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03.09.2003, 23:15

Ganz unten

Günter Wallraff war offenbar Stasi-Mitarbeiter


War Günter Wallraff IM "Wagner"? (Foto: dpa)
In den 60er und 70er Jahren zeigte er dem deutschen Enthüllungs-Journalismus mit seinen Reportagen neue Wege auf. Gleichzeitig - das hat sich nun offenbar bestätigt - spionierte Günter Wallraff aber als IM "Wagner" für das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR.


Wallraffs Dementi widerlegt?
Dies geht unter anderem aus neuen Daten der sogenannten Rosenholz-Datei hervor, die die Stasi-Unterlagenbehörde jetzt in Berlin veröffentlichte. Die Bundesbeauftragte für die Unterlagen der DDR-Staatssicherheit, Marianne Birthler, sagte, die frühere Feststellung, es gebe keine hinreichenden Hinweise auf eine IM-Tätigkeit Wallraffs, könne "nicht aufrechterhalten werden". Wallraff hat bislang bestritten, für den DDR-Geheimdienst gearbeitet zu haben.


Stasi-Daten als Re-Import aus den USA
Bei den Rosenholz-Dateien handelt es sich um elektronisch gespeicherte Karteikarten der für die Auslandsspionage zuständigen Hauptverwaltung Aufklärung (HVA). Die Rosenholz-Datei war nach der Wende auf bislang unklare Weise in die USA gelangt. Kopien davon kamen vor einigen Wochen zurück in die Bundesrepublik.


Informantentätigkeit von 1968 bis 1971
Aus der Rosenholz-Datei und dem Auskunftsbericht ergibt sich, dass Wallraff von 1967 an für die Abteilung X der für die Auslandsspionage zuständigen Stasi-Hauptverwaltung Aufklärung erfasst war. 1968 wurde er als IM "Wagner" registriert. Hinweise auf eine aktive Tätigkeit als Stasi-Informant liegen für den Zeitraum 1968 bis 1971 vor.


Fehler in Dateikennung verhinderten "Enttarnung" bislang
Mit Hilfe der Rosenholz-Daten konnten jetzt auch Daten des Stasi-Informationsauswertungssystems SIRA Wallraff zugeordnet werden. Ein falsche Jahreszahl, die sich bei der Erstellung der von der CIA in Auftrag gegebenen Recherchedatenbank eingeschlichen hatte (485/63 statt 485/68) und ein "R", das ein Stasi-Mitarbeiter anstelle eines Schrägstriches in einer Codierung verwendete, verhinderten bislang die Zuordnung Wallraffs zu bestimmten Berichten.


Berichte über Bayer AG
Nach der neuen Aktenlage berichtete Wallraff unter anderem über die Bayer AG Leverkusen und über Forschungsarbeiten westdeutscher Wissenschaftler. Seine Informationen wurden auch an die Sowjetunion weitergeleitet. Sie wurden mit "Vertraulichkeit 2" behandelt, was als sehr hohe Einstufung gilt.


Presseberichte bestätigt
Birthler bestätigte damit frühere Berichte vor allem der Springer- Blätter "Die Welt" und "Berliner Morgenpost" über neue Beweise für eine Tätigkeit Wallraffs für die Stasi. "Es ergibt sich eine neue Lage im Fall Wallraff", sagte Birthler der "Welt".


Später Triumph der Springer-Presse?
Noch vor zwei Wochen mussten die zwei Zeitungen eine Gegendarstellung Wallraffs drucken. Außerdem erreichte er vor dem Landgericht Hamburg eine einstweilige Verfügung gegen den Axel-Springer-Verlag, die es diesem untersagte, den Begriff "Stasi-IM Günter Wallraff" weiter zu verwenden. Wallraff hatte sich Mitte der 70er Jahre unter dem Namen "Hans Esser" bei der Bild-Zeitung - dem Flaggschiff des Axel-Springer-Verlages - anstellen lassen. In seinem Buch "Der Aufmacher. Der Mann, der bei Bild Hans Esser war", hatte er anschließend die Recherche-Methoden des Boulevard-Blattes bloßgestellt.


Neue Wege im Journalismus
Darüber hinaus hatte sich Wallraff mit seinen Sozial-Reportagen einen Namen gemacht. In seinem Buch "Ganz unten" recherchierte er, als Gastarbeiter verkleidet, den Arbeitsalltag ausländischer Fabrikarbeiter.

T-Online/dpa


rofl, ich konnte den Typen noch nie leiden. Seinen sogenannten Enthüllungsjournalismus noch weniger, kam mir immer zu ersponnen vor. Aber in den Achtzigern war der Typ ein Held, nur halt nicht meiner.

Nun ist er als Spion enttarnt. Soso, früher hat man Landesverräter einfach gehenkt. Da hat er aber nochmal Glück gehabt, die Zeiten haben sich geändert. Jetzt würde ich ihn zur Strafe wieder zu McDonalds schicken und dort die Klos putzen. Das ist er ja gewohnt. Sucht Krupp nicht noch Leute die die Esse putzen?

2

04.09.2003, 05:07

Ich glaube das sie ihm nur kallt stellen wollen, alle beweise gegen ihm sind geschickte fälschungen, er hat sich mit den mächtigen angelegt und die verzeihen ihm nichts.

Oder ist er wirklich ein Spion gewesen? Kommt dieser Vorwurf dann nicht ziemlich Spät? Sollen sie doch, den Opa in ruhe lassen, der kalte Krieg ist doch auch vorbei.

3

04.09.2003, 07:03

@Khan

ja genau lasst ihn doch in Ruhe sch.. egal das er sein Land bespitzelt hat.
Es kann doch nicht sein, dass man in D mehr für Raubkopieren bekommt als für Landesverrat. Das kann man nicht mehr mit Überzeugung erklären denn der hat dafür Geld bekommen und anstatt in die DDR zu gehen aus Überzeugung schreibt er hier hetzerische Bücher und lässt es sich gut gehen.

SenF_Rey_Erizo

Erleuchteter

Beiträge: 4 290

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4

04.09.2003, 08:37

wie wärs mit der todesstrafe?

5

04.09.2003, 09:45

ist es aber nicht auch so, das man ohne sein wissen als IM geführt wurde, sprich von einem "bekannten" für die stasi abgeschöpft werden konnte? gab es doch auch oder?
ist mir bei wallraff übrigens voll egal, fand das buch spannend aber als mensch war der schon immer ne ziemliche hohle backe! eher selbstgerecht als sozial behaupte ich mal..

6

04.09.2003, 10:18

Zitat

Original von _MIB_Eisbaer
@Khan

ja genau lasst ihn doch in Ruhe sch.. egal das er sein Land bespitzelt hat.
Es kann doch nicht sein, dass man in D mehr für Raubkopieren bekommt als für Landesverrat. Das kann man nicht mehr mit Überzeugung erklären denn der hat dafür Geld bekommen und anstatt in die DDR zu gehen aus Überzeugung schreibt er hier hetzerische Bücher und lässt es sich gut gehen.


Es ist traurig das überhaupt jemand auf die Idee kommt unser Land zu verraten, oder vieleicht hat dieses Land es auch nicht besser verdient?

@CULT_Bastrup
Du warst ja schon immer ein kleiner Behaupter :D

7

04.09.2003, 10:24

setz mich mal ganz schnell wieder auf deine ignorelist.....

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »CULT_Bastrup« (04.09.2003, 10:27)


8

04.09.2003, 12:31

@Bastrup

ja genau keiner war beteiligt und keiner ist schuld ^^
Standen auch keine Leute an der Mauer.
Sorry, aber das seh ich echt anders.

@Rey

bla bla

9

04.09.2003, 13:20

ui, nene, wollte nicht den eindruck erwecken, das ich wallraff für unschuldig halte, den echt nicht!
aber mir war so, das leute als spitzel beschuldigt wurden, die in der tat nur abgeschöpft wurden. und dies waren halt hauptsächlich bewohner die hinter dem antifaschistischen schutzwall, bzw in der brd gelebt haben! sich dagegen zu wehren ist halt schwierig oder nicht? man taucht in einer akte als im sonstwas auf und es steht evtl. kein weiterer hinweis dabei und schon haste den salat! so war das gemeint! die DDR war ein verbrecher regime, geführt von verbrechern und gestüzt auf den support von 100.00 verbrechern, besser so? :D

10

04.09.2003, 14:08

Zitat

Original von _MIB_Eisbaer
@Bastrup

ja genau keiner war beteiligt und keiner ist schuld ^^
Standen auch keine Leute an der Mauer.
Sorry, aber das seh ich echt anders.

@Rey

bla bla


Ist den da kein Platz für Vergebung in deinem Herzen?

11

04.09.2003, 15:16

@Khan

In diesem Fall nicht !
ICh bin als Kind öfter zu Verwandten nach Jena und Gera gefahren und das bzw vor allem die Grenzen haben mich doch sehr geprägt. Wer für so ein Land spitzelt bekommt von mir keine Vergebung aber das ist denen auch sicher sch... egal.

2-3 dieser Verwandten und Bekannten wurden auch massiv unter Druck gesetzt bzw kamen in den Bau weil sie ihre Meinung äusserten und einige die damals am Drücker saßen mischen jetzt schon wieder mit und das find ich zum kotzen. Einfach dreist und dumm, dass man die weiter rumpfuschen lässt bzw sich selber berreichern X(

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »_MIB_Eisbaer« (04.09.2003, 15:17)


12

04.09.2003, 15:40

Zitat

Original von _MIB_Eisbaer
@Khan

In diesem Fall nicht !
ICh bin als Kind öfter zu Verwandten nach Jena und Gera gefahren und das bzw vor allem die Grenzen haben mich doch sehr geprägt. Wer für so ein Land spitzelt bekommt von mir keine Vergebung aber das ist denen auch sicher sch... egal.

2-3 dieser Verwandten und Bekannten wurden auch massiv unter Druck gesetzt bzw kamen in den Bau weil sie ihre Meinung äusserten und einige die damals am Drücker saßen mischen jetzt schon wieder mit und das find ich zum kotzen. Einfach dreist und dumm, dass man die weiter rumpfuschen lässt bzw sich selber berreichern X(


Wer gut schmiert der gut fährt, das System währe auf Dauer den unseren überlegen, gewesen leider hatten sie die Zeit nicht und sie wurden von unseren Bündnis massiv unter druck gesetzt, auf jeder Seite gab es Schweine, jetzt gibt sogar noch _MIB_Eisbaer & noch viel schlimmer CULT_Bastrup :( eh... wo waren wir noch mal? Ach ja.
Wir hatten es hier ziemlich gut gehabt, nur damit wir viele Bürger hinter dem Eisernen Vorhang von Kapitalismus überzeugen konnten.
Nun bekommen wir alle die Quittung für unsere Werbung, die Rechnung, Werbung ist halt teuer.
Ich sehe die Sache so um aufs Thema zurück zu kommen wehe den Besiegten.

13

04.09.2003, 21:03

"Absurdes Theater"

Wallraff weist neue Stasi-Vorwürfe zurück - Birthler: "Geringes Problembewusstsein"

Der Schriftsteller Günter Wallraff hat die neuen Stasi-Vorwürfe als "absurdes Theater" zurückgewiesen. Er habe nie aktiv mitgearbeitet und sei auch nie angeworben worden, sagte er am Donnerstag im WDR. Die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, hat Wallraff unterdessen ein "sehr geringes Problembewusstsein" und eine "unkritische Nähe zur DDR" vorgeworfen.


04.09.2003





Hintergrund
Dokumentation: Die Stasi über Wallraff
Porträt: Fremde Identitäten
und gefährliche Rollen


Die Behörde für Stasi-Unterlagen hatte mitgeteilt, Wallraff sei von der DDR-Staatssicherheit als inoffizieller Mitarbeiter geführt worden.

"Nie einer Ideologie angehört"
Der Schriftsteller bekräftigte, er habe zwischen 1968 und 1971 DDR-Archive für seine Arbeit genutzt. Ein DDR-Führungsoffizier habe offenbar eine Akte angelegt. "Aber dieser so genannte Führungsoffizier, der hat Akten geführt, aber nicht mich." Es werde ihm gelingen, seine Unschuld zu beweisen, erklärte der Autor. Für Montag (11 Uhr) kündigte er eine Pressekonferenz in Köln an.

Er verwies darauf, dass er von der DDR-Staatssicherheit als Feindperson betrachtet worden sei. Nach der Ausbürgerung Wolf Biermanns 1976 sei er observiert und bespitzelt worden und habe auch keine Einreisegenehmigung für die DDR mehr bekommen. "Ich habe nie (...) einer Ideologie angehört. Und was die DDR betraf, habe ich schon sehr früh denen gegenüber klargestellt: Würde sich in diesem System leben und arbeiten müssen, dann wäre ich ein verfolgter Schriftsteller." In der "Tageszeitung" sprach er von "alten falschen Vorwürfen".

"Geringes Problembewusstsein"
Unterdessen hat die Bundesbeauftragte für die Stasiunterlagen, Marianne Birthler, Wallraff in Bezug auf seine Stasi-Akten ein "sehr geringes Problembewusstsein" vorgeworfen. Es stelle sich die Frage, wie Menschen in der alten Bundesrepublik eine so unkritischer Nähe zur DDR haben konnten und sich sogar mit der Staatssicherheit gemein gemacht hätten, sagte Marianne Birthler am Donnerstag im Nachrichtensender n-tv.

Dass die Stasi erfunden habe, was Wallraff geliefert habe, "würde wirklich ein Einzelfall sein", sagte Birthler. "Nach all unseren Erfahrungen hat die Stasi in Bezug auf solche Punkte sehr präzise gearbeitet." Wallraffs Vorwürfe, in der Stasiunterlagen-Behörde gebe es zwei Fraktionen, die das Material über ihn unterschiedlich bewerteten, wies Birthler zurück. "Das scheint mir mehr über Wallraff zu erzählen als über unsere Behörde." Von "Fraktionierungen" habe sie nichts gespürt. "Möglicherweise kann sich Herr Wallraff die Welt nur so erklären".

Nach Birthlers Einschätzung hat die Stasi Wallraff als sehr wichtigen Mann angesehen. Sie habe ihn immerhin in der so genannten Mobilisierungskartei erfasst. "Und dort landeten nur Leute, die für die Stasi von ziemlich großer Bedeutung waren", sagte Birthler.

Stasi-Experte: Eindruck erhärtet
Der Sprecher der Birthler-Behörde, Christian Booß, erklärte im MDR, man habe sechs Informationseingänge, die "eindeutig dem Vorgang Wagner" alias Wallraff zuzuordnen seien. Es gebe auch einen Bericht, "in dem von Anwerbung und einer nachrichtendienstlichen Verbindung" die Rede sei. Booß sagte laut MDR: "Da muss man daraus schließen, dass auch dem IM bekannt wurde, mit wem er es zu tun hatte".

Der Stasi-Experte Hubertus Knabe sagte der "Tageszeitung": "Das gefundene Material erhärtet den Eindruck, dass Wallraff als IM gearbeitet hat." Es gebe einen Statistikbogen, auf dem die Stasi Ende 1988 festgehalten habe, auf wen sie sich im Kriegsfall verlassen könne. Dort tauche der IM "Wagner" auf. Auf diesen Namen sei nur eine einzige Person registriert. "Die heißt Günter Wallraff", wird Knabe zitiert. Noch bis 1987 habe Wallraff bei Reisen in die DDR "bevorzugte Grenzabfertigung" genossen, "ohne Kontrolle und Zwangsumtausch".

Die Birthler-Behörde hatte am Mittwoch erklärt, eine gründliche Überprüfung der Unterlagen über Wallraff habe ergeben, dass die von der Behörde bislang getroffene Feststellung, es gebe keine hinreichenden Hinweise auf eine IM-Tätigkeit des Autors, nicht aufrechterhalten werden könne. Die neuen Informationen wurden in den so genannten "Rosenholz"-Dateien gefunden. Dabei handelt es sich um elektronisch gespeicherte Karteikarten der in der DDR für die Auslandsspionage zuständigen Hauptverwaltung Aufklärung (HVA), die erst kürzlich zur Nutzung freigegeben wurden.

Zwei Fehler in Kennnummern, die bei der Aufnahme in eine Recherchedatenbank bei der CIA und schon bei der Eingabe durch die Stasi passiert waren, hatten die eindeutige Zuordnung Wallraffs bislang verhindert. Aus der Rosenholz-Datei und dem Auskunftsbericht ergibt sich, dass Wallraff von 1967 an für die Abteilung X der für die Auslandsspionage zuständigen Stasi-Hauptverwaltung Aufklärung erfasst war. 1968 wurde er als IM "Wagner" registriert. In der Rosenholz-Datei wird er als "A-Quelle" bezeichnet. Das bedeutet, dass er andere Personen "abschöpfte".

"Falsche Jahreszahl"
Mit Hilfe der Rosenholz-Daten konnten jetzt auch Daten des Stasi- Informationsauswertungssystems SIRA Wallraff zugeordnet werden. Eine falsche Jahreszahl, die sich bei der Erstellung der von der CIA in Auftrag gegebenen Recherchedatenbank eingeschlichen hatte (485/63 statt 485/68) und ein "R", das ein Stasi-Mitarbeiter anstelle eines Schrägstriches in einer Codierung verwendete, verhinderten die Zuordnung Wallraffs zu bestimmten Berichten.

Nach der neuen Aktenlage berichtete Wallraff unter anderem über die Bayer AG Leverkusen und über Forschungsarbeiten westdeutscher Wissenschaftler. Seine Informationen wurden auch an die Sowjetunion weitergeleitet. Sie wurden mit "Vertraulichkeit 2" behandelt, was als sehr hohe Einstufung gilt




Quelle: heute online