis und mit Langkornreis und mit Milchreis und mit Uncle Ben's Beutelreis und mit Puffreis.

Sie werden in unseren Hobbykellern Dart spielen
und in unseren Swinger-Clubs swingen,
sie werden von unseren Tellerchen essen
und mit unseren blonden Töchtern in unseren Ikea-Bettchen schlafen,
sie werden auf unseren Teakholz-Möbeln gammeln,
Cohibas rauchen, Darjeeling schlürfen und "wer wird Millionär" gucken.

Oh Herr, sie werden mit unseren Geländewagen im Stau stehen und über die Öko Steuer fluchen.

Herr. Wie kriegen wir in ihren Drittweltschädel rein, dass du ein Aufsichtsratsvorsitzender bist?

Machen wir es uns gemütlich vor dem Herrn, lasset uns beten.

Vater unser, der Du bist im Himmel. Gereinigt werde Dein Name.
Wir sind steinreich.
Unser Wille geschehe, wie in Chile, so auch in Schweden.
Deren täglich Brot gib uns heute.
Und vergib Du ihnen doch ihre Schulden,
wie auch wir vergeben unsere Kredite.

Und führe keine Untersuchung,
sondern gib die Erlöse uns von den Börsen.

Denn wir sind reich, haben die Kraft und die Herrlichkeit.
Und die bleiben immer die - in Ewigkeit - Armen."

- Hagen Rether

Quellen kann man doch noch angeben oder? :)


da das einen ziemlich langen Bart hat und mittlerweile jeder kennt ist Quellenangabe quatsch. Dachte ich, ok beim nächsten mal denk ich dran :rolleyes:

344

16.10.2008, 23:53

und nochmal komplett quoten bitte auch abgewöhnen ;) sonst is alles toll

PS: kannte es noch ned

345

17.10.2008, 00:14

[URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,584674,00.html]Deutsche Bank will keine Staatshilfen annehmen[/URL]

Zudem verzichtet der Vorstand auf 50% seines Gehalts.

347

17.10.2008, 00:41

Umfragemanipulationen sind ja nun nix neues, aber so offensichtlich habe ich das auch noch nicht gesehn. Banker sind halt flexibel aber so doof sich erwischen zu lassen... :respekt:


...In der vergangenen Woche erlebte eine unserer Umfragen auf Handelsblatt.com einen bemerkenswerten Umschwung. Sie stellte die Frage, welche Anlageformen die Leser unserer Homepage derzeit bevorzugen. Lange Zeit lagen dabei Zertifikate ganz weit hinten, nur bei einem Prozent am Dienstag und Mittwoch, um genau zu sein. Dann aber schoss der Wert nach oben, so hoch gar, dass der Deutsche Derivate Verband am Ende per Pressemitteilung bejubelte, dass Anleger weiterhin Zertifikaten vertrauten.

Sie können sich denken, was jetzt kommt, liebe Leser. Bei dieser Umfrage ging es nicht mit rechten Dingen zu.

Es ist eine Liste der Schande. Zum einen, weil hier Mitarbeiter seriöser Finanzinstitute meinen, eine Online-Umfrage manipulieren zu müssen. Zum anderen, weil sie auch noch so dumm und IT-inkompetent sind, dass sie glauben, nicht aufzufallen.

Jene Umfrage, über die heute mein Kollege Ralf Drescher auch im gedruckten Blatt berichtet, hatte am Ende 3752 Stimmen. Bis zum Mittwoch waren es nur 2.500. Dann jedoch begeisterten sich einige Unternehmen bemerkenswert stark für das Werk....



http://blog.handelsblatt.de/indiskretion/eintrag.php?id=1953

-=)GWC(RaMsEs

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348

17.10.2008, 09:05

Ihr zwei Spassvögel. Der Typ hat mehr auf dem Kasten als der Grossteil unserer Politiker, das Buch das er vor nen paar Monaten herausgegeben hat ist richtig gut, und das in seinem Alter! Der erfasst Gesamtökonomische Zusammenhänge und kann sie auch formulieren, der kann richtig was.
Obwohl ich kein SPD Fan bin ist dieser Mann jemand vor dem doch jeder seinen Hut ziehen muss. Aber klar, man kann sich über jeden lustig machen. Armes Deutschland ...

Nur damit ihr auch überhauot wisst um wen es geht:
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/S…lmut/index.html

Zitat


Studium der Volkswirtschaft und Staatswissenschaft in Hamburg, unter anderem bei dem späteren Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller (SPD).
Abschluss als Diplomvolkswirt mit der Arbeit "Die Währungsreformen in Japan und Deutschland im Vergleich".

Zunächst Referent, dann Leiter der wirtschaftspolitischen Abteilung, ab 1952 Verkehrsdezernent in der Behörde für Wirtschaft und Verkehr in Hamburg unter Senator Karl Schiller.

Bundesminister für Wirtschaft und Finanzen als Nachfolger Karl Schillers im 1. Kabinett Brandt.


Man muss ja vielleicht nicht mit ihm einer meinung sein, aber ihm die Kompetenz abzustreiten ist einfach ... sagen wir mal unglaubwürdig.

http://www.zeit.de/2008/40/01-Finanzkrise

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »-=)GWC(RaMsEs« (17.10.2008, 09:14)


349

17.10.2008, 09:19

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
Ihr zwei Spassvögel. Der Typ hat mehr auf dem Kasten als der Grossteil unserer Politiker, das Buch das er vor nen paar Monaten herausgegeben hat ist richtig gut, und das in seinem Alter! Der erfasst Gesamtökonomische Zusammenhänge und kann sie auch formulieren, der kann richtig was.
Obwohl ich kein SPD Fan bin ist dieser Mann jemand vor dem doch jeder seinen Hut ziehen muss. Aber klar, man kann sich über jeden lustig machen. Armes Deutschland ...

Nur damit ihr auch überhauot wisst um wen es geht:
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/S…lmut/index.html

Zitat


Studium der Volkswirtschaft und Staatswissenschaft in Hamburg, unter anderem bei dem späteren Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller (SPD).
Abschluss als Diplomvolkswirt mit der Arbeit "Die Währungsreformen in Japan und Deutschland im Vergleich".

Zunächst Referent, dann Leiter der wirtschaftspolitischen Abteilung, ab 1952 Verkehrsdezernent in der Behörde für Wirtschaft und Verkehr in Hamburg unter Senator Karl Schiller.

Bundesminister für Wirtschaft und Finanzen als Nachfolger Karl Schillers im 1. Kabinett Brandt.


Man muss ja vielleicht nicht mit ihm einer meinung sein, aber ihm die Kompetenz abzustreiten ist einfach ... sagen wir mal unglaubwürdig.

http://www.zeit.de/2008/40/01-Finanzkrise


Ist der denn auch für die Freiwirtschaft?

350

17.10.2008, 09:34

Zitat

Original von Joe_Kurzschluss

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
http://www.zeit.de/2008/40/01-Finanzkrise

Ist der denn auch für die Freiwirtschaft?


Nein, ist er nicht.

Imho ist das einer der besten Artikel, die ich bisher zu dem Thema gelesen habe. Ich finde er trifft den Nagel auf den Kopf. Es braucht einfach neue und angepasste Regeln. Danke für den Link Ramses.

351

17.10.2008, 10:01

Zitat

Original von kOa_Borgg

Zitat

Original von Joe_Kurzschluss

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
http://www.zeit.de/2008/40/01-Finanzkrise

Ist der denn auch für die Freiwirtschaft?


Nein, ist er nicht.



Dann ist es ein intelligenter Ideot! Denn man genau wie bei vielen andere hat er sich rechtzeitig einer Gehirnwäsche unterzogen . Auch der wird durch sein wissen am denken gehindert.


Zitat

Imho ist das einer der besten Artikel, die ich bisher zu dem Thema gelesen habe. Ich finde er trifft den Nagel auf den Kopf. Es braucht einfach neue und angepasste Regeln. Danke für den Link Ramses.



Denke mal über die Folgen dieser neuen Regeln nach, wie hoch ist denn der Preis den wir zahlen müssen?

352

17.10.2008, 10:15

Wir werden von Internationalisten bedroht die Sozialdawinismus predigen. Merkst Du denn nicht das die alles zentraliseren wollen? Das Gegenteil schaffen das die Liberalen immer gefordert haben?

353

17.10.2008, 10:48

Dieser Thread ist jetzt über Aliens. :bounce: :bounce:

Hatte schon jemand mal eine Sichtung?

354

17.10.2008, 10:58

.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »hiigara« (03.12.2009, 10:43)


-=)GWC(RaMsEs

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356

17.10.2008, 11:56

eh joe geh mal kalt duschen, ab und an bist du ja ganz unterhaltsam, aber ab und an auch unerträglich.

357

17.10.2008, 12:51

ich stell mal die umgekehrte frage : warum sollen die finanzmärkte stärker geregelt werden ? der markt wird sich immer selbst reinigen. und wenn es 30% bergab geht, so what ? danach gehts wieder nach oben.

358

17.10.2008, 13:03

Zitat

Original von Joe_Kurzschluss
Denke mal über die Folgen dieser neuen Regeln nach, wie hoch ist denn der Preis den wir zahlen müssen?


Letzten Endes ist es ein Verteilungsproblem. Das aktuelle System verteilt falsch/ungerecht (wie auch immer man es nennen mag). Es hat 'ne Weile gut funktioniert, jetzt müssen die Stellschrauben halt neu justiert werden um den aktuellen Gegebenheiten Rechnung zu tragen. Zinsen und Zinseszins hin oder her. Man kann das Geld sehr einfach durch ein Steuersystem von "oben" nach "unten" umverteilen. Ich sehe da kein Problem. Ob es politisch umsetzbar ist, ist eine andere Frage. Aber an dem gleich Problem der politischen Umsetzbarkeit wirst du scheitern, wenn du die Freiwirtschaft (sofern das eine Lösung wäre, was ich jedoch bezweifele) einführen willst. Man kann den Kapitalismus gerecht gestalten. Es ist möglich. Man muss es nur wollen.

359

17.10.2008, 13:05

Ich bin auch dafür, die Blase platzen zu lassen, statt wie jetzt nur bisschen Luft raus zu lassen. Die Blase wird somit bleiben mit ungewissen Zukunft. Die Instrumente haben die Notenbanken und Politiker um die Realwirtschaft zu schützen. Man will sie aber nicht nutzen. Lieber reden die Politiker von einer großen Gefahr um ihre Geldgeber und Förderer zu retten.

360

17.10.2008, 13:05

Zitat

Original von OLV_sid_meier
ich stell mal die umgekehrte frage : warum sollen die finanzmärkte stärker geregelt werden ? der markt wird sich immer selbst reinigen. und wenn es 30% bergab geht, so what ? danach gehts wieder nach oben.

- weil die Verwerfungen zu stark geworden sind.
- weil sie in einer Schlüsselposition des Wirtschaftskreislaufes sind und durch ihr verantwortungsloses Verhalten die Realwirtschaft in den Ruin treiben können.

edit: agree mit Brett

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »kOa_Borgg« (17.10.2008, 13:06)